Sami Tuomas Hyypiä

  • Das wäre das Eingeständnis gewesen, dass Hyypiä und sein Trainerteam es taktisch nicht drauf haben. Und Hyypiä hat das definitiv anders gesehen, sonst hätte er schon lange etwas geändert.

    Warum muss das Problem unbedingt im Taktikbereich gelegen haben? Hatte Hyypiä nicht viel offensichtlichere Probleme im Bereich Kommunikation? Wenn die PKs Rückschlüsse auf die Teambesprechungen erlauben, dann braucht man nicht viel Phantasie, um sich das vorzustellen. Und liegt es nicht vielleicht auch nahe, zu vermuten, dass er aufgrund seines stoischen Charakters beim Thema "Mannschaftsführung" ein Problem bekommen könnte, wenn es mal kriselt? Konnte Lichte insbesondere diese Defizite kompensieren?

  • Warum muss das Problem unbedingt im Taktikbereich gelegen haben?

    Weil das für alle ziemlich offensichtlich zu sehen war. Er hat die komplette Saison stur mit einem System durchgezogen, nur auf einzelnen Positionen mal gewechselt. Schon in der Hinrunde hat man spielerisch keinesfalls überzeugt, aber da noch von einer verhältnismäßig neuen Spielphilosophie, guter Form, großem Selbstvertrauen und auch einer ganzen Menge Glück profitiert. Ganz zu Schweigen von den Schwächen der Konkurrenz, denn weder Dortmund noch Schalke waren in der Hinrunde konstant gut. Auch die Verfolger Wolfsburg oder Mainz haben erst nach dem Winter aufgedreht. Die Gegner haben sich zunehmend besser auf unser sehr einfältiges System eingestellt, Mannschaften wie Braunschweig oder Bremen waren taktisch auf Augenhöhe oder sogar besser, trotz schlechterer Spieler.


    Das war ein Einbruch mit Ankündigung, auf die Hyypiä überhaupt keine Antwort parat hatte. Jedenfalls nicht taktisch. Er scheint es ausschließlich über die Motivationsschiene versucht zu haben. Die bringt nur nicht viel, wenn die Spieler gleichzeitig nicht wissen, was sie auf dem Platz eigentlich machen sollen.


    Was die Mannschaftsführung angeht, denke ich, dass Hyypiä da ein ähnlich hohes Ansehen genossen hat wie Heynckes. Allein schon weil er als Spieler schon eine Führungsperson war und einen Legendenstatus hat.

  • Weil das für alle ziemlich offensichtlich zu sehen war. Er hat die komplette Saison stur mit einem System durchgezogen, nur auf einzelnen Positionen mal gewechselt. Schon in der Hinrunde hat man spielerisch keinesfalls überzeugt, aber da noch von einer verhältnismäßig neuen Spielphilosophie, guter Form, großem Selbstvertrauen und auch einer ganzen Menge Glück profitiert. Ganz zu Schweigen von den Schwächen der Konkurrenz, denn weder Dortmund noch Schalke waren in der Hinrunde konstant gut. Auch die Verfolger Wolfsburg oder Mainz haben erst nach dem Winter aufgedreht. Die Gegner haben sich zunehmend besser auf unser sehr einfältiges System eingestellt, Mannschaften wie Braunschweig oder Bremen waren taktisch auf Augenhöhe oder sogar besser, trotz schlechterer Spieler....

    Ob es jetzt nur an dem mangelhaften Taktikverständnis vom Coach gelegen hat, kann man meiner Meinung nach nicht beurteilen. Und wenn die schlechte Taktik der Hauptgrund für die Krise gewesen wäre, bliebe dann immer noch die Frage, ob das, was wir auf dem Rasen gesehen haben, seiner Vorstellung von Fussball entsprochen hat, oder ob er seine Ideen im Training oder in der Spielvorbereitung einfach nicht an die Jungs vermitteln konnte (in den PKs konnte man durchaus den Eindruck gewinnen, dass er nicht damit einverstanden war, wie die Spiele z.T. taktisch angegangen wurden). Zwei unterschiedliche Ursachen - aber nur ein einziges für alle sichtbares Ergebnis.

    Was die Mannschaftsführung angeht, denke ich, dass Hyypiä da ein ähnlich hohes Ansehen genossen hat wie Heynckes. Allein schon weil er als Spieler schon eine Führungsperson war und einen Legendenstatus hat.

    Führung bedeutet letztendlich nicht, dass dich jemand akzeptiert und bewundert, sondern dass du in der Lage bist, steuernd und beeinflussend so auf die gesamte Gruppe einzuwirken, so dass die alle gemeinsam die angestrebten Ziele erreichen können. Du kannst also ein von allen beliebter und total anerkannter Typ sein, der aber dennoch unfähig ist, für eine Mannschaft ein guter "Anführer" zu sein.

  • Joa, da können wir nur spekulieren. Das ist eben das große Risiko, das man mit Trainer-Anfängern eingeht. Keiner weiß, wie eine Mannschaft voller Nationalspieler mit solchen Trainer klar kommt und ob der Trainer mit ihnen klar kommt. Sollte jetzt einer wie Roger Schmidt kommen, besteht dieses Risiko ebenfalls. Es kann aber auch gut gehen.

  • Joa, da können wir nur spekulieren. Das ist eben das große Risiko, das man mit Trainer-Anfängern eingeht. Keiner weiß, wie eine Mannschaft voller Nationalspieler mit solchen Trainer klar kommt und ob der Trainer mit ihnen klar kommt. Sollte jetzt einer wie Roger Schmidt kommen, besteht dieses Risiko ebenfalls. Es kann aber auch gut gehen.

    So isses. Ein Greenhorn birgt ein höheres Risiko für ein kapitales Scheitern, dafür gibt es im Gegenzug die Chance, die erste bedeutende internationale Trainerstation für einen herausragenden Meister seines Fachs zu werden und davon zu profitieren.


    Wenn ich abwäge, wie wenige überragende Trainerpersönlichkeiten sich in den letzten 10 Jahren im internationalen Fussball etabliert haben und wie viele Coaches letztendlich recht früh in der Karriere stagnieren/scheitern, wüsste ich, wo meine Präferenz bei der aktuellen Trainersuche liegen würde.

  • Sicherlich trägt Sami auch Verantwortung für die jetzige Situation, aber dass es bei einem Neuling seines Fachs eng wird, wenn es mal nicht läuft, hätte man durchaus wissen können. Also, warum nicht durchziehen, jeden seine Erfahrungen sammeln lassen und dafür mit Kontinuität etwas langfristiges aufbauen?
    Und wenn es dieses Jahr mit der CL in die Hose geht, naja, die Oberen investieren ja auch nicht auf CL Niveau in den Kader. Was nicht heißen soll, daß ich mit jeden unzufrieden wäre...

  • Ich bin da ganz bei Ansteff. Hyypiäs Scheitern nur an fehlenden taktischen Mitteln festzmachen ist mir zu einfach. Klar, dass jetzt alle in die selbe Kerbe hauen, weil die Ergebnisse nicht mehr gestimmt haben. Was es am Ende wirklich war, kann keiner sagen. Fakt ist, es lief in der Hinrunde, Glück hin oder her. Es wäre ein leichtes gewesen von der Mannschaft taktische Missstände selber intern anzusprechen. Aber da war wieder kollektives wochenlanges Versagen.

  • Spielt gleich in Liverpool beim "Celebrate the 96"-Event, Live-Übertragung auf http://www.liverpoolfc.com/video/celebration-of-the-96-live - Anstoß 15 Uhr.


    @LFC



    Confirmed #LFC international legends XI: Westerveld, Babbel, Hyypia, Bjornebye, Kvarme, Hamann, Molby, Cheyrou, Smicer, Garcia, Litmanen.


    Confirmed #LFC local legends substitutes: Wark, Kennedy, McMahon, Thompson, Redknapp, Whelan, Rush, Aldridge.

  • Danke Sami und viel Spaß beim trinken mit Sascha

    Kicker Manager Pro
    2010 Vizeweltmeister
    2010/2011 Qualifiziert für erste Liga
    2011/2012 Deutscher Meister
    2012/2013 Deutscher Meister
    2013/2014 Abstieg in Liga 2
    2014/2015 Ziel Aufstieg

  • Zitat

    Leverkusens Feier-Tag – auch Sami Hyypiä war dabei! Sein Vertrag hätte sich bei Platz vier eigentlich um ein Jahr verlängert.


    Bayer löst es nun so: Der Ex-Trainer bekommt vom Klub eine Million Euro als Abfindung.

  • Danke Sami, dass Du uns Allen von 2009 bis immerhin 2014 tagtäglich vorgelebt hast, was man unter einer professionellen Einstellung zu verstehen hat.


    Schade, dass dein Niveau für die Meisten rund ums Bayer-Kreuz zu hoch war.
    Viel zu unerreichbar hoch, um es selbst in etwas Brauchbares ummünzen zu können.
    Leider auch für die Herren an den Schalthebeln der GmbH.
    (Was angesichts langjähriger leidvoller Erfahrung nicht anders zu erwarten war).


    Schade, schade, schade.


    Mein besonderer Respekt gilt Deiner Leistung, dem von Dir vorbildlich betreuten Team selbst im Strudel des Misserfolges und den damit einhergehenden Zerfallserscheinungen des (wie immer) hoffnunglos überforderten Bayer 04-"Umfeldes" (das diesen Namen nicht verdient) jene bemerkenswert charakterstarke Überlebensmentalität eingeimpft zu haben, die es jeder an Deiner Stelle auf die Trainerbank gesetzten getragenen Socke leicht gemacht hätte, sich in den letzten Spielen dieser Saison zu profilieren.
    Auf Deine Kosten, versteht sich.


    Dank der Jahre mit Dir ist es ein schönes Gefühl, den künftigen Verzicht auf Live-Spiele im Stadion nicht als wirklichen Verlust empfinden zu müssen.
    Gibt es doch keine schönere Erinnerung an die eigene jahrzehntelange Bayer 04-Fan-Epoche als die, sie zeitgleich und quasi gemeinsam mit einem der stärksten wirklichen Charaktere des europäischen Vereinsfußballs mit einer markanten Zäsur versehen zu dürfen.


    Danke, danke und nochmals danke für diese Jahre.
    Alles Gute, viel Glück und viel Erfolg für die Zukunft.


    Sami:
    For ever unforgotten.
    You never walk alone!
    :LEV5

    Bayer 04 Leverkusen.
    Weil seit 1904 drin ist, was drauf steht.


  • :bayerapplaus

    MIT DEM KREUZ AUF DER BRUST
    MIT HERZ UND GEFÜHL
    STEH´N WIR ZU DIR
    B A Y E R 0 4 L E V E R K U S E N

  • Mein besonderer Respekt gilt Deiner Leistung, dem von Dir vorbildlich betreuten Team selbst im Strudel des Misserfolges und den damit einhergehenden Zerfallserscheinungen des (wie immer) hoffnunglos überforderten Bayer 04-"Umfeldes" (das diesen Namen nicht verdient) jene bemerkenswert charakterstarke Überlebensmentalität eingeimpft zu haben, die es jeder an Deiner Stelle auf die Trainerbank gesetzten getragenen Socke leicht gemacht hätte, sich in den letzten Spielen dieser Saison zu profilieren.
    Auf Deine Kosten, versteht sich.

    Krasse Sichtweise! Nur um sicher zu gehen, dass ich das richtig verstanden habe:


    - Hyypiä hat das Team jederzeit vorbildlich betreut.
    - Ihm ist es zu verdanken, dass mit 13 Punkten in den letzten 5 Saisonspielen noch die CL-Quali eingefahren wurde.
    - Jeder Hinz und Kunz (=Socke) hätte sich in diesen Spielen auf die Bank setzen können. Das Team funktionierte also sozusagen im Auto-Modus.
    - Auflösungserscheinungen gab es nur im Umfeld.
    - Lewandowski hat sich auf Hyypiäs Kosten profiliert.


    Ich werte Hyypiäs werken auf der Trainerbank ja auch nicht so schlecht wie man anderer Forist hier. allerdings muss man sich schon fragen, warum unter ihm in den letzten 12 Sielen nur 1 Sieg und 2 Unentschieden errungen werden konnten, während in der Lewandowski-Ära 4 Siege und 1 Unentschieden verzeichnet wurden. Am mangelnden Willen des Teams hat es offensichtlich diesmal nicht gelegen, denn der war erkennbar bis zum letzten Abpfiff vorhanden. Wenn man "nur" den Trainer austauscht und plötzlich gewinnt das Team wieder, wird der schon irgendetwas zum Positiven bewegt haben. Sprich: Der der vorher da war, wird ein Teil des Problems gewesen sein, das ja erkennbar bestand. Ich sehe also durchaus auch eine Teilschuld bei Coach Hyypiä, denn offensichtlich war auch schon in den Wochen vorher im Prinzip mehr drin.


    Zu Lewandowski: Den fand ich in den letzten Wochen erfreulich zurückhaltend. Wann er sich auf Kosten Hyypiäs profiliert haben soll, kann ich nicht erkennen!