Verliert der Fussball an Bedeutung?

  • Ja das kann man so stehen lassen bzw. ich würde es noch um den gesamten restlichen Profifußball auf der Welt ergänzen.


    Es ist gut möglich, dass sich dies auch wieder ändert, aber aktuell kenne ich sehr viele Leute, die nicht mehr dieses Feuer wie früher verspüren. Was nicht heißt, dass man nicht mehr ins Stadion geht, aber ich kann für mich persönlich sagen, dass die Leidenschaft nicht mehr so riesig ist, wie sie einmal war. Zumindest Stand jetzt. Und das hat im Übrigen überhaupt nichts mit der aktuellen Leistung des Teams zu tun.

  • Ja das kann man so stehen lassen bzw. ich würde es noch um den gesamten restlichen Profifußball auf der Welt ergänzen.


    Es ist gut möglich, dass sich dies auch wieder ändert, aber aktuell kenne ich sehr viele Leute, die nicht mehr dieses Feuer wie früher verspüren. Was nicht heißt, dass man nicht mehr ins Stadion geht, aber ich kann für mich persönlich sagen, dass die Leidenschaft nicht mehr so riesig ist, wie sie einmal war. Zumindest Stand jetzt. Und das hat im Übrigen überhaupt nichts mit der aktuellen Leistung des Teams zu tun.

    Geht mir auch so und hat ebenfalls nichts mit der aktuellen (sportlichen) Verfassung zu tun. Aber die Leidenschaft ist wirklich flöten gegangen. Jo ich geh' noch ins Stadion oder sitz vor die Flimmerkiste. Aber früher hab' ich entgegen gefiebert, jetzt will ich einfach nur 2 Stunden Spaß haben. Teilweise schaue ich auch zeitversetzt. Wenn ich es nicht pünktlich zum Anstoß geschafft hab', dann spule ich bis zum Anstoß zurück. PUNKT Hat man früher verloren, ärgerte man sich bis in den Sonntag rein. Jetzt, spätestens um 18 Uhr wenn ich mit den Hunden spaziere geh ist der Ärger schon wieder verflogen. Morgen das Spiel kann ich nicht sehen. Darüber hätte ich mich früher geärgert, Heute ist es mir schon (fast) gleichgültig. Das kam auch alles nicht von Heut auf Morgen, sondern war ein schleichender Prozess.


    Aber, und deswegen würde ich "restlichen Profifußball" trennen. Merke ich (bei mir) das die Begeisterung für die Frauen seit 10 Jahren kontinuierlich steigt, während sie bei Männer kontinuierlich fällt. Die Vorfreude auf das Derby letzte Woche war jedenfalls groß und freu mich auch auf das morgige Spiel (Platz 1 gegen Platz 2). Woran das liegt kann ich nicht wirklich fest machen. Mit Bayer kann es ja dann nicht zu tun haben. Auch schau ich die große Turniere, während ich bei den Männer schon seit 2014 kein Turnier mehr verfolgt habe (aus unterschiedliche Gründen). Würde "noch nicht" von Leidenschaft sprechen, aber schon von "starken Interesse".

    Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein. (Albert Einstein)
    Ich bin zu alt, um von der Angst vor dummen Menschen beherrscht zu werden. (Charlie Skinner)

  • Jo ich geh' noch ins Stadion oder sitz vor die Flimmerkiste. Aber früher hab' ich entgegen gefiebert, jetzt will ich einfach nur 2 Stunden Spaß haben. Teilweise schaue ich auch zeitversetzt. Wenn ich es nicht pünktlich zum Anstoß geschafft hab', dann spule ich bis zum Anstoß zurück. PUNKT Hat man früher verloren, ärgerte man sich bis in den Sonntag rein. Jetzt, spätestens um 18 Uhr wenn ich mit den Hunden spaziere geh ist der Ärger schon wieder verflogen. Morgen das Spiel kann ich nicht sehen. Darüber hätte ich mich früher geärgert, Heute ist es mir schon (fast) gleichgültig. Das kam auch alles nicht von Heut auf Morgen, sondern war ein schleichender Prozess.

    Nimm's mir bitte nicht übel, ich kenne dich nicht persönlich, aber (auf Grund des Anmeldedatums) vielleicht ist das auch einfach der "normale" Prozess des älter werdens. :LEV2

    Meine These passt natürlich eher weniger zu deinen Aussagen zum Frauenfußball, aber auch ich merke, dass es in jungen Jahren einfach anders war. Die Rolle des Fans der sein komplettes Leben am Samstag Nachmittag ausrichtet gebe ich gerne an die jüngere Generation weiter, auch wenn es mir noch sehr viel Freude bereitet. Aber wenn man natürlich die ganze Woche schon um den Samstag plant, oder seinen Jahresurlaub in der Ausbildung nach den Auswärtsfahrten in Europa richtet, dann kommt schon vorher eine ganz andere Atmosphäre auf... Die sich natürlich dann am Spieltag entlädt.


    Unabhängig davon: In einigen Posts zuvor wurde der Zuwachs an Zuschauern in "unterklassigen" Ligen angesprochen. Auch wir gucken im Freundeskreis gern mal am Sonntag bei 'nem gemütlichen Bier die lokale Oberliga. Und gerade daran würde ich festmachen, dass der Fußball eben nicht an Bedeutung verliert. Es ist für viele Menschen immernoch ein Grund sich zu treffen, soziale Kontakte zu pflegen, miteinander! Zeit zu verbringen anstatt nur nebeneinander her. Viele Leute die in jungen Jahren nicht so fanatisch waren können auch eher Emotionen für den Heimatstadtteil aufbringen, bei dem das ein oder andere bekannte Gesicht kickt, als für den anonymen Bundesligaverein.


    Der "Profi"(1. & 2. Bundesliga) verliert für mich vor diesem Hintergrund an Bedeutung. Nicht der Fußball generell. Was aber natürlich nicht ausschließt, dass Spiele (inklusive Stimmung) wie gegen Atletico einfach Bock machen und man dafür gerne weiter - sofern möglich - jedes Spiel mitnimmt.


    Warum das so ist mit dem Profifußball... da gibts es genug Posts, Onlineartikel, etc. drüber. Wenn ich da jetzt was zu schreiben würden, da wärme ich nur (von mir schlechter formuliert) Meinungen auf, die andere Leute schon viel schöner zusammengefasst haben.

  • .:1288:. und Renato13 und Tapeworm

    Es gibt weitere aktuelle Nachrichten, die eure Ansichten untermauern.

    Auf Sicht keinesfalls zu unterschätzen ist nämlich offenbar noch eine weitere, zuvor lange Jahre belächelte Alternative zum Profifußball der "Herren":


    Zuschauerrekord in Frauen-Bundesliga

    "n-tv.de, 28.09.2022, 18:45 Uhr

    Noch nie haben mehr Zuschauer und Zuschauerinnen an den ersten beiden Spieltagen Partien der Frauenfußball-Bundesliga live im Stadion verfolgt. Wie der Deutsche Fußball-Bund mitteilte, besuchten insgesamt 47.238 Fans die zwölf Spiele. Das seien bereits mehr als in der gesamten Hinrunde der Vorsaison, berichtete der Verband."

    zum Artikel ---> klick


    Gerundet also 4.000 Zuschauer im Schnitt.

    Die Parallele zum aktuellen Zuschauerschnitt nicht gerade weniger Vereine der 4.Ligen der "Herren" mag eine Laune des Zufalls sein.

    Nicht jedoch die Tatsache, dass die an diversen vormaligen Mauerblümchen-Orten rasant anteigenden Zuschauerzahlen darauf verweisen, dass es nicht "Der Fußball" ist, der an Bedeutung verliert.

    Sondern lediglich jenes medial überhypte Konstrukt "Profifußball der Herren", welches fälschlicherweise glaubte, es höchstselbst sei "Der Fußball".

  • Naja. Man ist nur so alt wie man sich fühlt.


    Ich glaube nicht, dass das am Alter liegt (siehe Frauenfußball). Anderes Beispiel. Ich bin noch genauso ein Musik-Nerd wie vor 40-30 Jahren. Gehe immer noch regelmäßig (sofern es die Pandemie in den letzten 2 Jahren zugelassen hat) auf Konzerte / Festivals. Da hat die Begeisterung/Leidenschaft definitiv auch nicht nachgelassen, trotz Alters und ich entdecke immer wieder "neue" coole Bands.


    Ich könnte dir zich Gründe nennen, warum der "Männer-Profifußball" für mich an Reitz verloren hat. Und das hat aber so mal gar nichts mit meinem Alter zu tun.

    Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein. (Albert Einstein)
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  • Bei den Frauen würde ich mal abwarten. Da ist gerade der Hype wegen der EM. Was Bayer betrifft, fiel auch das Derby zeitlich gut (kurz nach der EM, Länderspielpause bei den Männern) und war mit 1.700 Zuschauer auch wirklich gut besucht. Denke aber, das in Zukunft weniger Fans kommen. Also ob das jetzt eine Trend ist oder nur ein aufflackern wird die Zukunft zeigen.

    Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein. (Albert Einstein)
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  • Ich kann da meinen Vorrednern nur beipflichten.

    Ich gehe auch nicht mehr zu jedem Spiel,im TV schaue ich das schon garnicht mehr.

    Die Emotionen sind einfach nicht mehr so wie früher,wo man sogar den Urlaub so gelegt hat,das man kein Heimspiel verpasst hat.

    Es gibt mittlerweise wichtigeres.

  • Auf diese Frage kann ja jeder nur seine eigenen Eindrücke schildern, die dann bei manch anderem Mitleser nur für Unverständnis sorgt. Auch für mich hat der Fussball extrem an Bedeutungslosigkeit verloren, ebenso wie mein Vorredner Stefan wurden um den Bayer herum Urlaube geplant, berufliche Verpflichtungen verlegt, private Veranstaltungen abgesagt...nur um den Bayer zu sehen. Und das über 20 Jahre. Inzwischen bin ich so weit, dass ich mir morgen das Spiel gegen die Bauern trotz DAZN nicht ansehen werde und gegen Schalke werde ich wandern gehen. Hui, ganz schön tief gesunken. Woran liegts? Einerseits an der totalen Überfrachtung, für mich hat der Fussball seinen Reiz des Besonderen verloren. Zusätzlich verkommt der Fussball immer mehr zum Geschäft, inzwischen brauchst du, um dein Team live im TV zu sehen DAZN, Sky, Amazon. Wenn ich dann an diese elendige WM im Winter denke...Für die Spieler ist es ebenso ein Geschäft und damit kommen wir im speziellen zum Bayer. Gab es früher noch Identifikationsfiguren ist die jetzige Mannschaft eine einzige Blaupause an 0815-Kickern. Ob die das schwarz-rote , das gelb-schwarze oder das weiss-rote Trikot überziehen...Hauptsache die Kohle fließt. Und wenn man dann die SocialMedia-Kanäle einzelner Spieler verfolgt dann frage ich mich wirklich, ob ich für solche Rotzlöffel meine Kohle ausgebe. Denn auch wenn es nur ein minimaler Betrag an ihren Millionengehältern ist, für mich ist es Kohle, die ich anderswo besser investieren kann. Tja, so sieht es aus. Vielleicht kommt im Sommer 2023 der ganz große Schritt. DAZN und Sky abmelden, DK abgeben und W11 von der Startseite löschen

  • Interessante Frage, die ich gar nicht so leicht beantworten kann.

    Fußball ist für mich seit Kleinkind an immer sehr wichtig gewesen. Bis jetzt noch - an sich. Ein Grossteil meiner Zeit würde immer noch für Fußball an sich draufgehen. Ich spiele selbst aktiv, trainiere eine A-Jugend mit und habe ne Dauerkarte.

    Kann mich noch an Abi-Zeiten erinnern, wo ich nicht gelernt habe, aber zum Training gegangenen bin. Oder mit 16 mit dem Mofa von Remscheid nach Leverkusen zum EL-Spiel gefahren bin unter der Woche. Wo ich alles dem Fußball untergeordnet habe. Mit Anfang bis Mitte zwanzig mich in den Zug nach Rom oder Bus nach London gesetzt habe für die CL.

    Das hat sich seit 2/3 Jahren geändert. Seit ich mich beruflich gravierend geändert habe und aufgestiegen bin, liegt mein Fokus auf mein Leben mehr als auf Fußball. Lange Arbeiten oder Studium nebenberuflich? Kein Problem, sag ich training ab. Am Wochenende bei Auswärtsspielen mal Freunde treffen, die man ewig nicht gesehen hat? Kein Problem, wenn es gut läuft, gucke ich abends Sportstudio als Ersatz. Karriere finanziert mein Leben, Freunde sind super wichtig für das Wohlbefinden. Fußball an sich auch, aber es ärgert mich vielfach einfach nur.

    Qualitativ sind CL KO-Spiele entweder gut anzusehen oder spannend. Mittlerweile verabscheue ich so viele Mannschaften da. In der Bundesliga wird Bayern immer Meister. Aber ich ertappe mich dabei, es den Bayern eher zu wünschen als den realistischen Alternativen (Leipzig oder Dortmund). Also wünsche ich es einer Mannschaft, die ich 25 Jahre lang mindestens verabscheut habe. Die WM für mich immer ein Highlight. Die vielen verschiedenen Nationen, wo es für einige das Highlight schlechthin war, die bunte Mischung an Fans…dieses Jahr will ich keine Minute mit anschauen.

    Bei unserer Mannschaft geht es mir auch so, dass ich mir keinen wirklich aufs Trikot machen würde aktuell, da mir das besondere fehlt. Kein Bender, kein Kirsten, kein Berbatov o.Ä…kann am Alter liegen zwischenzeitlich.

    Aber mich reizt es genauso wenig mir zum Beispiel WSV-Spiele anzusehen, die ich aus Gründen relativ leicht gucken könnte. Wenn man ständig so viel zu tun hat, dann braucht man auch mal Ruhe. Ich kann auch keine CL-Spiele abends um 21 Uhr ab. Bis man zuhause ist und im Bett ist, ist ca 24 Uhr bis halb eins. Wenn der Wecker früh klingelt und wichtiges auf der Arbeit ansteht, killt das am Folgetag schnell die Euphorie.


    Vlt ist es momentan nur eine Phase, Vlt wird die durch die schlechten Auftritte dieser Saison unterstützt. Wer weiß das schon. Ich weiß aber, eines ändert sich nicht so schnell: die schlechte Laune nach verlorenen Spielen. Da hoffe ich, dass der Reife-Prozess auch irgendwann einsetzt.