Es läuft ja auch alles andere als rund, das behauptet ja niemand. Teils selbst verschuldet, teils den weltpolitischen Gegebenheiten geschuldet. Durch die starke Exportausrichtung und der stark vernetzen Deutschen Wirtschaft, sind wir schon ein Spielball der globalen Unsicherheiten. Und dass die Politik sich in vielen Feldern vor klaren Entscheidungen drückt, erfahren wir ja alle.
Aber:
Ich erinnere mich auch gut, dass wir (also Deutschland) Ende der 90er/Anfang der 2000er als der kranke Mann Europas gehandelt wurden. Es gab Bestseller dazu: u.a. "Der Abstieg eines Superstars" von Garbor Steingart. Schon ein paar Jahre später waren wir plötzlich wieder "The German Powerhouse" und es wurde das "Nächste Deutsche Wirtschaftswunder" ausgerufen.
Schlussendlich: Ich halte einfach nicht viel von diesen hysterischen Untergangsphantasien.
Damals hat Schröder (den ich überhaupt nicht mag und schon damals nicht wirklich mochte) aber genau die richtigen Entscheidungen getroffen und mit den Hartz4-Reformen gerade die eigene Wählerbasis nicht geschont. Jetzt treffen wir genau die falsche Entscheidung - massive Erhöhung Bürgergeld, obwohl Arbeit bereits knapp ist und die Staatsfinanzen unter Druck. Richtig wäre eine Reform ala Schröder in die enetgegengesetzte Richtung.
Falsch ist die Energiepolitik, bei bereits teurer gewordener Energie diese durch Abschaltung der Atomkraftwerke und den beschlossenen Ausstieg aus Kohle und danach auch Gas (gar nicht machbar) noch weiter zu verteuern - die energieintensiven Industrien wandern bereits ab, und wir laufen in die falsche Richtung. Habecks Idee, gegen alles anzusubventionieren, können wir uns gar nicht leisten - zudem ist das der immer tiefere Einstieg in die Planwirtschaft (wer in den 80ern mal in der DDR war oder in den 00ern oder 10ern in Venezuelea weiß wo das hinführt - aber an de nProblemen in der Ex-DDR in den 90ern soll ja nach der Wende Kohl oder die Marktwirtschaft maßgeblich Schuld gewesen sein - insofern erinnert mich die Hbecksche Argumentation, an den jetzigen Problemen der Energieversorgung sie Merkels Regierung schuld an damals).
Ergebnis ist ein immer weitergehender Abstieg der deutschen Industrie. Die Fehler der Regierung Merkel werden noch verstärkt, wenn es in die falsche Richtung geht heißt es noch mehr von der Medizin (die erst krank macht, also noch mehr fossile Energie verteuern - CO2-Abgabe - oder verbieten - Kohleausstieg und Heizungsgesetz). Bei aller fehlender Sympathie für deren Politik : Die Versuche das früheren Regierungen in die Schuhe zu schieben ist abwegig, und wer das mit Verve und Überzeugung tut dokumentiert allenfalls felsenfeste Gesinnung - aber nicht sowas wie "Wahrheit" - und das gibt es in politischen Diskussionen eh nicht. Es gibt daher auch keine Wahrheizt- oder Wissenschaftsfreunde einerseits und böse Leugner der Wahrheit oder Wissenschaft andererseits und solche die richtig und falsch liegen. Wer so argumentiert zeigt dass er nun wirklich gar nichts, aber auch überhaupt nichts nur im Ansatz verstanden hat. Die allerblödesten sind aber die immer allerlautesten die anderen ihre Meinung verbieten wollen oder sie in die allerschlimmste Ecke stellen wollen.