Kuranyi, Frings, Ballack - Aufstand in der Nationalelf

  • Aus aktuellem Anlass hier mal ein extra Thread.


    Wird sicher nicht das Letzte von ihm sein.

    Alles Große in der Welt wird nur dadurch Wirklichkeit,
    dass irgendwer mehr tut, als er tun müsste.

    Einmal editiert, zuletzt von ingo82 ()

  • Im Interview: Michael Ballack: „Frings' Rücktritt wäre schlimm“


    Michael Ballack, 32 Jahre alter Fußballprofi, wundert sich, wie der von Bundestrainer Joachim Löw geschürte Konkurrenzkampf in der Nationalmannschaft geführt wird. Ballack empfindet es als Frechheit, wie manche Stammkräfte im Team diskreditiert werden und vermisst Respekt und Loyalität.


    Sie hatten vergangene Woche eine kleine Operation an beiden Füßen, bei der Ihnen gutartige Knoten entfernt worden sind. Wie verläuft die Heilung?


    Ich vertraue den Ärzten, die sagen, dass ich relativ schnell wieder am Training teilnehmen kann - in ein, zwei Wochen. Außerdem bekomme ich viele aufmunternde Genesungswünsche, da kann ja nichts mehr schief gehen.


    Wer hat sich denn alles gemeldet?


    Mein Trainer in Chelsea, Felipe Scolari, viele Mitspieler, auch einige vom FC Bayern München und José Mourinho.


    Hat sich der Bundestrainer denn gemeldet?


    Nein.


    Überrascht Sie, dass Joachim Löw sich nicht bei seinem Kapitän über dessen Gesundheitszustand erkundigt?


    Das überrascht mich schon, weil es in der Vergangenheit bisher immer anders war.


    Joachim Löw hat ja zuletzt den großen Konkurrenzkampf ausgerufen und die arrivierten Kräfte mit einbezogen. Außerdem hat er gesagt, er würde jetzt nur noch nach Leistung gehen und alle Spieler hätten sich zu "unterwerfen". Weht in der Nationalelf nun ein anderer Wind?


    Ich finde es grundsätzlich gut, einen Konkurrenzkampf auszurufen. Aber das ist nichts Besonderes, sondern eine Normalität für jeden von uns. Im Umkehrschluss frage ich mich natürlich, ob es in der Vergangenheit in der Nationalelf wohl Fälle gab, bei denen das Leistungsprinzip nicht angewendet worden ist.


    Was meinen Sie konkret?


    Die Form des Konkurrenzkampfes nach einer erfolgreichen Europameisterschaft, dass gestandene Leistungsträger wie Torsten Frings, Miroslav Klose und auch ich plötzlich in Frage gestellt und öffentlich angegriffen werden. Ich denke da besonders an Torsten Frings. Er war und ist Stammspieler, einer, der im Verein regelmäßig auf hohem Niveau spielt und dies vor allem auch in der Champions League zeigt. Bei der EM hatte er einen Rippenbruch und hat sich in den Dienst der Mannschaft gestellt. Ich kenne den Torsten seit den "U21"-Junioren gut, weiß wie er denkt und hoffe, er wird nicht zu einer Entscheidung verleitet, die Torsten und viele andere später bereuen werden.


    Will der Bundestrainer nicht einfach nur Druck machen auf Stammspieler und den anderen zeigen, dass sie im Hinblick auf die Weltmeisterschaft eine realistische Chance haben - ist das nicht legitim?


    Natürlich, aber nochmals, warum sollte ich etwas gegen den Konkurrenzkampf haben? Ich freue mich, wenn der Bundestrainer andere Spieler auffordert, mehr Verantwortung zu übernehmen. Das erleichtert nur die Aufgabe und entlastet mich.


    Was heißt das für Frings?


    Torsten hat fast 80 Länderspiele und spielt regelmäßig in der Champions League auf einem hohen Niveau. Um ihn zu verdrängen, müsste ein anderer besser sein und diese Leistung über einen längeren Zeitraum konstant auf hohem Niveau unter Beweis stellen. Vielleicht befindet sich ja Torsten aktuell nicht in Topform, aber er spielt immer noch auf einem sehr hohen Niveau. Dieses Faktum kann niemand wegdiskutieren. Ich habe deshalb ein ungutes Gefühl, dass er diesen Konkurrenzkampf nicht gewinnen kann.


    Der Bundestrainer hat Frings schon abgeschrieben?


    Das weiß ich nicht. Aber wenn man einen nicht mehr will, sollte man das ehrlich ansprechen. Respekt und Loyalität ist doch das Wenigste, was man als verdienter Nationalspieler erwarten kann. Ich denke da auch an den einen oder anderen Fall aus der Vergangenheit - zum Beispiel Oliver Kahn. Es war ein Konkurrenzkampf mit Jens Lehmann ausgegeben worden, den er in meinen Augen nie gewinnen konnte. Oder bei Christian Wörns, der im Gegensatz zu Christoph Metzelder im selben Verein spielte und nicht auf der Bank saß. Ich hoffe, dass ich mit meiner Vermutung in der Personalie Torsten Frings Unrecht habe.


    Frings denkt über Rücktritt nach, wie er sagt.


    Schlimm genug, dass es so weit gekommen ist. Torsten hat die Zeichen der Zeit erkannt. Er ist ein erfahrener Spieler und spürt genau, was um ihn herum geschieht. Ich fände schade, wenn Torsten zurücktritt, weil er glaubt, nicht mehr gebraucht zu werden.


    Im Spitzenspiel gegen Russland hat das Team ohne Frings und mit Hitzlsperger gut funktioniert.


    Es geht doch gar nicht darum, keinem anderen Spieler eine Chance geben zu wollen. Aber Russland war für uns das wichtigste Spiel des Jahres, weshalb sich Torsten natürlich Gedanken macht, wenn er dann nicht aufläuft und im nächsten Spiel ebenfalls nicht. Außerdem: Wir haben diese wichtigen Spiele gewonnen, was aber nicht heißt, dass wir es mit Torsten Frings verloren hätten.


    Gilt das auch für Kuranyi?


    Seine Reaktion mit dem Verschwinden aus dem Stadion war natürlich nicht akzeptabel. Aber ich kann Kevins Frust gut verstehen. Er sah doch, dass es für ihn schwer wird, obwohl er Jahr für Jahr Champions League spielt und seit Jahren Stammspieler bei einem Bundesliga-Spitzenklub ist. Er hat in wichtigen Spielen für den Klub und für die Nationalmannschaft bewiesen, dass er Tore machen kann. Das alles sind doch wichtige Kriterien für die Nationalmannschaft. Wo kommen wir denn hin, wenn das nicht mehr zählt? Vor Jahren musste man im Verein über mehrere Spielzeiten konstant top Leistungen zeigen, bevor man einmal berufen wurde. Dieses Kriterium übergehen wir heute schon, weil Spieler sich in ihren Vereinen nicht dauerhaft gegen die ausländische Konkurrenz durchsetzen können.


    Auch Sie wurden zuletzt vom Bundestrainer öffentlich nicht mehr so gestützt. Im Streitfall zwischen Ihnen und Oliver Bierhoff stärkte Löw demonstrativ dem Manager der Nationalmannschaft den Rücken.


    Das will ich nicht kommentieren.


    Es könnte bei Ihrem Plädoyer der Verdacht aufkommen, die etablierten Spieler in der Nationalelf versuchen im Herbst ihrer Karriere, mit aller Macht ihren Status zu erhalten.


    Natürlich wird das jetzt so ausgelegt werden. Aber gerade deshalb weise ich ja auf den Faktor Leistung hin. Und keiner von uns hat je einen Stammplatz gefordert. Oder haben Sie das gehört?


    Was befürchten Sie denn, wenn Ihre Worte kein Gehör finden?


    Die Leistung der Nationalmannschaft stimmt. Die Ergebnisse können sich sehen lassen. Das Team hat eine Reife, vor allem auch deswegen, weil eine gute, intakte Hierarchie vorhanden war. Wir haben richtig starke, unverzichtbare Leute wie Philipp Lahm oder Per Mertesacker, die sich zu stabilen Größen entwickelt haben. Ich war bei der EM 2000 als junger Spieler dabei und konnte beobachten, wie eine Mannschaft mit guten Fußballern nicht funktionierte, weil die Hierarchie nicht stimmte. Man sollte vorsichtig sein, Spieler in eine Position zu drängen. Ich will mit dieser Mannschaft Weltmeister werden. Und das ist möglich.


    Einer aus dem WM-Kader von 1990, nämlich Olaf Thon, äußerte sich diese Woche in einem Fachblatt und übte scharfe Kritik an Ihnen und Ihren Leistungen bei den zwei Siegen in der vergangenen Woche mit der Nationalmannschaft. Thon sieht Sie wie Frings bald nur noch auf der Bank und nennt Schweinsteiger den "wahren Kapitän". Wie groß ist für Sie die Provokation?


    Ich halte es für eine Frechheit. Ich weiß überhaupt nicht, ob Olaf Thon in den vergangenen drei Wochen geschweige denn in den letzten zwei Jahren überhaupt ein Spiel von mir gesehen hat bei Chelsea. Olaf Thon stellt Behauptungen auf, die gar nicht stimmen. Aber das ist genau der Trend, den ich seit einigen Wochen beobachte. Dass versucht wird, einigen Spielern im Team ans Bein zu pinkeln, und einige auf diesen Zug aufspringen wollen. Ich warte fast stündlich auf den Beitrag von Lothar Matthäus und seinen Lohnschreibern.


    Ist denn Schweinsteiger, wie Olaf Thon glaubt, der kommende Kapitän?


    Vielleicht wird er das in Zukunft sein. Aber das geht mir in Deutschland alles zu schnell. Einen Monat gut gespielt und schon zählt man zur Weltklasse. Bastian ist ein wichtiger Spieler für uns, der auch bei den Bayern eine Entwicklung durchgeht. Im Verein hatte er es die vergangenen Monate nicht leicht. Wenn die Bayern vollständig waren, hat auch er nicht immer gespielt. Er wird aber in seiner Entwicklung sicher weiterkommen, weil er sich sehr professionell zeigt und ein Klassespieler ist.


    Ist das nicht der Lauf der Zeit im Fußball, dass die Kritik an den über Dreißigjährigen zunimmt, wenn von hinten frischere Kräfte aufrücken?


    Ich sagte ja gerade, dass ich diesen Trend im Moment beobachte. Es geht hier nicht um Erbhöfe, sondern einzig und allein um die Leistungen, wobei man da auch unterscheiden muss, wann und wo diese Leistungen erbracht werden. Und wenn der Bundestrainer fordert, die jungen Spieler sollen mehr Druck machen, dann ist das völlig in Ordnung. Wir dürfen das Spiel aber nicht zu weit treiben.


    Trainer Arsène Wenger von Arsenal London hat Sie gerade als einen Strategen gelobt, der ein Spiel bestimmen kann und mit seiner Spielweise "neue Dimensionen" gesetzt habe. Sie sind gerade als einziger deutscher Spieler für die Wahl zu "Europas Fußballer des Jahres" nominiert worden. Wie passt das zusammen mit der derzeitigen Atmosphäre rund um die Nationalmannschaft?


    Ich freue mich sehr und sehe meine Leistungen in der Nationalmannschaft und beim FC Chelsea damit gewürdigt. Besonders freut es mich, wenn sich einer wie Arsène Wenger so positiv über mich äußert.


    www.faz.net



    Der DFB hat zu dem Ganzen für heute noch eine Stellungnahme angekündigt.

    Alles Große in der Welt wird nur dadurch Wirklichkeit,
    dass irgendwer mehr tut, als er tun müsste.

    Einmal editiert, zuletzt von ingo82 ()

  • Eines vorweg : ich war immer Ballack-Fan. Und nicht unbedingt von Bierhoff. Aber das Interview geht nicht. Er greift Löw frontal über die Presse an und maßt sich Kompetenzen an, die er nicht hat, auch nicht als Kapitän. Meine Prognose : noch vor der WM 2010 werden Frings und Ballck zurücktreten/suspendiert. Die beiden entfachen ein "Duell", das man bald nicht mehr für beide Seiten gesichtswahrend auflösen kann. Schade.

  • Unsere Sissi soll erstmal 1 Jahr verletzungsfrei bleiben und konstante Leistungen bringen bevor er den Mund aufmacht....einen Kapitän der andauernd nur Stunk macht können wir nicht gebrauchen....


    was haben die scheiß Bazis nur aus dem guten Jungen gemacht.... :LEV9

    "Wenn du mit Bayer den Titel holst, dann schreibst du Geschichte. Das ist etwas für die Ewigkeit."

  • Bundestrainer Joachim Löw hat die Kritik von Michael Ballack an seiner Personalpolitik zurückgewiesen. «Von den Aussagen von Michael Ballack bin ich total überrascht. Dass er nun über die Medien solch kritischen Töne äußert, verwundert und enttäuscht mich», sagte Löw in einer vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) am Dienstag verbreiteten Stellungnahme. «Als Kapitän ist er ein wichtiger Ansprechpartner für mich und daran wird sich auch nichts ändern. Aber die Aufstellung und die Personalpolitik ist in letzter Konsequenz die Entscheidung von mir und meinem Trainerteam.» Ballack hatte zuvor in einem Interview der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» den Umgang mit dem im DFB-Team zuletzt auf die Ersatzbank verbannten Torsten Frings kritisiert.


    Quelle: tm.de (dpa)

    RED BLACK GENERATION


    Und wie der Schwabe ganz richtig sagt: Mit Knödli im Dödli ist Vögli..mhm nit mögli ;)

  • Ballack soll einfach ab jz lieber seinen Mund halten , egal was passiert.


    Sonst steht er auch bald nich mehr im Kader und das wäre richtig sch***, egal was andere jz sagen ist er die wichtigste Person in der Nati.


    Kuranyi ------> Weg
    Frings --------> ?
    Ballack -------> ?^^

    Du bist für uns die beste Mannschaft auf der Welt, deine Fans sind immer bei dir...Wenn hier ein Spiel beginnt, gibt es nur einen der gewinnt ... Bayer 04!

  • Kapitän kritisiert Personalpolitik


    Ballack ergreift Position für Frings - Löw "verwundert und enttäuscht"


    Die Nationalmannschaft kommt dieser Tage nicht zur Ruhe. In der Diskussion um die Reservistenrolle von Torsten Frings bei den WM-Quali-Spielen gegen Russland (2:1) und Wales (1:0) hat sich nun auch Michael Ballack zu Wort gemeldet. In einem Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Mittwochausgabe) setzte sich der DFB-Kapitän vehement für seinen Teamkollegen ein. Bundestrainer Joachim Löw zeigte sich "verwundert und enttäuscht".


    Der Bundestrainer wies die von Ballack geäußerte Kritik an seiner Personalpolitik umgehend zurück. "Von den Aussagen von Michael Ballack bin ich total überrascht. Dass er nun über die Medien solche kritischen Töne äußert, verwundert und enttäuscht mich", sagte Löw in einer vom DFB am Dienstag veröffentlichten Stellungnahme. "Als Kapitän ist er ein wichtiger Ansprechpartner für mich und daran wird sich auch nichts ändern. Aber die Aufstellung und die Personalpolitik ist in letzter Konsequenz die Entscheidung von mir und meinem Trainerteam. Für uns bleibt es unstrittig, dass wir wie bisher vom Leistungsprinzip und damit dem Konkurrenzkampf innerhalb des Kaders nicht abrücken werden."


    Zu gewissen Aussagen im Interview von Michael Ballack wolle Löw sich im Detail nicht äußern. Grundsätzlich sei aber klar: "Wir behandeln alle Nationalspieler - ob jünger oder älter - mit dem notwendigen Respekt." Ummut über Ballacks öffentliche Kritik äußerte auch der DFB-Präsident: "Unsere Nationalmannschaft hat jetzt zwei erfolgreiche WM-Qualifikationsspiele bestritten und dabei besonders gegen Russland eine starke Leistung gezeigt. Das ist der Erfolg des gesamten Teams und des Trainerstabs. Wenn man glaubt, was in Zukunft noch besser machen zu können, empfehle ich allen, sich mit dem Bundestrainer auszutauschen und nicht über die Medien mit ihm zu reden", erklärte Theo Zwanziger.


    Ballack hatte Frings im Interview mit der "FAZ" zuvor den Rücken gestärkt: "Vielleicht befindet sich Torsten aktuell nicht in Topform, aber er spielt immer noch auf einem sehr hohen Niveau. Dieses Faktum kann niemand wegdiskutieren. Ich habe deshalb ein ungutes Gefühl, dass er diesen Konkurrenzkampf nicht gewinnen kann", sagte Ballack. Er wisse nicht, ob der Bundestrainer Frings schon abgeschrieben habe, "aber wenn man einen nicht mehr will, sollte man das ehrlich ansprechen", befand der 32-Jährige.


    "Respekt und Loyalität ist doch das Wenigste, was man als verdienter Nationalspieler erwarten kann. Ich denke da auch an den einen oder anderen Fall aus der Vergangenheit - zum Beispiel Oliver Kahn. Es war ein Konkurrenzkampf mit Jens Lehmann ausgegeben worden, den er in meinen Augen nie gewinnen konnte. Oder bei Christian Wörns, der im Gegensatz zu Christoph Metzelder im selben Verein spielte und nicht auf der Bank saß", sagte Ballack. Er frage sich deshalb, ob es in der Vergangenheit in der Nationalelf Fälle gegeben habe, bei denen das Leistungsprinzip nicht angewendet worden sei.


    Respekt und Loyalität ist das Wenigste, was man als verdienter Nationalspieler erwarten kann. Michael Ballack, Kapitän der deutschen Nationalelf


    Ballack kritisierte, dass gestandene Leistungsträger wie Frings, Miroslav Klose und auch er nach einer erfolgreichen EM "plötzlich in Frage gestellt und öffentlich angegriffen werden." Dabei denke er vor allem an Frings: "Er war und ist Stammspieler, einer, der im Verein regelmäßig auf hohem Niveau spielt und dies vor allem auch in der Champions League zeigt." Der DFB-Kapitän hofft, Frings werde nicht zu einer "Entscheidung verleitet, die Torsten und viele andere später bereuen werden." Zu Frings' Rücktrittsgedanken sagte Ballack: "Schlimm genug, dass es so weit gekommen ist. Torsten hat die Zeit erkannt. Er ist ein erfahrener Spieler und spürt genau, was um ihn herum geschieht."


    Er hat in wichtigen Spielen für den Klub und für die Nationalmannschaft bewiesen, dass er Tore machen kann. Wo kommen wir denn hin, wenn das nicht mehr zählt? Michael Ballack versteht Kuranyis Frust


    Das Verschwinden Kevin Kuranyis aus dem Stadion während des Russland-Spiels bezeichnete Ballack als "nicht akzeptabel". Dennoch könne er den Frust des Schalkers gut verstehen. "Er sah doch, dass es für ihn schwer wird, obwohl er Jahr für Jahr Champions League spielt und seit Jahren Stammspieler bei einem Bundesliga-Spitzenklub ist. Er hat in wichtigen Spielen für den Klub und für die Nationalmannschaft bewiesen, dass er Tore machen kann. Wo kommen wir denn hin, wenn das nicht mehr zählt?", meinte Ballack.


    Wir dürfen das Spiel nicht zu weit treiben. Michael Ballack zum Konkurrenzkampf in der Nationalelf


    Als Kritik am von Löw ausgerufenen Konkurrenzkampf will Ballack seine Position nicht verstanden wissen. "Es geht hier nicht um Erbhöfe, sondern einzig und allein um die Leistungen, wobei man da auch unterscheiden muss, wann und wo diese Leistungen erbracht werden." Es sei völlig in Ordnung, wenn der Bundestrainer junge Spieler auffordere, mehr Druck zu machen. "Aber wir dürfen das Spiel nicht zu weit treiben", warnte Ballack. Der WM-Titel in Südafrika 2010 sei möglich, aber nur mit einer intakten Hierarchie.


    Irritiert zeigte sich Ballack allerdings darüber, dass Löw sich nach seiner Operation an beiden Füßen nicht gemeldet habe: "Das überrascht mich schon, weil es in der Vergangenheit bisher immer anders war." Trotz der langen Pause in der WM-Qualifikation bis März 2009 dürfte es in der deutschen Nationalmannschaft in den kommenden Wochen nicht langweilig werden.


    21.10.2008, 20:36


    kicker.de

  • was ich immer ein bisschen doof finde, frings hat doch glaub ich gesagt er vermisse rückendeckung o.ä.? ich meine rolfes und hitze bringen im verein auch ihre leistung, wenn sie nicht spielen könnten die ja genau so sagen sie verstehen nicht das sie nicht spielen bzw. auch wenn ein frings nicht in topform ist..finde das richtig was der löw macht, die WM und die EM ist vorbei, da kann sich nicht jeder an seiner leistung vergangener jahre oder monate dran aufgeilen..es zählt das hier und jetzt!

  • Zitat

    Original von BigB
    Also mit den meisten seiner Aussagen hat Ballack ja absolut Recht, nur muss man sowas wirklich nicht in der Öffentlichkeit austragen.


    Sehe ich genauso, auch glaube ich da dies in der Öffentlichkeit geschehen ist, könnte es sein das Frings jetzt erstmal nicht zum Einsatz kommt - weil es sonst danach aussehe, als würde man sich dem "Druck"/ Kritik Ballacks beugen...:LEV16

  • Zitat

    Original von Wermelskirchen1904


    Sehe ich genauso, auch glaube ich da dies in der Öffentlichkeit geschehen ist, könnte es sein das Frings jetzt erstmal nicht zum Einsatz kommt - weil es sonst danach aussehe, als würde man sich dem "Druck"/ Kritik Ballacks beugen...:LEV16


    das stimmt wohl...
    also ist es kurzfristig eig. schlecht für frings...
    aber langfristig gut ;)

  • Zitat

    Original von Viererkette
    Ich werde daß Gefühl nicht los daß in unserer Nationalmannschaft das Klima nicht stimmt !


    Das Gefühl habe ich schon lange (u.a. auch beim Thema Kurányi geschrieben). Ich glaube der Grund warum Kurányi, Frings und auch jetzt Ballack die Flucht nach vorne (Presse) gewählt haben, das sie wohl die Schnauze voll haben immer wieder für Event-Manager Bierhoff fleißig zu strahlen, damit der Werbe-Rubel rollt. Hier ein Plakat hin halten, da eine Fotosession hier ein öffentliches Training und immer schön betonen wir verstehen uns alle prächtig.


    Löw ist aber an der schlechten Stimmung zum größten Teil selber schuld. Anscheinend ist er Betriebsblind, denn komischerweise sieht er es nie. Hildebrand wusste nicht warum er raus, Kahn hat es nicht verstanden, Ballack vermisst Kommunikation, Frings vermisst Kommunikation, Helmes hat sich auch letztens öffentlich gefragt, bei Kurányi ist auch was schief gelaufen. Aber Löw hat es nie kommen sehen.


    Ich glaube 2010 wird eine komplett andere Mannschaft auf dem Platz stehen, von den etablierten Spieler wird keiner dabei sein oder ein neuer Trainer, wenn das Theater so weiter geht.

    Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein. (Albert Einstein)
    Ich bin zu alt, um von der Angst vor dummen Menschen beherrscht zu werden. (Charlie Skinner)

  • Zitat

    Original von Viererkette
    Ich werde daß Gefühl nicht los daß in unserer Nationalmannschaft das Klima nicht stimmt !


    Das Gefühl habe ich auch. Und der Löw tut rein gar nichts um das Klima zu verbessern.

  • Kicker.de 22.10.08


    Löw will schnelle Klärung


    Bundestrainer Joachim Löw hat angekündigt, sehr zeitnah mit seinem Kapitän Michael Ballack ein Gespräch zu führen. In einem Interview mit der "Bild" (Mittwoch-Ausgabe) sagte Löw: "Ich will darüber nachdenken, in welcher Form ich mit Michael reden werde. Ich lasse mir grundsätzlich nicht reinreden. Aber ein Gespräch wird es jetzt geben. Nicht erst in ein paar Tagen, sondern sehr zeitnah."


    Bereits gestern hatte der Bundestrainer sich in einer über den DFB verbreiteten Stellungnahme "total überrascht" sowie "verwundert und enttäuscht" über die Aussagen seines Kapitäns in einem Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" gezeigt. Dennoch schließe er personelle Konsequenzen aus: "Als Kapitän ist er ein wichtiger Ansprechpartner für mich, und daran wird sich auch nichts ändern." In "Bild" sagte Löw nun auf die Frage nach Konsequenzen für Ballack: "Über die Vorgehensweise bin ich mir noch nicht bewusst."


    Löw: Ballack fand Frings-Entscheidung "in Ordnung"


    Ballack hatte Frings in einem Interview mit der "FAZ" zuvor den Rücken gestärkt: "Vielleicht befindet sich Torsten aktuell nicht in Topform, aber er spielt immer noch auf einem sehr hohen Niveau. Dieses Faktum kann niemand wegdiskutieren. Ich habe deshalb ein ungutes Gefühl, dass er diesen Konkurrenzkampf nicht gewinnen kann", sagte Ballack und erinnerte auch an die Herabstufung von Oliver Kahn zur Nummer zwei hinter Jens Lehmann vor der WM 2006. Er wisse nicht, ob der Bundestrainer Frings schon abgeschrieben habe, "aber wenn man einen nicht mehr will, sollte man das ehrlich ansprechen", befand der 32-Jährige. Löw reagierte auch deshalb "verwundert" über diese Aussagen, weil er "nach den Siegen über Russland und Wales vernommen" habe, dass "für ihn die Entscheidungen in Ordnung waren".


    Zu der Kritik Ballacks, der Bundestrainer habe nicht nach der Fuß-Operation des Kapitäns nicht bei ihm angerufen, rechtfertigte sich Löw in "Bild" so: "Ich habe mit Dr. Müller-Wohlfahrt lange telefoniert, er hat mir alles genau erklärt." Bei Ballack wollte er sich in den kommenden Tagen melden, der Eingriff (Ballack wurden in beiden Füßen Neurome entfernt) erschien ihm als "nicht ganz so schlimm".

    Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein. (Albert Einstein)
    Ich bin zu alt, um von der Angst vor dummen Menschen beherrscht zu werden. (Charlie Skinner)

    Einmal editiert, zuletzt von Tapeworm ()

  • Holla, die Waldfee, was ist denn da los?


    Sauerei von Ballack, so an die Presse zu gehen.


    Da liegt ja offenbar einiges im Argen. Und das wird bestimmt nicht leichter geklärt, wenn man über die Presse den Trainer frontal anmacht.


    Offenbar vermissen einige Spieler einen respektvollen Umgang und andererseits, vermute ich mal, kann man es manchen von diesen selbstverliebten Stars ohnehin niemals anders recht machen, als sie spielen zu lassen.


    Und gerade das hat sich ein Frings zuletzt einfach nicht verdient!


    Aber neben den für manche Spieler unangenehmen sportlichen Entscheidungen des Trainers muss es dort außerdem in der Kommunikation definitiv haken.


    Wenn Löw konsequent und durchsetzungsstark ist, dann muss er Ballack jetzt eigentlich rauswerfen.
    Damit ein für allemal klar ist, dass der Weg über die Presse ein No-Go ist.


    Löw verliert doch sonst total an Autorität in der Mannschaft, v.a. wenn er Frings dann wieder aufstellt.



    Sportlich wäre das auch ein Verlust, der sich im Rahmen hält. So gut wie bei uns hat der Michael Ballack danach eigentlich nie wieder gespielt.