Schiedsrichter - Thread

  • Schon strange, dass man erst in der (stets sehr fachkundigen) französischen Sportzeitung "L'Equipe" des Rätsels Lösung dafür findet, warum der Schiri nicht auf Handelfmeter für Atletico entschieden hat:

    "L'arbitre de la rencontre a finalement estimé que le ballon avait été légèrement dévié par la tête d'un autre joueur avant de toucher le bras du défenseur burkinabais."

    Übersetzt:

    Der Schiedsrichter entschied schliesslich, dass der Ball vom Kopf eines anderen Spielers leicht abgelenkt wurde, bevor er den Arm des burkinischen Verteidigers traf.


    Dank nach Frankreich für die Aufklärung.

    :thumbup:

    Bayer 04 Leverkusen.
    Weil seit 1904 drin ist, was drauf steht.

  • Schrob ich hier im Thread kurz nach der Szene. :levz1


    Edit: Oder im Spieltagsthread. Es war glaube ich letzterer.

  • _geloescht_

    Damit gebührt dir der gleiche Dank wie der L'Equipe.

    Beim VAR haben die Fans zumindest in der gesamten Nordhälfte der Arena minutenlang gebangt, weil der genaue Ablauf der sich in Sekundenbruchteilen abspielenden Szene von unseren Plätzen aus nicht einmal ansatzweise auszumachen war.

    :LEV6

    Bayer 04 Leverkusen.
    Weil seit 1904 drin ist, was drauf steht.

  • der genaue Ablauf der sich in Sekundenbruchteilen abspielenden Szene von unseren Plätzen aus nicht einmal ansatzweise auszumachen war.

    Wir haben den Luxus, dass genau hinter uns im Lindner (warum verkrümmt sich jetzt gerade mein Keyboard vor lauter Ekel) eine Glotze läuft, die diese Szene in Großaufnahme und Zeitlupe gezeigt hat. Das fand ich sehr herzkreislaufschonend. :bayerapplaus

  • Ich führe die Diskussion mal hier weiter:

    Ist auch so. Lutz Wagner (Koordinator der Regelauslegung) verteidigt die Schiedsrichterentscheidung beim Hertha Spiel. Wohingegen Peter Sippel (Sportlicher Leiter Bundesliga) zumindest den fehlenden On-Field-Review kritisiert. (Warum On-Fiel-Review wenn die Regel richtig ausgelegt wurde)

    Um das Chaos komplett zu machen, hat Sippel (der Verband) deutlich gemacht, dass es eine Fehlentscheidung war, keinen Elfmeter für das Handspiel von Tapsoba zu geben: "aufgrund der eindeutigen Bilder eingreifen und dem Schiedsrichter einen On-Field-Review empfehlen". Hier thematisiert er gleich 4 (!) Fehlentscheidungen zu gegebenen oder nicht gegebenen Handelfmetern an den letzten 2 Bundeligaspieltagen. Trotz VAR! Finde ich skandalös! Konsequenz: "Wir haben die Situationen analysiert und werden die Ergebnisse vor dem nächsten Spieltag auch noch mal mit den Schiedsrichtern besprechen". Noch mal besprechen ist nett. Aber wenn aus Sicht des Verbands an nur 2 Spieltagen derartige viele Fehlentscheidungen der Schiedsrichtergespanne und VARs zum Thema Handspiel auftraten, ist es wohl mit noch mal drüber reden nicht getan. Da sollte man mal grundsätzlich in Frage stellen, die die Schulungen zu dem Thema abgelaufen sind und ob es hierzu auch bei den ausbildern einen Konsenz gibt. Meiner Meinung nach nicht, weil dir jeder etwas anders erzählt . Z.B. war Schiedrichterlehrwart Alex Feuerherdt, bekannt als Collinas Erben, ja ganz klar der Meinung, das Vergehen von Tapsoba sei nicht strafbar gewesen. Sippel sieht das offenbar völlig anders.

  • Du verwechselst Tapso mit Kossou. Zudem liest sich das eher so, dass sich die Fehlentscheidung auf die fehlende on-Field-Review Empfehlung bezieht. Zum Handspiel selbst wird ja nicht viel geschrieben.

  • Ansteff


    Mmh, mag jetzt kleinlich oder Wortklauberei sein, aber er (Sippel) sagt nicht, dass es eine Fehlentscheidung sei, sondern kritisiert den fehlende VAR


    Zum Hertha Spiel sagt er

    Zitat

    »aufgrund der eindeutigen Bilder eingreifen und dem Schiedsrichter ein On-Field-Review empfehlen«

    Danach liegt die Entscheidung immer noch beim Schiedsrichter selbst, ob er ihn gibt oder nicht.


    Bei den anderen Spieler ist eindeutiger

    beispielweise zum Union Spiel

    Zitat

    »klar und offensichtlich falsch, und der Videoassistent hätte eingreifen müssen«

    oder zum Augsburg-Spiel

    Zitat

    »hier auf Strafstoß entschieden, was als klar und offensichtlich falsch einzuordnen ist«

    ähnlich offen, wie bei unserem Spiel, argumentiert er beim BvB Spiel

    Zitat

    »Weil die Bilder diesen Vorgang eindeutig belegen, hätte der Videoassistent auch eingreifen und dem Schiedsrichter die Möglichkeit geben müssen, über einen zweiten Blick auf die Situation zur richtigen Entscheidung zu kommen.«

    Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein. (Albert Einstein)
    Ich bin zu alt, um von der Angst vor dummen Menschen beherrscht zu werden. (Charlie Skinner)

    Einmal editiert, zuletzt von Tapeworm ()

  • Du verwechselst Tapso mit Kossou. Zudem liest sich das eher so, dass sich die Fehlentscheidung auf die fehlende on-Field-Review Empfehlung bezieht. Zum Handspiel selbst wird ja nicht viel geschrieben.

    Der Schiedsrichter hat zudem auch im Interview im Nachgang dargelegt, dass er nach Betrachtung der Bilder nicht anders entschieden hätte. Was hätte der on-Field-Review dann gebracht?

  • Du verwechselst Tapso mit Kossou. Zudem liest sich das eher so, dass sich die Fehlentscheidung auf die fehlende on-Field-Review Empfehlung bezieht. Zum Handspiel selbst wird ja nicht viel geschrieben.

    Kossounou. Du hast recht!


    Wann empfiehlt der VAR ein on-Field-Review? Doch nur, wenn er der Meinung ist, die Entscheidung wäre falsch. Es gibt absolut keinen Grund, den Schiri zu Monitor zu bitten, wenn der VAR mit seiner Entscheidung übereinstimmt. Wenn Sippel also in dem Zusammenhang von "die Bilder sind eindeutig" spricht, dann sagt er, dass eine Fehlentscheidung getroffen wurde. So beginnt übrigens auch der Artikel: "Der DFB hat nach den umstrittenen Handspielsituationen der vergangenen beiden Bundesliga-Wochenenden gleich vier Fehlentscheidungen der Schiedsrichterteams eingeräumt." Und wir sind Nummer 1 in der Aufzählung.


    Hier findet sich das vom DFB veröffentliche Original. Auch da ist Sippel ganz eindeutig in seiner Aussage:


    Zitat

    Hertha BSC gegen Bayer 04 Leverkusen (6. Spieltag, 81. Minute)

    Sippel: "Der Abwehrspieler wehrt den Ball bei einem Torschuss mit dem rechten Arm ab. Wenn man das vorliegende Bildmaterial genau analysiert, dann ist der Arm dabei seitlich vom Körper abgespreizt. Der Abwehrspieler ist zum Ball orientiert, aktiv in einer Abwehraktion, und der Oberkörper ist leicht in Richtung Ballseite geneigt. Der linke Arm ist sogar hinter den Körper geführt. Der rechte Arm bleibt in der Flugbahn des Balles und geht erst hinter den Rücken, nachdem der Ball geblockt wurde. Das ist eine unnatürliche Vergrößerung der Körperfläche und somit ein strafbares Handspiel. Auch hier muss der Video-Assistent aufgrund der eindeutigen Bilder eingreifen und dem Schiedsrichter einen On-Field-Review empfehlen."


    Diverse Verantwortliche beim DFB vertreten hier also eine absolut konträre Meinung. Kein Wunder, dass beim Thema Handspiel alles drunter und drüber geht...

  • Wäre der VAR und das Zusammenspiel mit dem Schiri "perfekt", also würden keine oder kaum Fehler auftreten, hätte der Verband keine Rechtfertigung, in einem großen Maße ständig aufzurüsten oder Schulungen geben zu müssen, sprich: immer wieder neue Geldmittel anzufordern.


    Bürokraten machen Bürokratensachen. As the world turns...

  • er sagt auch: Das ist eine unnatürliche Vergrößerung der Körperfläche und somit ein strafbares Handspiel.

    Ich bezog mich auf den verlinkten Spiegel-Artikel und da steht das nicht. Womit er direkt Lutz Wagner (Koordinator der Regelauslegung) widerspricht. Tja und wenn die sich schon uneins sind. Wer soll dann das alles verstehen.

    Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein. (Albert Einstein)
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  • Sippel und Wagner: Handspiel-Konfusion auf höchster Ebene
    Die Verunsicherung der Bundesliga-Schiedsrichter bei der Bewertung von Handspielen im Strafraum wurde am vergangenen Wochenende überdeutlich. Die Konfusion auf…
    www.kicker.de


    Zitat


    Den Schiedsrichtern fehlt es schlicht am notwendigen Verständnis - man könnte auch formulieren: an der Qualität - selbst unkomplizierte Szenen einheitlich richtig zu bewerten.

    Und diesen Zustand hat der VAR verstärkt, indem dem DFB mit seiner katastrophalen Schiedsrichterausbildung ein Alibi gegeben wurde. Endlich versteht auch die Presse, dass die Qualität der Schiedsrichter und damit die Ausbildung nicht ausreichend ist für ein Milliardengeschäft wie den Profifußball.

  • https://www.kicker.de/sippel-u…ster-ebene-917633/artikel


    Und diesen Zustand hat der VAR verstärkt, indem dem DFB mit seiner katastrophalen Schiedsrichterausbildung ein Alibi gegeben wurde. Endlich versteht auch die Presse, dass die Qualität der Schiedsrichter und damit die Ausbildung nicht ausreichend ist für ein Milliardengeschäft wie den Profifußball.

    Weiß ja nicht welche Machtkämpfe da ausgefochten werden oder welche persönliche Interessen verfolgt werden. Für den deutschen Fußball jedenfalls alarmierend und kontraproduktiv.

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  • man sollte handspiel im sechzehner pfeifen wie ausserhalb. fertig. ist schliesslich das gleich vergehen.

    Regeln werden aber international beschlossen, da kann Deutschland kein Alleingang machen. Ich verfolge andere Ligen nicht so, frag mich aber, ob da auf Funkionärsebene auch (so heftige) Unstimmigkeiten (Eitelkeiten)gibt.

    Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein. (Albert Einstein)
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