• würd mich nicht wundern, wenn das alles eine konzertierte aktion war, um die cl reform in einem strahlenden licht erscheinen zu lassen.


    Klingt natürlich ein wenig nach "Verschwörungstheorie".
    Aber ein wenig komisch ist die ganze Aktion schon.
    Einen Tag vor Verabschiedung (der sehr umstrittenen) CL-Reform gründen 12 Klubs in Europa plötzlich eine Super League.
    Keine 48 Stunden später ist diese Super League bereits wieder Geschichte.


    Der große Gewinner: Die UEFA, welche plötzlich als der "Retter des Fußballs" da steht.
    Wäre die Super League am Sonntag nicht gegründet worden dann hätte die UEFA aktuell vermutlich das Image-Problem bzw. müsste einen "Shitstorm" über sich ergehen lassen, da Fußball-Fans weltweit vermutlich heftigst gegen diese Reform protestiert hätten (in dieser Reform werden übrigens auch 2 Startplätze an Teams vergeben, die sich nicht sportlich für die CL qualifiziert haben).
    Jetzt lebt man als Fan mit der Reform und "beschwert" sich nicht - da zumindest die Super League verhindert wurde.


    Das einzige was gegen diese wilde Theorie spricht ist dass da jetzt nun tatsächlich auch personelle Konsequenten bei den abtrünnigen Klubs gezogen werden bspw. in Form von Woodward (United) und Agnelli (Juventus).
    Daher wäre es auch nicht auszuschließen, dass diese 12 Teams den Mist mit der Super League tatsächlich ernst gemeint haben.

  • Habe mich ehrlich gesagt ein wenig darauf gefreut, dass diese ganzen Kackvereine ihr eigenes Süppchen kochen und irgendwie aus den "normalen" Ligen raus wären.
    Jetzt hat man die schlechteste Kombination: CL-Reform UND die ganzen Super-Duper-Clubs sind immer noch dabei. :wacko: Und wer weiß, mit den Gerüchten über neue Investoren für die CL, was da noch so bevor steht.


    Finde es auch mega peinlich, wie sich die Bayern irgendwie dagegen wehren, nachdem sie jahrelang einer der großen Treiber im Hintergrund für "Mehr-Geld-für-die-Reichen"-Reformen waren/sind. Selbiges bei Watzke. Wird man sehen, was nach der WM in Katar passiert.

    You miss 100% of the shots you don't take
    damit jeder weiß woran er ist, damit jeder weiß worum das geht, damit jeder versteht worum es sich hier dreht
    Everything you do is to stop you from dying young, so you can reach your ultimate goal of dying old

  • Schade, dass es nun schon wieder stirbt. Auf all die erwähnten Vereine (Ausnahme höchstes Liverpool, wobei das inzwischen auch so ein Kack Milliardärsclub ist) hätte ich gut verzichten können.


    Ich glaube nicht, dass dies kalkuliert war.


    Den die UCL Reform wäre so oder so genehmigt worden. Carro z.B. sagte ja, dass dies letzten Freitag einstimmig angenommen wurde, auch von diesen Vereinen. Dass diese nun mit dieser Idee ums Eck kamen war für alle unerwartet und sie fühlten sich verarscht.
    Eberl brachte es auf den Punkt. Die Vereine, die über ihre Verhältnisse lebten (vor allem die Spanier und Italiener) wollten nun die Liga der Superverschuldeten gründen.


    Ich denke das alles zeigt, dass es an der Bundesliga und der DFL zwar viel zu kritisieren gibt, aber, dass es im Vergleich zu den Zuständen in den andern Topligen doch noch heilig ist.

    ... es ist egal woher du kommst,
    es ist wichtiger wohin du gehst,
    auf welcher Seite du dann stehst...

  • Rechtlich wären diese Clubs als auch die Spieler auf der sicheren Seite gewesen. Siehe auch hier.
    Ein Ausschluss ist gar nicht möglich in der EU. Wäre das so passiert, siehe Urteil, hätten Spieler und Clubs Schadenersatz anmelden dürfen und ein Ausschluß wäre so oder so nicht zulässig und damit per Klage das Startrecht wieder ganz schnell eingeklagt.


    Im übrigen sind wir ja ECA Mitglied. Wir haben demnach auch für die CL Reform gestimmt welche sehr passend, und ich würde sagen auch Absichtlich durch Vorwissen, jetzt einfach im ganzen SL Strudel beschlossen wurde.
    Ob die SL nun als PR Gag gilt um diese CL Reform durchzuwinken ist egal. Die Wirkung ist ja die selbe.

  • Die Lehre aus der hektisch-nervös über's Knie gebrochenen Super League-Sturzgeburt ist weit mehr als das, was Gladbachs Manager Max Eberl sehr treffend als "Super League der Super-Verschuldeten" beim Namen nennt.


    Denn die Panik der Hochverschuldeten im Profi-Fußball ist nur die Spitze des Eisbergs eines vor der Pandemie jahrzehntelang aus dem Ruder gelaufenen weltweiten Über-die-Verhältnisse-Lebens, Über-die-Verhältnisse-Konsumierens und Über-die-Verhältnisse-Wohlstandsfehlverhaltens.
    Die Corona-Pandemie legt also nicht nur im Fußball, sondern allüberall schonungslos offen, wer in den Jahrzehnten vor dem Ausbruch der Pandemie seine Daseinsberechtigung auf unserem geschändeten Planeten verspielt hat.


    Die Ketzer unter den Puristen der Anhänger des Fußballsports wünschen den britischen, brasilianischen, südafrikanischen, indischen und auch allen weiteren Mutanten noch so viele Jahre frohes und erfolgreiches Lahmlegen des öffentlichen Lebens, wie benötigt werden, um das hoffnungslos in der Sackgasse feststeckende Weltfinanzsystem in sich zusammenkrachen zu lassen.
    Denn so bekommen diese (Puristen) dank des Kollateralschadens mit Namen Profisport jenen reinen Fußball zurück, welchen sie schon immer haben wollten.


    Diesen überflüssigen Umweg über die Pandemie hätte man sich aber sparen können.
    Der Klimawandel erledigt den Job viel zuverlässiger, gründlicher und nachhaltiger.

    Bayer 04 Leverkusen.
    Weil seit 1904 drin ist, was drauf steht.

  • Schlussstatement vor dem EuGH: UEFA darf Super-League-Klubs ausschließen


    Am Donnerstag hat Generalanwalt Athanasios Rantos vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) sein Schlussplädoyer gehalten: Die Verbandsstruktur sei mit dem Wettbewerbsrecht vereinbar. Klubs müssten sich zukünftig zwischen Super League und FIFA/UEFA-Wettbewerben entscheiden.


    zum Artikel ---> kicker.de

    Bayer 04 Leverkusen.
    Weil seit 1904 drin ist, was drauf steht.

  • Zum Kicker-Kommentar "UEFA und ECA jubeln verfrüht"


    Dieser Kommentar könnte sich als ein weiterer von unzähligen verbürgten Irrtümern erweisen, welche die Funktion des EuGH glaubten auf rein juristische Aspekte und Spitzfindigkeiten reduzieren zu können/wollen.

    Wer diesem weit verbreiteten Irrglauben immer noch verfällt, der hat von der grundsätzlichen Zielsetzung und faktischen Rechtsprechung des EuGH ganz offensichtlich rein gar nichts verstanden.


    Die Kernaufgabe des EuGH besteht darin, als der nationalen Rechtsprechung sowohl übergeordnete wie auch weisungsbefugte Instanz die Rechte der EU-Bürger und EU-Verbraucher gegen machtbasierte Interessen durchzusetzen.

    Seine Rechtsprechung folgt einer Richtschnur, welche das politische Machtgefälle zwischen Regierungen, Ämtern/Behörden und EU-Bürgern einerseits, sowie das wirtschaftliche Machtgefälle zwischen finanzstarken Akteuren wie Konzernen etc. und EU-Verbrauchern andererseits zugunsten jeweils betroffener EU-Bürger und EU-Verbraucher zurechtrückt.


    Vor diesem Hintergrund wäre es keine Überraschung, wenn der EuGH die beiden streitenden "Super League"-Parteien dahingehend brüskierte, als er eine auf deren eingeklagten Sachverhalt reduzierte Verhandlung ergebnisoffen ließe, um statt dessen beiden Parteien mit Verweis auf ein umgehend zu eröffnendes grundlegendes Folgeverfahren in Sachen "Sportpolitik und Sportfinanzierung vs Verbraucherschutz" in EuGH-typischer Manier den Boden unter den Füßen wegzuziehen.


    In diesem speziellen Fall sind die Verbraucher jene ungezählten zig Millionen von EU-Sportfans, welche gegen die Zahlung von z.T. recht stolzen Eintrittsgeldern die Arenen bei Sportveranstaltungen füllen.

    Plus diejenigen EU-Verbraucher, welche meist mehrere kostenaufwändige Abos buchen müssen, wollen sie die Live-Übertragungen (Achtung, wir reden hier vom EuGH:) willkürlich ausgesuchter Sportveranstaltungen verfolgen.

    Plus die übergroße Masse derjenigen beitragszahlenden sporttreibenden EU-Bürger, welche sich wegen dieses sie benachteiligenden €uro-Verschiebebahnhofs mit ihren in der Substanz verfallenden Sportstätten samt deren dahingammelnder Infrastruktur, ihrer dahinsiechenden Nachwuchsarbeit, bis hin zu puren Existenzproblemen ihrer meist kleinen Vereine herumplagen müssen.


    Wenn es einmal mehr so kommen sollte, dass die bezüglich Gleichstellungsfragen stets hellwache EuGH-Gerichtsbarkeit zuvorderst eben diese (Gleichstellungsfragen) unter die Lupe zu nehmen gedenkt, dann stünde nicht länger eine Bagatelle wie die "Super League" im Zentrum des Verfahrens.

    Sondern die EuGH-Zielsetzung, einen wirkungsvollen Ausgleich zwischen in vergangenen Jahrzehnten monopolgleich angehäufter Sportverbandsmacht nebst Wirtschaftsmacht einiger weniger marktbeherrschender Sportunternehmen, und den Rechten einfacher Vereinsmitglieder und klamm betuchter Sportvereine andererseits herzustellen.


    Die Liste von Regierungen, Ämtern/Behörden und finanzstarken Akteuren, welche sich von einer erfolgreichen Klage vor dem EuGH Vorteile erhofften, um das Einreichen der Klage hernach jedoch bitterlich zu bereuen, ist unfassbar lang.

    Und sie wird immer länger.

    Auch durch diesen Fall?

  • Wieso hat man die nicht einfach machen lassen? Und dann in der nationalen Liga boykottiert.

    Weil sie dann natürlich vor Gericht gezogen wären und geklagt hätten.
    Und es findet sich immer ein Richter, der dann den Zeigefinger hebt und sagt, das wäre unverhältnismäßig.
    Ich bin voll auf Deiner Seite.
    Wenn die Vereine da hinwollen - sehr gerne. Dafür werden die aus der Liga geworfen.
    Nach 2-3 Jahren, wenn die "Fans" aus Asien keinen Bock mehr auf die gleichen Duelle haben, können sie ja unter Ausschluß der Öffentlichkeit ihre ach so tollen Spiele veranstalten.

  • Die Pläne sind ja damals an den massiven Fanprotesten gescheitert, nicht an angedrohten UEFA-Sanktionen. Insofern wüsste ich nicht, was dieses Urteil daran substanziell ändern sollte.


    Man kann ja von der UEFA und der CL halten, was man will, aber zumindest gelten für die Qualifikation für ihre Wettbewerbe rein sportliche Kriterien. Bei einer geschlossenen "Einladungsliga" der Großkopferten bin ich auf jeden Fall raus, selbst wenn der Bayer da irgendwie reinrutschen sollte. Aber ich sehe das wie gesagt weiterhin überhaupt nicht kommen, weil die allermeisten Fans, speziell in Deutschland und England, ein solches Konstrukt schlichtweg ablehnen würden.

  • Europäischer Gerichtshof öffnet Tür für Super League
    Die Finanzwelt des Fußballs im Blick: Investoren, Multi-Club-Ownership, Athlete Investors, Jahresabschlüsse und Prämienausschüttungen
    www.kicker.de


    Weiß echt nicht wie das dann alles funktionieren soll mit Ausweitung der CL mit mehr Spielen und DANN noch eine Super League? Wenn es so weit kommen sollte, wird die Blase wirklich iwann platzen. Eine Super League neben der CL kann ich mir absolut nicht vorstellen. Wie soll das gehen?