Stimmung / Support Bayer 04 Leverkusen Thread NR.11

  • Wurde das neue Lied 'unsere Ahnen sahen Legenden...' gar nicht angestimmt oder haben es so wenig mitgesungen? Habe das gar nicht vernommen. Dafür, dass es auf unterschiedlichen Kanälen im Vorfeld verbreitet wurde, habe ich mich gewundert.

  • Für all diejenigen die sich einen Block bzw eine Kurve ohne aktive Fanszene wünschen da diese ja eh nur aus kriminellen Drogen Konsumenten besteht, atemberaubend was im 96 Block los war,oder?

    Die ganze Kurve singt damit du heut' gewinnst, Bayer Leverkusen du bist mein Lebenssinn,Schwarz und Rot die ganze Stadt schreit es laut hinaus,Bayer Leverkusen hält heut niemand auf!

  • Hallo,


    ich, seit ca. 23 Jahren Bayer-Anhänger und genau so lange DK-Inhaber, möchte zunächst mal ein Lob für die durchweg gute Unterstützung unseres Teams in der BayArena aussprechen. Leider muss ich aber seit einiger Zeit feststellen, dass sich einige unsere Fans so langsam in die falsche Richtung entwicklen - das war vor Jahren noch anders! Gerade die Fans vom Bayer haben den Ruf, ein faires Publikum mit einem feinen Gespür zu sein. Sprüche die unter die Gürtellinie gehen hörte man bei uns eher selten bis garnicht - doch das ist leider Vergangenheit. Angefangen hat es m.E. mit den Sprechchören "Dutt ist ein *****Sohn" - ebenso am vergangenen Samstag die Sprechchöre gegen Martin Kind "Martin Kind du Sohn einer ****." Muss das sein? Das sind ekelhafte und herabwürdigende Anfeindungen, die alles andere als cool sind - sondern einfach nur dämlich und asozial. Man kann mal jemanden auspfeifen (Damit kann man im Zirkus Bundesliga rechnen), aber die Familie abgrundtief beleidigen unter dem Deckmantel des Fans-Seins ist einfach nur feige und dreist - denn so wird eine komplette Kurve schlechter Stil vorgeworfen.


    Auch wenn die Wörter *****Sohn und Wi***** für manche Jungs zum alltäglichen Sprachgebrauch gehören - in einem Fußballstadion hat das nichts zu suchen.

  • Kind muss weg!


    du scheinst dich ja super bei 96 auszukennen :LEV11 :LEV14

    Völler zum Thema "Image": "Wir sind die Werkself und stolz darauf, das Bayer-Kreuz zu tragen. Unsere Fans haben vor einigen Jahren eine Kampagne gestartet, um das Bayer-Kreuz in Leverkusen zu erhalten. Das ist doch totale Identifikation zwischen Stadt, Bayer-Werk und Mannschaft.

  • Muss das sein? Das sind ekelhafte und herabwürdigende Anfeindungen, die alles andere als cool sind - sondern einfach nur dämlich und asozial. Man kann mal jemanden auspfeifen (Damit kann man im Zirkus Bundesliga rechnen), aber die Familie abgrundtief beleidigen unter dem Deckmantel des Fans-Seins ist einfach nur feige und dreist - denn so wird eine komplette Kurve schlechter Stil vorgeworfen.




    Auch wenn die Wörter *****Sohn und Wi***** für manche Jungs zum alltäglichen Sprachgebrauch gehören - in einem Fußballstadion hat das nichts zu suchen.

    Bin da ganz bei Dir, auch wenn ich mich noch zur jüngeren Generation zähle. Halte das für schlechten Stil und ärger mich immer wieder auf's Neue, genau wie über teils homophobe Sprüche/Gesänge auch ("Denn ihr seid schwule K*lner..."). Allerdings sind Beleidigungen und Schmähungen im Stadion mittlerweile Gang und Gäbe und gehören (leider) mit zu jeder Fanszene dazu. Auf der anderen Seite würden die Wenigsten nach dem Spiel einen Gegnerfan auf diese Weise Auge in Auge beleidigen. Das ist dann nochmal ein anderes Paar Schuhe. Im Stadion wird das eben unter Leidenschaftsbeweis und totalen Support verbucht und man nimmt es so hin. Einen Verein mit größerer Fangemeinde ohne solche Chöre, bei dem stattdessen nur mal ausgepfiffen wird, gibt es meiner Meinung nach nicht im höherklassigen Fußball. Dafür ist der Fußball auch zu sehr Ventil :LEV18

  • du scheinst dich ja super bei 96 auszukennen :LEV11 :LEV14


    Du scheinst ja ganz genau zu wissen womit McPorck sich in seiner Freizeit beschäftigt.
    Ich kann dir zumindest sagen, dass er weiß wovon er redet im Gegensatz zu den Leuten die ihr Wissen den Boulevardblättern entnehmen. Um mitzubekommen was in Hannover los ist braucht man lediglich etwas Interesse und den Willen selbiges Erfahren zu wollen.
    Das was du offensichtlich nicht hast.

  • Bin da ganz bei Dir, auch wenn ich mich noch zur jüngeren Generation zähle. Halte das für schlechten Stil und ärger mich immer wieder auf's Neue, genau wie über teils homophobe Sprüche/Gesänge auch ("Denn ihr seid schwule K*lner..."). Allerdings sind Beleidigungen und Schmähungen im Stadion mittlerweile Gang und Gäbe und gehören (leider) mit zu jeder Fanszene dazu. Auf der anderen Seite würden die Wenigsten nach dem Spiel einen Gegnerfan auf diese Weise Auge in Auge beleidigen. Das ist dann nochmal ein anderes Paar Schuhe. Im Stadion wird das eben unter Leidenschaftsbeweis und totalen Support verbucht und man nimmt es so hin. Einen Verein mit größerer Fangemeinde ohne solche Chöre, bei dem stattdessen nur mal ausgepfiffen wird, gibt es meiner Meinung nach nicht im höherklassigen Fußball. Dafür ist der Fußball auch zu sehr Ventil :LEV18

    Wie CR28 schon schrieb, ist das 'ne Stilfrage und muss nicht allzu ernst genommen werden. Eben: außerhalb des Stadions (und dem Vor- bzw. Nachlauf dessen, also An- und Abfahrt) ist das eine ganz andere Sache. Man darf nicht den Fehler machen, zu vergessen, dass diese Sprüche/Gesänge total vom Kontext abhängig sind. Dietmar Hopp hat sich nicht zuletzt deswegen lächerlich gemacht, als er seine Mutter gegen die Kurvenrhetorik verteidigte weil er damit gezeigt hat, dass er für diese speziellen Situationen im Stadion überhaupt keine Antenne hat. Das ist genauso wie im zeitgenössischen Rap: da werfen sich Kollegah und Konsorten Sachen um die Ohren, die sie "privat" nie bringen würden, aber das ist alles Teil des Wettbewerbs in der Hip-Hop-Kultur. Deren Errungenschaft es nicht zuletzt ist, diesen Wettbewerb nur mit Worten zu bestreiten. Nur ein paar Jugendschützer, Innenpolitiker und einige sehr dumme Szeneinterne nehmen das für bare Münze. Mein Ding sind die ganzen Kraftausdrücke in der Kurve auch nicht, aber ich verstehe, dass es ein Code innerhalb der Fanszene ist, den es vereinsübergreifend schon ziemlich lange gibt.

  • Ich lasse einfach das Interview mit einem Bekannten von mir sprechen, der dem Fanclub 96-Kölsch angehört, dass am Samstag auch im NaktUL zu lesen war.



    Trotz der räumlichen Nähe bleibt ihr dem Spiel eurer 96er in Leverkusen heute fern. Warum?


    In den letzten Jahren waren Spiele in Leverkusen stets Pflichttermine für uns – gab es zwar selten sportlich etwas zu holen, so war das Programm rund um das Spiel doch stets vielversprechend. Stunden vor dem Anpfiff brachten wir uns in großer Runde in verschiedenen Kneipen in Stimmung.


    Spätestens am Stadion trafen wir bekannte Gesichter aus der Heimat und von anderen Exil-Fanclubs, um die Mannschaft anschließend gemeinsam nach vorne zu schreien. Abends wurde das selten erfolgreiche Spiel bei gemeinsamen Partys oder Grillabenden verarbeitet.


    In den letzten zwei Jahren hat sich viel geändert und wir als Teil der aktiven Fanszene fühlen uns immer weniger verstanden und unerwünscht. Ein offener Brief von Hannover 96 hat dem ganzen dann die Krone aufgesetzt, letztlich ein persönlicher Angriff seitens des Vereins gegen jedes Mitglied unseres Clubs. Es gäbe etliche weitere Beispiele für mindestens zwei Jahre verfehlte Fanpolitik, wobei für uns die erzwungene Auflösung der Roten Kurve (ehemaliger 96-Fanclub-Dachverband) und die Schließung des Fanladens, der von Roten-Kurve-Aktivisten betrieben wurde, besonders ins Gewicht fallen. Dies waren elementare Gründe für die momentane Situation, aber auch die Verhängung von Kollektivstrafen, die Bezeichnung eines Teils der Fans als Arschlöcher seitens Kind oder die erzwungene Zwangsanreise mit Bussen nach Braunschweig seien hier beispielhaft angeführt.


    Wie hat sich die Situation in Hannover aus eurer Sicht in den letzten Jahren entwickelt?


    Grundsätzlich waren die jüngsten Jahre sehr emotional für uns. Nach dem Suizid von Robert Enke und dem anschließenden Fast-Abstieg folgten zwei Jahre in der Euro League, ein ungeahntes Glücksgefühl für jeden 96-Fan. Die aktive Fanszene rückte dadurch näher zusammen und insgesamt gab es einen großen Zulauf. Auf einmal war es angesagt, zu unseren Spielen zu gehen und jeder, der etwas auf sich hielt, begleitete unser Team zu den Spielen, egal ob im In- oder Ausland.
    Im Laufe der Zeit kam es jedoch zu einem Bruch, der nach unserer Wahrnehmung durch die hannoverschen Medien und einige Maßnahmen des Vereins forciert wurde. Nach unserem Gefühl weiß ein Großteil der Menschen, die mit 96 fiebern, nur sehr wenig von dem, was wirklich passiert ist. Kinds Wortwahl, wenn er von „Kunden“ statt von Fans und von der „Marke“ statt vom Verein Hannover 96 spricht, sorgt ebenfalls nicht gerade für Wohlwollen unter vielen Fans.
    Im Stadion gibt es zwar vereinzelt noch Anfeuerungen, aber diese sind kaum wahrnehmbar. So wird jedes Heim- zu einem Auswärtsspiel – egal ob der Gegner Hoffenheim oder Dortmund heißt.
    Überspitzt gesagt, herrscht nach unserer Auffassung die öffentliche Wahrnehmung, Ultras wollten nur Pyros abfackeln. Das will Kind nicht, daher kämen die Ultras nicht mehr ins Stadion und bestraften ihre Mannschaft.
    Schuld sind in der öffentlichen Wahrnehmung also die Ultras, nicht jedoch der Wirtschaftsmanager Kind.


    Der Offene Brief von Martin Kind sorgte für viel Aufsehen in Deutschland. Wie hart trafen euch diese Worte?


    Das „Kind“ war hier schon vorher in den Brunnen gefallen, und der bekannte Offene Brief setzte vielem nur die Krone auf. Die Rede ist von "neuen Gruppen", um die geworben werden soll – überspitzt formuliert bedeutet dies, dass wir nicht mehr erwünscht sind und ersetzt werden sollen. Hannover 96 ließ in dem Brief verlauten, viele Traditionsvereine der unteren Ligen würden mit uns tauschen wollen. Dazu können wir sagen: Nein, eben nicht!


    Es geht scheinbar nicht darum, auf die Fanszene zuzugehen, Kind und seine Vertrauten haben eher das Ziel, neue Kunden zu akquirieren, als an einer Lösung zu arbeiten. Wobei unsere Fanbeauftragten nach wie vor bemüht sind, dass es irgendwann wieder eine Annäherung geben möge.

    Gibt es innerhalb der aktiven Fanszene noch eine bestehende Kommunikation?


    In der aktiven Fanszene wird viel miteinander gesprochen und die einzelnen Gruppen tauschen sich untereinander aus. Grundsätzlich ist zu erkennen, dass sich keine Gruppen instrumentalisieren lassen wollen, sondern alle an einem Strang ziehen. Wir als 96 KÖLSCH tauschen uns insbesondere mit den anderen Exil-Fanclubs von 96 aus. Darüber hinaus gibt es die IG Rote Kurve, die sich neu gebildet hat und nach wie vor bemüht ist, die Kommunikation aufrecht zu halten. Die IG sehen wir auch als Ansprechpartner für die Vereins-Verantwortlichen, um so alle Fans an einen Tisch zu bringen.

    Habt ihr noch Hoffnung auf eine Rückkehr der aktiven Fans bei den Bundesliga-Spielen?


    Sobald Kind den Platz räumen würde, könnte alles sehr flott vonstattengehen, wobei der Bezug zu den Amateuren sicherlich auch in Zukunft seitens etlicher Fans bestehen bleiben würde. Die aktive Fanszene lebt hier ja Gott sei Dank weiter. Bleibt Kind im Amt, ist zunächst eine Entschuldigung fällig.
    Unsere Vorstellungen von gelebter Fankultur lassen sich nicht mit den aktuellen Vorstellungen in der Führungsriege von Hannover 96 vereinbaren. Eine bunte, emotionale und lebendige Kurve ist uns dabei ebenso wichtig wie die Möglichkeit zur kritischen Meinungsäußerung. Wir wollen kein steriles Premiumprodukt und keine Marke. Gibt es in diesem Punkt ein Einlenken und eine Einsicht, kann es eine Rückkehr geben.

    Erik Meijer: „Es ist nichts schei.sser als Platz zwei.“