Auch wenn fast jeder in den Fankurven dieser Welt Rasseln, Klatschpappen, etc. nicht so toll findet (einschließlich mir), sollte man eines nicht übersehen: Die Leute, die damit Krach machen (sehr viele Kinder), wollen damit genau wie wir die Mannschaft unterstützen.
Und jetzt mal abgesehen von den blöden Rasseln: Was gestern zu erleben war, war der großartigste Support eines Leverkusener Publikums seit dem legendären Spiel gegen Liverpool 2005. Kein dösiges Ultra Tralala, völlig losgelöst von den jeweiligen Spielphasen und -situationen.
Nein, echte Emotion, die ganze Bandbreite der Freuden und Nöte echter Fußballfans zwischen ihnen und ihrer Mannschaft. Anfangs Vorfreude und Euphorie - dann Skepsis - Enttäuschung - sich wieder aufrappeln - gegenseitig Mut machen - alles geben, alles versuchen (und wenn wir doch untergehen sollten, dann gemeinsam) - am Ende eine authentische Dankbarkeit zwischen Mannschaft und Fans für ein unvergessliches Spiel .
All das wäre so mit den, im wahrsten Sinne des Wortes, Ultrastimmungskillern nicht möglich gewesen. Weniger ist halt doch mitunter mehr. Und wenn die Leute halt nur Bayer brüllen. Da für aber fast im gesamten Stadion.
Ich bin mir sicher, wäre das 3:3 gefallen, dann hätten die, die gestern Abend da waren, hinsichtlich Stimmung und Atmosphäre in Lev, Geschichte geschrieben.
Nichts gegen die Leute, die sich einbringen, die super Choreos organisieren. Aber der Support sollte immer aus dem Herzen kommen und nicht als Dauerberieslung. Gesangswettbewerbe haben wir schon woanders genug.