Posts by Bergischer Löwe

    "Der Weg ist das Ziel."


    Es ist immer wieder auf's Neue interessant, zu verifizieren, dass Jahrhunderte oder gar Jahrtausende alte Weisheiten wie die zitierte von Konfuzius

    a) einen zeitlosen Wahrheitsgehalt aufweisen;

    b) über eine schier unglaubliche Aussagekraft verfügen;

    c) mehr Gripsnahrung beinhalten als der handelsübliche Small Talk unserer Jetztzeit.


    All das allerdings nur für diejenigen, welche den tieferen Sinn solcher Weisheiten für jedwede konkrete Situation zu interpretieren suchen.

    Und ja, dies gilt ausdrücklich auch für den Fußball.

    Mit erstaunlichen Konsequenzen.


    Man schaue genau hin und staune, wie der Mensch sein "Ziel" laut Konfuzius erreicht.

    Nämlich dadurch, begreifen zu lernen, dass das Ziel kein anzusteuernder abschließender Zeitpunkt ist.

    Sondern sich aus der Summe sehr vieler kleiner Momente zusammensetzt, genauer gesagt aus der bewussten Würdigung jeder einzelnen Etappe des Weges.


    Umfasst der "Weg" doch all jene Begebenheiten, welche sich vor dem Zeitpunkt ereignen, welchen homo ("sapiens"?) als "Ziel" definiert.

    Auf den Fußball übertragen bedeutet "Weg" also, an einer Saison teilzuhaben, und nicht, das "Ziel" irrtümlich mit dem Saisonende gleichzusetzen.

    Sich im Verlauf derselben (Saison) bewusst zu werden, dass sich das "Ziel" aus allen einzelnen erlebten Momenten = aus der Summe des Erlebens aller Spiele zusammensetzt.


    Wer das "Ziel" hingegen unbedingt verfehlen und sich die Saison selbst entwerten möchte, der definiert am besten ständig imaginäre "Saisonziele".

    Denn der wahre Wert jeder Saison zerfällt im Sinne von Konfuzius' Zitat ausgerechnet in jenem Moment zu Asche, wo das Ende dieser Saison erreicht ist.

    Weil das wirklich Wertvolle, der in seiner Einmaligkeit erlebte Weg dorthin, weder geplant, noch vorhergesehen, noch nachgeholt, noch festgehalten, noch wiederholt werden kann.

    Womit sich so ganz nebenbei sehr trefflich der Begriff "Traditionsverein" selbsterklärend definiert, der in der Tat nichts anderes beschreibt, als dem in alle Zukunft wirkenden Betrauern von nicht Wiederholbarem.


    Haben wir uns wirklich schon einmal bewusst gemacht, wie einmalig jedes unserer Spiele der soeben erlebten Saison 2022/23 ist?


    Nach dem ersten Saisondrittel zittern wir wie Espenlaub.

    Wir befürchten, jenen Saisonverlauf erleben zu müssen, von welchem Hertha, Schalke, Stuttgart, Augsburg, Bochum oder Hoffenheim heimgesucht werden.

    Vor der Winter-WM-Pause ein Durchatmen, eine erste zarte Hoffnung auf den doch noch möglichen Klassenerhalt, nicht mehr und nicht weniger.


    Dazu das drohende vorweihnachtliche Aus im Europacup, nur dank Lukas Hradeckys Parieren dieses unsäglichen Elfmeters von Madrid in den Februar verschoben.

    Um mit der 2:3-Heimpleite gegen die AS Monaco dann doch endgültig besiegelt zu werden.

    Ach ja?

    Die von jedem von uns persönlich erlebte einmalige Geschichte der EL-Rückrunde brauchen wir nicht an dieser Stelle in Worte zu fassen, denn sie wird ohnehin jeder von uns seinen (Ur-)Enkeln in den kommenden Jahrzehnten vorschwärmen.


    In der Liga-Rückrunde gelingt dem "Abstiegskandidaten unter Trainer Alonso" in der BayArena Unbegreifliches.

    Nach menschlichem Ermessen in der Tat nur schwerlich Imitierbares.

    Was in der Bundesligageschichte wohl höchsten Seltenheitswert hat.


    Wir gewinnen ausnahmslos alle Heimspiele gegen sämtliche drei amtierenden 2022er Titelträger Deutschlands.

    Mit einer wie am Reißbrett geplanten, sagenhaften, ja einzigartig grandiosen Terminkonstellation:

    Es sind drei unmittelbar aufeinanderfolgende Heimspiele.


    Am 25.Spieltag schlagen wir den amtierenden 2022er Meister und Supercup-Sieger aus München (2:1).

    Am 27.Spieltag als nächstes den amtierenden 2022er Europa League-Sieger aus Frankfurt (3:1).

    Am 29.Spieltag auch noch den amtierenden 2022er DFB-Pokalsieger aus Leipzig (2:0).


    Drei Heimsiege gegen die amtierenden Titelträger gelingen keinem einzigen anderen Club der oberen Tabellenhälfte.

    Weder einem der drei auf CL-Kurs aufspielenden Granden Ballspiel Vize Borussia, Union Berlin, SC Freiburg.

    Noch einem der beiden seltsam höflich Zurückhaltenden aus Wolfsburg und Mainz.

    Auch die komplette untere Tabellenhälfte bleibt ohne dreifachen Sensations-Sieger-Heimbesieger außen vor.

    Bayer 04 ist somit der einzige Bundesligist, der dieses Kunststück exklusiv nur für sich verbuchen kann.


    Zudem gibt es in der Rückrunde eine anerkennenswerte Ungeschlagenen-Serie in den drei Auswärtsspielen bei CL- und/oder EL/UCL-Anwärtern für die kommende Saison 2023/24.

    Weder unser Auswärtsspiel beim SC Freiburg geht verloren (1:1).

    Noch das Auswärtsspiel beim VfL Wolfsburg (0:0).

    Noch jenes bei Union Berlin (0:0).


    Unter dem Strich bleibt festzuhalten.

    Gleich ob für die Liga oder den Europacup.

    Eine Spielanlage wie die in dieser Rückrunde, welche es (fast) jedem Gegner derart schwer macht uns zu besiegen, hatte eine W11 seit einer gefühlten Ewigkeit nicht mehr.


    Ergo.

    Wer sich erst jetzt dazu entschließt, sich seine Jahreskarte zu holen (gleich ob erstmals überhaupt, oder nach einem Pausieren wieder mal eine), der kommt, was diese mitreissende Saison betrifft, zwar schlicht und ergreifend zu spät.

    Denn, richtig:

    Der Weg war das Ziel.


    Das Bayer 04-Abo empfiehlt Konfuzius für die Zukunft trotzdem, beinhaltet es nach seinen Worten doch den Weg und das Ziel in einem.

    Wohl all denjenigen Bayer 04-Fans, die klug genug waren/sind/bleiben, mit ihren Familienangehörigen und Freunden Saison für Saison zu allen Heimspielen in die BayArena zu pilgern.

    Denn sie gehören zu den Beneidenswerten, die niemals das wirklich Wichtige JEDER Bayer 04-Saison verpasst haben werden.

    Wäre imho mal ne Maßnahme gewesen, die letzten Trainingswochen auch dahingehend zu nutzen, die Formation der Startelf für das Spiel in Stuttgart festzulegen und einzuspielen.

    Das könnte - natürlich leicht überspitzt - z.B. so aussehen, wobei der Sinn solcher Überlegungen einleuchten dürfte:


    ---------------------------Pentz------------------------------


    ----Fosu-Mensah-------Kossounou---------Sinkgraven----


    -----Azhil---------------Demirbay---------------Mbamba---


    --------------------------Azmoun-----------------------------


    ----Bellarabi-------------Hlozek------------Hudson-Odoi---


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    Tante Edit:

    Wegen des direkten Bezuges ergibt in diesem Fall ein Nachtrag mehr Sinn als ein neuer Post.


    Eins ist mal zu 1904% sicher.

    Wenn wir vorige Woche so klug sind, den medialen Shitstorm wegen der Terminverschiebung auf Freitag zu vermeiden.

    Und beginnen am Sonntag einfach mit der oben aufgeführten fiktiven Startaufstellung gegen Köln.

    Dann haben wir jetzt garantiert keinen Punkt weniger auf dem Konto.

    Statt dessen womöglich einen Punkt mehr.

    Oder gar deren drei?

    Nachträgliche Beweisführung fällt aus wegen ist nicht, alles Weitere deshalb sinnfreies Spekulatius.


    Überhaupt.

    Wettbewerbsverzerrung im Abstiegskampf ...

    ... haben vermeintlich dem "Stamm" zuzurechnende Spieler in dieser Saison bereits hinreichend betrieben.


    Indem sie gegen Teams aus der unteren Tabellenhälfte insgesamt 14 Punkte abgaben.

    6 Punkte gegen Augsburg (H 1:2, A 0:1)

    3 Punkte gegen Hoffenheim (H 0:3)

    3 Punkte gegen Köln (H 1:2)

    1 Punkt gegen Hertha (A 2:2)

    1 Punkt gegen Werder (H 1:1)

    Nun hat es also auch die jüngste unter den längeren Ungeschlagenen-Pflichtspiel-Serien in der Bayer 04-Historie erwischt.

    Die Abergläubigen unter uns werden es wohl an der Bösen 13 festmachen.


    Womit sich Trainer Xabi Alonso in die lange Liste derjenigen Bayer 04-Trainer einreiht, denen es bis heute nicht gelungen ist, den seit 45 Jahren bestehenden Allzeitrekord des Bayer 04-Profifußballs zu knacken.

    Zuvor waren es auch schon Erich Ribbeck, Christoph Daum, Klaus Toppmöller oder Jupp Heynckes, um nur einige zu nennen, denen dieses Kunststück versagt blieb.


    Wir dürfen also davon ausgehen, dass der unter Aufstiegstrainer Willibert Kremer hingelegte Wahnsinns-Lauf, in 25 Pflichtspielen sowohl saison- als auch wettbewerbsübergreifend über einen unfassbaren Zeitraum von 10 Monaten mit insgesamt 21 Siegen (beginnend mit 16 Siegen in Serie!) und 4 Unentschieden die chancenlose Konkurrenz zu distanzieren, Ewigkeitsbestand haben wird.

    Dass wir dieser Serie weitaus mehr als "nur" den Bundesliga-Aufstieg zu verdanken haben, versteht sich von selbst.


    Alle Einzelheiten dieser Serie sind unter genauer Angabe von Datum und Endergebnis in der nachfolgenden, naturgemäß umfänglichen Auflistung nachzulesen.

    Die Listung beginnt mit der letzten Pflichtspiel-Niederlage vor dem Start der Serie, und endet mit jener Pflichtspiel-Niederlage, welche die Serie beendete.


    2.Liga Nord 1977/78

    33.Spieltag 22.04.1978 N 3:2 VfL Osnabrück - Bayer 04

    34.Spieltag 29.04.1978 S 2:1 Bayer 04 - Tennis Borussia Berlin

    35.Spieltag 06.05.1978 S 1:2 Union Solingen - Bayer 04

    36.Spieltag 12.05.1978 S 1:0 Bayer 04 -Preußen Münster

    37.Spieltag 20.05.1978 S 1:3 Hannover 96 - Bayer 04

    38.Spieltag 27.05.1978 S 2:1 Bayer 04 - Schwarz-Weiß Essen


    2.Liga Nord 1978/79

    1.Spieltag 29.07.1978 S 1:3 Fortuna Köln - Bayer 04


    DFB-Pokal 1978/79

    1.Runde 05.08.1978 S 0:3 Viktoria Sindlingen - Bayer 04


    2.Liga Nord 1978/79

    2.Spieltag 09.08.1978 S 5:2 Bayer 04 - Tennis Borussia Berlin

    3.Spieltag 12.08.1978 S 3:0 Bayer 04 - Arminia Hannover

    4.Spieltag 20.08.1978 S 1:2 Holstein Kiel - Bayer 04

    5.Spieltag 25.08.1978 S 3:0 Bayer 04 - VfL Osnabrück

    6.Spieltag 01.09.1978 S 1:3 Wuppertaler SV - Bayer 04

    7.Spieltag 08.09.1978 S 3:0 Bayer 04 - FC St.Pauli

    8.Spieltag 17.09.1978 S 1:4 Viktoria Köln - Bayer 04


    DFB-Pokal 1978/79

    2.Runde 24.09.1978 S 0:3 OSV Hannover - Bayer 04


    2.Liga Nord 1978/79

    9.Spieltag 29.09.1978 S 4:1 Bayer 04 - DSC Wanne-Eickel

    10.Spieltag 08.10.1978 U 1:1 Union Solingen - Bayer 04

    11.Spieltag 13.10.1978 S 4:0 Bayer 04 - Rot-Weiss Essen

    12.Spieltag 21.10.1978 S 1:3 Rot-Weiss Lüdenscheid - Bayer 04

    13.Spieltag 28.10.1978 S 2:1 Bayer 04 - Hannover 96

    14.Spieltag 04.11.1978 U 0:0 Preussen Münster - Bayer 04

    15.Spieltag 11.11.1978 S 2:0 Bayer 04 - Alemannia Aachen

    16.Spieltag 18.11.1978 U 0:0 Bayer 05 Uerdingen - Bayer 04

    17.Spieltag 22.11.1978 S 3:1 Bayer 04 - Wacker 04 Berlin


    DFB-Pokal 1978/79

    3.Runde 02.12.1978 S 1:0 Bayer 04 - SpVgg Bayreuth


    2.Liga Nord 1978/79

    18.Spieltag 10.12.1978 U 1:1 Wattenscheid 09 - Bayer 04

    (Das am 19.Spieltag für den 17.02.1979 terminierte Heimspiel gegen Westfalia Herne fiel witterungsbedingt aus, das Nachholspiel am 14.03.1979 endete 1:1-Unentschieden)

    20.Spieltag 21.02.1979 N 1:3 Bayer 04 - Fortuna Köln

    Die medialen Saisonabgesänge begannen am 28. März 2023 anlässlich der ersten Heimpleite einer deutschen N11 gegen Belgien nach sage und schreibe 113 Jahren.

    Die endgültige Beerdigungszeremonie des deutschen Fußballs folgte nur 2 Wochen später auf dem Fuße, nach den EC-Viertelfinal-Hinspielen am 12. (CL) und 13. (EL) April.

    Das 0:3-Desaster des FC Bayern bei Manchester City und das magere Heim-1:1 der Werkstruppe gegen den (schon wieder!) belgischen Underdog Union SG ließen keine Fragen offen.


    Mit dem 1:1 im CL-VF-Rückspiel gelingt den Bajuwaren tatsächlich das Triple, allerdings ein völlig unerwünschtes: Zum dritten mal in Folge scheiden sie im CL-Viertelfinale aus.

    Nur die Komplexität der deutschen Sprache ermöglicht es Kahn, Salihamidzic & Co, sich nichtsdestotrotz zum Trainerwechsel beglückwünschen zu dürfen; ist nach dem DFB-Pokal nunmehr doch das bereits zweite Saisonziel nicht mehr in Gefahr.

    Was das Rauschen im Blätterwald betrifft, war es das dann auch endgültig mit der Herrlichkeit des deutschen Fußballs, das am Tag danach vorprogrammierte EL-VF-Scheitern der notorisch erfolglosen Pillendreher verkommt zur nicht weiter beachtenswerten Fußnote.


    Doch siehe da, mit dem 4:1-Rückspielsieg in Brüssel ersteht der scheintot Geschrie(b)ene wie Phoenix aus der Asche.

    Als einziger deutscher Verein schafft er es sensationell in ein EC-Halbfinale, die kollektive Exhumierung indessen bleibt aus.

    Was nicht weiter verwundern sollte, denn für den überwiegenden Rest der deutschen Medien und Fans ist es schlicht und ergreifend der - ganz! - falsche Verein.


    Es ist weit mehr als das, es ist der deutschen Boulevardmedien und -fans absoluter worst case.

    Ausgerechnet diesem ganz und gar falschen Verein als letzter deutscher EC-Hoffnung die Daumen drücken zu müssen.

    Das geht gar nicht, und die Daumen werden mit dem Mute der Verzweiflung gedrückt, auf dass Vizekusen im HF aber so was von abkacken, und bloß nicht wie weiland 1988 ins Finale einziehen möge.

    (Ausgenommen selbstredend die wie immer in Fußball-Deutschland aus allen Löchern kriechenden Trittbrettfahrer, wie auch jene von RTL, weil sie als unfreiwillig exklusiver Bayer 04-Live-Sender gar nicht anders können.)


    Wunschgemäß hätten es doch die verhinderten CL-Helden aus Bayerns urgemütlicher Oktoberfest-Metropole sein sollen, denen man gern weiter die Daumen hat drücken wollen.

    Nach dem Rückspiel-Wunder gegen City in der Arena mit dem Namen des bis 1949 in Berlin ansässigen, zu keinem Zeitpunkt namensgebenden, und erst seit gut 20 Jahren geldgebenden Versicherungskonzerns.

    Statt dessen "nur" die EL, und zu allem Unglück auch noch der Club des verhassten weil sowohl seit 1863 in der Bergischen Region ansässigen, wie seit 1904 auch namensgebenden, als seit 1907 auch geldgebenden, sowie seit 1956 auch Arenen-stiftenden Chemiekonzerns.


    Immer dran denken, wir leben hier in Deutschland, und da wird eine historisch derart tief vor Ort verwurzelte und daher auch finanziell zu 100% authentische Identifikation mit dem Fußball als äusserst störend empfunden.

    Fußball-Geld darf hierzulande überall herkommen, klar doch durch verschiedenste Halter von Clubanteilen, diverse Sponsoren, gern auch durch Schuldverschreibungen der Öffentlichen Hand, oder schwarz, oder anderweitig illegal.

    Aber doch nicht bis auf den Cent genau für jedermann in den Bilanzen ersichtlich, und das auch noch als ortsansässiger Ewigkeits-Namensgeber für den Verein, so etwas tritt die deutsche Fake-Definition von "Fußball-Tradition" mit Füßen.


    Denn es bedingt ja, dass die dortigen Verantwortlichen etwas verdammt gut davon verstehen müssen, wie man statt kreisender Pleitegeier schwarze Zahlen anlockt; igitt, igittigitt!

    Komisch, in den benachbarten Niederlanden lobt man besagte deutsche Werkself wie den eigenen der nur zwei wirklich authentischen Vereine Europas auf EC-Niveau, Philips SV (PSV) Eindhoven von 1913, in den höchsten Tönen.

    Wobei die W11 von den Medien und Fußballfans in ganz Europa und auf allen anderen Kontinenten sehr geschätzt wird; was eine Menge über das den Fußball betreffende deutsche Welt- und Meinungsbild aussagt, wenn auch nichts Gutes.


    So wertvoll jeder Achtungserfolg für Bayer 04 also auch sein mag, dem deutschen Fußball dürfte er wenig nutzen.

    Selbst ein EL-Finale oder gar der EL-Titel der Werkself könnte nicht über die eklatante deutsche EC-Schwäche hinwegtäuschen.

    Hat doch schon der Frankfurter EL-Titelgewinn der Vorsaison dem Großteil des 2022/23er EC-Achterfeldes der Bundesliga Null Schubkraft verleihen können.


    Leverkusen, Frankfurt, Leipzig, Dortmund und am VF-Ende auch die Bayern rissen in der CL keine Bäume aus.

    Union Berlin und Freiburg in der EL ebenso wenig, ohne die Werkself als CL-Absteiger wäre längst Schicht im EL-Schacht.

    Vom deutsche Clubs angeblich "unterfordernden" neuen UECL-Wettbewerb ganz zu schweigen, sowohl 2021/22 als auch 2022/23 schied der teilnehmende Bundesligist bereits in der jeweiligen Gruppenphase aus.


    Betreffs der Hoffnung, dass (ab) 2023/24 endlich EC-Besserung für die Bundesliga in Sicht sein möge, sind erhebliche Zweifel angebracht.

    Bewertet man die laufende Saison nämlich als Spiegelbild der Gesamtentwicklung, so dürften die EC-Träume deutscher 50+1-Clubs, von Ausnahmen abgesehen, wohl eher früher als später platzen.

    Woher auch sollten die finanziellen Mittel kommen, mit denen die immer weiter aufreißende Kluft zu den von Öligarchen fremdfinanzierten Aufkäufern sämtlicher Topp-Kicker geschlossen werden könnte...

    Weil es einem Fußballverein mit dem klangvollen Namen "Union SG" gut zu Gesicht steht.

    Die Vereinsfarben der Gilloiser Union sind gleich denen unserer benachbarten Solinger Union blau-gelb.


    Apropos Namensähnlichkeiten.

    Nur für den Fall, dass nach den beiden EL-VF-Spielen gefragt werden sollte, was die Werkself denn da geraucht habe.


    Zwei von drei Farben der auch in Deutschland erhältlichen Gilloises Gauloises Blondes sind ebenfalls blau und gelb.

    Wobei die blauen in Frankreich adäquat Gauloises Blondes Bleu heißen.

    Die "deutschen Gelben" hingegen nicht Gauloises Blondes Jaune, sondern Gauloises Blondes Blanc.


    Es wäre wünschenswert, wir bekämen es mit der "gelben" Blanc-Version zu tun.

    Will heißen mit der "leichten".

    Mit der deutlich stärkeren Bleus lieber nicht.

    Schon gar nicht mit der auf Atemwege, Verdauung und Gemüt schlagenden Gilloises Gauloises Brunes ohne Filter mit ihrem unbekannten Mix an Zusatzstoffen...

    An den ersten 10 Spieltagen der Saison 2022/23 erzielten Hoffenheim, Gladbach und Köln ihre besten Saisonleistungen.

    Zeitgleich schlitterte Bayer 04 immer tiefer in einen der schlechtesten Saisonstarts seiner Vereinsgeschichte hinein.

    Eine vergleichende Analyse nach den absolvierten ersten 9 Rückrundenspieltagen ist weitaus mehr als nur eine Momentaufnahme.

    Fördert sie für sämtliche 4 Vereine doch überaus krasse Verschiebungen zutage, welche man so nicht für möglich gehalten hätte.


    Bayer 04 Hinrunden-Bilanz nach dem 10.Spieltag 2022/23

    5 Heimspiele, 5 Auswärtsspiele

    Platz 16

    8 Punkte

    9 Punkte Rückstand auf Hoffenheim (17 Pkt., Pl. 4)

    8 Punkte Rückstand auf Gladbach (16 Pkt., Pl. 6)

    8 Punkte Rückstand auf Köln (16 Pkt., Pl. 7)

    14:21 Tore


    Bayer 04 Rückrunden-Bilanz nach dem 9.Rückrunden-Spieltag = 26.Spieltag 2022/23

    4 Heimspiele, 5 Auswärtsspiele

    Platz 5

    16 Punkte

    6 Punkte Vorsprung auf Gladbach (10 Pkt., Pl. 13)

    9 Punkte Vorsprung auf Köln (7 Pkt., Pl. 16)

    10 Punkte Vorsprung auf Hoffenheim (6 Pkt., Pl. 17)

    18:12 Tore


    Differenz Rückrundenspieltage 1-9 gegen Hinrundenspieltage 1-10

    16:8 = +8 Punkte

    +9+10 = +19 Punkte auf Hoffenheim

    +8+9 = +17 Punkte auf Köln

    +8+6 = +14 Punkte auf Gladbach

    18:14 = +4 erzielte Tore

    12:21 = -9 Gegentore


    Was sich nicht jedem auf den ersten Blick erschliessen dürfte, ist das Fundament, welches diese Entwicklung überhaupt erst ermöglicht hat.

    Denn dieses ist mitnichten eine signifikant verstärkte und/oder effektivere Offensivausrichtung, wie man aus dem nur moderaten Wachstum an erzielten Toren ersehen kann (+4 Tore).

    Sondern die Arbeit an der Kompaktheit und Stabilität eines Spielsystems, welches auf der Unterbindung gegnerischen Spielflusses, gegnerischer Torvorbereitung und gegnerischer Torabschlüsse aufbaut (-9 Gegentore).


    Wer sich die bisherigen Pflichtspiele dieser Saison 2022/23 angeschaut hat, der kommt nicht umhin, einen binnen nur weniger Monate vollzogenen, auf dem Grünen Rasen immer sichtbarer werdenden radikalen Paradigmenwechsel zu konstatieren.

    Einen konsequenten Bruch mit jener Hurra-Philosophie einer totalen Offensive, gerade deretwegen man 3 geschlagene Jahrzehnte lang jedem Gegner ins offene Messer lief, und deshalb logischerweise zu keinem Zeitpunkt realistische Chancen auf einen Titelgewinn hatte.

    Statt dessen bekommt man eine anfänglich schon schwer, mittlerweile immer öfter rein gar nicht mehr berechenbare breite Palette an Spielsituationen zu sehen.


    Geprägt von kompromisslos körperbetontem Zweikampfspiel gegen den Ball, schier unerschöpflichen Spieleröffnungsvarianten bei eigenem Ballbesitz, und einem steten Variieren des Grundtempos.

    Welches aus Passagen des Ballhaltens mit seinen kurzen wie langen seitenverlagernden Pässen heraus wie aus der Pistole geschossen überfallartige Tempoverschärfungen anzieht.

    Bei denen die Speedys der Werkself gar nicht oder nur durch Foulspiel am Durchbrechen bis in den gegnerischen Strafraum hinein gestoppt werden können.


    Man könnte sich doch glatt mal vorbehaltlos an all dem erfreuen.

    Wäre da nicht dieses latente Murmeltiergefühl in der Bauchgegend ...

    Zitat von Basti-SVB:

    "Weiß jemand ab wann es Auswärtskarten für Union SG und Union Berlin gibt?"


    Apropos "Auswärtskarten für Union SG".

    Die abschweifende Assoziation "Vereinsname Union plus benachbartes KFZ-Kennzeichen SG" lässt nicht nur bei Nostalgikern unter den Bayer 04-Fans die Augen leuchten und das Herz höher schlagen.

    Sorgen um Gäste-Karten für und Fragen nach der Anreise zur "Union SG" stellten sich erst gar nicht.

    Lag das Gute doch so nah, nur wenige Kilometer vom Haberland entfernt:

    Das Stadion am Hermann-Löns-Weg in Ohligs.


    In der Saison 1949/50 gab es noch keine Begegnung in der zweitklassigen Division West, weil Bayer 04 der Gruppe I und Union Ohligs der Gruppe II zugeteilt wurde.

    Die einzige gemeinsame Spielzeit dieser Epoche datiert daher auf die Saison 1950/51, nach veränderter Einteilung traten jetzt beide in der Gruppe II an.

    Bekanntlich wurde Bayer 04 Meister und stieg erstmals und sogleich für die Dauer von 5 Jahren in die Erstklassigkeit der Oberliga West auf.

    Die Union hingegen verlor nach der darauffolgenden Saison 1951/52 ihre 3jährige Zugehörigkeit zur Zweitklassigkeit, weil sie die Qualifikation für die zu einer Gruppe zusammengefasste II. Division verpasste.


    Demzufolge entwickelten sich in den 1960er und 1970er Jahren die 17 Duelle der Leverkusener mit dem Wuppertaler SV zum "großen" Bergischen Derby.

    Die Stunde der "kleinen" Bergischen Derbys in 4 Jahren gemeinsamer Zweitklassigkeit schlug erst später, in der zweiten Hälfte der 1970er Jahre.

    Im Sommer 1974 zur SG Union Solingen fusioniert, wurden die Klingenstädter 1974/75 Meister in der drittklassigen Verbandsliga Niederrhein.

    Zeitgleich verteidigte Bayer 04, 1973 aus der zweitklassigen Regionalliga West abgestiegen, seinen 1974er Meistertitel in der ebenfalls drittklassigen Verbandsliga Mittelrhein.

    Hatten die Meister der Verbandsligen von 1974 wegen der Gründung der bis 1981 zunächst zweigleisigen 2.Liga (Nord und Süd) nicht aufsteigen dürfen, bot sich nun umgehend die nächste Chance.


    In den Aufstiegsspielen zur 2.Liga Nord ging es 1975 zur Sache.

    In Gruppe Nord A trafen die Meister Bayer 04 Leverkusen und Union Solingen auf den 2. der Oberliga Nord Arminia Hannover.

    Beide setzten sich gegen die Hannoveraner durch und stiegen auf - die Zweitklassigkeit hatte sie wieder.

    Bayer 04 gewann dabei als Gruppenbester 3 der 4 Aufstiegsspiele, darunter das rassige Hinspiel gegen die Union knapp mit 3:2.

    Beim nicht weniger brisanten Rückspiel in Ohligs kassierten die Farbenstädter ihre einzige Aufstiegsrunden-Niederlage und mussten sich mit 1:3 geschlagen geben.


    Die Namen der Aktiven bei den 8 Aufeinandertreffen in der 2.Liga Nord von 1975/76 bis 1978/79 sind und bleiben unvergessen.

    Im Tor der Union standen u.a. der 112fache Bundesligakeeper für Fortuna Düsseldorf Jörg Daniel und der ehemalige Schalker und Fortuna Köln-TW Helmut Pabst.

    Bekannte Abwehrrecken hießen Willi Cryns, Karlheinz Höfer, Dirk Hupe und Sieghard Heise.

    Im defensiven Mittelfeld ackerten Wolfgang Fabian und Peter Feiten, zogen Wolfgang Krüger und "die Lenzens" (Werner Lenz, Norbert Lenzen) die Fäden.

    Der legendäre Hans-Günther Plücken netzte fleißig ein - natürlich auch bei Bayers einziger 2.Liga-Niederlage gegen die SG Union, 0:2 im Haberland am 26.11.1977.


    Bei Bayer 04 stand der bundesligaerfahrene Freddy Bockholt im Tor (136 BL-Spiele für Rot-Weiß Essen, 112 BL-Spiele für Kickers Offenbach).

    Von den weiteren späteren Bundesliga-Spielern waren auch Walter Posner, Hans-Jürgen Scheinert, Peter Klimke und Nobby Ziegler von Anfang an dabei.

    Zur Saison 1976/77 kamen Jürgen Gelsdorf von Arminia Bielefeld, Peter Hermann von Alemannia Aachen und Fortuna Düsseldorfs Nationalspieler Dieter Herzog hinzu.

    Vor der Saison 1977/78 wechselte Bayers späterer Nationalspieler Thomas Hörster von Schwarz-Weiß Essen unters Bayerkreuz, Klaus Bruckmann kam vom MSV, Harry Gniech als Spätentwickler-Eigengewächs, Matthes Brücken wechselte die Rheinseite.

    Der Doppeltorschütze des 1982er Relegations-Rückspieles gegen Kickers Offenbach, Peter Szech, kam vor Beginn der Aufstiegssaison 1978/79 vom VfR Neuss.


    Am 30.3.1979, also auf den Tag genau heute vor 44 Jahren, gewann Bayer 04 am 29. Spieltag das bis heute letzte dieser "kleinen" Bergischen Derbys mit 2:0.

    Die Gesamtbilanz gegen die Solinger fällt mit 4 Siegen, 3 Unentschieden, 1 Niederlage und 14:8 Toren zugunsten von Bayer 04 aus.

    Die seinerzeitigen Bundesliga-Aufsteiger aus der Farbenstadt steuern ihrer mittlerweile 45. Bundesliga-Saison entgegen, ohne seit dem Aufstieg von 1979 ein einziges mal abgestiegen zu sein.

    Union Solingen blieb der 2.Liga noch weitere 10 Jahre erhalten, davon beachtliche 8 Jahre lang in der seit 1981 bis heute im unveränderten Format spielenden 2.Bundesliga.


    In der Saison 1983/84 schnupperten sie lange Zeit sogar am Aufstieg in die Bundesliga.

    Nach 5 Spieltagen noch ungeschlagen, hatten sie in der Tabelle nur 1 Punkt Rückstand auf den Relegationsplatz.

    Am 9. Spieltag fegten sie Absteiger Schalke, das am Ende der Vorsaison die Relegation gegen Uerdingen verloren hatte, mit 4:0 aus dem mit 12.000 Fans berstend vollen Stadion am Hermann-Löns-Weg.

    Wie schon 1981 (0:1) verlor Schalke damit erneut torlos bei der Union, mühte sich auch zu Hause wie 1981 (1:1) nur zu einem Unentschieden (3:3).

    Mit nur 4 Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz nach 30 Spieltagen hatten die Solinger lange träumen dürfen, krönten die beste Saison ihrer Vereinsgeschichte trotz des am Ende verpassten Bundesliga-Aufstieges mit dem 5. Platz.


    Der Abstieg von 1989 bedeutete das Ende der Solinger Zweitliga-Herrlichkeit, gefolgt vom Konkurs 1990 und anschließendem demoralisierenden Niedergang.

    Auch wenn so mancher Fan der heutigen Werkself es angesichts jahrzehntelanger Europacup-Verwöhntheit ggf. nicht wird nachvollziehen können/wollen:

    Es kann nicht schaden, jahrzehntelang auf zweitklassigem Niveau erbrachte Leistungen wie die des Nachbarvereins der Solingen-Ohligser Union angemessen zu achten, zu würdigen, und in Erinnerung zu bewahren.

    Zumal es keinen Grund gibt, sich der eigenen Wurzeln in der Zweit- und Drittklassigkeit inclusive der Duelle gegen die Klingenstädter zu schämen.

    Die Vielzahl unter der Decke schwelender Dauerkonflikte wird's wohl gewesen sein.


    Die jüngste der Bayern-typischen Maulwurf-Affären war da nur der letzte SargNagel(smann).

    Selbige dürfte auf das Konto eines Probanden gehen, der von der Öffentlichkeit als total sympathischer Schwiegersohntyp gehypt wird.

    Der mit seinem wahren, völlig realitätsfremd-abgedrehten Ego intern aber gern mal zum Stinkstiefel Nummer Eins mutiert.

    Also Thomas Müller.


    Ein belustigendes Schmankerl der noch groteskeren Art das Torwart(-Trainer)-Theater.

    Beinbruch der Nummer 1 beim Freizeit-Ski.

    Immerhin nicht beim nächtlichen, äääh, Après-Ski.

    Steilvorlage für den gestern gefeuerten Cheftrainer.

    Denn der wiederum hat schließlich ja selbst zuerst gefeuert.

    Den seit Schalker Jugendtagen tätigen langjährigen TW-Trainer des Beingebrochenen, und sein eigenes TW-Trainerteam aus gemeinsamen Hoffenheimer Jugendtagen installiert.


    Die Rolle des Ritters der traurigen Gestalt in diesem absurden Torwart-Theater fällt Yann Sommer zu.

    Der Preis für die Chance, wenigstens im Spätherbst der Karriere noch einige wenige Titel gewinnen zu können, erweist sich als verdammt hoch.

    Am Ende gar als zu hoch für einen im Herzen so bodenständig veranlagten Menschen wie Sommer?


    Jedenfalls lehrt der Intensivschnellkurs über die deprimierenden Schattenseiten der rustikalen Bayernmentalität mit ihrem bis auf das Blut kalten Buiseness ihn eines ganz sicher:

    Um so mehr zu schätzen, was er am ihn abgöttisch verehrenden Umfeld am Niederrhein gehabt hat.

    Und dieser besten Zeit seines Torwartlebens um so schmerzlicher hinterherzuweinen.

    Bin mal gespannt, was der werte Herr von Nocks diesmal über den "Trainerlehrling" zu sagen hat...

    Skandal bei Bayer 04 Leverkusen: Maulwurf verrät Taktik-Interna


    Die Sonntags-Partie gegen den deutschen Rekordmeister hat ein folgenschweres Nachspiel.

    An die Medien durchgesteckte Insdiskretionen erschüttern die Komfortzone.


    "Der Auftrag ereilte ihn während des Schlafs. Am Spieltag hatte er sich nochmal hingelegt. Als er aufwachte, wusste er, welche Rolle ihm im Topspiel gegen Bayern München zugedacht war," heißt es.

    Und weiter: "'Nach seinem Mittagsschlaf hatte er eine Nachricht vom Trainer auf seinem Handy: 'Du spielst heute Libero!'" ---> klick


    Nach übereinstimmenden Informationen von KStA und Kicker soll der Maulwurf im Kader zu verorten sein.

    Womit der ohnehin schon angezählte Trainer endgültig vor dem Aus stehen dürfte.


    Bekanntlich hatte der KStA diese Entwicklung bereits früh vorausgesehen:

    "Kommentar: Bayer 04 ist unter Trainer Xabi Alonso ein Abstiegskandidat" ---> klick


    Es berichteten für Sie:

    Frank Nägele (KStA) und Stephan von Nocks (Kicker)

    Oftmals sehen sich User genötigt, einen Beitrag, der alle EC-Wettbewerbe betrifft, in einem der spezifizierenden EC-Threads (CL, EL, ECL) zu posten.

    Siehe Zitat unten von Walter Posner04 aus dem EL-Thread.

    Um Aspekte zu beleuchten, welche die Belange aller Europacup-Wettbewerbe betreffen, ist deshalb ein gesamtheitlicher EC-Fred vielleicht hilfreich.


    Zitat von Walter Posner04

    #110 "Nur Bayer und Bayern halten die deutsche Fahne hoch, der Rest scheidet ohne eigenes Tor im Rückspiel aus."


    In der Tat mehr als ernüchternd, 3 magere erzielte Rückspiel-Törchen deutscher Vereine ertrinken im Tsunami von 17 (!) Rückspiel-Gegentoren.

    Das 2011/12er déjà-vu einer CL-Klatsche mit 7 Gegentoren samt entfesseltem Hattrick-5fach-Torschützen unterstreicht dies eindrucksvoll.

    Die EC-Chancenlosigkeit von Vize-Meister, Pokalsieger und sämtlichen Viert- bis Siebtplazierten hinterlässt 6 gedemütigte Loser.


    Womit auch in dieser EC-Saison 2022/23 wie schon seit vielen Jahren bereits im Achtelfinale in einem Punkt Klarheit herrscht:

    Was die Wettbewerbsfähigkeit der Bundesliga betrifft, existiert diese von Ausnahmen abgesehen schon lange nicht mehr.


    Mit den Bayern in der CL und der Werkself in der EL überstehen nur 2 von 8 deutschen Vertretern die EC-Vorglühphase.

    Beide wenn auch bislang wettbewerbstauglich, so bei nüchterner Erwartungshaltung aber wohl alles andere als titelfavorisiert.

    Man muss kein Prophet sein, um diese trostlose Momentaufnahme als absehbar irreversibles Zukunftsszenario lochen und abheften zu können.


    Bleibt zu hoffen, dass wenigstens die Fußball-Fanszene der beiden Überlebenden aus München und Leverkusen es versteht, fanlagerbefriedende Wiedergutmachung zu betreiben.

    Denn eine solche hat das diesbezüglich schwer beschädigte Ansehen des deutschen Fußballs im europäischen Ausland dringend nötig.

    Wie oft haben wir es denn allein in dieser Saison schon erlebt gegen solche Gegner ins offene Messer zu laufen? Heute war doch spielerisch gar nicht viel mehr drin. Aber anstatt Harakiri zu machen hat man sich halt nicht locken lassen und die Sache routiniert zu Ende gespielt. Und das ist doch auch mal positiv zu bewerten und kann man gern so mitnehmen!

    Danke! :thumbup:


    Da insbesondere auch der UEFA Cup-Titel von 1988 von (zu) Vielen - die seinerzeitige Saison-Realität völlig verkennend - auf die beiden spektakulären Final-Spiele reduziert wird:

    Hier mal zum anscheinend dringend gebotenen Auffrischen für's Gedächtnis und/oder zur Kenntnisnahme für zu spät Geborene, mit welcher Art von Spielen der Grundstein für's UEFA Cup-Finale 1988 gelegt wurde.


    Charakteristischer Auszug aus der Ergebnis-Statistik von Bayer 04 für die gesamte UEFA Cup-Saison 1987/88


    1.Runde

    0:0 Austria Wien - Bayer 04 (Hinspiel)


    2.Runde

    1:0 Bayer 04 - FC Toulouse (Rückspiel)


    3.Runde

    1:0 Bayer 04 - Feyenoord Rotterdam (Rück)


    Viertelfinale

    0:0 Bayer 04 - FC Barcelona (Hin)

    0:1 FC Barcelona - Bayer 04 (Rück)


    Halbfinale

    1:0 Bayer 04 - Werder Bremen (Hin)

    0:0 Werder Bremen - Bayer 04 (Rück)


    Macht aus diesen 7 Spielen 3 mal 0:0-Unentschieden plus 4 mal 1:0-Sieg.

    Demgegenüber endeten nur 3 von insgesamt 10 Vor-Final-Spielen nicht 0:0 oder 1:0 (5:1 Rück gegen Wien, 1:1 Hin in Toulouse, 2:2 Hin in Rotterdam).

    Als Augenzeuge all dessen darf ich hiermit versichern, dass diese Statistik der 7 Zu-Null-Nummern deren "spielerische Qualität" und "offensiven Unterhaltungswert" auf das Trefflichste widerspiegelt.


    Dankenswerterweise haben wir hier im Forum erfreulich viele User mit Fachkenntnis, die völlig zu Recht auf die jahrelangen leidvollen Erfahrungen von Bayer 04 mit blind ins Verderben anrennendem, am Ende stets erfolglosem "Offensiv-Spektakel" verweisen.

    Es wäre zielführend, solcherlei Tatsachen einfach mal zu akzeptieren, anstatt sie notorisch schlechter"wisserisch" zu zersabbeln.

    Der Fußball wuchert für all jene Fans, die nicht genug davon bekommen können, ihn (den Fußball) jahrzehntelang gierig einzusaugen, mit einem stetig wachsenden Pfund an Bonus- und Aha-Erlebnissen.

    Übermorgen ist mal wieder so ein Tag.


    Wir dürfen davon ausgehen, dass es rund um diese Partie ein offenherziges Wiedersehens-Hallo geben wird.

    Für Rüdiger Vollborn.

    Für Rudi Völler (so er dieser Tage vor Ort sein sollte).

    Der Schwatte wird hingegen eher vor dem TV-Bildschirm in Erinnerungen schwelgen - so er als frischgebackener Berater des Vorstandes von Dynamo Dresden überhaupt Zeit dazu hat.


    Reisen unsere EL-Achtelfinalgegner aus der ungarischen Hauptstadt doch mit jenem heutigen Cheftrainer an, der seine Visitenkarten gegen Bayer 04 bereits in der ersten Hälfte der 1990er Jahre als Aktiver auf dem grünen Rasen abgab.

    2 mal im Haberland, 3 mal im Dresdner Rudolf-Harbig-Stadion.

    Auch wir (also diejenigen, welche bei diesen 5 Spielen mitgefiebert haben) werden uns erinnern.

    Ungut, versteht sich.

    Wer sonst als Bayer 04 hätte es auch fertig gebracht, gegen den langjährigen Nationalkeeper der UdSSR/GUS und Russlands, Stanislaw Tschertschessow (50 Länderspiele), der von 1993 bis 1995 das Tor des seinerzeitigen Fußball-Bundesligisten Dynamo Dresden hütete, in sämtlichen 5 Spielen sieglos zu bleiben!


    Alle 4 Bundesligapartien endeten Unentschieden.

    1:1 (A) 15.Spieltag am 06.11.1993, Tore 1:0 Olaf Marschall, 1:1 der Schwatte, auf der Dresdner Trainerbank Siggi Held und bei uns Pokalsieger-Coach Dragoslav "Stepi" Stepanovic.

    1:1 (H) 32.Spieltag am 24.04.1994, Tore 1:0 Paulo Sergio, 1:1 Jähnig, Trainer unverändert Stepanovic und Held

    1:1 (A) 17.Spieltag am 10.12.1994, Tore 1:0 Ekström, 1:1 Rudi Völler, Trainer Dresden der spätere DFB-Trainer Horst Hrubesch, Bayer 04 unverändert Stepanovic

    In diesen 3 Spielen stand Rüdiger Vollborn im Tor der Werkself, in Spiel Nummer 4 durfte Dirk Heinen ran.

    2:2 (H) 34.Spieltag am 17.06.1995 gegen den bereits als Absteiger feststehenden Tabellenletzten, mit jenem Heimkehrer Erich Ribbeck auf der Trainerbank von Bayer 04, dessen von bösen Zungen bereits zu diesem Zeitpunkt beschworene Abwärtsspirale die Katastrophensaison schlechthin einläutete...


    Doch wir wollen 1995/96 ganz schnell wieder vergessen und uns statt dessen "lieber" dem unbestrittenen "Höhepunkt" der zweijährigen Tschertschessow-Epoche 1993-95 zuwenden.

    01.12.1993, DFB-Pokal Viertelfinale Dynamo Dresden - Bayer 04 Leverkusen, Rudolf-Harbig-Stadion.

    Die Torhüter heißen - natürlich - Stanislaw Tschertschessow und Rüdiger Vollborn.

    Weder der sächsische Underdog noch der amtierende 1993er DFB-Pokalsieger aus der Farbenstadt bringen in der regulären Spielzeit ein Tor zustande.

    In der Verlängerung währt unsere Freude über Paulo Sergios Führungstreffer (97.) nicht einmal 2 Minuten.

    Fast postwendend der Ausgleich zum 1:1 durch Schmäler (99.).

    Es geht ins Elfmeterschießen.

    Leverkusen beginnt, Paulo Sergio und Franco Foda verwandeln, jeweils gekontert durch die ebenfalls erfolgreichen Detlef Schößler und Olaf Marschall.

    Dass später auch noch Christian Wörns und Andreas Thom für Bayer 04 treffen werden, verkommt angesichts dreier siegbringender Dynamo-Elfer zu Ergebniskosmetik.


    Fußballgott steckt Pavel Hapal die Arschkarte zu.

    Den Trumpf hingegen Stanislaw Tschertschessow.

    Hapal glaubt, als amtierender Pokalsieger auf arrogant machen zu können.

    Täuscht nen strammen Schuss an, um den Keeper in eine Ecke schicken, schlenzt seinen Elfer dann aber aufreizend lässig in die Tormitte.

    Tschertschessow bleibt indessen völlig unbeeindruckt einfach stehen und fängt die lahme Kugel so sicher und locker auf, als hätte ein Kleinkind sie ihm liebevoll zugeworfen.

    Franco Foda, ebenfalls Pokalsieger von 1993 und erfolgreicher Schütze des zweiten Elfers in besagtem Viertelfinal-Elfmeterschießen zu Dresden, läuft diese Pokal-Schmach bis heute hinterher.

    Nachzulesen in einem Artikel von vor 5 Jahren auf skysportaustria.at anlässlich eines von mehreren Wiedersehen Fodas mit Tschertschessow, dieses mal als ÖFB-Teamchef.

    Decken wir den Mantel der Nächstenliebe über diese peinliche Historie.


    Zur Beruhigung unserer aufgeschreckten Vintage-Fan-Nerven brauchen wir jetzt noch eine versöhnlich-skurrile Wiedersehens-Anekdote.

    Sie handelt von zwei Akteuren, die sowohl ihre iranische Muttersprache als auch die russische Sprache fließend beherrschen, und deren fußballerische Wege sich im Laufe der letzten 10 Jahre ein paarmal kreuzten.

    Richtig:

    Irans Nationalspieler Sardar Azmoun einerseits.

    Aber ad Zwei, inzwischen als Trainer, eben auch schon wieder Stanislaw Tschertschessow.

    Welcher nicht russischer Abstammung ist, sondern der im Kaukasus beheimateten ethnischen Minderheit von ca. 700.000 iranischsprachigen Osseten angehört.


    Von 2013 bis 2015 trafen diese beiden in der russischen Premjer Liga insgesamt 4 mal aufeinander.

    Azmoun als Spieler des russischen Meisters von 2008 und 2009, Rubin Kasan.

    Tschertschessow als gegnerischer Trainer, 2013/14 bei Amkar Perm, 2014/15 bei Dynamo Moskau.

    In dieser Zeit blieb Azmoun ein Torerfolg gegen die von Tschertschessow trainierten Teams versagt.

    Doch 2016 wurde Tschertschessow nach nur einjährigem Intermezzo bei Legia Warschau Nationaltrainer Russlands und machte dadurch das (russische) Tor für Sardar im iranischen Nationaltrikot auf.

    Am 10.10.2017 endete das Testspiel Russlands gegen den Iran in Kasan 1:1.

    Und wer erzielte dabei den Führungstreffer des Iran in der 57.Minute?

    Na, wer schon.


    Gut möglich daher, dass wir unseren zu Form auflaufenden Sardar im privaten Small Talk mit dem Gästetrainer aus Budapest bestaunen dürfen.

    Wenn ja, wäre es interessant zu erfahren, ob die beiden sich dabei iranisch oder russisch unterhalten, oder beides gemischt, oder...

    Ulf Kirsten wird Berater bei Dynamo Dresden


    mdr | 02.03.2023

    Dynamo Dresden hat ein personelles Ausrufezeichen gesetzt. Vereins-Legende Ulf Kirsten kehrt als sportlicher Berater zurück und wird bereits zum Sachsenderby gegen Aue (4. März) sein Amt antreten. Das bestätigte der Verein am Donnerstag.


    Das Gerücht schwebte schon seit einigen Tagen durch die Elbestadt, jetzt hat es Dynamo offiziell bestätigt: Ulf Kirsten kehrt nach Dresden zurück und soll die sportliche Führung des Traditionsvereins in beratender Funktion langfristig unterstützen. "Ich freue mich sehr auf diese neue spannende Aufgabe bei Dynamo Dresden. In all den Jahren sind der Kontakt und die große Verbundenheit zu dem Verein, bei dem für mich alles begann und mit dem ich so viele schöne Momente als Spieler erleben durfte, nie abgerissen", wird Kirsten in einer Pressemitteilung zitiert.


    ...


    Die Rückkehr nach Dresden erfolgt 33 Jahre nach seinem letzten Profispiel für Dynamo und dem darauffolgenden Wechsel zu Bayer Leverkusen im Jahr 1990. Zuvor bestritt er in elf Jahren 154 DDR-Oberliga-Spiele und 21 Europapokalpartien im Dynamo-Trikot und reifte mit seinen insgesamt 65 Toren, zwei DDR-Meisterschaften und drei Pokalsiegen zur Vereinslegende. In Leverkusen wurde der Sachse dann drei Mal Torschützenkönig und gewann 1993 den DFB-Pokal. Eine Meisterschaft blieb dem viermaligen Vizemeister in der Zeit aber vergönnt.


    Kirsten blieb nach all den Jahren der SGD trotzdem immer verbunden und ist weiterhin tief in der Region verwurzelt. Mit seiner "Ulf Kirsten Stiftung" unterstützt er gemeinsam mit Sohn und MDR-Experte Benjamin (von 2008 bis 2015 Dynamo-Torhüter) schon länger den Nachwuchsfußball in Sachsen. Um nach der Pandemie die Kinder in Dresden zurück zum Sport zu bringen, brachte er 2021 eine Sonderedition seines "Kirsten-Gin" auf den Markt, mit dessen Erlös er neue Bolzplätze bauen ließ.


    zum Artikel ---> mdr.de

    Die Erklärung von Petersen, au weia :LEV7

    Offensichtlicher, dass man es oben spannend halten will, kann man es nicht umschreiben.

    In der Momentaufnahme scheint das Schneckenrennen der 6 medial gekürten Meisterschaftskandidaten vorbei, die Spreu sich vom Weizen zu trennen.

    Allein, solch irreführende Momentaufnahmen gab es im Saisonverlauf bereits mehrfach.

    Schau mer mal.

    @Das Spiel im TV


    Wer sonst noch alles bei der Liveübertragung von ORF1 dabei war, der lag genau richtig.

    Denn er machte einmal mehr die beglückende Erfahrung, wie unvoreingenommen im Ausland über Bayer 04 berichtet wird.

    Wie tief verankert das weltweite Standing der Werkself seit Jahrzehnten ist.


    Auch gestern durfte man sich wieder an solcherlei hervorragender Fachkenntnis erfreuen.

    Ob Dietmar Wolff und Helge Payer als kongeniales Kommentatoren-Pärchen, Christian Diendorfer als Moderator oder "Schneckerl" Prohaska als Analyst.

    Sie alle kannten das Personal und die Interna beider Teams aus dem Effeff und wussten das Spiel angebracht begeistert zu begleiten und zu würdigen.


    Sogar die Vita haben sie stets präsent.

    Und bringen sie während der Übertragung auch an.

    Da wurde sowohl über den UEFA Cup-Titel von 1988 gesprochen, der Husarenritt des damaligen Rückspiels noch mal gepriesen.

    Der Hinweis auf den CL-Finalisten von 2002 fehlte genauso wenig, wie der auf das Real-Siegtor durch Zizou.

    Derlei in die Mikrofone gesprochene Worte umschmeicheln die heimischen Lautsprecher.


    Hört hört, da klingen einem Sätze wie diese von Dietmar Wolff über Florian Wirtz in den Ohren:

    Kein Wunder, dass dieser Junge schon auf den Zetteln ganz Großer wie z.B. Barcelona stünde.

    Jedoch habe er in Leverkusen langfristig Vertrag bis 2027.

    Daran sehe man mal wieder, wie hervorragend die Arbeit des Managements der "deutschen Werkself" sei.

    Namentlich die von Simon Rolfes, zuvor lange Jahre Rudi Völler.


    Haste Töne.


    Je näher die Verlängerung rückte, und mehr noch während derselben, wurde die Serie zuletzt verschossener Bayer-Elfer aufs Tapet gebracht.

    Um so größer anschließend die Verwunderung und schließlich der Hype beim Elfer-Krimi.

    Selbst wenn die um seriöse Berichterstattung bemühte ORF-Crew ihre Begeisterung hätte verbergen wollen, sie konnte und tat es (gottlob) nicht.


    Dazu das bereichernd andere Flair unserer alpenländischen Nachbarn.

    Wie das ORF-Team an den Mikrofonen auf "Österreichs Nationaltorwart" Patrick Pentz anspricht und auf seine gute Perspektive bei uns.

    Wobei er es vorerst natürlich schwer habe, hinter so einem erfahrenen Keeper wie Lukas Hradetzky.

    Ihm aber ganz sicher die Zukunft bei Bayer 04 gehöre.


    Selbst die Schalte zu den Nachrichten aus Südtirol während der Halbzeitpause.

    Man fühlt sich in eine andere Welt versetzt, dabei ist sie doch so nah.

    Hat was.

    :thumbup:

    Den größten Vorteil auf ihrer Seite hat die ASM imho in Trainer Philippe Clement.

    In der bereits 6. aufeinanderfolgenden Saison sowohl im belgischen als auch im französischen Oberhaus im Schnitt um die 2 Punkte pro Spiel zu holen (22/23 derzeit 2,08), das ist schon ne herausragende Hausnummer.


    Die von ihm vermittelte Spielstärke durften wir zu unserem Nachteil über weite Strecken des Hinspiels bewundern.

    Wie will man diesem abgezockten Repertoire an einstudierten Laufwegen und Passfolgen im Rückspiel beikommen, das ist die Frage.


    Keinesfalls mit Jugend forscht.

    Ohne ausnahmlos alle Erfahrensten in der Startelf wird da gar nichts gehen.


    Im übrigen ausgesprochen schade, dass wir aus einer Besonderheit keinen Nutzen ziehen können.

    Eben dieser Philippe Clement traute als Trainer des FC Brügge unserem Neuzugang Noah Mbamba bereits im Alter von 16 Jahren Startelfeinsätze zu.

    Mbambas Wechsel zu uns ging dann allerdings eine im Brügge-Vereinssprech disziplinarisch genannte längere Verbannung in die Zweite Mannschaft voraus (wegen verweigerter Vertragsunterzeichnung).


    Worauf ich hinaus will.

    Im Laufe einer Partie einen Spieler zu bringen, der darauf brennt, sich zu revanchieren, indem er seine Leistungsfähigkeit und -bereitschaft vor aller Augen unter Beweis stellt, war noch nie ein Fehler.

    Da Mbamba für die EL nicht gemeldet werden konnte, sind wir dieser Option mit einem möglichen Ass aus dem Ärmel leider beraubt...

    Beim aktuellen Punkteschnitt reichen 70 Punkte für die Deutsche Meisterschaft. Gab es seit Wolfsburg nicht mehr

    Dem sei hinzugefügt, dass Wolfsburg sogar der einzige Meister der vergangenen 20 Jahre ist, der diese Marke (70 Punkte) knapp verfehlt hat (69 Punkte, 2009).

    Genau deshalb hier einmal interessante Belege dafür, warum wir die Spannung des derzeitigen K(r)ampfes um den Meistertitel mitnichten medial kolportierten vermeintlichen "Stärken" der Titelkandidaten verdanken.

    Sondern ganz im Gegenteil einem in dieser Gleichförmigkeit nur selten erlebten Schwächeln sämtlicher involvierter Probanden.

    Dass der Namhafteste in diesem Tross der Schwächelnden FC Bayern heißt, sei unbestritten, ändert aber nichts.


    Schauen wir zunächst auf die Punktbilanzen aller Meister der letzten 20 Jahre.


    Saison Meister Punkte

    2021/22 FC Bayern 77

    2020/21 FC Bayern 78

    2019/20 FC Bayern 82

    2018/19 FC Bayern 78

    2017/18 FC Bayern 84

    2016/17 FC Bayern 82

    2015/16 FC Bayern 88

    2014/15 FC Bayern 79

    2013/14 FC Bayern 90

    2012/13 FC Bayern 91

    2011/12 Dortmund 81

    2010/11 Dortmund 75

    2009/10 FC Bayern 70

    2008/09 Wolfsburg 69

    2007/08 FC Bayern 76

    2006/07 Stuttgart 70

    2005/06 FC Bayern 75

    2004/05 FC Bayern 77

    2003/04 W. Bremen 74

    2002/03 FC Bayern 75


    Wenn wir uns nun vergegenwärtigen, dass der Rückrundenstart 2022/23 gerade erst mal 4 Spieltage jung ist.

    Und sich bereits zu diesem unglaublich frühen Zeitpunkt in der Saison abzeichnet, dass wenn überhaupt, dann allenfalls ein einziger der 3 derzeit Punktbesten (je 43 Punkte) noch Chancen auf ein deutliches Überschreiten der 70-Punkte-Marke hat.

    Was wohlgemerkt eine stramme Erfolgsserie (um die 30 Punkte aus den verbleibenden 13 Spielen) erfordern würde.

    Ohne damit gegen die Punktausbeute von mindestens 16 der letzten 20 Meisterschaften (75 oder mehr Punkte, siehe Tabelle oben) anstinken zu können.

    Dann dämmert uns, wie mager die Punktesammelbilanz erklärter Meisterschaftsanwärter im bisherigen Saisonverlauf ausfällt.


    Um es so auszudrücken, wie es eines souveränen angehenden Meisters würdig wäre.

    Dieser hätte bereits die ganze Saison lang gleichmäßig gut gepunktet und zum jetzigen Zeitpunkt längst die 50 Zähler-Marke im Visier oder gar überschritten.

    Der Punkteschnitt des Tabellenführers nach 21 Spieltagen liegt von 2002/03 bis 2021/22, also für die letzten 20 Jahre, bei 49,3 Punkten.

    Für die 10 Saisons von 2012/13 bis 2021/22 sogar bei 51,8 Punkten.


    Hingegen sind nach 21 Spieltagen solch bescheidene Marken wie die jetzige 43er äusserst seltene Ausreißer nach unten.

    Sollte einer der 2022/23er Kandidaten auf den Plätzen 1 bis 6 unter Beibehaltung seines bisherigen Punkteschnitts Meister werden, dann würde er es gem. Stand heute hochgerechnet mit folgender Punktzahl (in Klammern Maximalpunktzahl):

    FC Bayern 69,6 Punkte (von 82 möglichen)

    Dortmund 69,6 Punkte (von 82 möglichen)

    U.Berlin 69,6 Punkte (von 82 möglichen)

    Freiburg 64,8 Punkte (von 79 möglichen)

    Leipzig 63,1 Punkte (von 78 möglichen)

    Frankfurt 61,5 Punkte (von 77 möglichen)


    Doch Achtung, mit Ausnahme des Meisters kann keiner dieser Vereine auch nur annähernd seine Maximalpunktzahl abgreifen.

    Das Gros aller Anderen dürfte sich selbst am klaren Überschreiten der 60-Punkte-Marke absehbar die Zähne ausbeißen.

    Das ist zu gleichen Teilen jeweils genau 4 Gründen pro Verein geschuldet, genauer gesagt jeweils exakt 4 Spielen.

    Denn die Konkurrenten nehmen sich in folgenden 12 Partien noch gegenseitig die Punkte ab:

    22.Spieltag Leipzig - Frankfurt

    22.Spieltag FC Bayern - U.Berlin

    23.Spieltag Dortmund - Leipzig

    25.Spieltag U.Berlin - Frankfurt

    26.Spieltag FC Bayern - Dortmund

    27.Spieltag Dortmund - U.Berlin

    27.Spieltag Freiburg - FC Bayern

    29.Spieltag Dortmund - Frankfurt

    31.Spieltag Freiburg - Leipzig

    32.Spieltag U.Berlin - Freiburg

    33.Spieltag FC Bayern - Leipzig

    34.Spieltag Frankfurt - Freiburg


    Worüber hinaus übrigens ein nicht zu unterschätzender Rückrunden-Anreiz für all jene Vereine definiert ist, welche wie Bayer 04 nicht Meister werden können:

    Wann und wo immer es geht einem von denen "da oben" in die Suppe spucken.

    Zwischen Bayer 04 und der ASM gab es zwischen 1997 und 2016 bislang 6 EC-Begegnungen, alle in den CL-Gruppenphasen.

    In der EL ist diese Paarung also ein Novum.


    Bilanz:

    1 Sieg

    2 Remis

    3 Niederlagen

    6:9 Tore


    Der einzige Sieg gelang Bayer 04 beim letzten Aufeinandertreffen am 07.12.2016.

    In der BayArena erzielten Vladen Yurchenko (30.) und Julian Brandt (48.) die Treffer zur 2:0-Führung.

    Nach Wendells verschossenem Foulelfmeter (82.) sprang der von der Latte zurückprallende Ball an den Rücken von TW De Sanctis und von dort zum 3:0-Endstand ins Tor.


    Aufstellungen

    (Man achte verschärft auf jene von Bayer 04, schließlich waren diese Spieler bis heute die einzigen in der Vereinsgeschichte, denen ein EC-Sieg über die ASM gelang!)


    Bayer 04

    Özcan - Da Costa - Jedvaj - Dragovic - Wendell - Brandt (71. Kruse) - Baumgartlinger - Yurchenko (76. Henrichs) - Calhanoglu (67. Aranguiz) - Kießling - Chicharito

    AS Monaco

    De Sanctis - Toure - Raggi - Jemerson - Diallo - Moutinho - N'Doram - Boschilia (67. Traore) - Dirar - Carrillo (79. Lemar) - Jean (76. Germain)

    Sein Speed ist echt unglaublich. So krass hatte ich das in seiner 1. Saison bei uns gar nicht verspürt. Ist der noch schneller geworden? Das war ja unglaublich, wie der vor seiner 2. Vorlage allen davon gelaufen ist.

    Dann wollen wir mal hoffen, dass ein gewisser Herr Kainz Anfang Mai nicht zum Wiederholungstäter wird.

    Schließlich war er es, der Jerry im März '22 nach nur gut 10 Spielminuten für den Rest der vorigen Saison kaputt getreten hat.

    Wohlgemerkt, ohne für seinen rücksichtslosen Scherenschlag von hinten mit dem eigentlich fälligen Platzverweis bestraft zu werden.


    Bekanntlich sah Kainz nicht mal Gelb.

    Soll schon vorgekommen sein, dass Spieler so etwas als Ewigkeits-Freibrief (miss)verstanden haben.

    (Zumal der nur wenige Minuten später eingesprungene Hüftrempler von Kilian auch noch die schwere Verletzung von Flo samt dessen Ausfall für den Rest des gesamten letzten Jahres zur Folge hatte.)

    :cursing: