Roger Schmidt

  • Diese Niederlage ist Ideenlosigkeit bei eigenem Ballbesitz,, schwache Standards, Formschwäche und individuelle Fehler zurückzuführen. Da hat auch der Trainer einen Anteil dran. Überhaupt hat man sich im Winter keinesfalls weiterentwickelt, wie schon in der Sommervorbereitung. Ein Fortschritt ist nicht zu erkennen.

    Dem kann man angesichts des am Dienstag Gebotenen schwerlich widersprechen. Ich bezog mich aber auf deine vorherige Aussage:

    Die meisten Gegner stellen sich gegen uns hinten rein, weil das gegen Pressing nun mal die beste Spielweise ist. Dadurch ergibt sich automatisch mehr Ballbesitz für uns, mit dem wir relativ wenig anzufangen wissen. Und es ergeben sich Kontersituationen für den Gegner, was zuletzt Werder Bremen zum Sieg verholfen hat.

    Dies trifft meiner Meinung nach in diesem Fall nicht zu. In der ersten Halbzeit, in der wir das Spiel nach allgemeiner Meinung verloren haben, hat sich der Gegner eben nicht hinten reingestellt und uns durch Konter erledigt. Man kann also viel kritisieren, auch am Trainer, aber das Pokalaus ist meiner Meinung nach kein Beispiel dafür, dass die Gegner unser System locker aushebeln. Ehrlicherweise muss man sagen, dass in diesem Spiel unser Pressing eigentlich so gut wie nicht existent war. Das lag meiner Meinung weniger daran, dass die Bremer das so geschickt aushebelten, indem sie sich nur hintern rein stellten und lange Bälle spielten, sondern daran, dass es im Teamverbund überhaupt nicht konsequent angewendet wurde. Warum auch immer.


    Unabhängig davon stimme ich dir zu: Die Rückrunde hat eher enttäuschend begonnen. Ich hatte mir viel von der Vorbereitung in der Winterpause versprochen und gehofft, die in der Hinrunde so offensichtlichen Mängel wie Verteidigen gegen fremde Standards, uneffiziente eigene Standards und unstrukturierte bzw. ineffiziente eigene Offensivaktionen könnten abgestellt werden. Das ist bislang aber meist nicht der Fall. Formtiefs von Spielern kommen und gehen. Kann man dem Trainer ankreiden, dann sollte man aber auch positiv herausheben, dass er Toprak und auch Kampl nach dessen miserablen Zeit in Dortmund wieder zur alten Stärke gebracht hat und Tah auf ein ganz neues Niveau verhelfen konnte. Diesbezüglich gibt es also Licht und Schatten. Auch die eigenen Spielidee vom Pressing gestaltet Schmidt meiner Meinung nach inzwischen wesentlich weniger aggressiv als früher. Wir setzen es wesentlich dosierter ein und das finde ich eigentlich sehr gut. Früher wurde zumindest immer bemängelt, dass wir die Gegner viel zu wenig unter Druck setzen. Was man ihm meiner Meinung nach (Stand heute) vorwerfen muss, ist, dass die oben genannten großen Baustellen aus der Hinrunde noch unverändert zu existieren scheinen: Spiel bei Standardsituationen (offensiv und defensiv) und die mangelhafte Struktur im eigenen Offensivspiel.

  • Bremen konnte sich viel zu einfach aus den Gegenpressingsituationen befreien. Und das nicht nur mit langen Bällen, sondern auch spielerisch mit Kurzpässen. Das finde ich erschreckend und zeigt eben ganz klar auf, was passiert, wenn nicht als Kollektiv agiert wird.


    Ich habe das schon im Spielerthread zu Kramer geschrieben: bei ihm war das extrem auffällig, wie oft er einen Schritt mindestens zu spät gekommen ist. Das restliche Team geht auf die Balleroberung und Kramer steht viel zu tief im Raum. Damit möchte ich nicht einen Schuldigen für die Niederlage ausfindig machen, nur ein Beispiel nennen und Ansteff soweit zustimmen, dass wir nicht primär durch Konter besiegt wurden. Bremen hat das System ausgehebelt, weil wir sie gelassen haben.



    Schmidt und die Spieler betonen ja immer, dass unter der Woche überwiegend regenriert werde wegen des engen Terminkalenders. Dann sind die Sommer- und Winterpause nochmal viel wichtiger, um an Sachen zu arbeiten. Ich möchte hier jetzt eigentlich noch nicht verzweifeln, aber schon im Sommer waren die bekannten Probleme Hauptziel der Trainingsarbeit, das wurde von vielen Seiten betont. Ich kann mich auch an Spiele erinnern, wo wir auch gegen tiefstehende Gegner ordentlich und teilweise stark kombiniert haben. Aber das passiert immer noch viel zu selten angesichts einer solchen Offensive, die schnell und technisch versiert ist und dazu noch Spieler hat, die auch mal aus der Distanz gefährlich sind. Von den Standards fange ich jetzt nicht wieder an, das ist nochmal ne komplett andere Baustelle und hängt offensiv auch stark mit der unerklärlichen Inkonstanz der Hereingaben von Calhanoglu zusammen.


  • Guter Artikel, danke für die Einführung hier.


    So schwierig ist die Decodierung von Fussball ja nicht.


    Es gibt nur vier Situationen:
    1. Die anderen haben den Ball
    2. Die anderen verlieren gerade den Ball an uns
    3. Wir haben den Ball
    4. Wir verlieren den Ball gerade an die anderen


    Wenn wir den Ball nicht haben, spielen wir eine ballorientierte Raumdeckung mit Pressing im Angriffsdrittel, Mittelfeld oder in der eigenen Endzone.
    Notwendig für Pressing: Überzahl in Ballnähe. Dafür muss ich im Angriffsdrittel aber VIEL Laufen, da dort der Gegner üblicherweise mehr Leute hat.


    Schmidt legt wert auf Heraufbeschwörung von Situation 2 aus Situation 1 und will das mögliche Chaos in der Sortierung des Gegners ausnutzen. Vorteil: Ich bin schon vorne vor dem Tor, der Weg ist kurz. Nachteil: Genauso schnell wie unsere Jungs den Ball, ist er auch durch einen (nicht gekonnten) Risikopass wieder weg.


    Situation 3 wird nicht beherrscht. Der Gegner will Situation 2 verhindern und spielt lange Bälle diagonal. Dann kommt er selber vors Tor oder zwingt uns zu Situation 3.


    Dann gibt es noch im Team Experten für Situation 4: z. B. Hilbert.


    Ergebnis bis jetzt: Wenige Erfolge, weil: Falsches Team, falscher Trainer, falsche Taktik?


    Preisfrage!

  • Naja ich bin froh über den Trainer ich mag das System auch sehr gerne.


    Was mich aber stört, ist das wir nach einem Ballgewinn kein/kaum Tempo machen. Wir haben oft sehr gute Ballgewinne wobei dann aber wieder hinten lang gespielt wird... In einem meiner Trainerlehrgänge hieß es, das ein Gegner sich nach ca 7-8 Sekunden geordnet hat und der Konter kaputt ist. Meiner Meinung nach, und das was ich meinen Mannschaften immer beigebracht habe war, dass wenn man dieses Umkehrspiel spielen will nach einer Balleroberung direkt die Tiefe gesucht werden soll. Dann hat man eben x dumme Abschlüsse aber auch blinde Hühner und so ;)


    Das ganze wird natürlich ungleich schwerer bei einem tiefstehenden Gegner, da würde ich wahrscheinlich versuchen die eine Seite anzuspielen aber durch einen gefährlichen schnellen Spieler auf der anderen Seite irgendwann den schnellen Seitenwechsel zu suchen wenn dieser blank gelassen wird. Im schlechtesten Fall wird der Defensivverbund ein wenig lockerer da der Ballferne Spieler nicht alleine gelassen wird.

  • Diese Niederlage ist auf Ideenlosigkeit bei eigenem Ballbesitz, schwache Standards, Formschwäche und individuelle Fehler zurückzuführen. Da hat auch der Trainer einen Anteil dran. Überhaupt hat man sich im Winter keinesfalls weiterentwickelt, wie schon in der Sommervorbereitung. Ein Fortschritt ist nicht zu erkennen.



    Trotzdem wäre es schön, wenn man an Schmidt festhalten würde.
    Kann doch nicht sein, dass der Trainer hier schon wieder in Frage gestellt wird. Bei bisschen Gegenwind sofort den Trainer wechseln.
    Ja, so löst man Probleme. :LEV18

  • Das ist aber alles zu pauschal, denn unser System ähnelt sehr dem alten Dortmunder System. Und Klopp hat 3 oder 4 Titel gewonnen + 1 CL-Finale.


    Da war das System auch noch innovativ. Jetzt kennt das jeder und Klopp gewinnt auch keine Titel mehr mit dem BVB, sondern hatte eine bescheidene letzte Saison.

  • Trotzdem wäre es schön, wenn man an Schmidt festhalten würde.
    Kann doch nicht sein, dass der Trainer hier schon wieder in Frage gestellt wird. Bei bisschen Gegenwind sofort den Trainer wechseln.
    Ja, so löst man Probleme. :LEV18

    Wenn das Konzept des Trainers nicht den gewünschten Erfolg gibt, muss man ihn eben austauschen. Spieler, die nicht die erwartete Leistung bringen, werden ja auch abgegeben. Wieso sollte das bei Trainern anders sein?


    Noch hat Schmidt die Chance, das zu ändern. Auf mich wirkt er dafür aber zu stur und ich glaube nicht, dass wir diese Saison noch groß etwas reißen werden. Glücklicherweise ist das Rennen um Platz vier bislang ein Schneckenrennen.

  • Wenn du "sche..se" (lt. Kiess) oder weitgehend "blutleer" (eine Halbzeit) spielst, liegt das Problem im Kopf nicht oder kaum im System.

    meiner Meinung nach liegt das Kopfproblem am System...... viele Spieler identifizieren sich nicht damit. Sie können (oder wollen) es nicht so umsetzen wie es nötig ist. Kramer ist hier ein sehr gutes Beispiel.
    Schmidt ist aber auch viel zu stur um deutliche Änderungen/Anpassungen vorzunehmen. Mir ist zudem schleierhaft, das man die Standards immer noch so schlecht verteidigt und im Offensivspiel bei diesem Potenzial so einfallslos ist.

    "Some people think football is a matter of life and death. I don't
    like that attitude. I can assure them it is much more serious than
    that."

  • Wenn das Konzept des Trainers nicht den gewünschten Erfolg gibt, muss man ihn eben austauschen. Spieler, die nicht die erwartete Leistung bringen, werden ja auch abgegeben. Wieso sollte das bei Trainern anders sein?

    naja, Spieler sitzen aber hier am längeren Hebel und werden nicht so schnell ausgetauscht wie Trainer und öfters mit "durchgezogen".


    meiner Meinung nach liegt das Kopfproblem am System...... viele Spieler identifizieren sich nicht damit. Sie können (oder wollen) es nicht so umsetzen wie es nötig ist. Kramer ist hier ein sehr gutes Beispiel.
    Schmidt ist aber auch viel zu stur um deutliche Änderungen/Anpassungen vorzunehmen. Mir ist zudem schleierhaft, das man die Standards immer noch so schlecht verteidigt und im Offensivspiel bei diesem Potenzial so einfallslos ist.

    Wenn das der Fall ist, dann sollten die GF Tacheles reden und die Spieler, die sich den Anweisungen des Trainers widersetzen, weil sie sich damit nicht identifizieren können, vor die Tür setzen. (und da ist es mir egal wie die heißen und/oder ob es Vereinsikonen sind oder was sie bis dato (nicht) geleistet haben)

    Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein. (Albert Einstein)
    Ich bin zu alt, um von der Angst vor dummen Menschen beherrscht zu werden. (Charlie Skinner)

  • Tja, die System-Nicht-Versteher-Ablehner & Warmduscher werden ja nicht hingehen und sagen: "Trainer dein System ist sch..sse, ich hab da keinen Bock drauf" (ja ok, Sidney Sam vielleicht :D). Die GF stärkt dem Übungsleiter mit der frühzeitigen Verlängerung des Vertrages den Rücken und findet ohnehin alles klasse was Schmidt macht. Da müssen wir jetzt erstmal durch. Wenn das Publikumsinteresse weiter sinkt, und die schweigende Mehrheit nach ner Klatsche zu "so ein Tag so schön wie heute" kräftig mitsummt, dann gehen im System ganz schnell alle roten Lichter an. Davon sind wir aber noch weit entfernt.

  • Wenn das der Fall ist, dann sollten die GF Tacheles reden und die Spieler, die sich den Anweisungen des Trainers widersetzen, weil sie sich damit nicht identifizieren können, vor die Tür setzen. (und da ist es mir egal wie die heißen und/oder ob es Vereinsikonen sind oder was sie bis dato (nicht) geleistet haben)

    Ich habe nicht behauptet, das sie sich den Anweisungen widersetzen. Sie setzen aber die Vorgaben nicht so um wie es möglich und nötig wäre. Kramer ist ein gutes Beispiel. Er hat letztes Jahr bereits gesagt, das er sich auf diese Spielweise erst noch einstellen muss und damit noch Schwierigkeiten hat. Die Leistungen sind bis heute nicht gut von ihm und kein Vergleich zu denen in Gladbach. Also muss der Trainer dafür sorgen, das Kramer die Leistung wieder bringt. Und wenn nicht muss der Trainer Alternativen bringen. Weder das eine noch das andere passiert.

    "Some people think football is a matter of life and death. I don't
    like that attitude. I can assure them it is much more serious than
    that."

  • Also so konstant;-) wie wir spielen so sind hier auch die Meinungen der User. Da nehmen wir uns mal rein gar nichts mit unser Mannschaft.


    Mal ist Schmidt der Held mal der Sündenbock. Samstag noch der Held heute der Sündenbock.


    War von dem ersten Tag skeptisch- wieder so ein Lehrling aber auf der anderen Seite kotzt mich es an zu lesen 7 Trainer in 10 Jahren.


    Daher ist es sehr anstrengend zu sehen was wir so jedes Wochenende auf den Platz bringen mit dem Hintergedanken wir können das viel besser.


    Und da wünsch ich mir auch neuer Trainer aber dann 2 Jahre und zack wieder ein Neuer. Das kann auch kein Konzept sein.


    Ich finde man sollte bei Schmidt erst vor die Tür setzen sollte man auf Platz 17 stehen aber ich hätte auch Sami nicht entlassen.

  • naja, Spieler sitzen aber hier am längeren Hebel und werden nicht so schnell ausgetauscht wie Trainer und öfters mit "durchgezogen".

    Ich habe nicht das Gefühl, dass hier Spieler gegen den Trainer spielen. Das mag früher der Fall gewesen sein, aber nicht hier. Allerdings ist entweder die Umsetzung oder die Spielidee an sich fehlerhaft. Und nach über anderthalb Jahren im Amt sollte das nicht so sein.

  • Zitat aus Bild: Coach Schmidt sagt fast trotzig: „Wir können noch Großartiges erreichen.“ da fragt sich doch in welchem Jahrhundert oder mit welchem Trainer. Aber nicht mit Schmidt, der immer mit dem Kopf einen Nagel in die Wand schlagen will.


  • Unfug!


    Wahrscheinlich kein Unfug
    :LEV16


    Schmidt hatte viel Zeit.
    Ich würde auch gerne einen Trainer langfristig hier sehen,dessen Konzept irgendwann aufgeht und man Erfolg hat.
    Und alle paar Monate den Trainer wechseln ist auch nicht der Weisheit letzter ....



    Aber Schmidt kann nichts vorweisen. Taktisch schlecht. Spielsysteme funktionieren nicht. Außenwirkung oftmals katastrophal, und vor allem. ..Stur ohne Ende.


    Möchte fast besserwisserisch sagen.
    Nicht mal im Ansatz kritikfähig.



    Ich wäre froh, wenn er nun geht und auch die Geschäftsführung das einsieht.


    :LEV9

  • Und dann kommt der nächste Lehrling? Der nächste der Kategorie Gisdol? Unsere GF hat doch keine Eier nochmal einen gestandenen Trainer wie Heynckes zu holen. Einer der denen mal erzählt wie man Erfolg hat. Wie
    mentale Stärke im Fußball funktioniert. Dann müssten die sich nämlich allesamt ihr alljährliches SCHEITERN vor Augen führen, während sie den Spiegel vorgehalten kriegen. Den Anblick würden sie angesichts der neuerlichen Pleite gegen Bremen wohl schwer ertragen.
    Solange sie sich alle über das null-null gegen die Bayern freuen ist ja alles in Ordnung.