• Ich weiß nicht ob es das schon irgendwo gibt....


    Herzogenaurach – Wenn’s ums liebe Geld geht, kennt mancher keine Freunde mehr. Nachdem der Deutsche Fußball-Bund nun den Ausrüster-Vertrag mit adidas bis 2018 verlängert hat, rappelt es richtig – der Deal spaltet den deutschen Fußball.
    Das US-Unternehmen Nike hatte ein wesentlich höheres Angebot abgegeben, der DFB verzichtet auf geschätzte 250 Millionen Euro und bekommt damit den Zorn der Liga (DFL) zu spüren, da sie an den Einnahmen beteiligt wird.


    Ligaverbands-Präsident Reinhard Rauball hatte den Schritt mit „erheblichen Bedenken“ verfolgt. Der DFB hätte im Sinne der 36 Profi-Klubs einen besseren Abschluss erzielen müssen. Adidas zahlt bis 2011 elf Millionen Euro pro Jahr. Von da an steigt die Summe auf 20 Millionen € jährlich. Zudem wird der Amateur- und Nachwuchsbereich mit fünf Millionen € jährlich unterstützt. Nike hätte ab 2011 immerhin 62,5 Millionen Euro gezahlt.


    Da die Liga mit 18 Prozent am Vertrag beteiligt ist, gehen ihr 45 Millionen Euro durch die Lappen. Jetzt kommt’s zum Zoff. DFB-Präsident Zwanziger kann die Kritik nicht verstehen: „Ich bin nicht nur enttäuscht, ich bin verletzt, tief verletzt, weil wir das von der Liga nicht kennen. Ich kann das nur als Doppelmoral bezeichnen. Was geschehen ist, werde ich nicht akzeptieren. Das hat der DFB nicht verdient. Es war eine Entscheidung zwischen Tradition, Recht und Geld. Wir haben die Tradition gewahrt und die Rechtsfrage sauber geregelt – und sind finanziell sehr zufrieden.“


    Rauball schüttelt nur den Kopf über Zwanzigers Zorn: „Wir sind über die Aufgeregtheit sehr verwundert, da es sich nicht um persönliche Dinge, sondern um eine sachliche Bewertung handelt. Es sollte nichts Ehrenrühriges sein, wenn man bei wirtschaftlichen Zusammenhängen mit großer Tragweite um ausreichend Zeit für eine sorgfältige Entscheidung bittet. Ein entsprechender Antrag auf weitere Gespräche wurde im DFB-Präsidium abgelehnt.“
    (Express.de)


    Eine sehr fragwürdige Entscheidung wie ich finde (nur in Bezug auf die Kohle...)

    Hans Meyer : "In jedem Kader gibt es fünf richtig blöde Spieler. Von denen würde einer auf jeden Fall unter der Brücke landen, wenn er nicht Fußball spielen würde."

    Einmal editiert, zuletzt von BayerJunkie ()

  • eine völlig richtige Entscheidung, wie ich finde. Man muss sich nicht immer dem Diktat des Geldes beugen. Und wenn ich sehe, was die DFL alles plant, da wird mir jetzt schon schlecht. Veränderung der Anstoßzeiten, Relegationsspiele etc. pp. Nein danke!

  • WOW...
    wenn es nur eine Entscheidung pro Tradition war - dann Respekt.
    Ich sehe unsere Kicker auch lieber in der Kleidung eines deutschen Traditionsunternehmens als in Nike (gegen die ich ansonsten nichts habe). Aber Adidas gehört spätestens seit 1954 fest zum DFB.

  • Finde es eine gute Entscheidung!
    Der DFB hat es auch gar nicht so nötig wegen dem Geld die Tradition über Bord zu werfen. Immerhin ist der DFB einer der größten (wenn nicht der Größte) Fussballverband der Welt und einer der reichsten.
    Finde es auch nicht gut, dass die Liga sich so dadrüber aufregt. Immerhin kann es nicht sein, dass die meisten Clubs selber Adidas tragen und den DFB deshalb jetzt kritisieren.


    BigB: Die neuen Bayer-Trikots kosten sogar 69,95 und die neuen DFB-Trikots zur EM werden auch so teuer sein.
    Das wäre bei Nike aber genauso, weil die sich nicht viel tun.
    Günstiger wäre es wenn der DFB Jako oder so nehmen würde. Das will aber auch keiner (sehen, tragen und kaufen) und die würden noch weniger Zahlen.

  • Zitat

    Original von icebear
    BigB: Die neuen Bayer-Trikots kosten sogar 69,95 und die neuen DFB-Trikots zur EM werden auch so teuer sein.
    Das wäre bei Nike aber genauso, weil die sich nicht viel tun.
    Günstiger wäre es wenn der DFB Jako oder so nehmen würde. Das will aber auch keiner (sehen, tragen und kaufen) und die würden noch weniger Zahlen.


    Das ist immerhin eine Differenz von 10 Euro. Mal davon abgesehen, dass ich die Adidas-Trikots beschissen finde.

  • Zitat

    Original von Erik M.
    Du reduzierst die Tragweite einer solchen Entscheidung aber nicht wirklich auf den Trikotpreis oder?


    Ich "reduziere" es auf das, was es für die Fans bedeutet.


    Wirtschaftlich macht das für den DFB allerdings noch weniger Sinn.

  • Zitat

    Original von Mad Max
    was da wohl an handgeldern geflossen ist :LEV18


    Dieser Gedanke kam mir auch auf. :D Kann mir einfach nicht vorstellen, dass in Zeiten von Kapitalismus und Globalisierung etwas wie Tradition zig Millionen wert sein soll...


    Als Fan bin ich schon sehr froh über diese Entscheidung (zumal ich persönlich Adidas auch wesentlich ansehnlicher als Nike finde), betriebswirtschaftlich halte ich die Entscheidung allerdings schon für äußerst fragwürdig.

    Unser Bier:Pils - Unser Nachbar:Pfälzer - Unser Verein:SVB
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    Einmal editiert, zuletzt von Gässje ()

  • Zitat

    Original von BigB


    Ich "reduziere" es auf das, was es für die Fans bedeutet.


    Wirtschaftlich macht das für den DFB allerdings noch weniger Sinn.


    Auf den ersten Blick vielleicht nicht. Auf den zweiten vielleicht schon. Es ist z.B. ja nicht allein die Kohle, sondern auch Investition in Bolzplätze u.a. - und es kann durchaus sinnvoll sein, eine langjährige Partnerschaft aufrecht zu erhalten. Das wird sich dann auszahlen, wenn es mal schwierige Zeiten gibt. Wer aber immer nur dem schnöden Mammon hinterherläuft, der läuft Gefahr, in Krisenzeiten recht dumm dazustehen. Ich finds gut.

  • Zitat

    Original von BigB


    Wo sollen die denn herkommen?


    Da halte ich die Variante mit den Handgeldern für weitaus realistischer.


    Zu Zeiten der Kirch-Krise warst auch Du schon auf der Welt oder?

  • Zitat

    Original von WBL-Fabi


    Denkst du, das mit der Ausbeute der Arbeiter aus den Entwicklungsländern macht Adidas anders? Kein bischen


    Adidas praktiziert das aber nicht in diesem Umfang ! Zudem ist der Firmensitz in Deutschland -> http://upload.wikimedia.org/wi…outlet-Herzogenaurach.jpg


    Teilweise hast du recht , denn Adidas hat echt einige Sweatshops in Asien . Dazu sehr passend : http://www.focus.de/finanzen/news/vietnam_aid_52178.html

  • Kaufmännisch höchst unseriös. Bolzplätze hätte man mit den NikeGeld auch aufbauen können. Langfristiger Partner und Tradition ist sicher ein Argument.
    Aber das allein kann eigentlich nicht die entgangene Summe ausgleichen.


    Handgeld? Dann müssten alle Beteiligten aber im größten Maße beschränkt sein.
    Das ist jawohl der erste Gedanke der vielen in den Kopf schießt, wenn er von dem Deal mitbekommt. Insofern müssten die aber mehr als beschränkt im Kopf sein, diese Schiene im Spiel zu haben.

  • Frage an euch hier im Forum:


    SAGT MAL, HABEN DIE DIE NOCH ALLE?!?!


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    [url=http://www.tagesspiegel.de/sport/Fussball-Nationalmannschaft-DFL;art133,2367593]http://www.tagesspiegel.de/spo…schaft-DFL;art133,2367593[/url]


    AUSRÜSTERVERTRAG


    Rauball erboßt Zwanziger - der erwägt Klage


    Der Streit um den Ausrüstervertrag von Adidas für das deutsche Nationalteam zwischen DFB-Präsident Zwanziger und DFL-Kollege Rauball geht in eine neue Runde. Er werde sich nicht der Untreue bezichtigen lassen, so Zwanziger.


    28.08.2007 16:19 Uhr


    Von Eric Dobias, dpa


    FRANKFURT/MAIN - DFB-Präsident Theo Zwanziger hat schwere Vorwürfe gegen Liga-Präsident Reinhard Rauball erhoben und erwägt nach der Kritik des Ligaverbandes an der Verlängerung des DFB-Ausrüstervertrages mit Adidas sogar den Gang zur Staatsanwaltschaft. "Ich überlege ernsthaft, ob ich die Unterlagen der Staatsanwaltschaft übergeben soll. Ich werde keinesfalls, von wem auch immer, den unterschwelligen Vorwurf verbreiten lassen, wir hätten mit diesem Vergleichsabschluss das Vermögen des DFB vorsätzlich geschädigt", sagte der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) in einem Interview mit der "Sport-Bild".


    Zwanziger schließt nicht aus, dass aufgrund der "von der Ligaführung angestellten Zahlenvergleiche" gegen ihn Anzeige wegen Untreue erstattet wird und "eine Staatsanwaltschaft von Amts wegen ermittelt". Daher sei der Fall derzeit in der Prüfung, teilte DFB-Mediendirektor Harald Stenger mit.


    Veto der Liga-Vertreter abgeschmettert


    Schwere Geschütze fuhr Zwanziger gegen Rauball auf. Er warf dem Liga-Präsidenten vor, auf Konflikt aus zu sein. "Ihm geht es offenbar nicht darum, verantwortungsvolle Politik im deutschen Fußball zu betreiben. Wenn wir zu Nike gewechselt wären, hätte man gesagt: Das sind unanständige DFB-Leute, die mit Tradition und Moral wenig im Sinn haben. Wenn wir bei Adidas bleiben, dann haben wir Geld verbrannt. Solche Doppelstrategien mag ich nicht", kritisierte Zwanziger.


    Das zwölfköpfige DFB-Präsidium hatte gegen das Veto der drei Liga-Vertreter die Vertragsverlängerung mit dem langjährigen Ausrüster Adidas beschlossen und offiziell bekanntgegeben. Da die Gesamteinnahmen von 200 Millionen Euro in den Jahren 2011 bis 2018 deutlich unter der 500-Millionen-Offerte des amerikanischen Sportartikelherstellers Nike liegen und den 36 Profivereinen damit etwa 50 Millionen Euro durch die Lappen gehen, hatte Rauball den Abschluss kritisiert. Der Liga-Präsident wollte aber nicht zusätzlich Öl ins Feuer gießen. "Wir haben gesagt, was es zu diesem Thema zu sagen gab. Anderweitige Aussagen werden unsererseits nicht kommentiert."


    Schriftform erforderlich für Rechtsgültigkeit?


    Zwanziger erneuerte dagegen in dem Interview seine bereits zuvor geäußerte Kritik an Rauball und manifestierte damit die neue Eiszeit im Verhältnis zwischen dem DFB und der DFL-Spitze. "Ich verurteile das Verhalten der Ligaführung in diesem Fall. Wenn man mich in die Nähe einer strafbaren Handlung rückt und dies leichtfertig tut, dann reagiere ich allergisch. Ich lasse meine Ehre nicht mutwillig beschädigen", erklärte Zwanziger. Er habe von der Liga nie ein Zeichen erhalten, dass man aktiv mitwirken wolle. "Es gab eine Mitgliederversammlung der DFL im März, auf der man klar und deutlich gesagt hat: das ist Sache des DFB", sagte Zwanziger.


    Erstmals benannte Zwanziger den Grund, warum der DFB seine Rechtsposition im Ausrüsterstreit mit Adidas nach der Verhandlung des Schiedsgerichts urplötzlich aufgegeben und dem Vergleich zugestimmt hatte. Demnach seien bei der letzten Vertragsverlängerung zwischen der Ankündigung im Jahr 2002 und der vertraglichen Schriftform zwölf Monate vergangen. "Dieser Tatsache ist vom Gericht eine ganz starke Bedeutung beigemessen worden. Das heißt, im Ergebnis könnte das Gericht zu der Überzeugung kommen, dass die Schriftform für die Rechtsgültigkeit der Verlängerung nicht erforderlich ist", erklärte Zwanziger.


    Der DFB hatte im Vorjahr in einer Presseerklärung angekündigt, dass der zuvor bis Ende 2010 abgeschlossene Vertrag mit Adidas um vier Jahre verlängert werde. Der neue Vertrag wurde jedoch nicht schriftlich fixiert, so dass der Verband die Rechtsgültigkeit bis zuletzt bestritten hatte.