Historie Bayer Leverkusen

  • Keine Ahnung warum diverse Seiten den falschen Saisonverlauf wiedergeben. Aber was auf der offiziellen Bayer 04 - Homepage steht entspricht den Tatsachen. Wir wurden am 12.05.1968 in Essen gegen ETB Schwarz-Weiß Essen durch das 3:3 Meister. Und zwar aufgrund des höheren Quotient, d.h. bei gleichem Torverhältnis von + 38 Toren bei 70:32 Toren bei uns gegenüber Rot-Weiß Essen 73:35 Toren und dem identischen Punkteverhältnis von 52:16 Punkten. Der inoffizielle Archivar von Bayer 04 Leverkusen, Rüdiger Vollborn, kann Euch dies gerne bestätigen.

    Im Übrigen bin ich der Meinung, daß wir Meister werden !!! -Irgendwann

  • Weil es hier hin gehört und nicht an andere Stelle:


    Das Abenteuer Bundesliga für Bayer 04 Leverkusen mit der wirklich bemerkenswerten 40jährigen Bundesligatradition und all den tollen Geschichten wurde ausschließlich durch die Bayer AG geschaffen.


    Das ist nachweislich falsch.


    In den 1970er Jahren stand ein Bundesliga-Aufstieg überhaupt nicht auf dem Plan.
    Im Gegenteil, das überaus erfolglose einjährige Bundesliga-Gastspiel der Uerdinger Filiale (1975/76, abgeschlagener Tabellen-Letzter) wirkte sprichwörtlich abschreckend.


    Das Abenteuer Bundesliga, wie du es nennst, wurde nicht durch die Bayer AG, sondern durch die Umtriebigkeit und Sachkenntnis dreier starker Persönlichkeiten geschaffen.
    Zunächst von Obmann Hermann Büchel und Glücksfall-Trainer Nr.1 Willibert Kremer.
    Diese beiden stellten von 1976 an über einen Zeitraum von mehr als drei Jahren hinweg in der Zweiten Liga Nord und mit einem alles andere als bundesligaambitionierten Budget einen bemerkenswert homogenen Kader zusammen, formten ihn zu einer verschworenen Mannschaft und schafften mit dieser 1979 völlig unerwartet den sensationellen Bundesliga-Aufstieg.
    Es sei an dieser Stelle fett unterstrichen, dass dieser nie geplante Aufstieg Bayer-intern völlig unverblümt als Betriebsunfall verspottet wurde.


    Daran änderte sich in den esten 3 Bundesliga-Jahren rein gar nichts.
    Der zweimalige Klassenerhalt 1980 und 1981 war im Vorfeld von niemandem für möglich gehalten worden, erst die Saison 1981/82 mit dem sich abzeichnenden möglichen Abstieg wurde innerbetrieblich als der normalen Erwartungshaltung entsprechend kommuniziert.


    Doch dann kam alles anders.
    Besser gesagt, er kam, und alles wurde anders:
    Glücksfall-Trainer Nr.2 Dettmar Cramer.


    Im Saison-Endspurt gab er als Tribünengast Interims-Trainer Ömmes Kentschke und dem völlig verunsicherten Team mentalen und moralischen Rückhalt, half so die Relegation zu erreichen und sie auch zu gewinnen.
    Vor allem aber beknetete er unablässig Günter W. Becker vom seinerzeitigen Vorstand der Bayer AG verbal mit seiner Vison eines überragenden Werbewertes der Bayer-Fußballer für das Werk - entsprechende Investitionen vorausgesetzt!


    Becker ließ sich überzeugen und lieferte.
    Gemeinsam mit Cramer bekam er den damaligen Bayer-Vorstand auf Linie, und erstmals in der Vereinsgeschichte ging der Geldhahn weit auf.
    Das alles spielte sich im Frühjahr/Sommer 1982 ab.


    Cramer bekam also grünes Licht für Investitionen und brachte das Kunststück fertig, seinen Wunsch-Leader Jürgen Röber vom seinerzeitigen englischen Spitzenclub Nottingham Forest unters Bayer-Kreuz zu lotsen.
    Des weiteren zwei Riesen-Talente, Torhüter und U20-Weltmeister Rüdiger Vollborn von Blau-Weiß 90 Berlin und Stürmer Herbert Waas von den Münchner Löwen.
    Dazu als Leihgeschäft (1982!) einen vielversprechenden Nachwuchs-Kicker der Münchner Bayern, Vollborns U20-Weltmeister-Mannschaftskameraden Helmut Winklhofer.
    Innerhalb nur eines Jahres polierte Cramer das vormals graue Bundesliga-Image von Bayer 04 bereits so weit auf, dass ihm sogar der Coup gelang, dem frisch gekürten Europapokalsieger der Landesmeister, in dieser Transferpersonalie jedoch zögerlichen HSV 1983 das erfahrene Sturmjuwel Bum Kun Cha vor der Nase wegzuschnappen . . .


    Diese Jahre und diese drei prägenden Persönlichkeiten erschufen das Abenteuer Bundesliga und legten den Grundstein für die zur damaligen Zeit wahrlich noch nicht absehbaren großen Europacup-Zeiten.
    :LEV5
    Nicht das Werk.
    Das musste 1982 erst überzeugt werden, bevor es sich jahrzehntelang selbst überzeugen konnte.


    Musste an dieser Stelle einmal mehr ausführlich dargelegt werden.
    :LEV2

  • Mag ja alles so stimmen. Trotzdem bleibt die Frage, wie viel Unterstützung der AG vor 1982 im jeweiligen Ligavergleich wert waren. Auch wenn der Wettbewerbsvorteil nicht mit dem von Leipzig und Hoffenheim zu vergleichen war, hatte der Verein in der Regionaliga Nord auch keinen finanziellen Nachteil gegenüber den Liga Konkurrenten.


    Bergischer Löwe: Vielleicht du da noch mehr Infos zu :LEV6

  • Trotzdem bleibt die Frage, wie viel Unterstützung der AG vor 1982 im jeweiligen Ligavergleich wert waren.


    Gerade weil der Bayer 04-Fußball im Bewusstsein aller Geburtsjahrgänge, die den Bayer-Sport erst ab Ende der 1980er Jahre bewusst miterleben konnten, gleichbedeutend ist mit Bundesliga-Spitzenfußball, und fast alljährliche Europacupteilnahmen für die Generationen der heute unter 45-jährigen von Kindheit an eine Selbstverständlichkeit darstellen:
    Wer die Bedeutungslosigkeit des Bayer 04-Fußballs als Werbeträger für die Bayer AG in den 1970er Jahren verstehen und sich mit den vormaligen Gegebenheiten des Bayer-Sports vertraut machen will, der muss sich von seinem durch die letzten 3 Jahrzehnte geprägten Bild gänzlich verabschieden.
    Dieses Verständnis aus Sicht der heutigen Verhältnisse heraus zu entwickeln, ist schlichtweg unmöglich.


    Für ein grundsätzliches Verständnis ist es zunächst wichtig zu wissen, dass der Sport genauso wie die Kultur von je her wichtige betriebliche Säulen für die Mitarbeiter des aufstrebenden Werkes - welches diesen Namen damals noch zu Recht trug - waren, und von der Bayer AG entsprechend gefördert wurden.
    Das war eine andere Welt, die nichts mit dem heutigen auf den Kommerz verkürzten Sport gemein hatte.
    In den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg stellten die Bayer-Vereine eine wirkliche Familie dar, auch unter denjenigen Athleten, welche Spitzensport betrieben.
    Zwar gingen die Athleten den verschiedensten Sportarten nach, jedoch taten sie dies alle unter einem Dach, "beim Bayer".
    Daran änderte auch die zwischenzeitliche Abkoppelung von TuS 04 nichts.
    Die Abteilungen konkurrierten miteinander, was das Mitfeiern von SiegerInnen aus anderen Abteilungen nicht ausschloss.


    Womit wir bei den herausragenden Werbeträgern der Bayer AG von den 1960er bis in die frühen 1980er Jahre wären.
    Dies war ganz vorneweg die Leichtathletikabteilung.
    OlympiasiegerInnen, WeltmeisterInnen, Deutsche MeisterInnen und deren Rekordleistungen:
    Das war das Pfund, welches das Bayer-Kreuz auf den Trikots auf die Fernsehbildschirme der ganzen Welt projizierte.
    Paradebeispiele aus dieser Zeit sind die OlympiasiegerInnen Willi Holdorf, Heide Rosendahl und Ulrike Meyfarth, deren Namen und deren Bayer-Sportförderung am Standort Leverkusen rund um den Globus in aller Munde waren.


    Auch die Bayer 04-Basketballer gehörten in dieser Zeit zu den Bayer-Werbeträgern.
    Mit 14 Titeln heute noch deutscher Basketball-Rekordmeister, holten sie gleich ihre ersten 3 Meisterschaften in Serie (1970, 1971 und 1972), wobei sie 1970 und 1971 auf Anhieb auch noch das Double mit den Pokalsiegen gewannen.
    Was Wunder, dass sich die berühmt-berüchtigte Funktionärsebene "beim Bayer" auch mit den Erfolgen der Basketballer nur zu gerne schmückte.
    Irgendwie hatten ja auch sie (die Funktionäre) die Gesamtheit aller dieser Medaillen und Titel der erfolgreichen Bayer 04-Abteilungen gewonnen.


    Hatten sie das?
    Es würde an dieser Stelle zu weit führen, kritisch zu hinterleuchten, wie es den Basketballern trotz ihrer bis zur Jahrtausendwende anhaltenden erfolgreichen Jahrzehnte erging.
    Wie sie 2007 als "Bayer-Kind" verstoßen wurden, nachdem die Erfolge vorangegangener Jahrzehnte nach der Jahrtausendwende ausblieben.
    Wenigstens lässt diese Haltung der titelverwöhnten Projektion von Erfolgen anderer auf die eigene vermeintlich "wichtige" Person erahnen, wie tief verletzt das Ego solch durch und durch eitler Funktionärsköpfe gewesen sein muss, als nach den vielversprechenden und gern gefeierten Titeln der Fußballer von 1988 (UEFA-Cup) und 1993 (Pokalsieg) um die Jahrtausendwende eine kalte Misserfolgsdusche nach der anderen über sie hereinbrach.
    Gekrönt durch die seitdem medial immer auf's Neue ausgekostete geniale Wortschöpfung "Vizekusen" und die wohl für alle Zukunft aus den gegnerischen Blöcken dröhnenden Spottgesänge "Ihr werdet nie Deutscher Meister!"
    A never ending bashing, Murmeltier-Demütigungen als Endlosschleife.


    Welcher Funktionär braucht denn so etwas?
    Warum unter diesen Umständen und im gleichzeitigen Wissen um die europaweit expandierenden Etats im Fußball weiter an der Illusion festgehalten wurde (und wird), das Aufmöbeln des Stadions plus Wirtschaften auf vergleichsweise stagnierendem Niveau seien ausreichend, um die Konzerntochter in der Bundesligaspitze und in der höchsten europäischen Fußballklasse = CL halten zu können, das entzieht sich dem Verständnis jedes vernünftig denkenden neutralen Beobachters.
    Wäre es angesichts der nach 1993 ausgebliebenen Titelerfolge der Fußballer nach 2003 nicht wesentlich sinnvoller gewesen, alle anderen Sportarten wesentlich umfänglicher zu pushen, und statt anderer Sportarten den Fußball komplett fallen zu lassen, so wie man es 8 Jahre zuvor (1995) bereits mit den Uerdinger Fußballern praktiziert hatte?


    Darum geht es hier jedoch nicht.
    Sondern darum, plausibel zu machen, warum die Bayer-Fußballer in den 1970er Jahren nicht nur keinerlei Werbewert für die Bayer AG darstellen konnten, sondern wegen ihres im Vergleich zu den herausragenden Erfolgen anderer Abteilungen um es deutlich auszudrücken unterirdischen Leistungsniveaus bei Licht betrachtet sogar imagehemmend wirken mussten.


    Denn während es in den 1970er Jahren mit anderen Bayer-Sportarten steil bergauf ging, fielen die Fußballer zeitgleich ins Bodenlose.
    War man als Überraschungsmeister der zweitklassigen Regionalliga West 1968 noch knapp am Bundesliga-Aufstieg gescheitert, so stand man nur 4 Jahre später vor einem Scherbenhaufen.
    Der Start in die Regionalliga-Saison 1972/73 misslang wie nie zuvor und nie hernach ein Saisonstart.
    Nach 6 Startniederlagen konnten die Farbenstädter erst im siebten Spiel das erste magere Pünktchen einsammeln, nach einer völlig verkorksten Hinrunde war der Abstieg in die Mittelrheinliga und damit die Rückkehr in die 1936 verlassene Drittklassigkeit trotz aller Bemühungen nicht mehr abzuwenden.


    Damit konnte man von den Olympiaverwöhnten "beim Bayer" niemanden mehr aus der Reserve locken.
    Vor diesem Hintergrund versteht sich die Skepsis, mit welcher die Rückkehr in die Zweitklassigkeit 1975 und mehr noch der "Betriebsunfall" des Bundesliga-Aufstieges von 1979 und die ersten Bundesliga-Jahre im ständigen Abstiegskampf beäugt wurden.
    Ab Anfang der 1970er Jahre wurden die wenigen Zuschauer im Haberland gleichsam per Handschlag begrüßt, und daran änderte sich im Prinzip auch in der Bundesliga bis weit in die 1980er Jahre hinein nichts.


    Ja doch, in den 1950er und 1960er Jahren war das alles noch anders gewesen, auch die Wertschätzung des Werkes und die seiner Mitarbeiter.
    Und auch das Stadion am Stadtpark und später das Haberland waren immer wieder, wenn auch nicht regelmäßig, proppenvoll.
    Dazu hatte es aber auch allen Anlass gegeben.
    Schließlich spielte Bayer 04 von 1951 bis 1956 und dann nochmals in der Saison 1962/63 in der Erstklassigkeit (Oberliga West), verpasste 1955 nur knapp die Teilnahme an der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft.
    Vor diesem Hintergrund und im Wissen um die Öffentlichkeitswirksamkeit der 1963 neu zu gründenden Bundesliga unternahm die Bayer AG Anfang der 1960er Jahre alle nur erdenklichen Bemühungen, einen der begehrten 16 Startplätze für ihre Fußballer zu ergattern.
    Doch die sechsjährige Oberliga-Abwesenheit der Jahre 1956 bis 1962 machte einen Strich durch die Rechnung.


    Zwar schwand zunächst nicht die Hoffnung auf einen baldigen Aufstieg, welche sich 1968, wenn vor dieser Saison auch unerwartet, fast erfüllt hätte.
    Doch den beschriebenen sich anschließenden Niedergang in den 1970er Jahren gilt es heute als jenes tiefe Loch in der Vereinsgeschichte zu verstehen, welches den Bayer-Fußball als potentiellen Werbeträger für die AG um Jahrzehnte zurückwarf, und deshalb nicht mit heutigen Maßstäben gemessen, und schon gar nicht verglichen werden kann.

    Bayer 04 Leverkusen.
    Weil seit 1904 drin ist, was drauf steht.

  • Sehr interessante Beiträge, vor allem sehr aufschlussreich, vielen Dank dafür. So einen Einblick in die Fußballhistorie von Bayer hatte ich bisher nicht.
    Man kann natürlich unterschiedlicher Meinung sein, was die Strategie der Bayer AG in Bezug auf die Förderung bestimmter Sportarten anbetrifft. Letztlich hat der Bayer-Fußball aufgrund des damaligen Strategiewechsels vor allem um die Jahrtausendwende neue Dimensionen in der öffentlichen Wahrnehmung national, wie international erreicht, von denen man in den 70iger und 80iger Jahren nur träumen konnte und viele heute gern wieder hätten und die die Basketballer z. B. nie erreicht hätten. Es mag Leute geben, wofür ich auch Verständnis aufbringen kann, die ein weiteres Engagement der Bayer AG in ihre Fußball GmbH nicht befürworten. Und sollte die Bayer AG irgendwann einen Schlussstrich ziehen, würde dies gleichbedeutend mit dem Aus der Fußball GmbH sein, weil wir kein Traditionsverein im klassischen Sinn mit einer großen Fanbasis sind und die öffentliche Wahrnehmung, was ja wichtig wäre z. B. für neue Sponsoren, so gut, wie nicht vorhanden wäre, höchstens noch im Bergischen Land. Dass ein Klub wie Bayer 04 Leverkusen trotzdem für viele positive Schlagzeilen sorgen und in der öffentlichen Wahrnehmung zur obersten Liga gehören kann, haben Schneider, Calmund mit Daum und Toppmöller zur Jahrtausendwende bewiesen. Ich bin Fußballfan, habe sämtliche Spiele zu dieser Zeit in der noch kleineren BayArena verfolgen dürfen und betrachte deshalb diesen Zeitraum nicht wie du als Misserfolgsdusche. Es sprangen zwar keine Titel raus, aber es wurde meist erstklassiges Fußballspektakel geboten, kein Vergleich zu heute, mit regelmäßiger Teilnahme an der Champions-League mit tollen Spielen, vier Vizemeisterschaften, Pokalfinale usw. Das hat für mich mit Misserfolg überhaupt nichts zu tun. Es war übrigens damals auch seitens der Prominenz schick, sich in der BayArena blicken zu lassen, im Stadion war nie ein Platz leer und die Sponsoren standen Schlange. Wir waren in aller Munde, ja wir waren seit Christoph Daum bis zum Finale der Champions- League eine echte Hausnummer im europäischen Fußball mit gigantischem Zuspruch! Und dass ich heutzutage im Profifußball nur größten Erfolg habe, wenn auch große Wirtschaftsunternehmen dahinter stehen, ist ja wohl selbstverständlich. Ohne die Zuwendungen dieser Unternehmen würden auch die Bayern oder Dortmund keinen Erfolg haben. Es würde sogar im Sinne des deutschen Fußballs sein, wenn es noch den einen oder anderen Verein mehr gäbe, der wirtschaftlich zumindest ein bisschen mithalten könnte. Man muss doch sogar froh sein, in Zeiten der 50+1 Regel einen Weltkonzern im Rücken zu haben, der im Sinne des deutschen Fußballs investieren darf. Ich finde mehr weltweite Publicity und letztlich Werbung für die Bayer AG und unseren Fußballklub, als im Mai 2002 in Glasgow geht nicht, gemessen am Verhältnis finanzieller Aufwand und Ertrag zu dieser Zeit.
    Meine Meinung als Fußballfan ist die, dass man nach dem Champions-League Finale 2002 den Weg hätte noch konsequenter fortsetzen sollen, zumal sich der Schwerpunkt der Bayer AG, betreffend ihres wirtschaftlichen Engagements, mehr und mehr auf die Fußball GmbH verlagerte. Insofern kann man schon darüber nachdenken, entweder man macht es richtig, und nur das kann in meinen Augen, soll die Fußball GmbH am Leben gehalten werden, ihr Anspruch als Weltkonzern sein, oder man lässt es bleiben, was für mich als Fußballfan natürlich den Worstcase bedeuten würde.

  • Ich bin Fußballfan, habe sämtliche Spiele zu dieser Zeit in der noch kleineren BayArena verfolgen dürfen und betrachte deshalb diesen Zeitraum nicht wie du als Misserfolgsdusche. Es sprangen zwar keine Titel raus, aber es wurde meist erstklassiges Fußballspektakel geboten, kein Vergleich zu heute, mit regelmäßiger Teilnahme an der Champions-League mit tollen Spielen, vier Vizemeisterschaften, Pokalfinale usw. Das hat für mich mit Misserfolg überhaupt nichts zu tun. Es war übrigens damals auch seitens der Prominenz schick, sich in der BayArena blicken zu lassen, im Stadion war nie ein Platz leer und die Sponsoren standen Schlange. Wir waren in aller Munde, ja wir waren seit Christoph Daum bis zum Finale der Champions- League eine echte Hausnummer im europäischen Fußball mit gigantischem Zuspruch!


    Gebe dir uneingeschränkt recht. Aber standen damals wirklich die Sponsoren Schlange?


    Letzlich steht ja immer der Bayer über allen und zwar so, dass für eine andere Firma kein Platz ist (LG, Sunpower, Teldafax, Barmenia etc.)

  • Damals war es RWE. Heute isses halt ein vergleichsweise kleines Versicherungsunternehmen.


    Was den BL-Vereinen auf der Suche nach Nachwuchs-Fans (bei uns mehr als bei anderen) "Sorgen" macht, ist die weiter wachsende Zahl der E-Gamer, die ihren Popo nicht mehr vom Rechner weg bewegen und sich die Mühen der Anreise, des Kartenkaufs oder widrige Wetterumstände ersparen. Auch wir halten uns ja mittlerweile einen Profi, der unseren Verein auf diesem Gebiet wettbewerbsmäßig vertritt.

  • Historie Bayer Leverkusen mal anders.


    Wenn es aus den kommenden 3 Spieltagen je 1 Sieg, 1 Remis und 1 Niederlage geben sollte, dann läse sich die Bilanz aus den ersten 14 Saisonspielen so:
    14 Spiele, 4 Siege, 3 Remis, 7 Niederlagen, 15 Punkte


    Gelänge dabei das Kunststück, z.B. einen knappen 2:1-Sieg gegen Stuttgart und ein 1:1-Remis in Nürnberg zu landen, um sich dann gegen Augsburg eine, aus sich gleich selbst erklärenden Gründen passgenaue 0:5-Heim-Klatsche zu fangen, dann sähe die Bilanz nach den ersten 14 Saisonspielen bis auf's i-Tüpfelchen genau so aus:
    14 Spiele, 4 Siege, 3 Remis, 7 Niederlagen, 19:31 Tore, -12 Differenz, 15 Punkte


    Drei Fragen an diejenigen, die seit (mindestens) ca. 40 Jahren dabei sind:
    1. Aus welcher Saison stammt exakt diese Bilanz nach 14 Spieltagen?
    2. Welcher Trainer wurde daraufhin im November des betreffenden Jahres entlassen?
    3. Wie endete besagte Saison?

    Bayer 04 Leverkusen.
    Weil seit 1904 drin ist, was drauf steht.

  • 1. Saison 81/82.
    2. Kremer
    3. Relegation gegen die Kickers aus Offenbach


    Hab ich aber auch nur dank kicker.de mittels durchklicken herausgefunden.


    Man könnte auch die Saison 87/88 nehmen. Da haben wir nach 14 Spieltagen umgerechnet auch nur 15 Punkte geholt. In der Saison haben wir am Trainer festgehalten und das Ende der Saison würde ich so unterschreiben.

    C. Streich: "Ich habe zwar einen deutschen Pass, aber ich fühle mich nicht als Deutscher. Ich bin ein Mensch, der einen Pass hat, in dem deutsch drin steht"
    Möge die Macht mit Bayer04 sein!

  • :LEV5


    Dank solcher Vergleiche lässt sich trefflich darauf abstellen, dass es da kleine aber feine Unterschiede gibt zwischen den 1980er Jahren und der Phase von 2016 bis 2019.
    Diese (Unterschiede) bemessen sich in der Anzahl der Nullen.
    In jedweder Hinsicht.
    :levz1

    Bayer 04 Leverkusen.
    Weil seit 1904 drin ist, was drauf steht.

  • Vielleicht werde ich es sogar noch erleben, dass wir die Asseln aus dem Südlichen Müllhaufen überholen... :LEV2


    Ich werde das noch erleben... Aber du bist doch schon ein wenig fortgeschritten bei Deinen Lebensjahren :LEV19


    Lass uns darauf am Samstag einen heben :LEV6 und auf einen Dreier gegen die Bauern.

    Calli anno 2019: „Ich bin, war und bleibe natürlich immer ein absoluter Bayer-04-Fan“.
    .


    "Wir wollen hier gewinnen" In Memoriam Sascha Lewandowski

  • Wie in den vorherigen Posts schon angedeutet wurde: Unser Bayer ist ab sofort in der Top10 der Ewigen Tabelle der Bundesliga zu finden.


    Durch den Sieg gegen die Bayern ist man nun punktgleich mit Kaiserslautern (2094 Punkte), aber aufgrund der besseren Tordifferenz bereits auf den zehnten Tabellenrang vorgerückt.


    Bis zum neunten Platz wird es aber noch einige Jahre dauern. Der Abstand zum FC (derzeit auf Platz 8) beträgt exakt 200 Punkte. War alles mal höher vor einigen Jahren!
    Alles natürlich in der Ewigen Tabelle, die auf die Drei-Punkte-Regel hochgerechnet wurde.


    :bayerapplaus :LEV5

  • Bayer 04 belegt derzeit als 6. jenen Tabellenplatz, welcher den ersten deutschen Teilnehmer an der zur Saison 2021/22 startenden neugeschaffenen UEFA Europa Conference League ins Rennen schicken wird.
    Als jahrzehntelanger Bayer 04-Insider kann man intuitiv daran fühlen, dass es für Bayer 04 genau darauf hinauslaufen wird.


    Warum ist das so?
    Diese Frage mag die folgende selbsterklärende Aufzählung beantworten.


    Bayer 04 Leverkusen, abonniert auf erstmalige, letztmalige und sonstige besondere Fußball-Ereignisse jedweder Art


    1962 Letzter Aufsteiger in die Oberliga West, der die Klasse hält (Platz 9; der Zwangsabstieg erfolgt wegen Gründung der Fußball-Bundesliga)
    1975 Erster Aufsteiger als Mittelrhein-Meister in die 1974 neugegründete zweigleisige 2.Fußball-Bundesliga (Gruppe Nord)
    1979 Seit dem Bundesliga-Aufstieg einziger Bundesligist aus NRW, der noch nie aus der Bundesliga abgestiegen ist
    1982 Erster und gleichzeitig erster erfolgreicher Bundesligist in der neu eingeführten Relegation des 16. der Bundesliga gegen den 3. der inzwischen eingleisigen 2.Liga
    1987 Erster deutscher Verein, der einen Brasilianer verpflichtet (Tita)
    1988 Erster deutscher Verein, der bereits bei seiner 2. Teilnahme an einem Europacup-Wettbewerb einen Titel gewinnt (UEFA-Cup)
    1997 Erster deutscher Verein, der sich ohne Meistertitel für die Teilnahme an der Champions League qualifiziert (Vizemeister)
    1999 Erster deutscher Verein, der seine Profifußballabteilung durch eine Ausnahmeregelung entgegen der 50+1-Regel in eine GmbH ausgliedern darf ("Lex Leverkusen")
    2002 Erster deutscher 'Verein', der in allen drei Wettbewerben einer Saison Vize wird
    2021 Letzter deutscher 'Verein', der ein Bundesliga-Auswärtsspiel an einem Montagabend absolviert


    ...


    Wäre also nur logisch:
    2021 Erster deutscher 'Verein', der sich für die Teilnahme an der neugeschaffenen UEFA Europa Conference League qualifiziert?