André Schürrle

  • Letzten Endes haben sich Verein und Mannschaft solche Sprüche aber auch hart erarbeitet.
    Ich find´s nicht schlimm, eine gewisse Restwahrheit steckt ja durchaus drin, wenn man die Außendarstellung in der letzten Saison und die Aneinanderreihung von nicht geholten Titeln der letzten Jahre mal so ansieht.
    Mein Gott, da sollte unsere Haut doch inzwischen dick genug sein, oder?

  • kicker: Wer Sie hier im Trainingscamp der Nationalmannschaft über längere Zeit beobachtet, der gewinnt schnell den Eindruck, dass Ihnen die Arbeit bei der Nationalmannschaft bekommt. Gibt es diese therapeutische Wirkung tatsächlich?


    André Schürrle: Auf jeden Fall fühle ich mich wohl hier. Und das wirkt sich positiv auf mein Leistungsvermögen aus.


    kicker: Was ist die wichtigste Komponente?


    Schürrle: Der Spaß. Ich brauche Spaß am Fußball, dann kann ich mein Spiel spielen.


    kicker: Es wurde hart gearbeitet. Wo war da Platz für Spaß?


    Schürrle: Wenn ich hier meine Kumpels wie Mario Götze oder Marco Reus treffe, dann bedeutet das schon mal automatisch Spaß. Aber ich habe eben auch Spaß bei der Arbeit. Die Trainingslager waren beide sehr hart. Sardinien hatte ja nichts mit Regeneration zu tun. Da war richtig Zug drin. Aber ich habe mich auf jede Einheit gefreut.


    kicker: Wäre die Arbeit umsonst, wenn Sie wenig Einsatzzeiten bekämen?


    Schürrle: Ich will spielen, so oft und so lange wie möglich. Daraus mache ich kein Geheimnis. Ich habe gut gespielt, wenn ich rein kam, aber auch von Beginn an.


    kicker: Mit welcher Rolle wären Sie zufrieden?


    Schürrle: Schwer zu sagen. Aber auch nicht entscheidend. Es geht nicht um André Schürrle. Es geht um das große Ganze.


    kicker: Sorry, das klingt jetzt auswendig gelernt.


    Schürrle: Das ist meine feste Überzeugung. Es geht bei diesem Turnier nicht darum, André Schürrle zu präsentieren. Es geht darum, einen Titel nach Deutschland zu holen.


    kicker: Die EURO ist Ihr erstes großes Turnier. Haben Sie Respekt vor der Aufgabe?


    Schürrle: Respekt nicht. Ich spüre eine riesengroße Vorfreude. Das ist ein Top-Ereignis.


    kicker: Die Gegner in der Vorrunde stehen ausnahmslos unter den Top Ten der FIFA-Weltrangliste. Macht man sich da auch Gedanken, dass es schnell zu Ende sein könnte?


    Schürrle: Auf keinen Fall. Aber weil es so schwere Gegner sind, wissen wir, dass es vom ersten Spiel an um alles geht.


    kicker: Gegen Frankreich, den letzten großen Gegner, lief es Ende Februar beim 1:2 weniger gut. Unter anderem auch für Sie. Ihr Gegenspieler Debuchy war der stärkste Franzose und leitete das erste Tor ein.


    Schürrle: Richtig, da hat es auf meiner Seite gebrannt, das Gegentor ging mit auf meine Kappe. Aber das haben wir analysiert, und deshalb bin ich davon überzeugt, dass mich auch diese Erfahrung weiterbringt.


    kicker: Inwieweit hat Sie das durchwachsene Jahr in Leverkusen weitergebracht?


    Schürrle: Es war die Bestätigung, dass Spaß dazu gehört. In Leverkusen ging es ja teilweise gar nicht mehr um Fußball. Dazu kam, dass ich mich selten fit gefühlt habe. Es war meine erste Saison mit großer Belastung, das habe ich gespürt.


    kicker: Was war das Schlimmste an der Saison?


    Schürrle: Dass wir fast kein Spiel gezeigt haben, in dem wir von der ersten bis zur 90. Minute richtig gut waren. Dass wir Spiele hatten, in denen wir so gut wie keine Torchancen herausspielen konnten. Wir haben einfach eine riesengroße Chance vertan. Mit dieser Mannschaft hätten wir mehr erreichen müssen als Platz fünf.


    kicker: Am Ende trafen Sie häufiger, spielten besser. Warum lief es plötzlich auch für Sie persönlich wieder besser?


    Schürrle: Weil der Fußball wieder im Vordergrund stand.


    kicker: Sind Sie eigentlich Außenstürmer, offensiver Mittelfeldspieler oder doch am ehesten die hängende Spitze?


    Schürrle: Das trifft es am besten. Ich bin keiner, der jede Saison 20 Tore macht. Aber wenn ich mein Spiel durchziehe, dann fallen auch die Tore.


    kicker: Beschreiben Sie mal Ihr Spiel.


    Schürrle: Ich sehe mich als hängende Spitze, die mit vielen Freiheiten um den Stoßstürmer herum spielt.


    kicker: Also nicht mehr nur der seitenverkehrt spielende Flügelspieler, der von links nach innen zieht und mit rechts den Abschluss sucht?


    Schürrle: Das ist sicherlich eine Option. Allerdings haben sich die Abwehrreihen speziell auf diese Variante besser eingestellt.


    kicker: Was man Ihnen auch in Zeiten der sportlichen Krise nie vorwerfen konnte, war mangelnde Laufbereitschaft. Es schien, als wären Sie auf dem Platz vor den Problemen weggelaufen. Täuschte der Eindruck?


    Schürrle: Fakt ist, dass ich wohl häufig zu viel gelaufen bin. Ich renne mich jetzt nicht mehr kaputt, teile es besser ein. Ich war zu oft nach 70 Minuten nur noch Mitspieler. Da fehlten Kraft und Konzentration.


    kicker: Fehlte auch der Mut, etwas an den Zuständen in Leverkusen zu ändern?


    Schürrle: Als junger Spieler, der gerade neu ist, riskiert man nicht die dicke Lippe. Aber wir haben als Mannschaft zu wenig getan gegen unser schlechtes Spiel. Das darf uns nicht mehr passieren.


    kicker: Ähnliches dürfte für einen Auftritt wie am vergangenen Samstag in Basel auch gelten. Tröstet Sie das Tor als persönliches Erfolgserlebnis über diese Niederlage hinweg?


    Schürrle: Auch hier gilt: Es geht nicht um André Schürrle! Es geht um das Team.


    kicker: Inwieweit ist man ratlos nach so einer Vorstellung?


    Schürrle: Ratlos? Überhaupt nicht! Wir haben schlecht gespielt in Basel. Aber die Trainer und wir haben einen Plan. Und diesen Plan werden wir weiterhin verfolgen. Wir sind zuversichtlich!


    kicker: Ein Ausblick auf die EURO. Wann ist dieses Turnier für Sie ein perfektes Turnier?


    Schürrle: Nur dann, wenn wir den Titel holen. Aber es wird ein hartes Stück Arbeit!
    INTERVIEW: FRANK LUßEM




    Quelle: kicker-Printausgabe vom 29.05.12

  • War für mich heute ab seiner Einwechslung der beste Mann. Hat vor allem gekämpft und gebissen. Der Wille, den er heute ausgestrahlt hat, kann ihn nächste Saison für uns endlich zu einem Schlüsselspieler machen!

  • War für mich heute ab seiner Einwechslung der beste Mann. Hat vor allem gekämpft und gebissen. Der Wille, den er heute ausgestrahlt hat, kann ihn nächste Saison für uns endlich zu einem Schlüsselspieler machen!


    Wenn er so spielt und das auch über mehrere Spiele dann wird er definitiv ein wichtiger Mann!

  • War für mich heute ab seiner Einwechslung der beste Mann. Hat vor allem gekämpft und gebissen. Der Wille, den er heute ausgestrahlt hat, kann ihn nächste Saison für uns endlich zu einem Schlüsselspieler machen!

    Aber nur wenn die ihm unter unser Trikot das der Nationalelf tragen läßt...

    In den Tiefen des schönen Rheinlands erhellt ein Kreuz die dunkle Nacht und darunter liegt ein Städtchen, dass durch Fußball Furore macht...

  • War für mich heute ab seiner Einwechslung der beste Mann. Hat vor allem gekämpft und gebissen. Der Wille, den er heute ausgestrahlt hat, kann ihn nächste Saison für uns endlich zu einem Schlüsselspieler machen!


    Er hat halt seinen einen Trick. In der Nationalelf wenn er von der Bank kommt funktioniert das. Aber wenn er von Beginn an anfängt, kann sich der Gegner drauf einstellen und das ganze klappt nicht mehr.

    w11 Liga2 2019/2020: Schwolow, Flekken - Sinkgraven, Sane, Zimmermann, Halstenberg, Torunarigha - Haberer, Duda, Sabitzer, Schmid, Serdar, Darida - Mateta, Weghorst, Finnbogason, Mamba

  • Denke auch es ist ein guter Anlass wieder gegen einen eigenen Spieler zu meckern wenn er in der Nationalmannschaft getroffen hat.


    wer meckert denn. Er spielt halt ähnlich wie Robben. Er macht damit ja auch viele wichtige und schöne Tore,aber nen riesen Kombinationsspieler wird aus ihm nicht.

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