Robert Enke ist tot! Freitod am 10.11.2009

  • Zitat

    Original von xBrownstonex


    Der einfache Arbeitnehmer steht aber nicht so im Rampenlicht und muss auch nicht in Zeitungen lesen, was für eine schlechte Arbeit er verrichtet und dass er ein Versager ist.


    Dafür hat der Arbeitnehmer den Druck permanent zehn Stunden am Tag im Schlimmsten Fall 45 Jahre lang, während der gemeine Fußballprofi dieses nur(!) 4 Stunden täglich, optional vielleicht auch nur jeden zweiten Tag hat und das schlimmstenfalls 15 Jahre. Der Arbeitnehmer hat auch im zwei Mann Betrieb keine psychologische Betreuung und kann auf "nur" auf den Seelsorger Familie zurück greifen. Von daher, hinkt dein Vergleich massiv


    Horschti

  • finde diese Diskussion, wer denn wohl "schlimmer" dran ist ziemlich daneben. Depressiv ist depressiv. Und dann ist es egal, ob Du Star oder unbekannt bist.

  • Zitat

    Original von Erik M.
    finde diese Diskussion, wer denn wohl "schlimmer" dran ist ziemlich daneben. Depressiv ist depressiv. Und dann ist es egal, ob Du Star oder unbekannt bist.


    Richtig Erik!


    Fakt ist eines: Suizidfälle gibt es leider mehrmals im Monat in Deutschland und alle sind schlimm genug.
    Ich kenne persönlich einen (Ex-) Kollegen,der aus dem Fenster gesprungen ist.
    Der war allseits beliebt und hatte so den normalen Arbeitsdruck. Zu Hause hatte er ein paar Problebe, aber auch nicht mehr, als wir alle hier. Nur sahe diese Problem offenbar größer, als hundert andere.


    Die Gründe sind oftmals vielfältig und nicht zu erklären.


    Ich finde, man sollte die Diskussion um Enke auch langsam etwas zurück fahren. Man hilft weder seinem Ruf, noch seiner Familie, wenn es weiter aufgebauscht wird.


    Mir persönlich tut auch der Lokführer sehr leid, wer weiß, was der für einen Schock davon getragen hat, hoffentlich erholt der sich davon wieder. Über diese Menschen wird leider viel zu wenig geschrieben.


  • Eigentlich bin ich froh,dass man über den Lokführer nichts hört.
    Der wird es jetzt schon schwer genug haben, da hilft auch nichts,dass Lokfüher im Vorfeld entsprechend geschult werden,wie das hier so ein USER meinte.


    Ich hoffe,dass es nie beklannt wird,wer der Lokführer gewesen ist. Möchte nicht,dass in einer bestimmten Zeitung eine Schlagzeile steht,hier spricht der Lokführer oder so ähnlich.
    Ich hoffe für ihn,dass er es verarbeiten kann,habe aber da so meine Zweifel.

    Kicker Manager Pro
    2010 Vizeweltmeister
    2010/2011 Qualifiziert für erste Liga
    2011/2012 Deutscher Meister
    2012/2013 Deutscher Meister
    2013/2014 Abstieg in Liga 2
    2014/2015 Ziel Aufstieg

  • Zitat

    Original von franky74
    Dann ist die ganze Diskussion hier überfällig


    Überfällig ohnehin, ich vermute aber, Du meinst überflüssig. :levz1


    Nein, das denke ich nicht. Es ist unnötig zu diskutieren, wer schwerer dran ist. Aber es ist wichtig insgesamt darüber zu diskutieren, wie man mit diesen Menschen umgeht, wie man ihnen helfen kann. Was Lösungen sein können.

  • Fred schliessen, 36 Seiten sind doch genügend...Das Thema ist/wird ja überall schon diskutiert.
    Auf der Home-Seite gedenken wir ja auch schon, morgen werden dazu 40.000 live vor Ort sein und Millionen an den Bildschirmen sitzen.


    W11 hat die letzte Ehre schon erwiesen, jetzt heisst es endgültig Abschied zu nehmen. Und das Thema versuchen hier abzuhaken, was schon schwer genug ist in diesen Tagen.


    R.I.P. lieber Robert Enke

  • Zitat

    Original von franky74
    Leistungsdruck hat jeder von uns der Arbeiten geht. Den Fussballern geht es im großen und ganzen doch sehr gut


    Das kannst Du beurteilen, ja ?


    Warum drehen wir denn jetzt am Rad ? Weil am Dienstagabend etwas geschehen ist, was in unser Bild vom Fussball nicht passt. Diese Wesen da unten auf dem Spielfeld haben gefälligst für ihre 2 Millionen Gehalt im Jahr zu funktionieren während wir mit nem Bier in der einen und der Bratwurst in der anderen Hand auf der Tribüne hocken oder in der Kurve stehen.


    Jetzt sind wir alle ratlos. Weil das Bild des golfspielenden, blondinenabschleppenden, in der Villa am Stadtrand wohnenden, Mercedes 600 SL fahrenden Millionärs auf zwei Beinen zusammengeklappt ist. Das sind nämlich Menschen, die aber keine Schwächen zeigen dürfen. Daran ist Robert Enke gescheitert.


    Ich hoffe dass der Freitod von Robert Enke uns alle etwas umdenken lässt, nicht nur in den nächsten Wochen...

  • Robert Enkes Tod hat mich bewegt, getroffen, hat mich nachdenklich gestimmt.


    Ich habe bisher keinen Eintrag in diesem Thread hinterlassen...


    Heute habe ich mir 'Zurück ins Leben' gekauft und werde jetzt beginnen lesen...


    Das Thema 'Depressionen' sollte (egal om Hausfrau oder Fußballprofi) von keinem mehr belächelt werden...

  • Zitat

    Original von Der Schwatte


    Fakt ist eines: Suizidfälle gibt es leider mehrmals im Monat in Deutschland und alle sind schlimm genug.


    Man glaubt es eigentlich nicht, es sollen an die 9.000 im Jahr in Deutschland sein, also ca. 25 täglich!!!! Doppelt so viele wie durch Verkehrsunfälle sterben!!


    Zitat

    Original von Der Schwatte
    Mir persönlich tut auch der Lokführer sehr leid, wer weiß, was der für einen Schock davon getragen hat, hoffentlich erholt der sich davon wieder. Über diese Menschen wird leider viel zu wenig geschrieben.


    Auch hier gabs die Tage unglaubliche Zahlen im Radio, da war einer von der Bahngewerkschaft. Danach schmeissen sich jedes Jahr 1.000 Menschen in Deutschland vor einen Zug! Und jedem Lokführer passiert sowas in seiner Karriere im Schnitt zwei mal! Manche hatten gar sechs oder noch mehr solcher Unfälle! Und viele Lokführer kommen dann so wenig damit klar, daß sie hinter jedem Schatten einen Selbstmörder vermuten, und oft arbeitsunfähig werden! Ich denke das sollte man bei aller Tragik in keinster Weise vergessen oder unter den Teppich kehren!
    Diese Leute sind ebenfalls Opfer die Hilfe brauchen!


  • uiuihh,


    chapeau !


    Das Funktionieren..:-) Und das Funktionieren wird seites 99 % Betroffenheitseäußerer eingefordert, die in vielen Bereichen selbst nicht oder mangelhaft funktionieren!


    Abladen der eigenen Bedürfnisbefriedigung auf die Idole auf dem Rasen, Selbstüberhöhung durch die taten anderer.


    Darüber wäre genau so mal nachzudenken, wie über die zunehmenden Kranheitsbilder aus Depression heraus..
    aber das lassen wir lieber, denn Selbstreflektion ist ein schwierigeres Unterfangen als Betroffenheit ( die korrekt ist ) zu äußern. :-o

  • Zitat

    Original von ralli


    Eigentlich bin ich froh,dass man über den Lokführer nichts hört.
    Der wird es jetzt schon schwer genug haben, da hilft auch nichts,dass Lokfüher im Vorfeld entsprechend geschult werden,wie das hier so ein USER meinte.


    Ich hoffe,dass es nie beklannt wird,wer der Lokführer gewesen ist. Möchte nicht,dass in einer bestimmten Zeitung eine Schlagzeile steht,hier spricht der Lokführer oder so ähnlich.
    Ich hoffe für ihn,dass er es verarbeiten kann,habe aber da so meine Zweifel.


    Dann wollen wir mal hoffen, dass Kerner und Co ihn in Ruhe lassen.
    Zum Thema Enke ist genug bekannt - alles muss keiner wissen
    und es nützt auch niemandem.
    Und da Enke mit Sicherheit kein Raffzahn war, sag´ichs mal hier.
    Wenn die Bundesliga jetzt von unermesslichem Druck spricht der auf Spielern lastet ist das sicher richtig, aber dann sollten einige Spieler
    nebst Beratern in Verhandlungen auch mal einen Gang runter schalten.
    Die Vermarktung an sich sorgt für den Hauptdruck und schlachtet den Fussball aus.

    DAS LEBEN IST DER ERNSTFALL (Jürgen Leinemann)

    2 Mal editiert, zuletzt von Propille ()

  • Zitat

    Original von Erik M.
    Respekt Herr Zwanziger, für diese Rede!


    Da kann man nur zustimmen.


    Eine sehr bewegende Trauerfeier.

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    2010/2011 Qualifiziert für erste Liga
    2011/2012 Deutscher Meister
    2012/2013 Deutscher Meister
    2013/2014 Abstieg in Liga 2
    2014/2015 Ziel Aufstieg

  • Ihr habt euch das wirklich angeschaut?


    Finde ich immer wieder interessant, auf der einen Seite meckert man hier über die mediale Ausschlachtung des Themas, auf der anderen Seite guckt man sich eine Trauerfeier, die für mich mit das intimste und privateste ist, im TV an.

  • Vielleicht will man auch einfach für sich selber Abschied nehmen. So pathetisch das klingen mag. Aber das war auch für Enke- und Fußballfans ein guter Abschluss.
    Fand die Zeremonie auch sehr angemessen. Sehr mitgenommen hat mich, als die 96er ihren Teamkollegen rausgetragen haben.