• Kurs aktuell: 27,79€


    Der Kurseinbruch von Bayer der vergangenen Monate könnte bald zu einem Abstieg aus dem Stoxx Europe 50 führen. Laut der Fast-Exit-Regel scheidet ein Unternehmen aus dem 50 Werte umfassenden, währungsmischten Europa-Index aus, sobald es in der Rangliste zwei Monaten in Folge auf Rang 75 oder schlechter zu finden ist, wie Analyst Pankaj Gupta von der Bank JPMorgan am Donnerstag erklärte. In der Liste von Anfang Februar liege Bayer auf Platz 79 und auf Basis des derzeitigen Kurses habe sich daran nichts geändert.


    Der Indexanbieter Stoxx wird die nächste Liste Anfang März veröffentlichten. Sollte Bayer absteigen, würde dies dann zum 7. März umgesetzt, so der Analyst. Potenzielle Nachfolger seien die spanische Bank BBVA und die italienische Bank Unicredit.


    Die Bayer-Aktien notieren nach einer monatelangen Talfahrt derzeit mit rund 28 Euro auf dem niedrigsten Niveau seit 2005. An der Börse bringt es der Konzern nur noch auf eine Marktkapitalisierung von 27,6 Milliarden Euro. Das ist in etwa halb so viel, wie der Konzern 2018 für die Übernahme des US-Agrarchemieriesen Monsanto gezahlt hatte.

    Mit der Akquisition hatten sich die Leverkusener unter ihrem Ex-Chef Werner Baumann auch die US-Rechtsstreitigkeiten um angebliche Krebsrisiken glyphosathaltiger Unkrautvernichter ins Haus geholt. Diese haben schon viele Milliarden gekostet und ein Ende ist nicht in Sicht. Zudem floppte Ende 2023 eine Pharmastudie mit einem Hoffnungsträger, der eigentlich Umsatzausfälle kompensieren sollte, die durch nach und nach auslaufende Patente für aktuelle Kassenschlager entstehen.

    Index-Änderungen sind vor allem für Fonds wichtig, die Indizes real nachbilden, etwa physisch replizierende ETF. Dort muss dann entsprechend umgeschichtet werden, was kurzfristig Einfluss auf die Aktienkurse haben kann.

    "Vieles wünscht sich der Mensch und doch bedarf er nur wenig." (J.W.Goethe)

  • Sollte in den letzten Tagen Hoffnung aufgekommen sein, dass die Bayer Aktie sich stabilisieren und nach horrenden Verlusten nach oben drehen kann, so bekamen diese Hoffnungen gestern (Donnerstag, den 08.02.- Caminos) einen deutlichen Dämpfer. Mit einem Kursrutsch (XETRA-Schlusskursbasis) um 3,33 Prozent auf 27,745 Euro und einem 4 Cent darunter liegenden Tagestief hat der Aktienkurs des Konzerns gestern wieder das Baissetief bei 27,70 Euro erreicht. Aktuelle Indikationen für die Bayer Aktie liegen auf Tradegate am Freitagmorgen leicht darüber bei 27,85/27,90 Euro.


    Ohne ein neues Baissetief ist die Hoffnung auf eine Wende nach oben zwar noch nicht ganz gestorben, doch die nur schwache Aufwärtsbewegung der letzten Tage macht Sorgen. Gerade einmal bis auf 29,345 Euro schaffte es die Bayer Aktie (WKN: BAY001, ISIN: DE000BAY0017, Chart, News) nach oben. Offenbar neigt die Börse weiter zu Verkäufen auch nur bei der kleinsten Kurserholung des DAX-Titels. Erste mögliche Pullback-Marken zwischen 29,74 Euro und 30,22/30,31 Euro kamen damit nicht einmal ansatzweise in „Gefahr”.

    Wird 27,70 Euro unterschritten, wäre dies nach der Kursentwicklung der letzten Tage als charttechnisches Verkaufssignal für die Bayer Aktie zu werten, das die intakte Baissebewegung des DAX-Titels erneut bestätigt. Und zudem schwebt unverändert das Damoklesschwert eine Dividendenkürzung bzw. -streichung über der Aktie. Kommt es zum Break, könnte „uralte” Kurszonen unterhalb von 25,90 Euro und oberhalb von 24,50 Euro wieder angesteuert werden. Ob diese tatsächlich als Unterstützungen zu werten wären ist fraglich - sie stammen aus den Jahren 1997 bis 1999!


    Die Bayer Aktie bleibt damit ein heikles Papier - für Trader wie Anleger.

    >>>4investors

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  • Bayer-Chef trommelt für neues Betriebsmodell

    Bayer-Chef Bill Anderson wirbt für das neue Betriebsmodell des Pharma- und Agrarkonzerns.


    Dieses Modell, mit dem Anderson Hierarchien abbauen, Strukturen verschlanken und Entscheidungsprozesse beschleunigen will, trage bereits erste Früchte, sagte der Amerikaner, der das Unternehmen seit dem vergangenen Juni führt, am Freitag. Es handele sich um eine grundlegende Neugestaltung, vom Vorstandschef bis zum Kunden. Damit ist aber auch ein erheblicher Personalabbau verbunden, wie Bayer bereits im Januar ankündigte - zulasten vieler Führungskräfte. Betriebsbedingte Kündigungen in Deutschland sind nur noch bis Ende 2026 ausgeschlossen.


    Sebastian Guth, Chef des Bayer-Pharmageschäfts in den USA, sagte, dort sei die Zahl der Manager bereits um 40 Prozent reduziert worden. Entscheidungen, die in der Vergangenheit drei bis sechs Monate gedauert hätten, würden nun nahezu unmittelbar gefällt. Im Geschäft mit rezeptfreien Gesundheitsprodukten in Südostasien - einem wichtigen Wachstumsmarkt für die Sparte - sei es dem Team in weniger als drei Monaten nach Einführung des Modells gelungen, die Einführungstermine für neue Produkte um fünf bis neun Monate vorzuverlegen. "Dies wird in diesem Jahr einen zusätzlichen Wert von zwei Millionen Euro bringen, eine Steigerung um 30 Prozent", sagte Anderson.


    Knapp vier Wochen vor dem mit Spannung erwarteten Kapitalmarkttag - an dem Anderson seine Pläne zur Zukunft von Bayer vorstellen will - gab er damit erste Einblicke in das neue, vereinfachte Organisationsmodell. Zwölf Ebenen zwischen ihm und den Kunden sei "einfach zu viel", hatte Anderson schon im November moniert. Das interne Regelwerk umfasse 1362 Seiten. Anderson hat sich vorgenommen, dies um 99 Prozent zu reduzieren. Er will zudem von jährlichen zu 90-tägigen Budgetierungszyklen übergehen und Teams bei Entscheidungen mehr Freiraum geben.

    Anregungen dafür holt er sich aus der Managementbibel "Humanocracy" des US-Ökonoms Gary Hamel. Erprobt hat Anderson das bereits bei seinem vorigen Arbeitgeber, dem Schweizer Pharmakonzern Roche. Dort strich er in der Pharmasparte etwa feste Budgets. Die Ausgaben seien dadurch gesunken und die Performance gestiegen, zog Anderson damals Resümee.


    Der Druck auf den Amerikaner ist hoch. Anleger erwarten von ihm eine Überprüfung der Konzernstruktur - die Forderungen reichten bereits von einer Abspaltung des Geschäfts mit rezeptfreien Gesundheitsprodukten bis hin zu einer kompletten Aufspaltung des Konzerns, zu dem noch das Pharma- und das Agrargeschäft gehören. Doch Insidern zufolge will sich Anderson zunächst auf die Einführung des neuen Betriebsmodells konzentrieren.


    Vor allem muss er aber auch das Vertrauen der Investoren zurückgewinnen, das unter der milliardenschweren Übernahme des Glyphosat-Entwicklers Monsanto und der US-Klagewelle wegen der angeblich krebserregenden Wirkung des Unkrautvernichters schwer gelitten hat. Zuletzt hatte Bayer eine Reihe von Glyphosat-Prozessen verloren und war erst kürzlich von einer Jury zu einer Rekordstrafe von 2,25 Milliarden Dollar verurteilt worden. Der Konzern stehe dennoch weiter entschlossen hinter dem Herbizid, entgegnete Anderson auf die Frage, ob Bayer Änderungen bei seiner Prozessstrategie plant.


    An der Börse hat das ehemals wertvollste deutsche Dax-Unternehmen seit dem Kauf des Glyphosat-Herstellers Monsanto im Juni 2018 mehr als 70 Prozent an Wert verloren. Bayer ist derzeit gut 27 Milliarden Euro wert - viel weniger, als es einst für die 63 Milliarden Dollar teure Monsanto-Übernahme ausgab.

    >>>Market Screener

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  • Den 05.03.2024 sollten sich alle Interessierte der Bayer AG im Kalender dick anstreichen.


    Capital Markets Day 2024

    Datum: 5. März 2024

    Uhrzeit: 13:00 Uhr GMT (14:00 Uhr CET) – 17:00 Uhr GMT (18:00 Uhr CET)

    Ort: London, Vereinigtes Königreich


    Wir laden Sie herzlich zu unserem bevorstehenden Capital Markets Day ein, bei dem wir ein Strategie-Update für die Bayer-Gruppe präsentieren werden. Zusätzlich werden wir unsere Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2023 vorstellen und einen Ausblick auf das Geschäftsjahr 2024 und darüber hinaus geben.


    Die Veranstaltung wird außerdem per Live-Stream auf unserer Website übertragen.

    Alle Präsentationsmaterialien stehen ab dem 5. März 2024 auf dieser Website zur Verfügung.

    "Vieles wünscht sich der Mensch und doch bedarf er nur wenig." (J.W.Goethe)

  • Ein Strategie-Update hat am Dienstag für die Bayer-Aktien nicht den von Anlegern erhofften Befreiungsschlag gebracht. Nach einer Kurshalbierung in zehn Monaten verloren die Papiere des Dax -Konzerns gegen Dienstagmittag drei Prozent auf gut 27 Euro - aktuell 26,12€ - und fielen auf ein Tief seit fast 20 Jahren. Mitte 2005 waren die Aktien letztmals so wenig wert. Zuletzt betrug das Minus noch 1 Prozent.


    Zwar übertraf der Agrarchemie- und Pharmakonzern im vergangenen Jahr mit dem operativen Ergebnis die durchschnittlichen Analystenschätzungen, das habe aber auch an Einmaleffekten gelegten, erklärte Analyst Richard Vosser von der Bank JPMorgan.

    Zudem wird es vorerst keine Aufspaltung des Konzerns geben. Stattdessen konkretisiert Bayer seine Sparziele im Zusammenhang mit einer Verschlankung des Managements.

    "Die Strategie heißt also Milliardeneinsparungen und Umstrukturierungen statt Aufspaltung und Verkauf einzelner Geschäftsbereiche", schrieb Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets. Letzteres sei aus Aktionärssicht zwar eine gute Option - "nicht aber um jeden Preis, und der ist unter Druck niemals attraktiv", kommentierte der Marktstratege.

    Auch stelle sich die Frage, was am Ende noch an "profitablem Rumpf" übrigbleiben würde. Da sei es möglicherweise nicht die schlechteste Option, dass der Chef Bill Anderson das Unternehmen erst einmal zurück in die Spur bringen wollte.

    Das wäre aus Aktionärssicht bitter nötig. Seit Mai vergangenen Jahres hat sich der Aktienkurs halbiert. Auch im Börsenjahr 2024 ist die Bilanz bislang düster: Der Kursverlust von knapp 19 Prozent wird im Leitindex Dax nur von den RWE-Aktien noch übertroffen, die ein Viertel eingebüßt haben.

    Seit Sommer 2018 sind die Kursverluste mit über 70 Prozent noch größer. Damals war der erste US-Prozess um angebliche Krebsrisiken glyphosathaltiger Unkrautvernichter verloren gegangen. Eine Klagewelle folgte.

    Aktuell sind noch rund 54 000 Fälle offen. Auf 6,3 Milliarden US-Dollar (5,7 Mrd Euro) beliefen sich die hierfür gebildeten Rückstellungen zum Ende 2023./mis/bek/stk

    Quelle: dpa-AFX

    "Vieles wünscht sich der Mensch und doch bedarf er nur wenig." (J.W.Goethe)

  • 2025 jährt sich der Geburtstag von Friedrich Bayer zum 200. mal.

    Wäre er noch am Leben, würde er an der erzwungenen Demontage des Bayer-Wasserkopfes seine helle Freude haben.

    Back to the roots, ganz im Sinne der bodenständigen Wuppertaler Gründungsväter.

    :thumbup:

    Bayer 04 Leverkusen.
    Weil seit 1904 drin ist, was drauf steht.

  • Aktueller Börsenwert somit weniger als ein Drittel von dem, was man für Monsanto hingelegt hat.

    Typische Großmannssucht: der Niedergang begann in dem Momente, als man das Namensschild BAYER in St.Louis an die Hauswand schraubte.

    Die nächste Bombe tickt auch schon: PCB

    Wenn ein Trainer so etwas sagt, muss man ihn nicht entlassen, sondern erschießen
    (Udo Lattek zu Thomas Hörsters Aussage, er habe die Hoffnung aufgegeben)
    (Osram zu Sami Hyypiäs Aussage, er habe keine Ideen mehr und brauche jetzt dringend Hilfe)
    wenn der FC Bayern schwächelt, ...

  • In der Lipobay-Krise herrschte im Werk blanke Angst. Eins hat man mit Sicherheit daraus gelernt: Eine Durchgriffshaftung auf die Bayer AG muss rechtlich unmöglich gemacht werden. Notfalls lässt man Monsanto sterben. Das hilft natürlich nur dann, wenn das restliche Geschäft Margen abwirft.


    "Auch Amazon wird insolvent gehen. Wenn ihr euch die großen Unternehmen anschaut, liegt die Lebensdauer bei 30 Jahren plus, nicht bei 100 Jahren ..." (Jeff Bezos)


    Irgendwann ist alles vorbei!

  • Irgendwann ist alles vorbei!

    So ist es.

    Wie auch unser aller Leben, o Schreck.

    Bis dahin gehen wir weiter zum Bayer und erfreuen uns dran, seit Oktober 2022 wie nie zuvor.

    Oder wir fluchen drüber, am besten erst in ein paar Jahren mal wieder. :levz1


    Jaja, die Endlichkeit allen Daseins...

    Auch einen FC Bayern, Real, die Reds und alle anderen wird es irgendwann in unbestimmter Zukunft nicht mehr geben.

    Der Fuppes mag noch ungezählte Jahrzehnte oder sogar das eine oder andere Jahrhundert überleben, aber ad ultimo ist auch für ihn Ende.


    Wer's nicht glauben mag, der kann ja mal über beliebte Sportarten in grauer (Vor-)Vergangenheit reflektieren.

    Vor einigen Jahrhunderten noch elektrisierten Ritterturniere allerorten Massen begeisterter Zuschauer.

    Und erst die Streitwagenrennen vor Jahrtausenden im antiken Hellas und Rom, etc. pp.


    Das alles fristet heute bestenfalls noch ein Nischendasein.

    Publikumsmagneten ade, es war einmal.

    Präteritum.

    Bayer 04 Leverkusen.
    Weil seit 1904 drin ist, was drauf steht.

  • Zitat

    Notfalls lässt man Monsanto sterben.

    Monsanto ist bereits tot. Aber das eiskalte Händchen möchte partout Bayer auch noch ins monetäre Grab ziehen. Memento mori :LEV19

    Wenn ein Trainer so etwas sagt, muss man ihn nicht entlassen, sondern erschießen
    (Udo Lattek zu Thomas Hörsters Aussage, er habe die Hoffnung aufgegeben)
    (Osram zu Sami Hyypiäs Aussage, er habe keine Ideen mehr und brauche jetzt dringend Hilfe)
    wenn der FC Bayern schwächelt, ...

  • Ich habe das "Irgendwann ist alles vorbei" nicht weinerlich, sondern völlig nüchtern gemeint. Mich erschüttert die Naivität vieler Menschen, die sich an solchen Kommentaren wie "eine Bayer AG wird niemals pleite gehen" (ja, höre ich oft aus meinem Umfeld) zeigt. Es sind schon größere Unternehmen im Abgrund gelandet. Auch solche, die Jahre zuvor noch (vermeintlich?) glänzend dastanden.

  • Bayer hat einen Prozess um angebliche Krebsrisiken seines Unkrautvernichtungsmittels Roundup in Philadelphia gewonnen.


    "Wir haben zwar grosses Mitgefühl mit allen, die einen Schaden erlitten haben, aber die Wissenschaft beweist, dass Roundup nicht krebserregend ist", erklärte Bayer.

    Bayer hatte den Roundup-Hersteller Monsanto 2018 für 63 Milliarden US-Dollar übernommen und ist seitdem in Gerichtsprozesse verstrickt. Der Konzern wurde in einer Reihe von Glyphosat-Urteilen zu Schadenersatz verurteilt, in anderen Verfahren aber freigesprochen. In zahlreichen Fällen wurden Vergleiche geschlossen. Der Konzern bestreitet, dass Glyphosat krebserregend ist. In der Wissenschaft ist die Frage seit Jahren umstritten. Die EU-Kommission verlängerte im November die Zulassung des Unkrautvernichtungsmittels um zehn Jahre.


    Bayer entlässt die meisten Mitarbeiter der internen Beratungssparte


    Die von Bayer geplante Schliessung seiner Inhouse-Beratung Bayer Business Consulting hat zur Folge, dass die meisten der 200 Beschäftigten ihren Arbeitsplatz verlieren. Das bestätigte ein Konzernsprecher am Mittwoch. Der Pharma- und Agrarchemiekonzern hatte am Dienstag mitgeteilt, dass er Büros in Deutschland, den USA, Brasilien, China und Singapur schliessen werde.

    Bayer will ab 2026 die Kosten um 2,0 Milliarden Euro senken, was etwa einem Fünftel des für 2024 geplanten operativen Gewinns entspricht.

    Das Handelsblatt hatte zuerst über den Stellenabbau in der Consulting-Sparte berichtet.

    >>>Finanzen.ch

    "Vieles wünscht sich der Mensch und doch bedarf er nur wenig." (J.W.Goethe)