Historie Bayer Leverkusen

  • Teil 2


    Damit zurück zum 1986er West-Derby von Bayer 04 auf Schalke:
    52.Minute auch hier, zeitgleich zu Allgöwers 2:0 in Stuttgart fällt auch hier das 2:0 für die Gastgeber durch Regenbogen.
    Und auch hier geht es um viel.
    Bayer 04 braucht noch einen Punkt, um sich aus eigener Kraft den 6.Platz zu sichern und sich damit erstmals in der Vereinsgeschichte für die Teilnahme am UEFA-Cup zu qualifizieren.
    Wie bekannt, spielt der HSV gegen Frankfurt.
    Wenn die Leverkusener auf Schalke verlieren, und genau danach sieht nach 52 Minuten alles aus, könnte der HSV wegen der deutlich besseren Tordifferenz gegenüber Bayer 04 vom 7. auf den 6.Tabellenplatz vorrücken, so er denn selbst gewinnt; aber in Hamburg steht es bis dahin noch 0:0.


    Da kommt Bayer 04 nach dem Anschlusstreffer durch Herbert Waas (57.) zurück, und in der 74.Minute lässt es sich Christian Schreier nicht nehmen, sein Eigentor-Missgeschick aus der 7.Minute wiedergutzumachen:
    Vielumjubelter Ausgleichstreffer, 2:2.
    Noch 16 Minuten zittern, vor allem in der Schlussphase, denn der HSV schießt in der 88.Minute doch noch den Siegtreffer.


    Aber dann ist es endlich geschafft, Schlusspfiff im Gelsenkirchener Parkstadion, 2:2.
    Trainer Erich Ribbeck und sein Team krönen die bis dahin beste Bundesliga-Saison von Bayer 04 mit Platz 6.
    Der große HSV, Deutscher Meister 1979, 1982 und 1983 und durch ein Tor von Felix Magath auch Europapokalsieger der Landesmeister von 1983, beendet die Saison 1985/86 auf dem undankbaren 7.Platz und muss für die kommende UEFA-Cup-Saison den Leverkusenern den Vortritt lassen.


    Betrüblicherweise muss an dieser Stelle eingeflochten werden, dass aus Gründen fern abseits des Sports die Freude all derjenigen, welche nach diesem letzten Spieltag der Saison 1985/86 eigentlich etwas zu feiern hätten, genau so im Keim erstickt wird, wie die Betrübnis derjenigen, deren Teams an diesem Tag als Verlierer der Saison von den Plätzen gehen.
    Denn an diesem letzten April-Wochenende des Jahres 1986 sickern aus der Sowjetunion die ersten Meldungen des Reaktor-Unglücks von Tschernobyl durch.
    Die Sportberichterstattung und mit ihr auch diejenige über das Saison-Finale im Fußball findet in den darauffolgenden Tagen zwar statt, geht aber unter im weltweiten Entsetzen über das sich anbahnende Ausmaß dieser Katastrophe.


    Zeitsprung.


    Wie der Zufall doch so spielt:


    Auch am 23.04.2016 liegt Bayer 04 Leverkusen beim West-Derby auf Schalke mit 0:2 hinten.
    Der Kreis schließt sich:
    Wieder ist es die ominöse 52.Minute, als ein unglaubliches 15-Minuten-Spektakel seinen Lauf nimmt!


    52.Minute: Pfostentreffer durch Karim Bellarabi, Schalke-Torwart Ralf Fährmann lenkt den Schuss ans Aluminium
    54.Minute: Anschlusstreffer zum 1:2 durch Julian Brandt
    55.Minute: Lattentreffer durch Charles Aranguiz
    56.Minute: Ausgleichstreffer zum 2:2 durch Karim Bellarabi
    60.Minute: Führungstreffer durch Chicharito
    67.Minute: Lattentreffer durch Charles Aranguiz (Freistoß)


    Dieses mal sind es sogar 3 Tore.
    Dieses mal dauert das Mitfiebern 23+4 Minuten.
    Dieses mal steht am Ende ein 3:2-Sieg nach 0:2-Rückstand.
    Dieses mal ist die Teilnahme an der Europa League (vormals UEFA-Cup) bereits am 31.Spieltag gesichert.


    Und dieses mal hat die W11 das Tor zum kleinen Jubiläum der 10. Champions League-Teilnahme seit 1997, und zur 4. Champions League-Teilnahme innerhalb der letzten 5 Jahre ganz weit aufgestoßen.
    Macht's wie die W11 von 1986, Jungs!
    GEHT SCHNURGERADE DURCH DIESES TOR HINDURCH!

    Bayer 04 Leverkusen.
    Weil seit 1904 drin ist, was drauf steht.

  • in der 74.Minute lässt es sich Christian Schreier

    und hat kurz danach eine Gelbe Karte bekommen, weil er mangels Anspielstation im Mittelfeld den Ball einfach über das Tribünendach gepfeffert hat. Und das war eine Leistung, so hoch wie das Teil im Parkstadion war (und ich hab mich tierisch aufgeregt über die schwarze Sau die dreckige!) :D :LEV3


    PS. ach so für die Jüngeren, früher gab es nur einen Spielball, tatsächlich...

  • Im großen und ganzen sehr interessant, auch wenn (für mich) alles schon bekannt. Was mich sehr interessieren würde ist, wo sind die ganzen Infos aus den zwei Saisons in der Verbandsliga Mittelrhein (73/74 und 74/75), also bittererweise genau in der Mitte der goldenen 70er Fussballjahre, war Bayer 04 nur drittklassig. Darüber findet man, außer den zwei Abschlußtabellen leider gar keine Infos.
    Falls also jemand da noch mehr drüber weiß, wie Zuschauerzahlen bei Heim- und Auswärtsspielen, ob und wieviele Bayer 04 Fans auswärts mitgefahre sind usw. Das gilt natürlich auch für sämtliche anderen Saisons aus der Vergangenheit. Speziell interessierem ich da die 70er Jahre und früher... Ab den späten 80ern war ich ja selbst dabei... :LEV19


    Dann ist auch eine sehr große Lücke die Zeit von der Vereinsgründung bis 1945. Da findet man ebenfalls so gut wie gar keine Infos!


    Kommt mir manchmal so vor, als soll den Fans bewußt die Zeiten von 1904-1945, sowie 1973-1975 vorenthalten werden, als würde sie nicht existieren... Kann doch nicht sein, dass es selbst beim Verein niemand (mehr) gibt, der da irgendwelche Unterlagen drüber hat...??


    Und auch die Teilnahmen am Tschammer bzw. DFB Pokal Infos sind sehr spärlich bzw. gar nicht vorhanden. Ganz zu schweigen vom Mittelrhein oder Kreispokal früher....


    :LEV3

  • Die Seite kenne ich natürlich und, wie sollte es auch anders sein, werden die beiden Saisons in der Verbandsliga, komplett ausgelassen... Überraschung.... Zuschauerzahlen aus der Oberliga West, Regionalliga West und der 2.Bundesliga Nord kann ich quasi runterbeten... Doch diese zwei Jahre in der VL.... Sehr schade, dass es da niemand zu geben scheint, der irgendwelche Infos damals aufgehoben und dem Bayer für die diversen Bücher zur Verfügung gestellt hat.... :LEV17

  • Mein allererstes Live-Spiel war ein absoluter Hit: am letzten Spieltag der Saison 67/68 auswärts bei Schwarz-Weiß Essen! Wir erkämpften ein 3:3 und waren damit Meister der Regionalliga West (dank des besseren Torverhältnisses vor Rot-Weiß Essen und einen Punkt vor Rot-Weiß Oberhausen). Mein erstes Heimspiel dann wenige Wochen später in der Bundesliga-Aufstiegsrunde zuhause gegen Kickers Offenbach (1:1). Seitdem hat mich der Bayer 04-Virus befallen und ich krieg ihn nicht weg.


    Auch in den beiden dunklen Jahren in der Verbandsliga Mittelrhein (1973-75) pilgerte ich regelmäßig mit meinem kleinen Brüderchen ins Ulrich-Haberland-Stadion: Der Eintritt für Jugendliche kostete (wenn ich mich recht erinnere) 3 DM und eine Fankurve gab es nicht. Pro Heimspiel waren es meistens 500-700 Zuschauer und wenn es ganz arg regnete wurden wir in der Halbzeitpause über die Stadionlautsprecher eingeladen, kostenlos in die überdachte Westtribüne überzuwechseln: Dort gab es etwa 25 Reihen Sitzplätze und dahinter Stehplätze (wo man aber recht groß sein musste, um etwas vom Spiel zu sehen). Mein einziges Auswärtsspiel in der Verbandsliga Mittelrhein war beim SC Köln-Nord (Stadion an der Rixdorfer Straße in Höhenhaus). Die Außenlinien lagen gefühlt einen Meter tiefer als der Anstoßpunkt, so dass die weiten Flanken auf Rechts- und Linksaußen gut getimed sein mussten, um nicht ins Aus zu gehen... Wenige Dutzend schwarz-rote Supporter begleiteten damals die Bayer-Elf. Der Knaller war das letzte Heimspiel der Saison 1974/75 (ich glaube gegen Frechen 20), als unser Goalgetter Matthias Brücken (den ich vor 3 Jahren beim Legendentag bei der LEV-Szene wieder getroffen habe!) kurz vor Schluss das Siegtor erzielte. Der Aufstieg in die 2. Bundesliga Nord war geschafft!!! :bayerapplaus

  • Warum warst du nur ein Spiel in den zwei Verbandsligajahren auswärts? Das waren doch alles recht nahe Spiele...
    Will ja nicht klugscheißen, aber mit dem Sieg am letzten Spieltag 1975 war der Aufstieg noch nicht klar. Ging dann erst noch in die Aufstiegsrunde mit Union Solingen und Arminia Hannover.... Erst am 15.06.1975 war der Aufstieg dann perfekt mit dem 3:2 gegen Arminia Hannover, so daß das letzte Spiel am 22.06.1975 bei Union Solingen ruhig mit 3:1 verloren werden konnte....


    Aber gern noch mehr Geschichten aus den 60er und 70er Jahren! Egal ob Heim- oder Auswärtsspiel! :bayerapplaus

  • Wir schreiben das Jahr 1931.
    Wir befinden uns inmitten der schweren weltwirtschaftlichen und weltpolitischen Krisenzeiten der späten 1920er und frühen 1930er Jahre.
    Wir haben den sich anbahnenden Zerfall der Weimarer Republik vor Augen, und viele von uns darben wegen Arbeitslosigkeit.


    In diesem Szenario ist der Fußball für die Menschen eine der wenigen Abwechslungen, welche sie am Wochenende wengistens für ein paar Stunden ihre schweren Sorgen und Nöte wenn schon nicht vergessen, so doch verdrängen zu helfen vermag.
    Selbstverständlich fokussiert auch 1931 alles auf den "großen" Fußball, mit dem Höhepunkt der Endspielrunde um die Deutsche Fußballmeisterschaft, welche am Ende Hertha BSC gegen den TSV 1860 München wird gewinnen können.


    Von der Öffentlichkeit außerhalb des Rheinlandes kaum wahrgenommen wird hingegen der Aufstieg von Bayer 04 in die 1.Bezirksklasse - 1931 gleichbedeutend mit der 3.Liga.
    Die erstmals erreichte Drittklassigkeit soll allerdings kein langfristiges Markenzeichen der Vereinsgeschichte werden:
    Nach den 5 Jahren von 1931 bis 1936 wird es in ferner Zukunft nur zwei weitere Drittligajahre in der Verbandsliga Mittelrhein (1973-75) geben.


    Dennoch ist der Aufstieg in die 3.Liga vor 85 Jahren ein wichtiger Meilenstein.
    Macht er doch den Weg frei für das neue Stadion am Stadtpark, welches die Fußballer ein Jahr später, zu ihrem 25. Vereinsjubiläum im September 1932, werden beziehen dürfen.
    Auch wenn die Fußballfeste in der Oberliga West, welche das neue Stadion in der ersten Hälfte der 1950er Jahre werden erbeben lassen, noch weit weg sind.


    Viel zu nahe hingegen sind die schwärzesten Jahre der deutschen Geschichte...

    Bayer 04 Leverkusen.
    Weil seit 1904 drin ist, was drauf steht.

  • Warum warst du nur ein Spiel in den zwei Verbandsligajahren auswärts? Das waren doch alles recht nahe Spiele...
    Will ja nicht klugscheißen, aber mit dem Sieg am letzten Spieltag 1975 war der Aufstieg noch nicht klar. Ging dann erst noch in die Aufstiegsrunde mit Union Solingen und Arminia Hannover.... Erst am 15.06.1975 war der Aufstieg dann perfekt mit dem 3:2 gegen Arminia Hannover, so daß das letzte Spiel am 22.06.1975 bei Union Solingen ruhig mit 3:1 verloren werden konnte....


    Aber gern noch mehr Geschichten aus den 60er und 70er Jahren! Egal ob Heim- oder Auswärtsspiel! :bayerapplaus


    Du hast wirklich 'ne seltsame Art, Dich zu bedanken ... taugst aber tatsächlich wenigstens als Klugscheißer.
    Ich war damals übrigens stolze 13, 14 Jahre alt und konnte bis heute tatsächlich nur knapp 1.000 weitere Bayer 04-Kicks (inkl. 15 Länderpunkte) live besuchen... :levz1

  • Ein Freund bat mich, seine Gedanken zur Verbandsligazeit hier zu posten, mache ich natürlich gerne. Grüße an einen fleißigen Mitleser ohne account ;)


    Bayers Jahre in der Verbandsliga (1974/ 75):
    Ich versuche mich mal zu erinnern. (Fast) sämtliche Heimspiele habe ich besucht. Damals noch mit einer „riesigen“ Bayer 04 Fahne, die mir meine Mutter zusammennähen musste. Stammplatz der Fans war die Mittellinie links von einem Zaun. Das Eintrittsgeld habe ich mir so manches Mal gespart, weil es damals noch einige Löcher in dem Geflecht gab, der den „Bayerplatz“ umgab- na ja, das Taschengeld war halt nicht allzu hoch. Ich kann mich an viele Spiele erinnern, in denen der Bayer erst in den letzten 10-15 Minuten die Siege herausgeschossen hatte, dann gab es aber auch fast immer 3-5 Tore uns. Jubel im Minutentakt. Der Bayer war i.d.R. gegenüber dem Gegner so konditions- und auch spielstark, dass der Abwehrriegel, den der Gegner bei Spielen in LEV generell aufbaute, in den letzten 15 Minuten wie ein Kartenhaus zusammenbrach, wenn Bayer erst mal ein Tor erzielt hatte.
    Auswärts war ich auch nicht. Mit 15 Jahren, keinem Geld, keinem Bus, der einen zu dem AW-Spiel fuhr UND einem Papa, der leider VFL- und nicht Bayerfan war. Obwohl ich glaube heimlich hat er sich doch gefreut- schließlich war er in den 60er Jahren immer dabei und ist auch in der Saison 1967/68 (Regio West Meisterschaft) immer mit mir zum Fußballspiel ins Stadion gepilgert. Danach war ich dann schon 10 Jahre und damit schon „groß“ genug, um alleine zu den Spielen zu gehen- OK, meine Mutter hat mich immer am Tor zur Bismarkstrasse abgeholt. Gut wenn man sein Elternhaus in Stadionnähe hatte!
    Bestätigen kann ich die Aussage des Kollegen: wenn es regnete, wurden wir vom Stadionsprecher auf die Tribüne gebeten- in der Halbzeit habe ich dann die Fahne, die für die Tribüne zu groß war, zu Hause abgeliefert und bin dann für die 2. Halbzeit auf die Tribüne gegangen. Plätze zum Sitzen gab es immer genügend. In den 2 Spieljahren waren die Zuschauerzahlen bei den regulären Spielen recht überschaubar. Ich denke, die Zahl von 500-700 Zuschauer ist realistisch und kommt hin. Größere Mengen kamen jedoch immer zu den Abschluss- oder Aufstiegsspielen nach der regulären Saison.
    Im ersten Jahr, welches Bayer als Meister abschloss, konnten Sie nicht aufsteigen, weil in dem Jahr die 2. Liga ins Leben gerufen wurde. So blieb nur die Teilnahme an der deutschen Amateurmeisterschaft. Dort schied das Team nach einer 1:3 Niederlage in Hamburg (Concordia??) und einem 1:0 Heimsieg im strömenden Regen vor ca. 5-6.000 Zuschauern, aus- nach einem wahren Sturmlauf und einem Keeper aus Hamburg, der einfach überall war und auch die unmöglichsten Bälle hielt, mindestens 2 nichtgegebenen Elfmeter (kennen wir ja aktuell auch) aus. Das hat mich dann ein paar schlaflose Nächte gekostet- war ich doch in dem Jahr nur Siege mit deutlichem Vorsprung „gewohnt“…


    Ein Gag war, dass die Ordner, die man ja auch sehr gut kannte, jeden per Handschlag zu jedem Heimspiel begrüßten . In der heutigen Zeit mit Sequrity da und Sequrity dort undenkbar. Zu (fast) jedem Spiel hatte ich eine große Tüte mit Konfetti dabei, die ich zur großen „Freude“ meiner Mutter in der laufenden Woche aus alten Zeitungen riss. Ich fand das damals einfach saustark- beim Einlaufen der Mannschaft und bei Toren Händeweise Konfetti loszulassen und auch noch die Fahne zu schwenken- ja, auch damals gab es bereits „Multitasker“ - meine persönlich letzte Konfettiaktion war das erste UEFA- Cupspiel in Kalmar/ Schweden, danach gab es zu Hause keine Zeitungen mehr ;) !!


    Aber noch einmal zurück in das Aufstiegsjahr. Es begann wieder mit dem einen oder anderen hohen Sieg des Teams. Soweit ich mich erinnere, war damals Brühl ein starker Gegner. Beim Heimspiel in Leverkusen, welches eigentlich gewonnen werden musste, hatte das Orgateam nur die Tribüne offen, damit die Stimmung besser rüberkommen sollte (jedenfalls soweit ich mich erinnere). Das Spiel lief dann recht zäh. Brühl mauerte, foulte, kratzte und spukte. Irgendwann reichte das dann einem Bayer Fan. Er, alle nannten ihm „Holzapfel“, hatte eine ziemlich große Brille an, stürmte plötzlich auf den Platz und wollte dem Schiri an den Kragen. Der lief aber lustigerweise nicht weg, sondern schlug plötzlich zu und Holzapfel lag, wie vom Blitz gefällt, auf dem Rücken und auf dem grünen Rasen. Ein Mannschaftsarzt (ich glaube der war von Brühl) hat seine Blutung gestillt, verbunden und Holzapfel kletterte danach wieder über das Gitter auf seinen Platz (heute UNMÖGLICH!) - zwar etwas kleinlauter aber unter den Fans als „kleiner Held“, zumindest heimlich gefeiert… am Ende gab es ein 1:1. Es musste noch ein wenig gezittert werden, ob es zur Aufstiegsrunde reichen würde.


    Letztendlich wurde der Bayer auch in dieser Saison Meister (… schon wieder Meister- wie langweilig!!! ;) – nix mit „We are the Champions“ (gab es noch nicht), sondern 3x „Hipp-Hipp-Hurra!!“) VORSICHT IRONIE!! Gegner waren die Union aus Solingen und Arminia Hannover. Beide Heimspiele wurden unter strahlend blauem Himmel und ca. 10-13.000 stimmungsvollen Zuschauern klar gewonnen. Damit war die Grundlage zum Aufstieg in die 2. Liga geschaffen. Mir ist leider entfallen, wie die AW-Spiele ausgingen (In SG haben sie das letzte Spiel verloren und in Hannover mindesten einen Punkt geholt, was letztendlich zum Aufstieg reichte. Ein dunkleres aber vielleicht doch notwendiges Kapitel war endlich beendet und der Bayer wieder im „bezahlten“ Fußball angekommen.


    So liefen die beiden Jahre ab. Natürlich kann es sein, dass Kleinigkeiten sich doch leicht anders darstellten, als von mir beschrieben- ich denke aber, der Großteil meiner Erinnerungen sind schon noch ganz OK und geben die Realität der damaligen Zeit gut wieder.

  • TEIL 1


    Die Relegationsspiele des 16. der Fußball-Bundesliga gegen den 3. der 2.Liga wurden vor 34 Jahren eingeführt.
    Die erste Relegation 1982 gewann Bundesligist Bayer 04 gegen den Zweitligisten Kickers Offenbach (A 1:0, H 2:1).
    Die zweite Relegation 1983 gewann Zweitligist Bayer 05 Uerdingen gegen den Bundesligisten Schalke 04 (H 3:1, A 1:1).


    So hatten sich die DFB-Funktionäre den mit der Relegation eigentlich beabsichtigten Artenschutz ihrer "Traditionsvereine" nicht vorgestellt:
    Die ersten beiden Relegationen, ausgerechnet die beiden Bayer-Vereine profitieren davon, und Schalke beißt ins Gras.
    Worst case, Super-GAU.
    Es halten sich hartnäckige Gerüchte, dass dieses Bayer-Szenario nebst weiterem Relegations-"Unglück", wie z.B. jenem (gleich doppelten) des FC St.Pauli gegen die beiden Nobodys FC Homburg und die Stuttgarter Kickers den DFB dazu bewogen haben soll, die Relegation nur 9 Jahre nach deren Einführung wieder auszusetzen, um sie erst 18 Jahre später wieder neu zu beleben.


    Wie dem auch sei:
    Nur gut 4 Jahre später reiben sich so mancher DFB-Funktionär und die große Heerschar der Bayer-Hasser unter den Fußball-Fans in erwartungsvoller Schaden(vor)freude die Hände, denn je länger die Saison 1995/96 fortschreitet, um so mehr zeichnet sich ab, dass sich die Bundesliga dank der Renaissance des direkten Abstieges für den Tabellen-16. womöglich auf einen Schlag gleich beider Bayer-Vereine wird entledigen können.
    Auf eine eingehende Beleuchtung der bis heute gern vertuschten Vorkommnisse aus den Jahren 1993 bis 1995, welche nach Bekanntwerden in der Konzernzentrale im Sommer 1995 umgehend den fristlosen Rausschmiss der Uerdinger Profi-Fußballabteilung seitens der Bayer AG nach sich zieht und damit deren Niedergang einleitet, wollen wir hier verzichten.
    Der zum KFC Uerdingen degradierte Krefelder Vorstadtverein jedenfalls steigt daraufhin postwendend als abgeschlagener Tabellen-Letzter aus der Bundesliga ab, und verschwindet nach anschließendem Sinkflug in der Versenkung des Amateuer-Fußballs.


    Doch was ist 1995/96 bloß in Leverkusen los?
    Es sind doch eigentlich die verheißungsvollsten Jahre der Vereinsgeschichte:
    Vor 7 Jahren der erste Titel mit dem Triumph im zweiten UEFA Cup-Finale, und vor 2 Jahren Titel Nr.2 mit dem DFB-Pokalsieg in Berlin.


    Was für eine Sahne-Mannschaft!
    Bernd Schuster, 21facher Nationalspieler für und Fußball-Europameister 1980 mit Deutschland, Europapokalsieger der Pokalsieger mit dem FC Barcelona 1982, 3facher spanischer Meister, 6facher spanischer Pokalsieger, und 2facher bester ausländischer Spieler in der Primera Division; im Trikot von Bayer 04 auf den Plätzen 1, 2 und 3 bei der Wahl zum Tor des Jahres 1994, und trotz läuferischer Nachteile mit seinen inzwischen 35 Lenzen immer noch ein genialer Mittelfeld-Stratege.
    Hans-Peter Lehnhoff, mit dem FC Antwerpen (1987-94) im Europacup-Finale der Pokalsieger 1993, in Belgien 1mal zum Fußballer des Jahres, 3mal zum besten Ausländer der Liga, und von den Antwerpen-Fans 6mal in 7 Jahren zum Spieler der Saison sowie in Antwerpens Jahrhundert-Elf gewählt; eine Pferdelunge mit unerbittlichen 70-Meter-Sprints auf der rechten Außenbahn deren anschließende Flanken von der Grundlinie ungezählte Tore vorbeiteten, und damit ein kongenialer Partner für Bernd Schusters genau in HaPes Lauf gespielte zentimetergenaue 50-Meter-Pässe.
    Paulo Sergio, der dribbelstarke brasilianische Weltmeister von 1994, 47 Tore in seinen 121 Bundesligaspielen für Bayer 04 und - was heute noch von eminenter Bedeutung werden wird - einer der Retter zum Klassenerhalt in 8.letzter Minute an jenem denkwürdigen 18.Mai 1996.
    Der Schwatte, 100facher Nationalspieler für die DDR (49) und Deutschland (51), mit 238 Toren (Dynamo Dresden 57, Bayer 04 181) nach Gerd Müller und Klaus Fischer drittbester Torschütze der höchsten deutschen Spielklassen.
    Außerdem Kaliber wie unser heutiger Sportdirektor, Mittelfeldabräumer Carsten Ramelow oder "Zecke" Neuendorf, um nur drei weitere zu nennen.


    Und dann das.
    Auf der Zielgeraden der Saison 1994/95 hat Bayer 04 am 4.April im Haberland das UEFA-Cup-Halbfinal-Hinspiel gegen den späteren Sieger AC Parma mit 1:2 verloren - Auslöser der Beurlaubung des mittlerweile glücklosen Trainers Dragoslav Stepanovic.
    Als Nachfolger kommt am 10.April 1995 der UEFA-Cup-Sieg-Trainer Erich Ribbeck wieder zurück an Bord.


    Eine seiner ersten Amtshandlungen:
    Das UEFA-Cup-Halbfinal-Rückspiel am 19.April in Parma.
    Alles könnte so hoffnungsvoll sein, wenn da nicht schon in diesem Spiel . . .


    . . . diese fixe Idee von Erich Ribbeck wäre, jenen alten Hut wieder hervorzukramen, der vor 9 Jahren mit keinem Geringeren als Thomas Hörster so vorzüglich funktioniert, und Tommy zum Nationalspieler gemacht hat:
    Zurückziehen des Mittelfeld-Strategen auf die Libero-Position.


    Der 1993 beim FC Bayern gescheiterte und seitdem den Ruhestand auf Teneriffa genießende Ribbeck denkt nicht im Traum an die Möglichkeit, einzukalkulieren, dass es in der Zwischenzeit eine Weiterentwicklung des modernen Fußballs geben könne, und deshalb zu akzeptieren, was jedem Insider klar ist:
    Nicht nur dass der Libero als solcher ausgedient hat.
    Vor allem ist der alternde Weltstar Bernd Schuster auf der Libero-Position völlig fehl am Platze, weil er von den Gegenspielern reihenweise überlaufen wird.
    Das Spiel in Parma mündet in der vorhersehbaren Katastrophe.
    Bayer 04 ist mit dem 0:3 mehr als gut bedient.


    Jedem, ausnahmslos jedem von uns wird schonungslos vor Augen geführt, warum Ribbeck den überforderten Bernd Schuster im Spielverlauf weder von der Libero-Position wieder ins offensive Mittelfeld vorzieht, noch ihn von seiner öffentlichen Demütigung erlöst, indem er ihn vom Platz nimmt:
    Nur wenige Tage nach seinem Amtsantritt statuiert Ribbeck mit seiner Machtdemonstration gegenüber Schuster sein Exempel für die Zukunft.
    Im nachhinein wünschen wir uns geradezu, die W11 hätte die verdiente deutliche 0:9 oder 1:10 Klatsche in Parma kassiert, jeder weitere Tag mit Ribbeck und damit die Saison 1995/96, so wie wir sie jetzt erleiden müssen, wäre uns ganz sicher erspart geblieben.


    So aber geht es mit mulmigen Gefühlen in die neue Saison.
    Zwar scheint es vielversprechend loszugehen zu Saisonbeginn, 2:1-Sieg in Rostock.
    Bei den limitierten Rostockern läuft es bis eine Viertelstunde vor Schluss eigentlich ganz gut, Libero (!!!) Bernd Schuster ist neben Ioan Lupescu bester Mann auf dem Platz (allein das hätte Warnung genug sein müssen :wacko:) .
    Doch dann begeht der blonde (B)Engel eine rätselhafte Tätlichkeit gegen Baumgart, fliegt mit Rot vom Platz, und während er seine Sperre absitzt, machen die ersten Gerüchte die Runde, er habe diesen Platzverweis provoziert, um Trainer Erich Ribbeck eins auszuwischen.
    Tatsächlich wird im weiteren Saisonverlauf immer sichtbarer, dass die Chemie zwischen Ribbeck und Schuster hoffnungslos vergiftet ist.


    Ribbeck denkt nicht im Traum daran, das zu sehen, was jeder sieht:
    Es fehlt die Absicherung nach hinten.
    Und so tut sich: Nichts, nichts, und wieder nichts.
    Statt sinnvoller alternativer Ideen und Maßnahmen setzt Ribbeck einfach Schuster auf die Ersatzbank.
    Wieder und wieder.


    Im Team rumort es.
    Je weiter die Saison voranschreitet, um so mehr schreitet auch Ribbecks Autoritätsverlust innerhalb der Mannschaft voran, und um so mehr Punkte gehen dadurch verloren.
    Das Murren auf den Tribünen wird immer aggressiver und lauter.
    Viele Fans bleiben entmutigt und entnervt ganz weg.
    Die Abwärtsspirale wäre vielleicht noch aufzuhalten, wenn . . .


    . . . da nicht zwei Sturköpfe wären, die ihre Privatfehde auf dem Rücken der Mannschaft, zum Schaden des Vereins und auf Kosten der Fans austragen.
    Das Ganze eskaliert über Allerheiligen - was für ein Sinnbild.
    Für das abendliche Wochentags-Heimspiel am 3.November gegen den HSV (0:1) streicht Ribbeck Schuster aus dem Kader.
    Begründung: Fehlende Kampf- und Laufbereitschaft.
    Bayer 04 will den bis 1997 datierten Vertrag mit Schuster vorzeitig auflösen.
    Schuster ist mit den Konditionen nicht einverstanden und leitet rechtliche Schritte gegen den Verein ein.


    Am Freitagabend erleben die Funktionäre von Bayer 04 und das Trainer-Häufchen Elend Ribbeck an der Seitenlinie die schlimmsten 150 Minuten ihres Fußball-Lebens mit aschfahlen Gesichtern:
    Bernd Schuster hat sich "zu seiner eigenen Rechtssicherheit" provozierend auf die Auswechselbank gesetzt, um zu zeigen, "dass ich meine vertraglichen Verpflichtungen erfülle."
    Keiner der Möchtegern-Offiziellen bringt den Mut auf, ihn auf die Tribüne oder aus dem Stadion zu verweisen.
    Keiner.

    Bayer 04 Leverkusen.
    Weil seit 1904 drin ist, was drauf steht.

  • TEIL 2


    Das Haberland ist zum ersten mal seit langem zum Bersten picke packe voll; und das schon eine Stunde vor dem Anpfiff.
    Alle, alle sind sie gekommen, um sich geschlagene zweieinhalb Stunden lang die Lunge dermaßen laut aus dem Hals zu brüllen, wie man es nie zuvor im Haberland gehört hat.
    Es sind Wechselgesänge der ganz besonderen Sorte.


    Zum einen das angelegentlich späterer Trainer-Debatten zur Legende gewordene:
    "RIBBECK RAUS!!! RIBBECK RAUS!!! RIBBECK RAUS!!!"
    Zum anderen die bis nach Köln zu hörende Solidaritätsbekundung:
    "SCHUSTER! SCHUSTER! SCHUSTER!"
    Der sitzt schweigend auf der Bank und genießt.


    Das Band ist zerschnitten, Schuster entschwebt kurz darauf auf Nimmerwiedersehen, und viele Fans haben fertig mit Bayer 04.
    Der eh schon zutiefst verunsicherten Mannschaft gibt das von den Medien selbsredend in bester Waidmannsmanier ausgeschlachtete Affentheater den Rest.
    Die erhoffte befreiende Wirkung des vermeintlich "reinigenden Gewitters" bleibt ebenso aus, wie die in naiver Erwartung der Bayer-Offiziellen erhoffte Wiederherstellung der Trainer-Autorität.
    In den folgenden Monaten schafft es Ribbeck zu keinem Zeitpunkt, die avisierte Stabilisierung der Mannschaft, geschweige denn deren eingeforderte Leistungssteigerung auf den Rasen zu bringen.


    Unaufhaltsam taumelt das sensible Gebilde des filetierten Star-Ensembles der Abstiegszone entgegen.
    Rund um das Haberland macht sich der Kater nebst der reuevollen Einsicht breit, im November 1995 den falschen Mann vom Hof gejagt zu haben.
    Spät, zu spät, viel zu spät vollziehen die Verantwortlichen von Bayer 04 den Schritt, den man sich schon im Sommer 1995 gewünscht hätte:
    Ribbeck wird gefeuert.


    Am 28.April übernimmt Peter Hermann, der vor 5 Jahren schon einmal als Interimstrainer fungiert hat, in dieser dramatischen Situation bis zum Saisonende.
    Und es soll ein Horror-Szenario bis zur letzten Sekunde werden.


    Wir schreiben den 11.Mai 1996.
    Vorletzter Spieltag.
    Während Bayer 04 auch sein letztes Auswärtsspiel in Freiburg verliert (1:2) und mit 37 Punkten auf Platz 14 zurückfällt, gewinnt der Tabellen-16. Kaiserslautern sein letztes Heimspiel gegen Rostock (2:0) und rückt mit jetzt 35 Punkten bis auf 2 Zähler an Bayer 04 und den 15. 1.FC Köln heran.


    18.Mai 1996.
    Letzter Spieltag.
    Es kommt zum Abstiegs-Finale Bayer 04 gegen den 1.FC Kaiserslautern.


    Die Ausgangslage für die Lauterer ist klar:
    Gewinnen sie nicht in Leverkusen, müssen sie absteigen.
    Sie sind auf jeden Fall gerettet, wenn sie dieses Spiel gewinnen.


    Bayer 04 reicht ein Unentschieden für den Klassenerhalt.
    Kann sich aber auch im Falle einer Heimniederlage noch retten, wenn Hansa Rostock zeitgleich den 1.FC Köln schlägt.
    Auch die Tordifferenz (Bayer 04 -1, Köln -3) kann in diesem Fall noch eine Rolle spielen...


    Zur Halbzeit steht es auf beiden Plätzen 0:0.
    Noch ist alles im Lot, das Zittern auf den Rängen wird bis zum Anpfiff der 2.Halbzeit mit Würstchen und Getränken überbrückt.


    Doch dann läuft alles gegen die W11.
    58.Minute:
    Kaiserslautern erzielt das 1:0 durch Pavel Kuka.
    In diesem Moment ist Bayer 04 abgestiegen.


    72.Minute:
    Auch Köln geht durch Holger Gaißmayer mit 1:0 in Führung.
    Keine Rostocker Schützenhilfe in Sicht.
    Ausgleich oder Abstieg lautet die Parole.


    Doch die W11 macht ihren Fans keinerlei Hoffnung, stolpert über den Platz wie gelähmt.
    Kaiserslautern hingegen spielt befreit auf, fährt einen Konter nach dem anderen.
    Pavel Kuka und National-Mittelstürmer Olaf Marschall haben Chancen, klar auf 2:0 oder 3:0 zu erhöhen.
    Aber sie versieben sie alle.


    Als alles schon (fast) verloren scheint, kommen wir auf die eingangs erwähnte Situation mit Paulo Sergio zurück.
    80.Minute:
    Kaiserslautern spielt den Ball in Höhe des Leverkusener Strafraums ins Aus, damit Olaf Marschall, der sich bei einem Foul von Münch verletzt hat, behandelt werden kann.
    81.Minute:
    Der behandelte Marschall kann nicht weiterspielen, für ihn kommt Dirk Flock auf's Feld.


    82.Minute:
    Paulo Sergio führt den Einwurf für Bayer 04 aus.
    Aber nicht wie zu erwarten wäre in Richtung Lauterer Hälfte, sondern zum eigenen Torwart.
    Der schlägt unter den gellenden Pfiffen der Lauterer Fans, die ihr Team nach der Verletzungsunterbrechung wegen Paulo Sergios Einwurf zum eigenen Mann unfair behandelt fühlen, lang nach vorne.
    Beim Versuch, diesen Ball nahe der linken Seitenlinie in Höhe der Lauterer Strafraumlinie anzunehmen, wird Rudi Völler festgehalten.
    Schiri Bernd Heynemann gibt Freistoß für Bayer 04.
    Rudi Völler führt diesen aus.
    Ca. 10 Meter zurück, auf Mike Rietpietsch.
    Der nimmt den Ball an und läuft mit dem Ball, sich in Richtung Spielfeldmitte orientierend, einige Meter in Richtung Lauterer Tor.
    Da er ca. 22, 23 Meter vor dem Tor immer noch nicht angegriffen wird, entschließt er sich, einen Fernschuss abzugeben.
    Der kommt mittig auf's Tor und wird von Lauterns Keeper Reinke pariert.
    Festhalten kann er den Flatterball aber nicht.
    Er wehrt ihn eigentlich richtig zur Seite ab, doch an der Ecke des Fünfmeterraumes lauert Markus Münch und drischt den Abpraller vehement unter die Latte.
    8 Minuten vor Schluss doch noch der Ausgleich.
    1:1.


    Es folgen die längsten 8 Minuten, die ein Mensch erleben kann.
    Beim Schlusspfiff ist das Haberland ein Tollhaus.
    Während Spielern, Offiziellen und Fans von Bayer 04 Zentnerlasten von den Schultern fallen, sacken Lauterer Spieler, Offizielle und Fans in sich zusammen.
    Rudi Völler schließt seinen untröstlichen Nationalmannschafts-Kollegen Andi Brehme in die Arme.
    Es ist die Hölle, gleich auf welcher Seite man steht.


    Schon mehrfach erlebt.
    Wer hat noch nicht, wer will noch mal?
    Nein danke.
    Jedes weitere mal wäre ein mal zu viel.

    Bayer 04 Leverkusen.
    Weil seit 1904 drin ist, was drauf steht.