Schiedsrichter - Thread

  • ist zwar eine normale/natürliche Bewegung, aber dennoch natürlich mindestens ein gelb würdiges Foul. Auch eine natürliche Bewegung schützt nicht vor der Strafe wenn man dadurch den Gegenspieler rasiert.

    w11 Liga2 2019/2020: Schwolow, Flekken - Sinkgraven, Sane, Zimmermann, Halstenberg, Torunarigha - Haberer, Duda, Sabitzer, Schmid, Serdar, Darida - Mateta, Weghorst, Finnbogason, Mamba

  • BigB, verstehst du es nicht? Dann gehe ich in Zukunft als Feldspieler auch mit Knie voran ins Kopfballduell weil ich so ja noch höher springen kann und praktischerweise ist das ein idealer Selbstschutz der mir im Zweifel Gegner aus dem Weg räumt, Foul gibt es ja so auch nicht. Und auf die Fresse legt man sich da sicher nicht. Und selbst wenn man ab und zu mal hinfällt: besser als dem Gegner das Gesicht zu zerstören.


    Das war doch genau das selbe wie mit Spielern die mit den Ellbogen hochspringen. Ist genau so eine mehr oder weniger natürliche Körperbewegung die dazu dient höher zu springen. Nimmt man die Arme mit, springt man höher. Ist aber genau so ein Foul wenn ich dem Gegner im Gesicht treffe. Warum sollte es hier anders sein?

    Mir ging es eher um deine Aussage, "er nimmt hier die Verletzung billigend in Kauf". Wenn du so argumentierst, dann dürfte kein Torwart mehr mit den Fäusten in Richtung des Balls springen. Weil jeder Torwart im Luft-Zeikampf eine Kopfverletzung in Kauf nimmt, wenn der Gegenspieler zum Kopfball ansetzt (bei jeder Ecke zum Beispiel). Man könnte genauso anders um argumentieren. Das sind Zweikämpfe die passieren. Es gibt genug Grätschen pro Spieltag, die ähnlich ausgehen (siehe Schmelzer letzte Woche). Ist es ein Foul, ja, kann man so werten (Grobes einsteigen), aber du unterstellst Casteels unterschwellig Absicht. Und das sehe ich nicht.


    Und ein Torwart der jahrelang bestimmte Bewegungsabläufe eingetrichtert bekommt, macht diese Abläufe automatisch, ohne nachzudenken.

    Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein. (Albert Einstein)
    Ich bin zu alt, um von der Angst vor dummen Menschen beherrscht zu werden. (Charlie Skinner)


  • Mir ging es eher um deine Aussage, "er nimmt hier die Verletzung billigend in Kauf". Wenn du so argumentierst, dann dürfte kein Torwart mehr mit den Fäusten in Richtung des Balls springen. Weil jeder Torwart im Luft-Zeikampf eine Kopfverletzung in Kauf nimmt, wenn der Gegenspieler zum Kopfball ansetzt (bei jeder Ecke zum Beispiel). Man könnte genauso anders um argumentieren. Das sind Zweikämpfe die passieren. Es gibt genug Grätschen pro Spieltag, die ähnlich ausgehen (siehe Schmelzer letzte Woche). Ist es ein Foul, ja, kann man so werten (Grobes einsteigen), aber du unterstellst Casteels unterschwellig Absicht. Und das sehe ich nicht.


    Und ein Torwart der jahrelang bestimmte Bewegungsabläufe eingetrichtert bekommt, macht diese Abläufe automatisch, ohne nachzudenken.

    Naja, mit den Fäusten ist der Torwart selten auf Kopfhöhe des Gegners, eher darüber. Wenn man aber hochspringt, dann weiß man wo sein Knie ist und das dies Kopfhöhe ist. Klar achtet Casteels nur auf den Ball, aber warum nimmt er das Knie hoch? ( BigB er ist auch mit hoch gezogenem Knie auf dem Gesicht gelandet, dein letztes Argument ergibt also null Sinn.) Das Knie dient lediglich dazu, mehr Schwung in den Sprung zu packen (genau wie beim Ellbogen im Kopfballduell) und hat mit dem Kampf um den Ball nichts zu tun und dementsprechend finde ich (meine Meinung) es fahrlässig so in einen Zweikampf zu springen. Feldspieler wären geflogen, also sollten es auch Torhüter.
    Nein, Absicht unterstelle ich ihm keineswegs. Ich unterstelle ihm lediglich ein rotwürdiges Foul und die leicht fahrlässige Körperverletzung. Absicht gehört da nicht dazu. Und natürlich macht er das automatisch, ich selbst würde auch so hochspringen. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass er einen Gegner das Gesicht zerstört hat. Sonst kann er ja auch in Kahn-Style mit dem Fuß voran in den Gegner springen wenn einem das ja sogar schon in der Jugend beigebracht werden würde - was eine Ausrede. Und wenn ein Gegenspieler schießt, dann halt ich auch instinktiv den Fuß davor. Wenn ich ihm dabei das Bein breche ist es trotzdem ein Foul, auch ohne Absicht.

  • Naja, ich seh einen Unterschied zu Casteels und Kahn. Auch der Vergleich Feldspieler, da Feldspieler grundsätzlich nicht mit den Händen spielen dürfen, daher springen sie in der Regel anders ab. Gut du siehst keine Absicht.
    Wobei ich bei diesem Fall eher dem Videoschiedsrichter nen Vorwurf mache. Aranguiz wird nachträglich nen Elfer angehängt (für nen Trikotzupfer), bei Castells läuft das Spiel weiter.

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  • Dear ganze Videobeweis macht so keinen Sinn. Kein Mensch kann definieren, was eine klare Fehlentscheidung ist. Wo ist der Unterschied zwischen unserem anerkannten Tor heute und dem Tor von Uth?


    Das lässt sich nur lösen, wenn der Beweis von einer der Mannschaften angefordert werden kann und dann nach Beweislage entschieden wird (sprich, was nach Lage der Bilder wahrscheinlicher ist, und nicht danach, ob es eine "klare" Fehlentscheidung ist).


    Aber selbst das löst nicht das Problem, dass ein zu Unrecht unterbrochener Angriff (ob wegen Abseits oder vermeintlichen Foulspiel) eben unterbunden ist. In Dortmund mag das so gewesen sein, dass die Unterbrechung keine Rolle mehr gespielt hat, aber das ist dann mehr die Ausnahme (und selbst da kann man argumentieren, dass Sokrates den Gegenspieler zumindest insoweit in den Torhüter schiebt, dass es nicht eine klare / zweifelsfreie Fehlentscheidung ist).


    Also so führt das ganz nur noch zu mehr Benachteiligung und hat uns zwei Gegentore und einen Treffer für uns gekostet.

  • Ich bin nach wie vor ein großer Befürworter des Videobeweises, auch wenn da sicher noch viele Stellschrauben gedreht werden müssen.
    Alleine, damit solche Vergehen wie heute von Klünter oder bspw. von Martinez letzte Saison gegen uns geahndet werden können, muss der Videobeweis bleiben. Auch werden dadurch Unsportlichkeiten wie Schwalben oder Tätlichkeiten immer weniger werden.

  • Der TV Beweis hat damit nicht viel zu tun.


    Der Schiedsrichter hat ein Foul gepfiffen. Es ist nun keine Aufgabe des TV Schiedsrichters dies zu bewerten. Warum, weil es gegen den Angreifer geht und nicht gegen den Verteidiger. Hier ist es nicht vorgesehen einen Recall zu machen. Also Freistoss für K.eln.


    Das der TV Beweis dann doch noch zum tragen kam war ein klarer Verstoß gegen die Regeln des TV Schiedsrichters. Im eigentlichen Sinn hätte der TV Schiedsrichter nur prüfen dürfen noch ob der Ball im Tor war vor dem Pfiff oder nicht. Und wenn das Spiel vorher unterbrochen war, wie es ja auch war, kann er nur sagen. Bleibe bei deinem Pfiff. Punkt aus.


    Freistoss K-eln.

  • da die Endbewertung Aufgabe des Schiris bleibt, wird sich nichts an der Tatsachenentscheidung ändern..

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  • Ich habe auch nicht verstanden, wo da die 'klare Fehlentscheidung' war, die durch den TV Schiri korrigiert werden müsste. Ich finde es nicht eindeutig, dass Sokratis in der Situation kein Foul begangen hat. Ausserdem würde das Spiel unterbrochen. Und es ist sicher absolut irregulaer, Dinge die nach dem Pfiff passierten, werten zu wollen. Wenn das nun OK ist, dann sollte man bei einem Abseitspfiff des Schiris immer weiter spielen. Denn macht man den Ball rein, muesste das Tor ja konsequenterweise gelten, wenn dir ursprgl. Abseitsentscheidung falsch war.

  • Und es ist sicher absolut irregulaer, Dinge die nach dem Pfiff passierten, werten zu wollen. Wenn das nun OK ist, dann sollte man bei einem Abseitspfiff des Schiris immer weiter spielen. Denn macht man den Ball rein, muesste das Tor ja konsequenterweise gelten, wenn dir ursprgl. Abseitsentscheidung falsch war.


    geh mal davon aus, dass die Wahrnehmung so war, dass es hier eben nicht nach dem Pfiff passiert ist. Das von dir genannte hat doch mit dem expliziten Fall nichts zu tun.

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  • geh mal davon aus, dass die Wahrnehmung so war, dass es hier eben nicht nach dem Pfiff passiert ist. Das von dir genannte hat doch mit dem expliziten Fall nichts zu tun.

    Der Zeitpunkt des Pfiffs spielt doch keine Rolle. Der Schiedsrichter entscheidet auf Foulspiel gegen die Kölner und Freistoß. Wenn diese Entscheidung korrigiert wird, dann wird, dann lautet sie. Kein Freistoß für die Kölner. Fehlerhafte Entscheidung des Schiedsrichters. Also Schiedsrichterball. Alles, was nach der Situation, die der Schiedsrichter bewertet hat, passiert ist, ist dabei irrelevant. Und in dem Kontext bitte ich auch, das von mir gewählte Beispiel zu sehen.

  • Eigentlich ist auch die Aberkennung des dritten Tores von Volland per Videobeweis ein erstaunlicher Vorgang. Es gibt einen Kontakt zwischen Volland und seinem Gegenspieler an der Mittellinie. Das Spiel läuft weiter und 8 Sekunden später erzielt Volland das Tor. Der Videoschiedsrichter erkennt das Tor ab. Die DFL sagt zum Videobeweis folgendes:

    Zitat

    Bei welchen Situationen kann der Video-Assistent eingreifen?
    Diese Möglichkeit gibt es in vier Fällen:
    - Torerzielung (Foul, Handspiel, Abseits und andere Regelwidrigkeiten)
    ...

    Das Foul ist jedoch nicht bei der "Torerzielung" begangen worden, denn Volland ist noch 50 m gesprintet, hatte einen weiteren Zweikampf gegen einen anderen Abwehrspieler und hat dann eingenetzt. In dieser Szene wurde also 8 Sekunden zurückgespult, um ein Vergehen zu ahnden. Wäre die Szene aus einem falsch bewerteten Pfiff des Schiedsrichters entstanden, der uns einen Freistoß ermöglich hätte, der schnell ausgeführt Volland ebenso auf die Reise geschickt hätte. Also ein Ereignis, das 9 Sekunden vor dem Tor stattfand - wäre das dann auch zurückgepfiffen worden, weil ein Foul falsch bewertet wurde? Wie wäre die Szene beurteilt worden, wenn der Steilpass auf Volland aus einem falsch ausgeführten Freistoß entstanden wäre, bei dem der Ball nicht ruhte? Wie wäre entschieden worden, wenn 10 Sekunden vor dem Tor der Passgeber einem Freiburger durch ein Foul den Ball abgenommen hätte, um diesen dann steil auf Volland zu passen? Und wie, wenn 11 Sekunden vor dem Tor ein Leverkusener ein Foul begeht, den Ball zum Passgeber spielt, der dann wiederum Volland lang schickt? Würde auch eine Szene zurückgepfiffen, bei der ein Foul 30 Sekunden vorher nicht geahndet wurde? Und wenn das nicht so ist. Warum ist das so, wenn dadurch doch u.U. die "Torerzielung" überhaupt erst ermöglicht wurde?


    So lange solche Fragen nicht im Vorfeld eindeutig und für alle nachvollziehbar geregelt sind, macht der Videobeweis aktuell wenig Sinn. Wenn wirklich schon eine Saison lang getestet wurde, kann ich nicht verstehen, warum es dafür keine klaren Regeln gibt.

  • Im Prinzip gebe ich Dir ( Ansteff) recht, wobei ich den Zeitpunkt des Pfiffs in diesem Fall noch erschwerend finde.


    Mir gefällt das Wort Videobeweis nicht und ich war von Anfang an der Meinung, dass nur eklatante Fehlentscheidungen von außen korrigiert werden sollten. Außerdem bin ich dafür, dass es ein begrenztes Recht geben sollte, die Videoüberprüfung von außen zu fordern; Dann kann man meiner Meinung nach noch jedes erzielte Tor auf klare Regelverstöße überprüfen. Die müssen aber klar sein. Ansonsten sollte sich der Videoschiri nicht einmischen.


    Im American Football, in dem man seit vielen Jahren Erfahrung damit hat, muss sich der Schiri immer erst selbst entscheiden und ein Urteil auf dem Platz fällen. Bei einem Challenge oder einer automatischen Prüfung muss das Videoreplay dann klare Argumente für eine Fehlentscheidung liefern, damit die Entscheidung des Schiris korrigiert wird. Die Abstufung lautet: bestätigt (confirmed), wird nicht geändert (call stands), geändert (call reversed). Wenn es nicht klar ist, bleibt es so wie der Schiri entschieden hat (call stands).


    Aktuell entwickelt der sog. Videobeweis ein Eigenleben mit eigenen Auslegungsspielräumen. Das kann nicht auf Dauer nicht funktionieren.
    Beim 2-0 für Dortmund hätte es gar kein Replay geben dürfen, denn der Schiri hatte auf Foul entschieden, bevor der Ball im Tor war; oder wollen wir jetzt jeden Zweikampf am TV von TV-Experten bewerten lassen.
    Auch die Bemessung einer Strafe sollte vom Schiedsrichter live entschieden werden.


    Ich bin enttäuscht - ich hatte mir den "Videobeweis" als technische Hilfe zur Aufklärung/Vermeidung von besonders gravierenden Fehlern gewünscht. Die aktuelle Art der Anwendung wirkt auf mich fast willkürlich und nicht nachvollziehbar.

  • Nachtrag zum Volland Tor.


    Ja - das ist auch meine Meinung. Wenn man zum Vergleich die Bewertung von passivem Abseits heran zieht, war das Foul zwei Spielsituationen vorher.
    Es war ein Foul - keine Frage, aber Volland hat nicht unmittelbar nach Ballerorberung das Tor erzielt.