17. Spieltag: Bayer 04 Leverkusen - Hertha BSC Berlin, Samstag, 22.12.2018, 15:30 Uhr, BayArena

  • Gesamtbilanz Bayer 04-Pflichtspiele gegen Hertha BSC:
    50 Spiele, 25 Siege, 11 Remis, 14 Niederlagen, 103:68 Tore


    Gesamtbilanz Bayer 04-Pflichtheimspiele gegen Hertha BSC:
    26 Heimspiele, 14 Heimsiege, 4 Heimremis, 8 Heimniederlagen, 52:34 Heimtore


    Letzte 5 Bayer 04-Bundesligaheimspiele gegen Hertha BSC:
    10.02.2018 0:2-Heimniederlage
    22.01.2017 3:1-Heimsieg
    30.04.2016 2:1-Heimsieg
    30.08.2014 4:2-Heimsieg
    13.04.2014 2:1-Heimsieg


    4. Heimpflichtspiel gegen Hertha BSC im Monat Dezember
    08.12.2006 2:1-Heimsieg (Tore für Bayer 04 in der 33. und 80. Minute durch Paul Freier und Marko Babic)
    04.12.2005 1:2-Heimniederlage (Tor für Bayer 04 in der 20. Minute durch Dimitar Berbatov)
    10.12.2000 4:0-Heimsieg (Tore in der 7. und 19. Minute durch Oliver Neuville sowie in der 67. und 82. Minute durch Carsten Ramelow und Paulo Rink)


    Das besondere Datum
    18.08.1979
    Nachdem das Auftaktspiel der Premieren-Saison 1979/80 beim FC Bayern achtbar mit 1:3 verloren wurde, steigt am 2. Spieltag gegen Hertha BSC Berlin das erste Bundesliga-Heimspiel in der Geschichte von Bundesliga-Aufsteiger Bayer 04 vor 15.000 neugierigen Zuschauern im Haberland, von welchen die meisten wie anzunehmen ist noch nie zuvor ein Bundesligaspiel live in einem Stadion miterlebt haben.
    Es dürfte sich weitestgehend um die gleichen 15.000 Zuschauer handeln, welche sich schon am 12.05.1979 vom den Aufstieg bedeutenden 3:3 (nach 0:3-Rückstand) gegen Mitaufsteiger Uerdingen haben mitreißen lassen, und von denen viele auch einen Großteil der Zweitliga-Heimspiele in der sensationellen Aufstiegs-Saison 1978/79 miterlebt haben.


    Die vom aus Bensberg-Kaule stammenden Bayer-Architekten Karl Meyer (†2009) als reine Sitzplatztribüne entworfene, komplett überdachte Behelfskonstruktion aus Holz ist in der Sommerpause über den vormaligen Stehplätzen der Ost-Gegengerade an der Bismarckstraße flugs errichtet worden und wird heute eingeweiht.
    Dass diese Holzkonstruktion bis zu ihrem dem anstehenden Stadion-Neubau geschuldeten Abriss 1986 Bayer 04 einen so wohl gar nicht geplanten zusätzlichen Heim-Vorteil bescheren wird, zeigt sich schon innerhalb der esten halben Stunde nach dem Anpfiff.


    Als der von Bundesliga-Absteiger Darmstadt 98 unter das Bayer-Kreuz gewechselte ungemein quirlige Mittelfeld-Motor Kurt Eigl in der 19. Minute seinen linken Hammer auspackt und den Ball aus gut und gern 20 Metern unhaltbar zur 1:0-Führung unter die Latte nagelt, wird es mit dem ersten Bundesliga-Feldtor von Bayer 04 (nach Dietmar Demuths Foulelfmeter am ersten Spieltag in München) zum ersten mal so richtig laut im Stadion.
    Und es bleibt laut, denn jetzt dreht Bayer 04 richtig auf, legt nur 9 Minuten später in der 28. Minute das 2:0 durch Peter Szech nach.


    Das Lärmen im Stadion schwillt zu einem Orkan an, nicht zuletzt deshalb, weil einige der Jahreskarten-Inhaber, welche fast durchweg die Plätze auf der Holztribüne besetzen, es nicht beim im Aufspringen bejubelten Torschrei und beim Klatschen belassen, sondern, nachdem sie sich wieder hingesetzt haben, zusätzlich auch noch damit beginnen, kräftig auf die Bodenplanken der Holztribüne zu trampeln.
    Die Begeisterung für dieses mutige Bayer-Team wird auch nicht durch das späte Anschlusstor zum 2:1 durch den dänischen Nationalspieler Hernrik Agerbeck (86.) geschmälert.
    Nur wenig später der Schlusspfiff, ausgelassener Jubel, gleich im ersten Bundesliga-Heimspiel fährt Bayer 04 völlig verdient den so wichtigen ersten Bundesliga-Sieg der Vereinsgeschichte ein.


    Damit ist ein ganz neues Bayer 04-Heimspiel-Erlebnis geboren.
    Wann immer die Kremer-Elf den Gegnern im Haberland beherzt und hingebungsvoll zusetzt - und das ist verdammt häufig um nicht zu sagen so gut wie immer der Fall - ist das Dröhnen der von Tausenden Füßen betrampelten Holztribüne in weitem Umkreis zu vernehmen, glaubwürdigen Zeitzeugen zufolge bei aufmerksamem Hinhören bis nach Schlebusch und Opladen.
    Das bekommen gleich beim zweiten Bundesliga-Heimspiel am 4.Spieltag die hohen Favoriten von UEFA-Cup-Starter Kaiserslautern um die Nationalspieler Ronnie Hellström (TW/S), Hans-Peter Briegel (DM) und Klaus Toppmöller (MS) zu spüren, 3:1 heißt es am Ende für Bayer 04.


    Auch der auf stolzen Rossen von der falschen Rheinseite angereiste Nachbar kommt am 6. Spieltag nicht über ein 1:1 hinaus, muss nach einem späten Lattentreffer sogar froh sein nicht verloren zu haben, und fällt lediglich durch das "Benehmen" seines Pöbels in der Nordkurve auf, welcher den Trennzaun zur Osttribüne überkletternd und in Richtung P-Block laufend diesen - Gott und der Polizei sei Dank vergeblich - zu stürmen versucht, die Verkäufer der in der Nordkurve stehenden Bierpavillons zusammenschlägt, die Bierkästen entwendet und die Bierflaschen gezielt in Richtung der Zuschauer auf der Osttribüne schleudert, woraufhin die Polizei die gesamte Nordkurve räumt.
    Bedarf es der Erwähnung, dass es in all den Jahrzehnten "nur" einmal vergleichbare Zustände an der Bismarckstraße gab, nämlich anlässlich eines EC-Spieles gegen Feyenoord Rotterdam?


    Zurück zur Heim-Kulisse.
    Sie spricht sich in der Liga schnell herum, schüchtert selbst hochfavorisierte Gegner merklich ein.
    Am 10. Spieltag muss zum ersten mal ein Tabellenführer dran glauben, wobei zu diesem Zeitpunkt niemand ahnen kann, dass dies nur der erste von insgesamt 3 (in Worten: DREI) Tabellenführern sein wird, welche im Laufe der Saison nach der Entzauberung im Haberland ihre Wunden lecken müssen.
    Borussia Dortmund mit dem vielfachen EC-Sieger- und Meister-Trainer Udo Lattek auf der Bank macht den Anfang in dieser unglaublich anmutenden Serie, kommt nach 9 Spieltagen mit der Empfehlung von 7 Siegen und nur jeweils 1 Remis und 1 Niederlage als Tabellenführer mit 3 Punkten Vorsprung nach Leverkusen.
    Etliche Tausend mitgereiste Dortmunder Fans peitschen ihren BVB vom Anpfiff weg nach vorn, und so scheint in der 22. Minute alles seinen geplanten Lauf zu nehmen, als Manni Burgsmüller zur 1:0-Führung des Spitzenreiters einschiebt.
    Doch dann kommt alles ganz anders.
    Fast postwendend fällt in 24. Minute der Ausgleich durch Thomas Hörster.
    Und prompt ist sie wieder da, die 'trampelnde Osttribüne'.
    Während die beeindruckten und irritierten Dortmunder abbauen, kommt Bayer immer besser ins Spiel.
    Als der erfahrene Kämpe Dieter Herzog nach einer knappen Stunde den 2:1-Führungstreffer markiert, ist unter den Bayer-Fans die Hölle los.
    Im gemeinsamen Kampf von Team und Publikum wird der Sieg festgehalten, die immer stiller gewordenen Dortmunder Fans trotten still und mit hängenden Köpfen von dannen.


    Auch der FC Bayern mit Trainer Pal Csernai muss dieser Tollhaus-Atmosphäre Tribut zollen.
    Wie zuvor Dortmund, so grüßt auch er zu Rückrundenbeginn von der Tabellenspitze, allerdings mit nur 1 Punkt Vorsprung auf den HSV auf Platz 2.
    Dietmar Demuth ist es, der in der 60. Minute wie schon im Hinspiel am 1. Spieltag das einzige Tor für Bayer 04 erzielt, wieder vom Punkt aus, dieses mal per Handelfmeter zur 1:0-Führung.
    Nun rückt Bayer 04-Keeper Fred "Freddy" Bockholt in den Mittelpunkt, hält glänzend und diese Führung bis zum herbeigesehnten Schlusspfiff fest.
    Sieg!
    Damit sind die Münchner nicht "nur" der zweite Tabellenführer, der mit leeren Händen wieder aus Leverkusen heimkehren muss.
    Sie sind darüber hinaus der erste Tabellenführer, welcher vom engagierten Bayer-Team gestürzt wird.
    Aber nicht der letzte!


    Denn das prominenteste Opfer wird am 33. und vorletzten Spieltag der amtierende Meister HSV, der, mit Trainer-Legende Ernst Happel als Tabellenführer und designierter Titelverteidiger angereist, aus allen Wolken fällt, als er mit dem von Taktik-Fuchs Williber Kremer augetüftelten System konfrontiert wird, bei dem Linksverteidiger Peter "Pitsche" Klimke HSV-National-RV Manfred "Manni" Kaltz auf den Füßen steht und diesen nicht eine brauchbare 'Bananenflanke' auf HSV-Kopfballungeheuer Horst Hrubesch schlagen lässt, während Bayer 04-Linksaußen Dieter Herzog auf der 'falschen' Seite sein Unwesen treibt und die bedauernswerte linke HSV-Abwehrseite von einer Verlegenheit in die nächste stürzt.
    Mit einem vom tosenden Publikum gefeierten 2:1 macht Bayer 04 den ebenfalls siegreichen FC Bayern zum neuen Tabellenführer und damit, wie sich eine Woche später bestätigen wird, zum neuen Deutschen Meister;
    wobei man den genialen Siegtreffer durch Thomas Hörster als Frechheit bezeichnen muss, so lässig wie er den Ball durch die nicht einmal meterbreite Lücke zwischen dem auf der Linie postierten Ditmar Jakobs und dem rechten Pfosten hindurch ins Netz schlenzt (man stelle sich als Torschützen Kai Havertz vor, um sich diesen Treffer so wirklichkeitsnah wie möglich vorzustellen).


    In dieser Saison verliert Bayer 04 nur ein einziges Heimspiel, 1:3 gegen den VfB Stuttgart mit zwei Toren des überragenden Hansi Müller.
    Dazu 11 Heimsiege und 5 Remis, wodurch der Bundesliga-Frischling in der abschließenden Heim-Tabelle mit 27:7 Punkten einen sensationellen 4. Platz belegt, nur 4 Heimpunkte weniger holt als der von Bayer 04 höchstselbst entthronte Vorjahresmeister HSV, nur 3 Heimpunkte weniger als der von Bayer 04 zum Deutschen Meister gemachte FC Bayern, und nur 2 Heimpunkte weniger als der Heimtabellen-Dritte Kaiserslautern.
    Wenn da nur nicht diese beklagenswerte Auswärtsschwäche wäre...

  • 1:3 gegen den VfB Stuttgart mit zwei Toren des überragenden Hansi Müller.


    Hätte es der P-Block-Pöbel geschafft, seine von der ersten Sekunde an lautstark geäußerten homophoben Schmähungen gegen den "schnellen Hansi" auf das mögliche siegreiche Spielende zu verlegen hätte die Bilanz noch imposanter ausfallen können. :LEV17


    Aber nein, so nahm das Unheil leider seinen Lauf :LEV16

    Wenn ein Trainer so etwas sagt, muss man ihn nicht entlassen, sondern erschießen
    (Udo Lattek zu Thomas Hörsters Aussage, er habe die Hoffnung aufgegeben)
    (Osram zu Sami Hyypiäs Aussage, er habe keine Ideen mehr und brauche jetzt dringend Hilfe)
    wenn der FC Bayern schwächelt, ...

  • Dennoch ist BigB im Recht.


    Zum Spiel: Mit so einer Leistung wie gestern, wird es gegen diszipliniert spielende Berliner echt schwer werden. Und da Herthaspiele immer ins Gruselkabinett gehören, können wir uns schon einmal auf ein richtig grausames Spiel freuen. Wird auf alle Fälle mal wieder schwer zu tippen sein. Ich kann mir einen knappen Heimsieg, Unentschieden aber genauso einen knappen Auswärtssieg vorstellen. Absolute Wundertüte dieses Spiel.

    C. Streich: "Ich habe zwar einen deutschen Pass, aber ich fühle mich nicht als Deutscher. Ich bin ein Mensch, der einen Pass hat, in dem deutsch drin steht"
    Möge die Macht mit Bayer04 sein!

  • Perfekt wäre wieder so ein richtig erstöckelter Sieg, wo wir am Ende selber nicht wissen, wie wir das gewinnen konnten :D Somit halten wir zur Winterpause iwie noch Tuchfühlung zu den internationalen Plätzen, aber hätten so schlecht gespielt, dass es keine Zweifel gibt, dass ein neuer Trainer her muss.

  • Hradecky - Jedvaj Tah Dragovic Weiser - Kohr Aranguiz - Bailey Bellarabi - Volland Alario


    Aufgrund der Eindrücke aus den letzten Spielen würde ich Havertz von der Bank kommen lassen, der Junge ist ziemlich platt. Stattdessen würde ich Volland gerne als hängende Spitze hinter Alario sehen. Am besten für uns wäre wie JalalS schon schrieb ein ähnlich mieser Kick mit 3 Punkten wie auf Schalke, was auch durchaus möglich ist. Fußballerische Highlights braucht man im letzten Spiel vor der Winterpause unter Heiko leider nicht mehr erwarten. Sorgen machen mir die starke Verteidigung der Hertha und das mit Selke/Ibisevic 2 kopfballstarke, robuste Stürmer auf uns zukommen. Wenn ich da an die Standards von Plattenhardt denke bekomme ich direkt ein flaues Gefühl im Magen.

  • Die Saison ist eine Kopie der von 2016/17. Da haben wir zwei Wochen vor Weihnachten auch auf Schalke gewonnen und keiner wusste wie. Abgesehen vom Derby in Köln war das letzten Heimspiel vor dem Fest damals ein brutaler Offenbarungseid mit absoluter Minusstimmung und einer der unterirdischsten Leistungen jemals. Damals war es Ingolstadt.


    Ich rechne damit, dass die Hertha uns völlig zerschießt. Herrlich hat im Gegensatz zu Schmidt damals keinen Kredit mehr. Morgen Nachmittag wird es einmal richtig bitter und dann haben wir einen neuen Trainer unter dem Tannenbaum. Alles andere würde mich hart überraschen.

    Zitat Ordner: "Hört doch auf damit, ihr seid doch viel zu voll für so einen Scheiß!"

  • Die Saison ist eine Kopie der von 2016/17. Da haben wir zwei Wochen vor Weihnachten auch auf Schalke gewonnen und keiner wusste wie. Abgesehen vom Derby in Köln war das letzten Heimspiel vor dem Fest damals ein brutaler Offenbarungseid mit absoluter Minusstimmung und einer der unterirdischsten Leistungen jemals. Damals war es Ingolstadt.


    Ich rechne damit, dass die Hertha uns völlig zerschießt. Herrlich hat im Gegensatz zu Schmidt damals keinen Kredit mehr. Morgen Nachmittag wird es einmal richtig bitter und dann haben wir einen neuen Trainer unter dem Tannenbaum. Alles andere würde mich hart überraschen.


    Geht mir ähnlich. Und auch in der Katastrophensaison 2002 / 2003 ging es uns ähnlich. Erst der Auswärtssieg bei 1860, man dachte man schafft langsam Anschluss und dann die bittere Heimniederlage gegen Nürnberg. Also, alle Vorzeichen stehen auf Niederlage, aber letztlich weiß man bei unserer Truppe nie.

  • Nachdem ich mich durch das Spiel gegen Scheisze in voller Länge gequält habe, ist mir eigentlich die Lust auf einen sinnlos verplemperten Tag mit nicht unwahrscheinlichen Bahnverspätungen etc. vergangen.
    Über meine Erwartungen an das Spiel will ich gar nicht fabulieren.


    Vermutlich bin ich also wieder dabei... :D

  • Oh Gott oh Gott. Stieler pfeift. Sollte irgendein Spielfluss auf die Idee gekommen sein, mal als Überraschungsgast in der BayArena aufzutauchen, kann er sich gleich wieder auf den Heimweg machen.

    A foolish consistency is the hobgoblin of little minds.
    (Ralph W. Emerson)

  • Bellarabi und vor allem Alario nach 4 Treffern in Folge auf der Bank während Mr. Zweikampfverweigerung auf der Außenbahn beginnt, für mich nicht nachvollziehbar. Kohr hätte ich auch anstelle von Baumi gebracht, aber warten wir es mal ab. Bei Stieler hab ich auch immer ein schlechtes Gefühl.