Die Zukunft von Bayer04

  • Trotz Ausfällen und englischer Wochen punktet BAYER 04 in beeindruckender Beständigkeit. Gegen Augsburg ist dabei der zweite Anzug entscheidend.


    Es war kein Glanzstück. Und trotzdem – oder gerade deswegen – sorgte der 2:1-Erfolg gegen den FC Augsburg für Zufriedenheit im Leverkusener Lager. Setzte die Elf von Sami Hyypiä doch einen Meilenstein Richtung direkter Champions-League-Qualifikation. „Bei der Spieltagskonstellation war das ein wichtiger Schritt. Das hat den Abstand wunderbar nach hinten vergrößert“, bewertet Kapitän Simon Rolfes den Dreier angesichts der Schalker Niederlage.


    Dass Bayer 04 elf Zähler vor Königsblau rangiert, ist bemerkenswert. „Dass wir so klar diesen Platz innehaben, war nicht zu erwarten“, stellt Sportdirektor Rudi Völler zufrieden fest, mahnt aber davor nachzulassen: „Schalke und Wolfsburg werden unsere Konkurrenten sein, dazu noch Überraschungsmannschaften wie Gladbach oder Hertha. Wir dürfen uns nicht auf der Situation ausruhen.“ Viel Zeit dafür blieb zuletzt ohnehin nicht. So musste das Team gegen Augsburg an die Grenzen gehen. Dass Bayer 04 eine Willensleistung vollbrachte, sieht Völler als Qualitätsmerkmal: „Die Mannschaft musste beißen und fighten. Das hat sie toll gemacht. Das spricht für uns.“ Hyypiä ergänzt: „Die Mannschaft hat sehr viel mentale Kraft und Charakter gezeigt.“


    Und das mit einer Elf, der mit den verletzten Lars Bender und Stefan Reinartz zwei Stammspieler im Dreier-Mittelfeld fehlten. „Wir sind in der Breite besser aufgestellt als zuvor“, weiß Völler. Den besten Beleg dafür lieferte der Siegtreffer, den der eingewechselte Robbie Kruse vorbereitete und den Emre Can als sein erstes Bundesligator für Bayer 04 verbuchen durfte. Hyypiä kann reagieren. Trotz der Ausfälle. Die Verpflichtung von U-21-Nationalspieler Can „war genau diesem Umstand geschuldet“, erklärt Völler. So sind Kraftakte wie der gegen Augsburg möglich. Dabei wäre Can in der Endphase beinahe nicht mehr auf dem Platz gestanden, wie Hyypiä verrät: „Alle haben sehr viel investiert in der zweiten Halbzeit, Emre auch. Wir hätten ihn fast ausgewechselt, weil wir dachten, dass er kaputt ist. Aber er hat gesagt: Es geht noch.“ Und wie.


    Rolfes lobt den Spirit: „Emre wollte das Tor unbedingt machen. Die Mentalität hat für uns den Siegtreffer erzielt.“ Diese und ihr spielerisches Potenzial hat die Werkself als dritte Kraft in der Liga etabliert, wie der erneut starke und treffsichere Rolfes betont: „Klar. Letztes Jahr waren wir knapp hinter Dortmund und klar vor Schalke. Nicht viele haben gesehen, dass wir zehn Punkte vor Schalke lagen, die jetzt was weiß ich wo angreifen wollten. Jetzt sind es wieder elf Punkte auf Schalke. Das ist keine Eintagsfliege, sondern konstant hohes Niveau, dass wir abliefern. Wenn wir oben dran bleiben, ist das wunderbar.“


    Das konnte gegen Augsburg auch ein zu Unrecht nicht anerkannter Treffer von Stefan Kießling nicht verhindern, der bei der Sportgerichtsverhandlung am heutigen Montag zu seinem Phantom-Tor beim 2:1 in Hoffenheim ebenso als Zeuge auftreten wird wie die beiden Hoffenheimer Platzwarte und die vier Schiedsrichter. Dass Bayer auf dem Rechtsweg Boden auf Bayern und den BVB verliert, glaubt Rolfes aber nicht: „Ich bin da recht optimistisch.“



    Quelle: kicker-Printausgabe vom 28.10.13

  • Zitat von Kicker

    Benders Zukunft liegt auf lange Sicht in Leverkusen. "Hier hat sich in den vergangenen Jahren etwas sehr Positives entwickelt. Unser Team ist stark und hat das Potenzial, noch besser zu werden", meinte der Mittelfeldspieler, der in den vergangenen drei Wochen wegen eines Muskelfaserrisses zum Zuschauen verdammt war: "Ich möchte Teil dieser Geschichte sein und meinen Beitrag dazu leisten, dass wir uns klar und dauerhaft in der Spitzengruppe etablieren."


    Wie dauerhaft sich Bayer 04 bereits seit 3 Jahrzehnten in der Spitze etabliert hat, zeigt ein Blick in die Tabelle der letzten 1000 Bundesligaspiele.


    Man achte dabei darauf, dass das Kopf-an-Kopf-Rennen auf den Plätzen 2 bis 4 zwischen Dortmund, Bremen und Leverkusen sich nicht nur in deren Punktestand, sondern insbesondere auch in deren Tordifferenzen widerspiegelt.
    Die TD um die plus 430 bis 450 schlägt nämlich nicht nur die des VfB Stuttgart, dem 5. in dieser Tabelle, um Längen.
    Alle übrigen Vereine sind in der TD um Hunderte von Toren schlechter, die allermeisten zählen sogar eine negative TD.


    Für Bayer 04 gilt also:
    Auf dass die nächsten 1000 Bundesligaspiele den Trend der vergangenen 3 Jahrzehnte bestätigen mögen!
    :LEV2

    Bayer 04 Leverkusen.
    Weil seit 1904 drin ist, was drauf steht.

  • Die nackten Zahlen stimmen eigentlich für BAYER LEVERKUSEN. Und trotzdem läuft es momentan nicht so leicht wie erhot.


    Die Bilanz kann sich sehen lassen. Vor der Partie gegen den Hamburger SV am kommenden Samstag liegt Bayer Leverkusen sechs Zähler vor Borussia Mönchengladbach auf Rang drei, der Abstand zu den Top-Teams aus München und Dortmund gestaltet sich erträglich. Im DFB-Pokal wartet der SC Freiburg auf die Werkself, eine unangenehme, aber durchaus lösbare Aufgabe. Der internationale Wettbewerb lädt, Stand heute, zum Verweilen ein, es müsste schon mit dem Teufel zugehen, wenn Bayer nicht mindestens Platz drei in seiner Gruppe erreicht. „Wir haben hier in Donezk die Grundlage für mehr gelegt“, sagt Bernd Leno, und Sportchef Rudi Völler kündigt für das nächste Gruppenspiel an: „Wir haben die Voraussetzung geschaffen, das Achtelnale zu erreichen. Wir werden Manchester United einen heißen Tanz liefern.“


    Alles in Ordnung also? Nein, nicht ganz. Denn Bayers Profis tun sich schwer. „Uns ist so ein bisschen die Leichtigkeit abhandengekommen“, analysiert Völler, der erkannt hat: „Wir können momentan die Gegner nicht so an die Wand spielen wie zu Beginn der Saison.“


    Es ist beileibe keine Krise, dazu sind die Ergebnisse zu gut. Mit Ausnahme der Pleite von Braunschweig ist Bayer „sensationell“ (Völler) unterwegs. Und dennoch: Zufriedene Gesichter sehen anders aus. „Wir spielen nicht entspannt“, moniert Trainer Sami Hyypiä. Der so ruhige und besonnene Finne lebte in Donezk seinen Frust an der Seitenlinie aus, die so unnötigen wie zahlreichen Fehlpässe im Spielaufbau quälten ihn, der doch immer wieder predigt: „Hundert Prozent Einsatz, hundert Prozent Konzentration.“


    Genau diese aber fehlt. Und das macht Bayer die Ordnung so schwer. Wo vor ein paar Wochen der Ball traumwandlerisch sicher durch die eigenen Reihen lief, macht sich Verunsicherung breit. Neuzugang Heung-Min Son ist die Fähigkeit für den richtigen Augenblick verloren gegangen. Muss er passen, will er schießen, soll er schießen, versucht er zu spielen. Auch Sidney Sam, gerade noch gnadenlos gut und treffsicher, hat aktuell das Momentum nicht auf seiner Seite. Auch der Nationalspieler wählt häufig die falsche Lösung. Ebenso Gonzalo Castro, der alle Fähigkeiten eines Spielgestalters besitzt, diese zur Zeit aber gut verbirgt. Stefan Kießling sichert Bälle und kämpft wie gewohnt – ohne Zulieferdienste hängt er vor dem Tor allerdings in der Luft.


    Das Spiel in die Spitze, für das Bayer vor ein paar Wochen noch gerühmt wurde, ist zum Zufallsprodukt verkommen. „Etwas mehr Spielkontrolle“, rät Kapitän Simon Rolfes an, nicht immer sei das schnelle Umschalten gefragt, „wir müssen wieder ein bisschen effizienter spielen. Der letzte Pass kommt oft zu schnell und wird immer wieder versucht, statt etwas geduldiger zu sein. Wir müssen die Abschlüsse besser vorbereiten.“Schon am Samstag gegen den HSV will Bayer ein Zeichen setzen. Damit alles in Ordnung bleibt. Nur ein bisschen leichter eben.
    F. Lußem

    Quelle: kicker-Printausgabe vom 07.11.13

  • Da wir mit Bender verlängert haben ist Rode wohl vom Tisch und Brandt kann frühestens in 2 Monaten unterschreiben also nicht zu früh freuen...


    Brandt wird von seinem Vater beraten und dem unterstelle ich einfach mal, dass er das beste für seinen Jung will und nicht nur auf das höchste finanzielle Angebot schaut, sondern eben auf das Gesamtpaket.


    Sprich ... ich bin da optimistisch, dass der Deal fix ist! (Der 1.500ste post ... das muss fix sein ... Vorzeichen und so ... :D )

    Zitat (Reiner Calmund)

    Zitat

    "2000 Unterhaching, 2001 Daum, 2002 dreimal Zweiter, 2003 Abstiegskampf - da hätte ich auch mal einen schöpferischen Gongschlag vertragen können."

  • Was haltet Ihr eigentlich von dem Gerücht um eine Verpflichtung des italienischen Supertalents Bryan Cristante vom AC Milan nach Ende der Saison?


    Die Frage ist, ob wir für Zukunft gesehen nicht fast ein bisschen überbesetzt sind für die 6 und die 2 Achter? Ich meine Rolfes, Bender, Reinartz, Castro, Can, (Hegeler) sind es jetzt schon... in den nächsten Jahren wird sicherlich Öztunali ein Wörtchen um diese Plätze mitreden und dann kommt übernächste Saison ein Kramer zurück, den ich mir sehr gut auf der Reinartz Position vorstellen kann. Das wären 9 Spieler für 3 Positionen (sollte unser System bis dahin gleichbleiben).
    Dieser Cristante soll vom Spielertyp etwa Can ähneln. Ich kann mir am ehesten Hegeler vorstellen, der den Verein verlässt und Rolfes mit der Zeit auch altersbedingt etwas weniger zum Einsatz kommen wird. Und sollten die Bayern Can zurückholen, hätten wir mit Cristante bestimmt einen sehr guten Spieler, der davon profitiert.


    Ich hätte lieber gelesen, dass Bayer 04 angeblich das größte Linksverteidiger-talent Europas auf dem Zettel hat. :)


    Aber wird zusammen mit "Der Zukunft von Bayer 04!" eine Art überbesetzung im zentralen Mittelfeld einhergehen?
    Was meint Ihr?

  • Seine Bilanz ist respektabel. Dennoch ist SAMI HYYPIÄ auf der Suche nach der rechten Mischung aus Mut und Ruhe.


    Auch in dieser Woche werden zwei Abgesandte des finnischen Fußball-Verbandes nach Leverkusen kommen, um Sami Hyypiäs Arbeit auf deren Tauglichkeit zur Erlangung der Trainer-Lizenz zu überprüfen. Warum die zuständigen Herren nicht einfach einen Blick auf die Bundesliga-Tabelle werfen, bleibt ihr Geheimnis. Denn wenn nicht Hyppiä, wer dann soll seine Fähigkeit nachgewiesen haben, Trainer einer Promannschaft zu sein? Im Saison-Schnitt stehen 2,33 Punkte für ihn zu Buche, insgesamt 28 nach 12 Spielen – das ist eine tolle Bilanz und die drittbeste der jüngeren Bundesliga-Geschichte der Werkself. Zwar stand man sowohl 2008/2009 als auch 2009/2010 nach 12 Spieltagen an der Tabellenspitze. Doch dafür langten seinerzeit 25 beziehungsweise 26 Zähler. 2001/2002 wies man mehr Punkte nach einem Dutzend Spiele auf, damals sammelte der spätere Vizemeister und Champions-League-Finalist sogar 30 Zähler für Rang zwei. Zwei Jahre später wurden 29 Punkte im gleichen Zeitraum gewonnen.


    Zahlenmäßig bewegt sich Leverkusen also am oberen Limit, Beleg für eine mehr als gelungene Saison. Trotzdem herrscht nicht eitel Sonnenschein unterm Bayer-Kreuz, und Spiele wie jenes gegen Hamburg dürfen als Beleg dafür herhalten, dass Sami Hyypiä und seinem Team noch einiges an Arbeit bleibt.


    Der Aufwand ist groß, den sie betreiben für ihre Punkte. Selbst wenn sie, wie in Braunschweig, keinen holen, liegt dies nicht an Einsatz und Leidenschaft. Was Bayer abgeht, ist die Souveränität, die Fähigkeit, mal über einen langen Zeitraum Ball und Gegner laufen zu lassen. Gegen den Hamburger SV verspielte man so einen komfortablen Vorsprung und verwandelte nach 20 Minuten ein ganz normales Spiel in eine Zitterpartie.


    „Wir müssen unser Spiel dahin entwickeln, dass wir etwas mehr Ballbesitz haben“, sagt Sami Hyypiä. Arbeiten für den Plan B quasi. Doch ausgerechnet der ehemalige Abwehrspieler, diese Verkörperung von ruhigem und souveränem Spiel, betont: „Die Zielstrebigkeit darf nie verloren gehen. Ich fordere von den Spielern, dass sie Fußball spielen, Fußball mit Mut.“


    Deshalb sieht der Coach auch über den Patzer von Simon Rolfes vor dem ersten Hamburger Tor hinweg: „Natürlich kann er ihn 50 Meter weit weg schießen.“ Aber dies sei eben nicht die Art Fußball, die ihm vorschwebt. Deshalb auch kein Vorwurf an den Kapitän: „Ich will nicht, dass die Spieler Angst haben, Fehler zu machen.“


    Jetzt ist erst mal Pause, ein bisschen Stressabbau, viel Detailarbeit. Das eine – die Ruhe – reinbringen, ohne das andere – den Schwung – zu verlieren. Eine schwierige Aufgabe für Hyypiä, der die richtige Mischung finden muss. Wer weiß, vielleicht helfen ihm ja die zwei Herren vom finnischen Verband.



    Quelle: kicker-Printausgabe vom 11.11.13

  • LEVERKUSEN: Der Trainer glaubt nicht, dass eine Systemänderung hilft


    Es ist beileibe keine Systemfrageentbrannt in Leverkusen. Doch die oft beschriebenen Probleme auf den defensiven Außenbahnen legitimieren ein Nachdenken darüber, ob man die Gewichte innerhalb des Teams nicht besser verschiebt.


    Leverkusens Spielanlage basiert auf extrem aktiven, bei Ballbesitz sehr hoch stehenden Außenverteidigern und ins Zentrum einrückenden Flügelstürmern. Das vorhandene Personal aber ist aktuell nicht immer in der Lage, diese anspruchsvolle Rolle durchgehend auszufüllen.


    Was kann Sami Hyypiä tun?
    Jupp Heynckes, einer seiner Vorgänger, nannte Spielertypen wie Gonzalo Castro, Simon Rolfes oder Lars Bender „polyvalent“, vielseitig verwendbar also. Vor allen Dingen aber: überall von Wert. Weil dies so ist, könnte Hyypiä umswitchen. Vom 4-3-3, das seit eineinhalb Jahren mit Erfolg gespielt wird, zum 4-2-3-1. Vor der Abwehrkette mit einer Doppel-Sechs (Bender, Rolfes) würde die offensive Dreierreihe mit Sam, Castro und Son agieren, davor Kießling wie gehabt als Keilstürmer. So könnten die Offensivattacken massiver durch das Zentrum geführt werden, das durch Castro auf der Zehnerposition gestärkt wäre. Eine Möglichkeit, die Hyypiä nicht sofort verwirft: „Ich habe mir wenig Gedanken darüber gemacht. Aber es ist eine Option.“ Im nächsten Satz aber wird die Skepsis hörbar: „Wenn Son und Sam auf die Außenbahnen fixiert sind, nimmt man ihnen Qualität.“ Für ihn dringlicher als eine Änderung des Systems ist das Nutzen der vorhandenen Möglichkeiten: „Wir müssen mehr aus unseren Möglichkeiten machen. Wir müssen da sein, wo sich die Räume öffnen. Das letzte Drittel muss besser besetzt sein.“


    Hyypiä sieht die aktuelle Problematik anders gelagert: „Die Spieler sind flexibel, das ist nicht das Problem. Was uns fehlt, ist die Spielfreude. Wir spielen unsere fußballerische Qualität nicht aus.“ Als mögliche Ursache machte er Defizite im Konzentrationsbereich aus: „Wenn die Konzentration stimmt, dann treffen wir auch die richtigen Entscheidungen.“ Immerhin: Bayer jammert auf hohem Niveau. Mit 28 Punkten steht die Werkself auf Platz drei, sammelt man aus den noch sieben Spielen elf Punkte, wäre der Halbzeit-Rekord von 2001 (39) eingestellt. Hyypiäs Rat ans Team: „Am besten, wir fangen in Berlin damit an!“
    FRANK LUßEM



    Quelle: kicker-Printausgabe vom 21.11.13

  • Dieses Tor von STEFAN KIESSLING (20) hievt Bayer Leverkusen auf Platz zwei der Tabelle. Man will die beiden Großen ärgern, so lange es geht.


    Weder ist es ein Trend, noch eine Situation, die mit „plötzlich“ oder „unerwartet“ richtig beschrieben wäre. Was aktuell passiert in der Bundesliga, bestätigt vielleicht jene Leverkusener, die nach der vergangenen Saison beklagten, der sportliche Erfolg der „Werkself“ würde in der veröffentlichten Meinung nicht gebührend gewürdigt.


    Sportlich, da gibt es nichts zu deuteln, manifestieren die Leverkusener in dieser Spielzeit lediglich ihre Spitzenstellung. Neu ist das nur für die, die eben nirgendwoanders hinschauen als nach München oder Dortmund.


    In den 149 Spielen seit Beginn der Saison 2009 liegt Bayer auf Rang drei hinter den Bayern und Dortmund, aber deutlich vor dem FC Schalke. Satte 32 Zähler Vorsprung (siehe Info) auf den Konkurrenten, der viel mehr Geld ausgibt und dennoch deutlich weniger Ertrag erarbeitet. Ganz zu schweigen vom VfB Stuttgart, den man bereits um 68 Punkte distanziert hat.


    Ohne Wert ist diese Tabelle nicht, sie entscheidet unter anderem über Anteile an der TV-Inlandsvermarktung, jeder Platz weiter oben spült rund eine Million Euro mehr in die Kassen.


    So überragend die Platzierung anmutet: Was die Truppe auf den Rasen bringt, ist es nicht. Allerhöchstens „souverän“, wie Rudi Völler analysiert. Der Sportdirektor erhob den ersten Sieg gegen die Hertha nach sieben vergeblichen Anläufen in die Kategorie „ganz, ganz wichtig“, weil nun drei Wochen alle drei Tage gespielt wird, und es gut sei, mit einem Erfolgserlebnis in diesen Marathon zu starten.


    Natürlich ist man sich in Leverkusen der Tatsache bewusst, dass Borussia Dortmund besser besetzt ist. Dazu brauchte es nicht das Studium der Partie am Samstag, als ein ersatzgeschwächter BVB dem Rekordmeister ganz anders begegnete als ein ängstliches und gehemmtes Bayer dem gleichen Gegner vor sieben Wochen. Aber: Bayer holte beim 1:1 einen Punkt, Dortmund keinen. Die Bilanz der Leverkusener lässt nicht die Kritik zu, die angesichts der mitunter überschaubaren Leistungen angebracht wäre. So forderte Sami Hyypiä unter der Woche im kicker „mehr Spielfreude“, dem Finnen ist nicht entgangen, wie schwer man sich aktuell tut, einen Gegner zu beherrschen, auch in Berlin gelang das nicht, „in der zweiten Halbzeit haben wir uns zu weit hinten reindrängen lassen“, kritisierte Matchwinner Stefan Kießling. Weil nun auch die Konter schlecht ausgespielt wurden, geriet man unnötig unter Druck. Offensichtlich gehört es zum Reifeprozess, dass die Mannschaft diesem Druck immer häufiger standhält. Es gibt Ausnahmen, wie zuletzt in Braunschweig bei der 0:1-Pleite. Doch es gibt vermehrt Spiele wie in Donezk, als man ein 0:0 hielt oder gegen den Hamburger SV, als man eiskalt die Fehler eines aufkommenden Gegners ausnutzte.


    Im Ergebnis steht nach 13 Spieltagen Platz zwei: „Wir wollen denen da oben ein bisschen lästig sein“, schmunzelte Rudi Völler nach dem Spiel in Berlin. Doch noch ist der Blick nach hinten viel fokussierter. Und da sind neun und zehn Punkte Vorsprung auf Wolfsburg und Schalke viel wichtiger.



    INFO
    Tabelle seit 2009

    ------------------------Spiele----Tore------Pkt.
    1. FC Bayern---------149---358:118---334
    2. Bor. Dortmund--149----314:145--307
    3. B. Leverkusen---149---274:179---277
    4. FC Schalke 04---149---249:195---245
    5. VfB Stuttgart----149--235:224---209
    6. M’gladbach-------149---215:214---207




    Quelle: kicker-Printausgabe vom 25.11.13

  • Lieber einmal 5:0 als die nächsten fünf mal 1:0!
    Egal was jetzt auf uns zu kommt, es gilt Schlüsse zu ziehen und den Kopf hoch zu nehmen.
    Und an dir Fans im Stadion heute :LEV2
    Vor 5 Jahren wäre es ..ähmm.. anders gewesen

  • Champions-League: 10 Tore von Barca, 9 von ManU.


    Wir kaufen 40 jährige Torhüter und einen Oldie-Verteidiger, dazu den Mann mit der schönsten Frisur vom Absteiger und unser Königstransfer ist Mr. LG. - Ok fehlt noch Trainingsgruppe 2.
    ManU holt sich den besten Mann vom deutschen Meister als Ergänzung: Kagawa.
    Tja das sind die Dimensionen. Little Lev ist da die arme Kirchenmaus.


    Stören tut alleine die Verkrampfung in der Mannschaft, wenn Sie gegen Spitzenteams nicht Normalform bringt. Hey ihr seid doch auch 11 Mann, spielt zuhause und könnt eure 12 km laufen, wiegt 80 kg. Also Mann gegen Mann. Aber leider treten da dann die Bayer-Memmen an, weil es im Kopf nicht stimmt.


    Glückwunsch an die A-Jugend! Ein kleiner Sonnenstrahl gestern.

  • Man kann auch aus dem gestrigem Spiel seine positiven Aspekte ziehen.
    Es gibt ein paar Spieler bei uns im Kader, die sind gut für die Liga und gute internationale Gegner, aber gegen die ganz Großen im Fußball reicht es dann nicht mehr. Dazu gehören für mich definitiv Spahic, Donati, Boenisch, Reinartz und Castro.
    Ich bin froh, diese Spieler im Team zu haben, alles gute Fußballer, aber gegen Barcelona, United und Co wird es dann eben eng.
    Allerdings haben wir auch Spieler, bei denen ich das Potential sehe, zukünftig mitzuhalten.
    Und das sind für mich ganz klar Leno, Toprak, Can und Bender. Bei Son und Wollscheid bin ich mir unsicher. Kießling und Rolfes können aktuell schon gut mithalten.


    Wenn wir diese 4 Spieler halten können und vielleicht noch 2-3 holen mit ähnlicher Veranlagung, dann sehe ich uns gut aufgestellt für die Zukunft.

    C. Streich: "Ich habe zwar einen deutschen Pass, aber ich fühle mich nicht als Deutscher. Ich bin ein Mensch, der einen Pass hat, in dem deutsch drin steht"
    Möge die Macht mit Bayer04 sein!

  • Der nächste Live - TV Auftritt in der CL dürfte so in 2-3 Jahren wahrscheinlich sein..


    Eigentlich ist der aktuelle Champions League Modus Gift für Mannschaften wie uns. Das ist für uns eine Nummer zu gross. Selbst wenn wir uns regelmässig als 2-4 qualifizieren, reichen die Millionen nicht um mit den ganzen Global Playern mitzuhalten. Mehr als das Ziel die Gruppenphase zu überstehen ist nicht drin. Und daran wird sich langfristig auch nichts ändern, ausser das wir innerhalb der Liga Konkurrenz um die Plätze bekommen und eventuell verdrängt werden.


    Für uns wäre es eigentlich besser es gibt wie früher nur einen Wettbewerb der Landesmeister, so wird der Wettbewerb ingesamt schlanker (oder man gesteht auch den Ländern einen Startplatz ein deren Meister bislang den Weg über die Quali gehen mussten), und wertet dafür die jetztige EuroLeague auf in dem dort nur der Zweite und Dritte je Land antritt. In einer starken Euro League mit höheren Prämien und breiteren Interesse wären wir besser aufgehoben.