Pro Bayer Kreuz

  • Hab gerade von einem Journalisten die Info bekommen, dass in der heutigen Ausgabe der FAZ auf Seite 37 ein Artikel zur Aktion für das Kreuz steht. Wer die FAZ liest und nen Scanner hat, wird dringend gebeten, den Artikel dem Professor oder mir zu mailen. Danke!

    Man sollte sich die Ruhe und Nervenstärke eines Stuhles zulegen. Der muss auch mit jedem Arsch klar kommen!

  • Kreuzkurzschluss: Ein Wahrzeichen fällt


    Was wäre wohl los, wenn der Kölner Dom abgerissen würde? Oder auch nur der Düsseldorfer Schlossturm? Nicht auszudenken und doch ganz unverstellbar. Die kleine Großstadt, die, unbesucht und unbeachtet, zwischen den beiden rheinischen Rivalen qualmt, aber wird ihr Wahrzeichen demnächst verlieren, und das obwohl Leverkusen ohne das Bayer-Kreuz, das als Landmarke über der Stadt schwebt und nachts vor allem das Werksgelände in helles Licht taucht, nicht mehr als Leverkusen erkennbar ist.


    Mit seinen sieben Meter hohen Buchstaben und einem Durchmesser von einundfünfzig Metern ist das Firmensymbol, das an zwei 118 Meter hohen Stahlmasten hängt und 1712 Vierzig-Watt-Birnen zum Glühen bringt, die größte Leuchtreklame der Welt. Seit 1958 prägt er das Erscheinungsbild des Weltkonzerns, der, 1863 in Barmen gegründet wurde, den Firmensitz 1912 an den Rhein verlegte, und das Vorgängermodell, das 1933 installiert und sechs Jahre später ausgeschaltet wurde, brachte es sogar auf einen um ein gutes Drittel größeren Umfang.


    Wie kein anderes Gemeinwesen in Deutschland wird Leverkusen mit dem ersten Unternehmen am Ort identifiziert. Selbst den Namen verdankt ihm die Stadt, zu der 1930 Wiesdorf, Schlebusch, Steinbüchel und Rheindorf zusammengelegt wurden. Denn es war der Apotheker Carl Leverkus, der 1860 die Ultramarinfabrik gründete, die 1891 von der inzwischen in Elberfeld tätigen Chemiefabrik Bayer aufgekauft wurde.


    Auch wenn das Verhältnis zwischen Konzern und Kommune seit dem dramatischen Rückgang des Gewerbesteueraufkommens Anfang der neunziger Jahre nicht mehr ganz so symbiotisch und die Abkehr von der Monostruktur längst eingeleitet ist, so hat die Diagnose "Wenn Bayer hustet, bekommt Leverkusen eine Lungenentzündung" doch bis heute Gültigkeit. Mit der Entscheidung, das Bayer-Kreuz, das erst vor vier Jahren saniert wurde, 2009 abzubauen, kündigt der Pharmariese diese Verbundenheit auf. Zwar soll das Logo, das jeder bei Kopfweh oder Kater schon einmal in den Mund genommen hat, nicht ganz verschwinden. Doch wird es künftig in farbigen und bewegten Schriftzeichen in Szene gesetzt auf dem ausgedienten Verwaltungshochhaus, das, nachdem es in den vergangenen Jahre als überdimensionierte Aspirin-Schachtel auftrat, entkernt und mit Leuchtdioden zur elektronischen Megawerbetafel umgerüstet wird - weiter entfernt von der Autobahn A 3 und in anderem Blickwinkel zu ihr. Schließlich, so ein Firmensprecher, "wollen wir es in die neue Zeit transferieren".


    Es ist nicht die Stadtspitze, die sich dagegen wehrt und "den Verlust von einem Stück Heimat" befürchtet, vielmehr haben die Faninitiative SVB und die Ultras Leverkusen, die am Wochenende mit dem launigen "Pillenclub" TSV Bayer 04 fiebern, die Aktion "Das Kreuz muss bleiben" auf den Weg gebracht. In Geschäften und Gaststätten, Kneipen und Kiosken liegen ihre Unterschriftenlisten aus, und innerhalb weniger Wochen haben 20 562, so der Stand von gestern Mittag, der rund 162 000 Einwohner ihr Interesse am Erhalt "unseres Wahrzeichens" bekundet, das die Kommune nicht unter Denkmalschutz stellen möchte.


    So leben in Leverkusen Arbeiter und Angestellte, Nachbarn und Mitbürger den Konzernherren vor, was diese für gewöhnlich im Sinne einer "Corporate Identity" von den Beschäftigten einfordern.


    quelle: FAZ

    Die Jugend von heute liebt den Luxus, hat schlechte Manieren und verachtet die Autorität. Sie widersprechen ihren Eltern, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer.
    (Sokrates, gr. Philosoph, 470-399 v.Chr.)


    Wenn jemand zu Dir sagt: Die Zeit heilt alle Wunden. Hau ihm in die Fresse und sag: Warte, ist gleich wieder gut.

  • nach der vorstellung der siegesentwürfe des architekturwettbewerbes schein es jetzt immer deutlicher zu werden warum das bayerkreuz weichen soll. man will halt den ganzen chemiepark umstrukturieren. auch wenn nicht alle ideen verwirklicht werden können, so denke ich, wird nach 2009, wenn der bürocampus und der umbau des bayerhochhauses abgeschlossen sein wird, ein weiteres großes projekt in angriff genommen.


    DAFÜR MUSS DANN , DENKE ICH, AUCH DAS BAYERKREUZ WEICHEN.


    da dass das bayerkreuz abgerissen wird und nun parkhäuser ins werk gebaut werden, können u.a. teile der jetzigen parkflächen und zb das gebäude auf dem das kreuz steht abgerissen werden. vielleicht wird dann so etwas wie der vorgeschlagene forschungsboulevard und die allee an der fr. ebert str. verwirklicht...


    so könnte die straße die am kreuz vorbeiführt vielleicht in ein paar jahren aussehen:
    [Blockierte Grafik: http://www.vision-stadt21.de/picslev/01hoffschr300-884.jpg]


    alle geplanten neuen bauten sind hellblau gekennzeichnet.


    letzte woche wurden die beiden sieger des architekturwettbewerbs zum umbau des chemieparks geehrt.


    hier die siegerentwürfe:


    1. preis


    2. preis (ihr müßt runterscrollen um was zu sehen)

  • Maverick hat mich gebeten, die folgenden Grüße auszurichten:


    "Vielen Dank für den schönen Abend,
    und auch ein ganz herzliches Dankeschön an all die Bayer Fans, die an dem Abend da waren, und uns so positiv aufgenommen und mitgemacht haben.
    Das war eine große Ehre, eine große Überraschung , daß so viele junge Leute Spaß an unserer Musik hatten .

    Das spricht für die Toleranz und Offenheit - die man den Fußballfans ja eigentlich so oft abspricht .
    Mir hat dieser Abend bewiesen, daß das zumindest bei den Leverkusener Fans anders ist - ein Grund mehr, stolz zu sein."

    Man sollte sich die Ruhe und Nervenstärke eines Stuhles zulegen. Der muss auch mit jedem Arsch klar kommen!

  • :LEV14

    Die Jugend von heute liebt den Luxus, hat schlechte Manieren und verachtet die Autorität. Sie widersprechen ihren Eltern, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer.
    (Sokrates, gr. Philosoph, 470-399 v.Chr.)


    Wenn jemand zu Dir sagt: Die Zeit heilt alle Wunden. Hau ihm in die Fresse und sag: Warte, ist gleich wieder gut.

  • Zitat

    Original von Webgard
    Geil :D wie habt ihr denn das hinbekomm?^^


    War garnicht so schwer... eine Mail an den Webmaster und schon hat er das geändert ... :D


    vieleicht kann das ja jemand noch irgendwie Pressemäßig aufbereiten, ich hab da keine Ahnung von und auch nicht die nötigen Kontakte...

    Die heutige Gesellschaft wird durch zwei Extreme geprägt:
    Präzision und Gestammel.
    Meine Äußerungen sind ein Hybrid daraus!

  • Zitat

    Original von Frostbeule
    Hab gerade von einem Journalisten die Info bekommen, dass in der heutigen Ausgabe der FAZ auf Seite 37 ein Artikel zur Aktion für das Kreuz steht. Wer die FAZ liest und nen Scanner hat, wird dringend gebeten, den Artikel dem Professor oder mir zu mailen. Danke!


    Falls Ihr den Artikel noch als Scan braucht, dann meld Dich, hab ich heute erst gesehen...liegt hier noch vor.

  • Zitat

    Original von FoRzA BaYeR 04
    bei fifa 08 (scheiß spie) gibts beim banner pack (fifa4fans) auch den Pro Bayerkreuz - Stadtgeschichte darf nicht sterben banner :LEV18


    Haste vielleicht nen Screenshot davon??

  • Zitat

    Original von Erik M.
    Falls Ihr den Artikel noch als Scan braucht, dann meld Dich, hab ich heute erst gesehen...liegt hier noch vor.


    Danke Erik, ist schon erledigt.


    Übrigens befindet sich nun auch die Playforyourclub-Info auf der Homepage http://www.daskreuzmussbleiben.de

    Man sollte sich die Ruhe und Nervenstärke eines Stuhles zulegen. Der muss auch mit jedem Arsch klar kommen!

  • Heimatliebe zum Firmenlogo


    VON JAN STING, 19.10.07, 22:58h, AKTUALISIERT 19.10.07, 23:00h


    Die Stadt erlebt eine beispiellose Rettungsaktion. Eine Bürgerbewegung stellt sich mit Beharrlichkeit gegen die Pläne des Pharmariesen.


    Leverkusen - Wer des Nachts auf der A 1 fährt, Wuppertal im Rücken und mit Kurs auf Köln, kann es nicht übersehen: 51 Meter hoch ist das kreisrunde Firmenlogo des Pharmariesen Bayer. Noch so verrückte Lichtspektakel in Las Vegas wirken funzelig gegen „die Sonne von Leverkusen“. Seit bald 50 Jahren scheint sie nun aus 1712 Glühbirnen. Doch will Bayer den Strom abdrehen, die alten Stahlmasten des Kreuzes kappen. Denn, so Bayer, die Birnen verbrauchen zu viel Energie, und außerdem steht es auf einem Gebäude, das Bayer nicht mehr gehört.


    Im Wechsel soll das Bayerkreuz an die Wand des einstigen Firmenhochhauses wandern. Im 23. Stock werden dieser Tage auf vergleichsweise kleinem Feld schon einmal die Leuchtdioden getestet. Die Farben einer künftig 17 500 Quadratmeter großen „Medienfassade“ strahlen in weite Ferne. Im Frühjahr 2009 soll alles fertig sein.


    Doch den Leverkusenern, die mit immer neuen Fusionen oder Abspaltungen ihres Hauptbrötchengebers konfrontiert sind, geht Bayer beim Bruch mit Altbewährtem diesmal zu weit. „Meinetwegen sollen die doch machen, was sie wollen. Sie dürfen uns aber nicht unsere Heimat nehmen. Dem Leverkusener ist das Kreuz, was dem Kölner der Dom. Es würde uns allen fehlen“, sagt Sebastian Pösch. Er ist Mitbegründer der Bürgerbewegung „Das Kreuz muss bleiben“, die sich aus den Fan-Initiativen des Fußballvereins Bayer 04 gebildet hat. Helfer vom Schülervertreter bis zur Jungen Union sammelten über 20 000 Unterschriften an Tankstellen oder auf Gemeindefesten. Sogar auf das Werksgelände wurden die Blankolisten geschleust, unterschrieben und stapelweise wieder herausgeschmuggelt.


    Auf der Website gibt es Zuspruch aus der ganzen Welt. Für ein Benefizkonzert entstanden Balladen, in denen das Kreuz als Sternenzelt besungen wird. Der Leverkusener Sänger David Berneth erinnert sich, wie er das Licht von seinem Kinderzimmer aus bestaunte. Die Kölschband „Et kütt wie et kütt“ singt ihre Kritik an den Managern heraus, die ihr Diskussionsergebnis schon in der Studierstube fertigten, betriebsblind gegenüber der gekränkten Volksseele. Denn: „Leverkusen ohne Bayerkreuz ist wie Fußball ohne Ball.“ Countrystar Dirk Maverick fordert mit den Kreuz-Aktivisten daher, die nostalgische Leuchtreklame der Industriestadt unter Denkmalschutz zu stellen.


    Weder die Fusion mit dem Berliner Pharmaunternehmen Schering, die für den Leverkusener Forschungsstandort einen Verlust bedeutete, noch der unsportliche Rückzug aus der Finanzierung erstklassiger Basketball-, Leichtathletik- und Handballvereine haben solch geballten Protest hervorgerufen wie der geplante Abbau des Bayerkreuzes. Doch wie Sebastian Pösch betont, ist man durchaus kompromissfähig. Das Kreuz könne Bayer andernorts einfach wieder aufbauen, es dürfe ruhig neben der neuen „Medienfassade“ stehen. Die stromfressenden 40-Watt-Glühbirnen dürfe man gerne gegen Leuchtdioden austauschen.


    Laut Unternehmenssprecher Günter Forneck rückt Bayer von seinen im Mai verkündeten Plänen indes nicht ab. Allerdings: „Die Verbundenheit zu Bayer, die sich hier manifestiert, wollen wir gerne auf ein neues Werbezeichen übertragen.“ Nach Einschätzung Sebastian Pöschs dürfte es aber weniger die Liebe zu „Mutter Bayer“ sein, die empfindlich berührt wird. Vielmehr ist es der Verlust eines weiteren Leverkusener Wahrzeichens, der die 1930 gegründete Stadt zunehmend gesichtsloser werden lässt. Immer noch haben viele Leverkusener nicht verwunden, dass große Teile ihrer alten Innenstadt vor gut 30 Jahren für eine kalte Betonarchitektur geschleift wurden.


    Fan-Website: "Das Kreuz muss bleiben"

    http://www.ksta.de/jks/artikel.jsp?id=1190968709378