Beiträge von Lou

    Bin, was den Tour de France angeht, dieses Jahr sehr sehr zwiegespalten: einerseits besteht die Möglichkeit, dass 3 meiner Landsleute einen Platz unter den ersten 10 machen werden (Kirchen, F.Schleck und A.Schleck), anderseits habe ich den Glauben an einen sauberen Radsport längst verloren... naja, werde wohl früher oder später doch wieder vor der Glotze hängen...

    War auch gestern am Bieberer Berg. Vom kämpferischen her ein klasse Spiel, Stimmung sehr gut, wichtiger Punkt für den Klassenerhalt und wenn Türker den Ball in den 88.Minute noch reingemacht hätte, dann.... naja, egal, nächste Woche einen Punkt in Osnabrück und der OFC bleibt der 2.Liga erhält.


    BAYER UND DER OFC!
    :LEV3

    Fahrt nach Rostock war dieses WE für mich leider aus zeitlichen Gründen unmöglich, werde dafür morgen in Offenbach sein. Wäre schon geil, wenn die morgen den Klassenerhalt sichern würden...

    Danke für alles Calle! Somit verabschiedet sich jetzt der einzige Spieler, der seit ich mich für Fußball interessiere, immer beim Bayer war.

    6.Juni 2008:
    Nur noch ein Tag bis zum Turnier. Die Antwort auf die wohl interessanteste Frage was den deutschen Kader angeht ist längst gelüftet, Lehmann steht als Nummer 1 im deutschen Tor, Hildebrand ist die Nummer 2 und Enke die Nummer 3. Insbesonders in München war man nicht begeistert über diese Entscheidung. "Rensing ist ganz klar Deutschlands Nummer Eins. Oliver Kahn hat bei der WM 2006 bewiesen, dass er auch als Nummer 2 sehr wichtig für die Nationalmannschaft ist. Als dritter Keeper wäre ein Bernd Dreher mit seiner Erfahrung goldwert für die Nationalmannschaft", so Kalle Rummenigge.


    7.Juni 2008:
    Die ersten Spiele in der Gruppe A stehen an. Vor dem Eröffnungsspiel wird Pavel Nedved ein Blumenstrauß überreicht - er feiert Jubiläum und bestreitet zum zehnten Mal "das letzte große Turnier seiner Karriere." Vor dem Ernst-Happel-Stadion in Wien protestieren 15000 Österreicher "Bewahrt uns vor dieser Blamage - zieht unsere Nationalmannschaft zurück" - gemeinsam mit rund 80000 angereisten Engländern veranstalten sie vor dem Hotel mit der österreichischen Nationalmannschaft ein gellendes Pfeifkonzert.


    8.Juni 2008:
    Kroatien deklassiert Österreich mit 9-0, Deutschland schlägt Polen mühelos mit 4-1... "Den Distanzschuss von Krzynowek hätte Sepp Maier heute noch gehalten - selbst mit verbundenen Augen" kommentierte Gerd Rubenbauer den Ehrentreffer der Polen. Wayne Rooney übernimmt die österreichische Staatsbürgerschaft.


    9.Juni 2008:
    In Bern spielt Holland gegen Italien. van Basten überrascht stark mit seiner Startaufstellung, in der unter anderem der Youngster von Ajax Amsterdam Vurnon Anita steht - während Rafael van der Vaart nur auf der Bank sitzt. Im Sturm spielen Babel und Robben auf den Flügel, Klaas Jan Huntelaar zentral. Ruud van Nistelrooy musste 90 Minuten lang auf der Bank versauern. Holland ist spielerisch über 90 Minuten überlegen, es gelingt ihnen jedoch einfach nicht ein Tor zu machen. Das Chancenverhältnis von 26:1 ändert nichts am Endstand: 0-0!


    11.Juni 2008:
    Beim Spiel Tschechien gegen Portugal verletzt sich Cristiano Ronaldo nach einem Zweikampf und muss ausgewechselt werden. Heulend verlässt er das Spielfeld. Portugal verliert mit 0-2. Jose Mourinho, der während der EM als Co-Kommentator beim portugiesischen Fernsehen arbeitet, wittert einen Komplott. "Die Selecao ist mit sportlichen Mitteln nicht zu stoppen - Mitteleuropa möchte aber keinen Europameister aus dem Südwesten des Kontinentes. Jetzt versuchen die Gegner, mit freundlicher Mithilfe der Schiedsrichter uns eben auf diese Weise aus dem Turnier zu ekeln." In Basel findet das Spiel Schweiz-Türkei statt. Vor dem Stadion werden 50 randalierende türkische Hooligans festgenommen - unter ihnen Ex-Nationalspieler Özalan Alpay. Michael Owen übernimmt die österreichische Staatsbürgerschaft.


    12. Juni 2008:
    Österreich verliert gegen Polen 2-8. Rooney und Owen erzielten je ein Tor. Kroatische und deutsche Fans singen gemeinsam "three lions stay at home." Das Spiel endet übrigens mit 2-2, "Lehmann hat bei beiden Toren sehr alt ausgesehen, Bernd Dreher hätte beide Bälle gehalten.", so Uli Hoeness.


    13.Juni 2008:
    Nachdem er in der vergangenen Woche heftig in den Medien kritisiert wurde, bringt van Basten nun doch Ruud van Nistelrooy, wenn auch erst nach 75 Minuten. Holland schlägt Frankreich 2-0, zweifacher Torschütze Ruud van Nistelrooy.
    Frank Lampard übernimmt die österreichische Staatsbürgerschaft.


    14.Juni 2008:
    Spanien, das im ersten Spiel Russland mit 5-2 schlagen konnte zaubert weiter und besiegt nun Schweden mit 4-0. Griechenland gegen Russland endet 0-0 - das ganze Spiel wird kein einziger Torschuss abgegeben.
    John Terry übernimmt die österreichische Staatsbürgerschaft.


    15.Juni 2008:
    Schweiz schlägt Portugal mit 1-0, wodurch Portugal aus dem Turnier ausscheidet. Mourinho ist von seinen Verschwörungstheorien überzeugt und fordert, die Schweiz wegen Korruption aus der EU zu entlassen. Tschechien ist Gruppensieger, Schweiz Zweiter. Paparazzi beobachten Victoria Beckham und ein Umzugsunternehmen im Schloss Schönbrunn.


    16.Juni 2008:
    David Beckham übernimmt die österreichische Staatsbürgerschaft.
    Österreich - Deutschland, die österreichischen Fans singen "God save the Queen" auf die Melodie der österreichischen Nationalhymne. Hinter dem Tor hängen zwei Banner "Do you remember Cordoba 78?" und "Do you remember Wembley 66?" Die deutschen Fans singen "Ohne England fahr'n wir zur EM.", was mit lautstarken "You're shit and you know you are"-Gesängen des Rest des Stadions gekontert wird. Österreich und Deutschland trennen sich 1-1. Lehmann sah, laut Rummenigge beim Gegentor aus "wie ein Reservekeeper einer Schülermannschaft."


    17.Juni 2008:
    Holland-Rumänien 0-0, erneut folgen gellende Pfiffe der Oranje-Fans, die das ganze Spiel über van der Vaart und van Nistelrooy gefordert hatten, die beide wie bereits im Spiel gegen Italien über 90 Minuten auf der Bank saßen. Dennoch ist Holland, genau wie Italien, für das Achtelfinale qualifiziert.


    18.Juni 2008:
    Die bereits für das Achtelfinale qualifizierten Spanier spielen befreit und locker auf, schlagen die Griechen mühelos mit 4-1.


    19.Juni 2008:
    Queen Elizabeth II. eröffnet den "British Isles Cup", an dem Schottland, Irland, Nordirland, Wales und England teilnehmen. Englands Nationaltrainer Fabio Capello stellt wenige Stunden vor der Turniereröffnung mit Erschrecken fest, dass einige seiner wichtigsten Spieler nicht einsatzbereit sind, da sie inzwischen die österreichische Staatsbürgerschaft angenommen haben und somit nicht mehr für England spielberechtigt sind. Spontan werden Ivanschitz, Leitgeb, Stranzl und Ibertsberger eingebürgert. Tschechien unterliegt Kroatien knapp mit 1-2 durch ein Last-Minute-Tor von Petric.


    20.Juni 2008:
    Schottland schlägt England mit 5-0, da hier in Form eines Mini-Turniers gespielt wird, ist England jetzt bereits ausgeschieden und muss im Spiel um Platz 3 gegen Nordirland ran. Deutschland trifft bei der Europameisterschaft auf Gastgeber Schweiz. Nach 120 Minuten steht es 0-0 und es geht ins Elfmeterschießen. Torhüter Lehmann faltet einen Stadtplan von Wien aus, wo er sich ungefähr eingetragen hat, wo die Schweizer möglicherweise ihre Elfmeter hinschießen werden. Barnetta drischt den ersten Elfmeter auf die Gegentribüne, den zweiten Elfmeter schießt Alex Frei in den Prater und der dritte Elfmeter von Marco Streller wird wenige Tage später in Bulgarien aus der Donau gefischt.


    21.Juni 2008:
    Italien unterliegt Schweden mit 0-1, Torschütze in der 89.Minute war Zlatan Ibrahimovic. Noch am gleichen Abend erhält er einen Anruf von Inter-Präsident Moratti: sein Vertrag wird fristlos gekündigt und er kann sich einen neuen Verein suchen.


    22.Juni 2008:
    Spanien-Holland lautet die vierte Viertelfinalpaarung. Vom Spaßfußball der Spanier ist nichts mehr zu sehen. Oranje schlägt Spanien locker mit 3-0, zweifacher Torschütze Joker Ruud van Nistelrooy.


    23. Juni 2008:
    Spiel um Platz 3 beim British Isles Cup: England unterliegt Nordirland mit 1-6. "The Mirror" redet von der größten Blamage für England seit dem Hundertjährigen Krieg.


    24. Juni 2008:
    Schottland führt nach 80 Minuten mit 3-1 gegen Irland im Finale des British Isles Cup. 81.Minute Aiden McGeady 3-2, 86.Minute Robbie Keane 3-3, 88.Minute Kevin E. Doyle 3-4! Somit ist Irland Sieger des British Isles Cup 2008. Toni Polster, inzwischen Vorsitzender der FA, überreicht Robbie Keane den Pokal.


    25.Juni 2008:
    Kroatien-Deutschland, die "three lions stay at home" Gesänge werden wiederholt, 1-0 Sieg für Deutschland, weltklasse Leistung von Lehmann und Deutschland steht im Endspiel! "Jens Lehmann steht nach wie vor ganz oben auf unserer Wunschliste.", so Uli Hoeness.


    26.Juni 2008:
    Holland-Schweden ist andere Halbfinale. Ruud van Nistelrooy steht, genau wie es die Fans und Medien seit Wochen fordern, endlich in der Startelf. Beim Stand von 0-1 für Schweden zur Halbzeit wechselt van Basten zur Überraschung aller Zuschauer van Nistelrooy aus und bringt mit Jan Kromkamp einen weiteren Defensivmann. Das Spiel endet 0-1 für Schweden...


    27.Juni 2008:
    Der Flieger von Wien-Schwechat nach Amsterdam muss in Köln-Bonn notlanden, da Oranjefans im Schipol-Flughafen in Amsterdam die Landebahnen besetzen und fordern, dass man van Basten aus dem Flugzeug schmeißt - ohne Fallschirm...


    29.Juni 2008:
    Deutschland gegen Schweden, eine Endspielpaarung mit der wahrscheinlich nur wenige vor dem Turnier gerechnet haben. In der 85.Minute steht es noch 0-0. Es folgt ein Distanzschuss aus 40 Metern von Kallström, Lehmann greift am Ball vorbei und es steht 0-1 für Schweden. In der 90.Minute tunnelt Ibrahimovic den deutschen Keeper zum 0-2 Endstand. "Dass wir mit Rensing den EM-Titel geholt hätten, ist wohl jedem der 82 Millionen Deutschen klar", so Uli Hoeness. Auf die Frage des Reporters, welche Neuzugänge er sich für die kommende Saison beim FC Bayern vorstellen könne, antwortet er: "Wir wollen Zlatan, wir wollen van Nistelrooy - doch Lehmann wollen wir nicht."


    7.Juli 2008:
    In Bern beginnt eine Protestaktion "Rettet die Tradition - NEIN zur Umbenennung des Wankdorfstadions!"




    Lou Hartmann

    In der zweiten Halbzeit erwischte Leverkusen einen Start nach Maß: in der 50.Minute köpfte Barnetta nach schöner Flanke von Kießling zum 0-3. Während meinen Mitreisenden recht kalt war, konnte ich mich nicht beklagen. Meine dicke Winterjacke hielt warm, auch wenn sie bereits den ganzen Tag zur Belustigung von Lisa und Mike beitrug: teilweise wurde ich sogar mit dem Reifenmännlein aus der Michelin-Werbung verglichen. Die Zürcher leisteten kaum noch Gegenwehr und Rolfes spielte einen Steilpass in den Strafraum: Bulykin war einen Schritt schneller als die FCZ-Abwehr und erzielte das 0-4. Kurz vor Schluss leistete sich Keeper Leoni noch einen schlimmen Patzer, der Ball fiel vor die Füße des eingewechselten Fanis Gekas, dieser leitete den Ball zu Kießling weiter, der zum 0-5 Endstand traf. Spartak Moskau verlor zeitgleich in Toulouse, somit war Leverkusen Gruppenerster. An dieser Stelle möchte ich aber auch den FCZ-Fans meinen großen Respekt aussprechen. Trotz 0-5 Rückstand weiter Stimmung machen ist schon eine reife Leistung. Auch nach dem Spiel gab es keinerlei unangehme Zwischenfälle. So sollte Fußball immer sein. Während dem Spiel wurde natürlich von beiden Fanblöcken gegen den Gegner gepöbelt, aber das gehört beim Fußball dazu. Ohne Gesänge wie "In Europa kennt euch keine Sau" oder "Ihr seid nur blau-weiße Kölner" und Antworten wie "Scheiss Leverkusener" wäre Fußball irgendwie nicht mehr Fußball. Da Mike am Donnerstagmorgen zur Uni musste, beschlossen wir, gleich zu ihm in die WG zurückzukehren. Der Tram war erneut überfüllt, der Fahrer machte erneut die Durchsage, die Türen nicht zuzustellen, welche diesmal mit einem lauten Pfeifkonzert beantwortet wurde. Wir stiegen dann nach einigen Stationen aus, fuhren mit der S-Bahn nach Oerlikon und von dort aus mit dem Bus zurück zur WG. Dort angekommen wurde noch etwas im Internet gesurft, bevor wir irgendwann gegen 1 Uhr morgens einschliefen. Am anderen Morgen war Mike bereits an der Uni als wir aufwachten. Wir nutzten den Tag, um uns Zürich etwas anzusehen. Wir wollten eine Tageskarte für den Tram kaufen, jedoch nahm der Fahrkartenautomat nur Münzen an, wir hatten jedoch nur Scheine. Ein Schaffner, der gerade zufällig vorbeikam, schrieb uns eine Sondergenehmigung, ohne Fahrkarte zum Central zu fahren, wenn wir dort eine Tageskarte kaufen würden. Dies taten wir dann auch so. Nach einem ausgedehnten Frühstück bei Starbucks am Central gingen wir durch die Bahnhofsstraße und am Limmatquai entlang. Wir waren mit Mike um 12 Uhr für das Mittagessen verabredet. Leider war die Bahnhofsstaße etwas länger als erwartet und somit hatten wir etwas Verspätung. Nach dem gemeinsamen Mittagessen im Migros-Take-Away musste Mike noch einige Aufgaben für die Uni erledigen. ...und wenn man mit der kleinen Schwester in eine Stadt fährt, muss man sich bewusst sein, dass man auch diverse Kleidergeschäfte von innen sehen wird. Wir fuhren mit dem Tram nach Sihl-City, wo zahlreiche Geschäfte abgegrast wurden. Bei Media Markt schaute ich mir auf einem Fernseher das Spiel vom Vortag an. Lisa kaufte diverse CD's und DVDs. Ich suchte auch etwas nach einem passenden Geschenk für einen Klassenkameraden, bei dem ich am darauffolgenden Tage zum Geburtstag eingeladen war, wurde aber in Sihl-City nicht fündig. Wir tranken noch eine Cola, beziehungsweise einen Orangensaft, und kehrten dann ins Stadtzentrum zurück. Am Bahnhof gab es auch noch zahlreiche Geschäfte, die auf unseren Besuch warteten. Dann fuhren wir mit dem Tram weiter zum Schaffhauser Platz, wo der "Fußballcorner Oechslin" war. Das, was für 15jährige Schwestern Prada oder Louis Vuitton ist, war für Fußballfans dieser Laden. Neben zahlreichen Europameisterschaftsfanartikel gab es hier auch eine unglaublich große Auswahl an Trikots und Schals von Fußballvereinen aus aller Welt. Neben den Teams der Axpo Super League, Bundesliga, Serie A, Primera Division, Premier League und Ligue 1 fand man hier auch etwa Trikots von Teams wie den Kaizer Chiefs aus Johannesburg, den Corinthains aus Sao Paulo oder den Boca Juniors aus Buenos Aires. Da ich die Boca Juniors sehr gut leiden kann und der Verein mich irgendwie fasziniert, habe ich mit dem Gedanken gespielt, mir ein solches Trikot zu kaufen. Die 110 CHF waren mir dann doch zu teuer, jedoch gab es noch ein Lager mit weiteren Fanartikel. Hier fand ich eine weiße Retrojacke der Boca Juniors, welche mir recht gut gefiel und so kaufte ich diese spontan. Ich unterhielt mich noch etwas mit dem Verkäufer. Als sich herausstellte, dass ich Luxemburger sei, fragte er, ob ich denn Jeunesse Esch Sympathisant wäre. Ich erzählte ihm, dass Avenir Beggen mein Lieblingsverein in Luxemburg wäre. Auch dieser Verein war ihm, zumindest dem Namen nach, ein Begriff. Wir unterhielten uns noch etwas über Fußball aus aller Welt, bevor ich dann mit Lisa zum Central zurückkehrte, wo Mike uns den Schlüssel seiner WG geben wollte. Er war am Abend noch eingeladen, Lisa und ich wollten etwas Essen gehen und dann in seiner WG eine DVD anschauen. Wir kehrten zur WG zurück und etwa eine Stunde später fuhren wir zum Hauptbahnhof, wo wir zu Abend aßen. Anschließend sahen wir uns bei Mike eine DVD an. In der WG traf ich übrigens auch Patrick, einen Mitbewohner von Mike, den ich seit Mai nicht mehr gesehen hatte, wieder. Auch Christophe, ein weiterer WG-Mitbewohner traf in der Wohung ein. Kurze Zeit später war auch Mike wieder zu Hause. Es wurde noch ein Gute-Nacht-Bier getrunken, bevor wir dann so gegen Mitternacht zu Bett, beziehungsweise eher zu Luftmatratze, gingen. Am Freitag standen wir bereits kurz vor acht Uhr auf, da Mike mit anderen Studenten Bier gebraut hat und dies unbedingt jetzt abgefüllt werden musste, da über die Weihnachtsfeiertage keiner der brauenden Studenten in Zürich blieb. Kurz nach 10 Uhr war das Bier dann in den Fässern, doch Mike musste noch einmal zu seiner Wohnung zurück, da eigentlich ein Computer zu ihm hätte geliefert werden sollen. Um 11 Uhr 15 kehrte er dann zum Central zurück, von wo aus wir zum Bahnhof gingen. Er wollte bei Nordsee noch Fish and Chips kaufen und bat uns bei Migros Getränke zu holen. Dort sollten wir uns dann treffen. Leider gab es am Zürcher Bahnhof zwei Migrosse und wir fanden uns nicht. Der Empfang war sehr schlecht, so war es kaum möglich sich telefonisch zu verständigen. Um 11 Uhr 36 sollte unser Zug fahren, inzwischen war 11 Uhr 33 und wir hatten keinen Plan, wo im Bahnhof Mike sich befinden würde. Glücklicherweise hatten Mike und ich die gleiche Idee: die einzige Möglichkeit, den Zug nicht zu verpassen wäre, sofort zum Gleis zu gehen. Wir begaben uns also schnellstmöglich zu Gleis 18 und gottseidank war Mike bereits im Zug. Der Zug rollte schon langsam los, als Lisa und ich wirklich im allerletzten Moment einstiegen. Die Rückfahrt war sehr amüsant und die Zeit verging wie im Fluge. Es wurde viel gescherzt und gelacht. Die Zollkontrollen waren diesmal peinlich genau und eine Frau im Abteil hinter uns musste verpackte Weihnachtsgeschenke öffnen. Unser Gepäck wurde gottseidank nicht durchsucht. Auch wenn wir nichts "Verbotenes" dabei hatten kann ich es nicht leiden, wenn Zollbeamte oder Hunde mit feuchten Nasen in meiner Tasche rumschnüffeln. Kurz nach Straßburg liefen einige Zollbeamte und drei Polizisten durch den Wagen und es wurde ein Mann festgenommen. Gegen 17 Uhr erreichten wir Luxemburg. Unser Anschlusszug nach Walferdingen fuhr erst um 17.20, Mikes Zug Richtung Troisvierges um 17.15, sodass wir noch etwas Zeit hatten. Bei einer Konditorei am Luxemburger Bahnhof kaufte ich Schokolade, welche wir dann im Bahnhof verspeisten. Zwischen den Gleisen 4 und 5 verabschiedeten wir uns dann von Mike und um 17.30 erreichten wir den Walferdinger Bahnhof - wo eine herrliche Auswärtsfahrt endete.



    Lou

    Habe auch einen Reisebericht geschrieben:


    Mittwoch, 19.Dezember 2007, die voraussichtlich letzte Auswärtsfahrt des Jahres steht an. Gemeinsam mit meiner Schwester Lisa geht die Reise am Mittwochmorgen kurz vor 10 Uhr los. Zu Fuß begeben wir uns zum Walferdinger Bahnhof, wo um 10.01 der Zug nach Luxemburg fährt. In der Hauptstadt angekommen, kauft Lisa schnell eine Railplus-Karte, bevor dann noch bei Delhaize einige Esswaren für die Fahrt gekauft werden. Nachdem wir die Railplus gekauft haben grüsste mich jemand am Bahnhof. Ich drehte mich um und erkannte Mario Mutsch, Linksverteidiger der luxemburgischen Nationalmannschaft und Spieler des FC Aarau. Wir unterhielten uns kurz. Es stellte sich heraus, dass Mario nach Aarau fuhr um seine Freundin abzuholen und einige Kleinigkeiten zu erledigen, bevor er für die Weihnachtsfeiertage nach Luxemburg kommt. Schon cool, dass der wohl zur Zeit stärkste luxemburgische Nationalspieler uns M-Blocker wiedererkennt und so freundlich grüßt. Wir erledigten noch unsere Einkäufe bei Delhaize, bevor wir uns aufs Gleis begaben, wo wir uns wieder mit Mario unterhielten. Sowohl wir als auch Mario hatten reserviere Plätze, leider in unterschiedlichen Wagons. Schade eigentlich. Mit einigen Minuten Verspätung fuhr der Zug dann los. Bis irgendwo kurz vor Straßburg gab es keine nennenswerten Vorfälle, dann blieb der Zug einige Minuten lang mitten in der ostfranzösischen Pampa stehen. Was genau los war, erfuhren wir nicht, nach etwa einer Viertelstunde fuhren wir dann endlich weiter. In Straßburg setzte sich ein älteres Ehepaar aus Colmar zu uns ins Abteil. Es schweizer Fußballfan in den Zug, der mich gleich auf mein Leverkusentrikot ansprach. Er wünschte uns eine schöne Reise und ein gutes Spiel. Er war "FCZ-Fan auf dem Weg in die Heimat." In Basel blieb der Zug dann stehen und fuhr nicht mehr weiter nach Zürich. Zu dem Zeitpunkt hatte ich keine Ahnung warum, aber inzwischen habe ich erfahren, dass es an dem Tag ein TGV-Unfall auf der Strecke Paris-Genf stattgefunden hatte. Wahrscheinlich war dies die Ursache dass unser Intercity nicht mehr weiter nach Zürich fuhr. In Basel mussten wir also wider Erwarten umsteigen. Für uns eigentlich kein Problem, jedoch war im Abteil neben uns eine Mutter mit ihrem Sohn aus Lüttich, die kein Wort Deusch sprechen konnten. Sie baten meine Schwester und ich, sie durch den Basler Bahnhof zu begleiten. Auch eine ältere Dame aus Luxemburg hatte ebenfalls Schwierigkeiten damit, dass sie jetzt so unverhofft umsteigen konnte, da sie ihr Gepäck kaum tragen konnte. Zu fünft begaben wir uns also auf die Suche nach einem Anschlusszug nach Zürich. Wir hatten Glück und mussten nur wenige Minuten auf einen ICE warten. Leider fanden wir nicht auf Anhieb eine Zweite Klasse im Wagen, sodass wir spontan entschlossen, in der Ersten Klasse sitzen zu bleiben. Dem Schaffner war dies nicht recht und wir mussten uns andere Plätze suchen, sofern wir nicht 21 Franken pro Person nachzahlen wollten. Wir zogen also mit dem ganzen Gepäck, inklusive dem der älteren Dame aus Luxemburg, zu den Wagen der Zweiten Klasse. Glücklicherweise fand die Dame aus Luxemburg bald einen Sitzplatz, wir vier anderen suchten weiter. Einige Wagen weiter fanden wir dann auch alle freie Plätze. Die belgische Mutter und ihr Sohn waren dankbar für unsere Hilfe und kurze Zeit später erreichten wir Zürich. Mike holte uns am Bahnhof ab. Mit der Tramlinie 7 fuhren wir zu seiner WG, welche inzwischen zu meinem Stammlokal geworden ist, wenn ich in Zürich bin. Wir deponierten unser Gepäck, tranken ein erstes Bier, bevor wir uns dann in die Stadt begaben. Inzwischen war kurz nach 18 Uhr und wir machten uns auf die Suche nach einem Restaurant, wo man eine Kleinigkeit essen konnte. Kurze Zeit später landeten wir in der Spaghetti Factory, wo wir bereits einmal bei einer Groundhoppingfahrt in den Hardturm vor einigen Monaten gegessen haben. Hier lernten wir zwei weitere Fußballfans kennen. Der eine war FCZ-Fan, der andere hatte deutsche Vorfahren und war GC-Sympathisant, drückte beim Spiel abends also Leverkusen die Daumen. Wir unterhielten uns etwas über Zürich, den schweizer Fußball und über Bayer Leverkusen. Wir rätselten etwas über die voraussichtliche Aufstellung vom Bayer, dabei hörte der GC-Sympathisant zum ersten Mal den Namen "Bulykin", der wohl inzwischen den meisten Zürcher Fußballfans ein Begriff sein wird. Nach dem Essen begaben wir uns zum Tram, von wo aus wir Richtung Letzigrund fuhren. Im Tram machte der Fahrer eine Durchsage, die Leute sollten sich von der Tür entfernen und auf den nächsten Tram warten, da dieser hoffnungslos überfüllt war. Diese Durchsage quittierten Mike und ich mit "Halt dein Maul" - Gesängen, zum Amüsement der FCZ-Fans im Tram. Als wir ankamen warteten wir noch auf Hübi, einen weiteren luxemburger Studenten. Er studiert genau wie Mike in Zürich und ist seit mehreren Jahren Leverkusenfan. Da wir aber noch die Voucher, die wir von Bayer 04 erhalten hatten, vor dem Stadion gegen Tickets eintauschen mussten, beschlossen wir zirka 30 Minuten vor Spielbeginn, doch zum Stadion zu gehen um dort an der Kasse auf Hübi zu warten. Dort traf er dann gegen 20 Uhr 30 auch ein. Das Voucher in Tickets umtauschen war recht nervenaufreibend, da die Voucher mit Namen versehen waren und jeder seinen Ausweis vorzeigen musste. Zu allem Überfluss war durch einen Computerfehler auch noch Mikes Ausweisnummer verwechselt worden. Ein Leverkusenfan aus Baden-Württemberg sprach mich an, ob ich nicht noch einen Voucher zu viel hätte. Dies war der Fall, da eigentlich noch zwei weitere M-Blocker mit nach Zürich kommen sollten und dann leider doch absagten. Die Namen auf den Vouchern mussten geändert werden, was wieder eine sehr bürokratische Angelegenheit war, kurz vor Spielbeginn dann doch endgültig klappte. Wir kamen also ins Stadion. Der neue Letzigrund sieht eigentlich nicht schlecht aus, insbesonders die Flutlichtanlage hat mir sehr gut gefallen, ist jedoch als Fußballstadion absolut untauglich. Um das Spielfeld herum gibt es eine Tartanbahn, die breit genug wäre um Pferderennen zu veranstalten, die Fans sitzen also weit vom Spielfeld entfernt. Durch die großen offenen Flächen zwischen den oberen Sitzreihen und dem Dach geht ein Großteil der Stimmung verloren, zu allem Überfluss ist das Dach dann noch aus Holz, was derzeit zwar noch einigermaßen schön aussieht, aber spätestens in einigen Jahren sehr marode wirken wird. Stehplätze sind im ganzen Stadion, wie in modernen Arenen leider üblich, nicht vorhanden. Die offizielle Zuschauerzahl betrug 20100 Leute, so viele wie selten in Zürich. Die Preispolitik beim FCZ könnte durchaus ein Grund sein, dass sich selten viele Zuschauer einfinden. 40 Franken für dieses Uefa-Cup-Spiel, 25 Franken für normale Ligaspiele sind schon unverschämt, insbesonders für einen Verein, der traditionell eher den Ruf des Arbeitervereins hat und sich vom "Champagner-Club" GCZ absetzen will. Jetzt aber zurück zum Uefa-Cup-Spiel: Was die Leverkusener Startaufstellung betrifft, fehlten die verletzten Rene Adler, Arturo Vidal und Bernd Schneider, sowie der gesperrte Carsten Ramelow. Auch Gonzalo Castro wurde nicht berücksichtigt, da er im Falle einer gelben Karte für die Zwischenrunde gesperrt wäre. Auch Theofanis Gekas saß zu Spielbeginn nur auf der Bank. Es startete also die folgende Elf: Fernandez, Sarpei, Friedrich, Haggui, Gresko, Rolfes, Sinkiewicz, Barnetta, Barbarez, Kießling, Bulykin. Vor dem Spiel veranstalteten die FCZ-Fans eine wirklich gelungene Choreo. Die ersten zehn Minuten des Spiels waren wirklich langweilig: Ballhin- und hergeschiebe im Mittelfeld, kein einziger Torschuss. Nach einer schönen Kombination der Leverkusen stand plötzlich aus heiterem Himmel Barnetta frei vor dem Tor, jedoch im Abseits. Nach 17 Minuten versuchte Kießling sein Glück aus der Distanz, verfehlte jedoch knapp das Tor. Es blieb beim 0-0 bis Leverkusen aus vielversprechender Position einen Freistoß zugesprochen bekam. Mike meinte gleich, die Mauer des FCZ wäre schlecht positioniert. Vratislav Gresko war der gleichen Meinung und hämmerte den Ball ins Tor. 0-1 in der 19.Minute! Nur zwei Minuten später eroberte Kießling, der insgesamt ein phantastsches Spiel machte, den Ball in der gegnerischen Hälfte, passte zu Dimitri Bulykin. Diesen konnte die Zürcher Abwehr dann nicht mehr stoppen und er schob den Ball am Torwart vorbei ins kurze Eck: 0-2! Dies war übrigens das erste Pflichtspieltor des Russen für Bayer 04. Anschließend musste Manuel Friedrich angeschlagen vom Platz, Jan-Ingwer Callsen-Bracker kam für ihn ins Spiel. In der Kurve war die Stimmung durch die Führung recht ordentlich geworden. Ich lernte hier Nico, einen luxemburgischen Fastallesfahrer kennen. Seit zwei Jahren ist er annährend jedes Wochenende mit Bayer 04 unterwegs. Er erzählte von der Fahrt nach Moskau, die er vor einigen Wochen zum Uefa-Cup-Spiel gegen Spartak angetreten hat. Er gab mir auch seine Telefonnummer, falls ich mal mitreisen möchte, könne ich ihn jederzeit kontaktieren. Auf dem Platz hatte der FCZ kurz vor der Pause seine einzige nennenswerte Chance, doch Fernandez und Haggui vereitelten diese mit vereinten Kräften recht souverän.

    Ist das überhaupt möglich, auf den Vouchern stehen doch Namen drauf?


    Sorry, dass ich in den Zusammenhang vielleicht recht ahnungslos bin, wenn wir mit der luxemburgischen NM auswärts fahren schenkt der Fußballbund uns meist die Tickets ;)

    Grasshoppers? Die habe ich letzte Saison mal im Hardturm erlebt. Knapp 4000 Zuschauer, ein kleines dickes Ailton, ein 0-3 Auswärtssieg vom FC Thun unter Coach Saibene aus dem Großherzogtum Luxemburg und eine endlos geile Party mit den Thunern im Gästeblock!

    Es besteht eine Tradition, dass die Supporter vom RLHS der Nationalmannschaft nach jedem Auswärtsspiel im Kader eines Empfanges im Hotel der Spieler einen Blumenstrauß überreichen. Diese Tradition wurde auch in Sofia beibehalten und FLF-Präsident Pol Philipp hat uns am Vortag eingeladen, auch dabei zu sein. Also begaben wir uns mit den "Roude Léiw Huel Se"-Leuten zum Hilton Hotel, das wir ohne weiteren Zwischenfall erreichten. Nachdem der RL-Vorsitzende eine Rede gehalten und Nationalspieler Payal den Blumenstrauß in Empfang genommen hat unterhielten wir uns noch etwas mit den RLHS-Supportern und der FLF-Delegation, sowie einigen Spielern. Hier bekam ich auch das Trikot von Kapitän Jeff Strasser, mein erstes matchworn Trikot überhaupt. Der Überfall am Vorabend war natürlich auch hier Gesprächsthema, zumal die FLF irrtümlicherweise davon ausging, es habe einen Verletzten gegeben, waren sie sehr besorgt um uns. Sogar der Mannschaftsarzt kam zu uns, und sagte, wenn es auf Auswärtsreisen mal irgendwelche Probleme gesundheitlicher Art geben würde, stünde er uns jederzeit zur Verfügung. Wir schauten uns im Hilton Hotel auf Eurosport Schottland gegen Frankreich an, es folgte eine Zusammenfassung anderer EM-Quali-Spiele. Hier schrieb ich auch eine SMS an CK, einen M-Blocker der leider nicht mitreisen konnte, womit ich ihn in Kenntnis setzte, dass uns am Dienstagabend nichts schlimmes passiert ist. Ein halber Liter Bier später bestellten wir dann auch etwas zu essen, und zwar das bekannte Hilton Club Sandwich, welches auch vorzüglich schmeckte. Irgendwann nach Mitternacht fuhren wir dann per Taxi zurück zum Dublin Pub, wo noch einiges getrunken und viel gelacht wurde. "Solche Momente sind auf Auswärtsreisen einfach unbezahlbar." Dieser Meinung von Oli kann ich mich zu 100% anschließen. Kurz vor 4 Uhr morgens verließen wir diesen Pub dann mit einer Fahne, die nicht einmal ZSKA-Hooligans klauen konnten. Wir kehrten zum Hotel zurück. Oli, YMCA und Ben tranken vor der Jugendherberge noch ein Bier, wir drei anderen gingen gleich ins Zimmer. Leicht angetrunken lagen wir dann in den Betten und quatschten noch etwas, bevor wir einschliefen.
    Am Donnerstagmorgen wurde erneut ausgeschlafen. Um 11 Uhr klingelten die Wecker, wir räumten unser Zimmer auf und fuhren mit dem Taxi Richtung Flughafen. Oli und YMCA gingen zu einem Kiosk, um zu schauen, ob unser Foto tatsächlich in der "7 Day Sport" wäre - und tatsächlich. Leider gab es am Kiosk nur noch eine solche Zeitung, was aber nicht schlimm war, da man sie auch noch am Flughafen kaufen konnte. Auf der Fahrt zum Flughafen hatte ich wie so oft auf der Rückbank der bulgarischen Taxis keinen Sicherheitsgurt. Die Fahrerin brachte uns zunächst zum falschen Terminal, kurze Zeit später waren wir aber dann da, wo wir hinwollten und konnten einchecken. Dies dauerte aber einige Zeit, da wir vermutlich nicht die intelligenteste aller Flughafenangestellten erwischt haben. Wir tranken noch einen Kaffee und kauften noch einige Kleinigkeiten und einige Stangen Zigaretten, die in Bulgarien rund dreimal billiger als in Westeuropa sind, während wir auf den Flug warteten. Die Sicherheitskontrollen am Flughafen von Sofia wurden deutlich weniger gründlich durchgeführt als in Köln-Bonn. Ob das normal ist, oder damit zusammenhängt, dass wir ausgerechnet am 11.September in Köln losgeflogen sind, kann ich nicht beurteilen. Der Flug verlief ohne unangenehmen Zwischenfälle. Ich las einige sehr interessante Berichte in Bens "11 Freunde", verspeiste ein Sandwich und etwas Toblerone-Schokolade und genoss die Sicht aus dem Fenster. Insbesonders Wien hat sich aus der Luft toll angesehen. Das Ernst-Happel-Stadion, mitten im Prater, war aus der Luft deutlich zu erkennen. In Köln-Bonn angekommen warteten wir auf unser Gepäck und begaben uns dann zu Burger King, wo wir bereits am Dienstag waren. Reflexartig habe ich meine Bestellung auf Englisch abgegeben, obwohl sowohl dem Verkäufer als auch mir Deutsch sprechen leichter gefallen wäre. Später entdeckte Batty einen Viva-Moderator und einige Minuten später läuft auch Katja Burkhard, Punkt 12 Moderatorin von RTL, an uns vorbei. Im Parkhaus des Flughafens verabschieden wir uns von Ben, der zu Studienzwecken derzeit teilzeit in Namur lebt und nicht mehr mit nach Luxemburg fuhr. Wir fünf anderen fuhren via Aachen und Lüttich zurück ins Großherzogtum. Oli fuhr zunächst Christelle nach Hause, wo wir mit ausstiegen und Christelles Großmutter kennenlernten. Gegen 20 Uhr 30 erreichten wir dann Walferdingen, wo Oli mich absetzte.

    Mit dem Taxi war es nur ein Katzensprung zur Jugendherberge, einige Minuten später trafen auch YMCA und Oli klatschnass an der Jugendherberge an. Die meisten von uns duschten dann, ich blieb einfach im Bett liegen. "Dieser Abend ist wohl der Tiefpunkt der zwölfjährigen M-Block-Geschichte", so Christelle. Unrecht hatte sie damit nicht, zumindest wenn ich die drei Jahre beurteile, in denen ich inzwischen im M-Block bin. Die Stimmung war auf -273,15 Grad Celsius, sprich den absoluten Nullpunkt, gesunken. Es war erst 21 Uhr, doch mir wäre es eigentlich am liebsten gewesen, wir hätten uns zu Bett gelegt und geschlafen. Oli informierte die FLF-Delegation telefonisch über den Überfall. Wir entschieden dann doch, noch etwas essen zu gehen. Wir fanden "Mr.Pizza", nicht besonders weit von der Jugendherberge entfernt. Für nur umgerechnet 4 Euro bekam man hier eine Pizza. Während dem Essen lief Fashion TV, wo gerade Damenunterwäsche präsentiert wurde, sehr zum Gefallen von Ben, Batty und mir. Nach dem Essen wollten wir noch etwas trinken gehen. Vor einem Irish Pub, der gerade schließen wollte, begegneten uns zwei Holländer. Ob sie einfach nur Kumpels oder ein homosexuelles Paar waren erfuhren wir nicht, zweiteres scheint mir jedoch wahrscheinlicher. Die beiden wollten einen Bekannten in Griechenland besuchen und waren in Sofia auf Zwischenstopp. Die beiden waren auf jeden Fall gesellige Zeitgenossen und wir gingen gemeinsam mit ihnen noch ein Bier trinken. Unterwegs erzählte der eine, er sei aus Breda und sein Freund würde in Utrecht leben. Später fragte ich den Utrechter, ob er denn Fußballfan sei. Er bejahte und es stellte sich heraus, dass er Fan von Willem II Tilburg sei und früher bei "Voetbal International", der aus meiner Sicht definitiv besten holländischen Sportzeitung arbeitete. Da der holländische Fußball neben Luxemburg und der Bundesliga eine weitere große Leidenschaft von mir ist, freute ich mich in dieser Hinsicht einen Gleichgesinnten gefunden zu haben. Wir unterhielten uns über die Casino Eredivisie, die Jupiler League, die Oranje-Elftal und sogar die Hoofdklassen und Batty und ich beschlossen, irgendwann mal eine Groundhoppingtour nach Brabant zu machen. Als wir ausgetrunken hatten, verabschiedeten wir uns von den Holländern und gingen getrennte Wege: YMCA und Oli wollten sich noch ins bulgarische Nachtleben stürzen, Ben, Christelle, Batty und ich bevorzugten, in die Jugendherberge zurückzukehren, wo noch etwas gequatscht und gelacht wurde, bevor wir kurz nach 2 Uhr einschliefen.
    Die Ankunft von YMCA und Oli bemerkte ich nicht mehr und am nächsten morgen wollten die M-Blocker einer nach dem anderen aufstehen. Oli und YMCA fuhren zur FLF, um Tickets für das Spiel abzuholen. Batty begleitete Christelle auf Shoppingtour, Ben und ich schliefen aus, sodass wir auf Frühstück verzichten mussten. Gegen 11 Uhr waren dann alle wieder in der Jugendherberge versammelt und einige Zeit später begab ich mich mit Christelle und Batty auf die Suche nach einem Pub zum Mittagessen. Wir wurden fündig und ich bestellte mir einen Salat mit Hähnchenstreifen, der eigentlich sehr lecker war. Christelle und Batty fanden nicht so recht gefallen an ihrem Chicken Steak. Doch dann klingelte Battys Telefon und es wurde uns erzählt, dass das luxemburgische Radio von dem Überfall berichtete, und dabei sogar fälschlicherweise behauptete, es habe einen Verletzten gegeben. Mein erster Gedanke war, dass ich meine Eltern so schnell wie möglich über die Meldung informieren sollte, damit sie sich nicht unnötig Sorgen machen. So habe ich gleich eine SMS geschrieben, uns seien Fahnen gestohlen worden, es gäbe aber keinen Verletzten. Es stellte sich aber heraus, dass sie kein Radio gehört haben. Wir wollten aber so schnell wie möglich zurück zu Oli, Ben und YMCA, um sie über diese Radiomeldung zu informieren. Als wir ankamen wussten sie aber auch bereits Bescheid. Wir baten Paul, einen M-Blocker, der bei der größten luxemburger Tageszeitung arbeitet und aus beruflichen Gründen nicht mit nach Bulgarien reiste, er solle verhindern, dass diese darüber schreibt, was auch gelang. Wir erfuhren, dass die Bulgaren, die am Mittag die Fahne geklaut haben, diese in das M-Block-Forum gepostet haben. Wir schauten uns im Keller der Jugendherberge im Internetraum unser Forum an und erzählten einigen M-Blockern per MSN was passiert war. Anschließend kehrten Christelle, Batty und ich aufs Zimmer zurück, während Ben, Oli und YMCA zum Mittagessen zu Pizza Hut gehen. Getränke, Vorspeise und große Pizza waren günstiger als bei Pizza Hut in Luxemburg die große Pizza allein. Wir anderen blieben in der Jugendherberge, bis die anderen drei vom Essen zurückkamen und wir gemeinsam in den Dublin Pub aufbrachen, wo wir bereits zum Mittagessen waren. Hier wurde noch eine Kleinigkeit getrunken, bevor wir zum Stadion wollten. Aus Sicherheitsgründen wollten wir auf jeden Fall mindestens eine Stunde vor Spielbeginn dort ankommen. Das gelang uns dann auch, wir sind aber unterwegs aus dem Taxi ausgestiegen, da wir aufgrund der Staus zu Fuß schneller waren. Ich habe es vorgezogen, ohne Trikot und Schal ins Stadion zu gehen. Unsere Plätze waren auf der Haupttribüne, Eintrittskarte schenkte uns der Verband. Wir begegneten auch den Fotographen, der uns am Vortag abgelichtet hatte, wieder. Er saß auf der Pressetribüne, wenige Reihen hinter uns und behauptete, wir seien morgen in der "7 Day Sport" zu sehen. Ferner erklärte er uns: "Bulgarian people not always very nice - if they come to you, run upstairs to me", dies sollte aber gottseidank nicht nötig werden. Die Ticketpreise von 12 Lewa haben die wirklich Asozialen wohl von diesem Block ferngehalten. Vor dem Spiel kam die FLF-Delegation wieder zu uns und grüßte uns. Auch der Schweizer und seine bulgarische Freundin kamen zu uns. Es kamen immer mehr Leute ins Stadion, aber die Kapazität von 42000 Plätzen wurde nur zu einem Sechstel benötigt. Was das Vasil Lewski National Stadium angeht, fällt vor allem die breite Tartanbahn und die türkisblauen Sitzschalen auf. Die Zuschauer sitzen somit recht weit vom Spielfeld entfernt. Eine Videowand ist vorhanden, leider erschienen die Spielernamen nur in bulgarischen Buchstaben. Hinter der Videowand hat man eine schöne Sicht auf die Berge der Umgebung von Sofia. In bulgarischen Stadien scheint es üblich zu sein, während den Spielen Sonnenblumenkerne und ähnliches zu verspeisen. Da man diese zuerst schälen muss, liegen viele Hülsen davon unter den Sitzen. Um uns 6 M-Blocker standen 4 Sicherheitspolizisten. Das Spiel begann und Luxemburg war nicht schlecht am Anfang. Wie so oft war bei den Offensivbemühungen erneut ein starker Mario Mutsch (FC Aarau) hervorzuheben. Dan Huss (CS Grevenmacher) zeigte als Mittelstürmer eine engagierte Leistung. Gleiches trifft auch auf unseren alten Haudegen im Mittelfeld Sébastien Remy (F91 Düdelingen) zu. Doch dann wurden auch die Bulgaren stärker. In der Offensive war es Ex-Leverkusener Dimitar Berbatov, der bis heute zu meinen internationalen Lieblingsspielern gehört, der der luxemburgischen Defensive besonders viel Kopfzerbrechen bereitete. So war es kein Zufall, dass ausgerechnet er das 1-0 Führungstor für Bulgarien erzielte. Knapp zwei Minuten erhöhte "Berbo", wie ihn die Fans sowohl in Leverkusen als auch in Bulgarien nennen aus abseitsverdächtiger Position auf 2-0. 27 Minuten waren zu diesem Zeitpunkt gespielt, das Spiel praktisch entschieden. Bulgarien spielte in dieser Phase guten Fußball und es war vor allem Keeper Joubert zu verdanken, dass kein drittes Tor vor der Pause fiel. Zur Pause brachte Nationaltrainer Hellers unter anderem Youngster Ben Payal, der sehr gute Ansätze im Mittelfeld zeigte. Doch Bulgarien blieb das bessere Team auf dem Platz und in der 53.Minute fiel Berbatov im Strafraum nach Foul von Eric Hoffmann hin. Den berechtigten Elfmeter verwandelte der ehemalige Wolfsburger Martin Petrov. In der Schlussphase hatten die Luxemburger noch einige gefällige Aktionen, insbesoners eine Großchance von Dan Collette etwa fünf Minuten vor Spielende verdient es, erwähnt zu werden. Man muss jedoch auch sagen, dass die Bulgaren in die Schlussphase auch noch mehr als nur einmal die Chance gehabt hätten, auf 4-0 zu erhöhen. Es blieb jedoch beim 3-0, die roten Löwen haben ordentlich gekämpft, aber gegen Teams wie Bulgarien ist einfach ein Klassenunterschied erkennbar, so sah das auch Guy Hellers, "Bulgarien hat den Sieg verdient. Wir hatten sehr große Schwierigkeiten, einen Ausnahmespieler wie Berbatov zu halten." Er fügt jedoch hinzu: "Ich bin von dem ein oder anderen meiner Spieler sehr enttäuscht. Die Leistung, die verschiedene gezeigt haben, hat ihren Platz auf dem Spielfeld nicht gerechtfertigt. Dadurch, dass Mutsch im Mittelfeld zum Einsatz kam, konnten wir vermehrt Akzente nach vorne setzen" (Quelle: wort.lu) Eine weitere Frage die mich den ganzen Tag irgendwie beschäftigte, war, wie wir das Stadion verlassen könnten. Die Sicherheitspolizei bat uns, auf unseren Plätzen zu bleiben. Christelle wollte jedoch unbedingt an den Zaun, da Nationalspieler Lombardelli ihr sein Trikot versprochen hatte. Die Sicherheitspolizisten wollten sie zunächst nicht gehen lassen, doch als dann Lombardelli winkend mit dem Trikot auf der Tartanbahn stand, durfte sie doch nach unten um dieses abzuholen. Als die Tribüne fast leer war, durften auch wir das Stadion verlassen. Wir bedankten uns bei den Sicherheitspolizisten für die gute Betreuung während des Spiels, draußen vor dem Stadion waren wir jedoch wieder komplett auf uns allein gestellt, wenn auch diesmal in Gesellschaft von Mitgliedern des "Roude Léiw Huel Se", des anderen Fanclubs der Nationalmannschaft. Nach einigem Hin und Her waren dann alle 14 mitgereisten Fans aus Luxemburg beieinander.

    Jacques war glaube ich in Beggen bei der U21, leider verlor auch die gegen Nordirland.


    Dienstag Morgen, 4 Uhr, an der Post in Walferdingen holt mich Oli ab. In seinem Auto haben bereits Laurent, den wir eigentlich stets mit YMCA ansprachen und Batty Platz genommen. Wir fahren Richtung Norden, wo wir pünktlich um 5 Uhr vor Christelles Haus ankommen. Nachdem Oli, der selbst im Süden des Landes lebt, Batty im Südosten, YMCA und mich im Zentrum, sowie Christelle im hohen Norden abgeholt hat, hat also in dieser Nacht bereits eine interessante Reise durch unser ganzes Land gemacht. Nicht umsonst beginnt einer der Evergreen-Gesängen des M-Blocks mit "Vu Lasauvage bis op Drauffelt" (Lasauvage ein Dorf ganz im Süden, Drauffelt im Norden). Wir trafen uns mit Ben an einem nahegelegenen Parking, wo Batty zu ihm ins Auto umstieg, damit wir nicht zu 5 in einem Auto sitzen mussten. So starteten wir dann via Belgien nach Köln. Am Flughafen angekommen hatten wir noch ziemlich viel Zeit, bis unser Flug ging. Zunächst gingen wir zu Burger King. Später im Warteraum vor dem Flug unterhielten wir uns mit einem schweizer Fußballfan, der uns an den Schals gleich als luxemburgische Fans identifizierte. Seine Freundin ist Bulgarin und so fährt er gelegentlich nach Bulgarien und wenn es sich dann so ergibt, schaut er da auch gerne das eine oder andere Fußballspiel. Er sagte uns, am Abend würde die bulgarische U21 gegen England im Stadion von ZSKA Sofia spielen. Dann flogen wir los. YMCA war besonders nervös, es war der erste Flug in seinem Leben - und das an einem 11.September. Sobald wir in der Luft waren, hatte er aber großen Gefallen an der Fliegerei gefunden. "Ich glaube, ich mache demnächst meinen Pilotenschein!", so sein Fazit nach der Landung. Kaum angekommen, bot ein Taxifahrer uns an, uns für 30 Lewa zum Hotel zu fahren. Wir informierten uns bei dem schweizer Fußballfan nach den üblichen Preisen, der sagte uns, dass zirka 10 Lewa angemessen wären. Ich blickte auf die Straße und glaubte festzustellen, dass in Bulgarien genau wie in England Linksverkehr ist. Komisch, die Taxis hatten ihr Steuer doch alle auf der linken Seite... kurze Zeit später stellte ich dann fest, nix Linksverkehr, die wollten nur die Kurve schneiden und fuhren deshalb alle auf der falschen Seite der Straße. Somit hätte ich die typisch bulgarische Fahrweise auch schon kommentiert. Wir begaben uns im Taxi zur Jugendherberge. Beim Betrachten der Autos stellte ich fest, dass die Bulgaren kaum Mittelklassewagen fahren. Entweder Kleinwagen, meist deutsche Autos aus den frühen 90ern oder teure Autos, ebenfalls meist aus Deutschland. Bei den letztgenannten schienen BMW X5, Mercedes M-Klasse und Porsche Cayenne bei den Bulgaren besonders beliebt zu sein. Die Jugendherberge war eigentlich ganz okay. Der einzige Makel war eigentlich, dass es keine Duschkabinen gab, sondern man zum Duschen das ganze Badezimmer fluten musste. Aber bei 9 Euro pro Nacht kann man über solche Kleinigkeiten hinwegschauen. Wir gingen ein wenig durch die Stadt, ich tauschte 50 Euro in bulgarische Lewa um. Dies konnte ich nicht vor der Reise tun, da in der EU das Handeln mit Lewa untersagt ist. Man riet mir vor der Reise an, das Geld in Banken und nicht in kleinen Geschäften entlang der Straßen zu tun, da aber keine Bank in Sicht war und der Kurs von 1,95 Lewa pro Euro mir okay erschien, habe ich dann dort mein Geld eingetauscht. Der Mann im Schalter schnauzte mich mit "how many?" an, ich legte einen 50 Euro-Schein hin und bekam knapp 100 Lewa. Danach begab ich mich mit Batty, der ebenfalls Geld eintauschen wollte, zu den anderen auf eine Terrasse. Die Stimmung bei uns war gut, wir sangen und hängten sogar luxemburgische Fahnen mit dem roten Löwen auf. Die Leute wurden auf uns aufmerksam, die meisten reagierten hier eigentlich sehr positiv auf uns. Ein Fotograph, den wir später wiederbegegnen sollten, machte sogar ein Foto von uns. Die FLF-Delegation um Verbandspräsident Pol Philipp kam zufällig vorbei. Die gesamte Delegation begrüßte uns und wir wechselten einige Worte. Bevor sie weitergingen legte Pol Philipp mit den Worten "Trinkt einen auf uns" Geld auf den Tisch. Eine sehr schöne Geste des Verbandspräsidenten Eine ältere Bulgarin saß mit ihrer Tochter, die in Südafrika lebt und sie gerade besuchte, am Nebentisch. Auch mit den beiden unterhielten wir uns kurz. Dann kam eine Bande von zirka 10 Jugendlichen vorbei und lachten schelmisch. Eigentlich wurden wir gleich misstrauisch. Zwei von denen kamen dann zurück, rissen eine unserer Fahnen ab und hauten ab. Oli und YMCA versuchten zu folgen, doch erwischten die beiden nicht mehr. Die Stimmung war etwas getrübt. Egal, das Bier war so herrlich billig in Sofia, davon musste man profitieren. Anschließend gingen wir zu unserer Jugendherberge zurück. Die meisten von uns kauften sich auch noch eine Sonnenbrille bei Straßenhändlern. Battys Versuch, den Preis um 3 Lewa runterzuhandeln scheiterte jedoch leider. Unterwegs begaben sich Oli und YMCA in ein "Erdloch", wo sie Bier kauften. In der Jugendherberge verschnauften wir kurz, bevor wir uns zum Vasil Levski National Stadium begaben, wo die luxemburgische Nationalmannschaft ein Training absolvierte. Nach einigem Hin- und Her standen wir vor dem Stadion, doch eine Frau, gekleidet wie eine Putzfrau, vermutlich eine Art Hausmeisterin im Stadion, wollte uns nicht hineinlassen. Kurz darauf tauchte die FLF-Delegation wieder auf. Selbst den Verbandspräsidenten wollte die Hausmeisterin nicht ins Stadion lassen. Kurze Zeit später hatte dieser aber alles geregelt und wir kamen ins Stadion. YMCA umarmte die Hausmeisterin mit den Worten "Irgendwann wirst Du dir ein neues Gebiss leisten können." Ich hoffe für die Hausmeisterin, dass YMCA Recht behalten wird. Oli gab ein Interview für einen luxemburgischen Radiosender. Der Regen wurde immer stärker und nach etwa 30 Minuten war das Training beendet. Ob Coach Hellers dem Regen nachgab oder ohnehin nicht länger trainieren wollte, ist unklar - eigentlich auch nebensächlich. Wir durften das Stadion durch den Spielertunnel verlassen und warteten beim Bus auf die Mannschaft. Auch mit den Spielern konnten wir nun einige Worte wechseln. Dann wollten wir zum U21-Spiel Bulgarien-England, wo bereits die ersten 45 Minuten bereits gespielt waren. Unterwegs begegneten wir den Schweizer vom Flug, der das Stadion verließ: das Spiel war entschieden (England führte 0-2) und es regnete in Strömen. Der Weg führte durch einen schlecht beleuchteten Park und ich machte eine Bemerkung, ich würde hier ungern mit einem Schal von Lokomotive Sofia rumlaufen. Da Oli und ich beide je eine Groundhoppingliste führen, drängelten wir beide ein wenig, um pünktlich zur zweiten Halbzeit anwesend zu sein, da man sich ja Groundpunkte bekanntlich nur dann gutschreiben kann, wenn man mindestens eine Halbzeit gesehen hat. Das hatten wir dann auch geschafft, jedoch war im Stadion freie Platzwahl, sodass alle Leute aus dem ganzen Stadion auf der Haupttribüne in den hinteren Reihen standen, den einzigen überdachten Plätzen des gesamten Balgarska Armiya Stadion. Wir machten uns auf die Suche nach Engländern, jedoch vergebens. Es herrschte eine aggresive Stimmung im Stadion und es wurde lautstark gepfiffen als die Engländer den Rasen zur zweiten Halbzeit wieder betraten. Kurze Zeit später zerrte ein etwa 15jähriger ziemlich kräftig an Olis M-Block Schal. Er wollte ihm diesen entreißen, doch Oli hielt seinen Schal fest. Wir hielten es für besser, das Stadion gleich zu verlassen. Doch kurz nachdem wir das Stadion verlassen hatten, merkten wir, dass etwa 20 Bulgaren uns folgten. Wir begannen zu rennen, doch wir wussten nicht wirklich wohin und kurze Zeit später hatten die ZSKA-Hooligans uns erwischt. Was mit Oli, Christelle und Batty passierte, konnte ich nicht sehen, doch ich hörte plötzlich hinter mir einen Schrei, beziehungsweise einen Laut, den ich YMCA zuordnete und drehte mich um. Drei oder vier Bulgaren entrissen ihm seinen "Roude Léiw", seine luxemburgische Handelsflagge und hauten damit ab. Ich kehrte zu YMCA zurück und fragte ihn ob alles in Ordnung sei. Er bejahte und wir hofften, dass den anderen nichts passiert sei. Für mich interessierten die Hooligans sich nicht, da ich keine Fan-Utensilien bei mir hatte. Ich habe meinen Schal in der Jugendherberge gelassen, da ich den eigentlich nicht mit Engländern, mit denen wir uns eventuell beim U21-Spiel anfreunden hätten können, tauschen wollte. Kurze Zeit später war auch Ben bei uns, auch ihm war nichts passiert. YMCA telefonierte mit Oli, der bei Christelle und Batty war. Wir verabredeten mit ihnen einen nahegelegenen Treffpunkt, wo wir auf sie warteten. Gottseidank kamen auch sie bald heil an. Ihnen wurden Schals geklaut, verletzt wurde aber gottseidank niemand von uns. Dennoch waren wir natürlich schockiert und wollten so schnell wie möglich zur Jugendherberge zurück. Aber genauso skandalös wie das Verhalten dieser Jugendlichen finde ich die Reaktion der Polizei. Wir sprachen mehrere Polizisten an, keiner interessierte sich dafür was passiert war. Niemand von ihnen konnte Englisch, das haben sie zumindest behauptet. Einer besaß sogar die Frechheit, mit den Worten "Away grande katastrophe" wegzufahren. Wir fanden ein Taxi, da waren jedoch leider nur 4 Plätze. YMCA und Oli waren bereit zu verzichten und zu Fuß durch den Regen zurückzukehren. Meinen großen Respekt dafür an die beiden.

    Da muss ich dir allerdings auch leider Recht geben. Eric Hoffmann, Verteidiger von Etzella Ettelbrück war da mehr als einmal einen Schritt zu spät...

    Berbatov erzielt 2 Tore, holt einen Elfmeter raus (den Martin Petrov verwandelt), ist stets einen Schritt schneller als die luxemburgische Innenverteidigung.


    Berbo unterstrich gestern, warum ich ihn für einen der Top 10 Stürmer weltweit halte.


    Ganz großen Respekt, auch wenn er das falsche Trikot trug, war es irgendwie schön ihn endlich mal wieder live zaubern zu sehen. :LEV19

    Zitat

    Original von berbo84
    man die 2 punkte aus dem cottbus spiel...sonst lägen wir voll im soll :LEV7


    Ganz genau das habe ich beim Betrachten der Tabelle gerade eben auch gedacht :LEV3