FOTOS FC Zürich - Bayer 04

  • Habe auch einen Reisebericht geschrieben:


    Mittwoch, 19.Dezember 2007, die voraussichtlich letzte Auswärtsfahrt des Jahres steht an. Gemeinsam mit meiner Schwester Lisa geht die Reise am Mittwochmorgen kurz vor 10 Uhr los. Zu Fuß begeben wir uns zum Walferdinger Bahnhof, wo um 10.01 der Zug nach Luxemburg fährt. In der Hauptstadt angekommen, kauft Lisa schnell eine Railplus-Karte, bevor dann noch bei Delhaize einige Esswaren für die Fahrt gekauft werden. Nachdem wir die Railplus gekauft haben grüsste mich jemand am Bahnhof. Ich drehte mich um und erkannte Mario Mutsch, Linksverteidiger der luxemburgischen Nationalmannschaft und Spieler des FC Aarau. Wir unterhielten uns kurz. Es stellte sich heraus, dass Mario nach Aarau fuhr um seine Freundin abzuholen und einige Kleinigkeiten zu erledigen, bevor er für die Weihnachtsfeiertage nach Luxemburg kommt. Schon cool, dass der wohl zur Zeit stärkste luxemburgische Nationalspieler uns M-Blocker wiedererkennt und so freundlich grüßt. Wir erledigten noch unsere Einkäufe bei Delhaize, bevor wir uns aufs Gleis begaben, wo wir uns wieder mit Mario unterhielten. Sowohl wir als auch Mario hatten reserviere Plätze, leider in unterschiedlichen Wagons. Schade eigentlich. Mit einigen Minuten Verspätung fuhr der Zug dann los. Bis irgendwo kurz vor Straßburg gab es keine nennenswerten Vorfälle, dann blieb der Zug einige Minuten lang mitten in der ostfranzösischen Pampa stehen. Was genau los war, erfuhren wir nicht, nach etwa einer Viertelstunde fuhren wir dann endlich weiter. In Straßburg setzte sich ein älteres Ehepaar aus Colmar zu uns ins Abteil. Es schweizer Fußballfan in den Zug, der mich gleich auf mein Leverkusentrikot ansprach. Er wünschte uns eine schöne Reise und ein gutes Spiel. Er war "FCZ-Fan auf dem Weg in die Heimat." In Basel blieb der Zug dann stehen und fuhr nicht mehr weiter nach Zürich. Zu dem Zeitpunkt hatte ich keine Ahnung warum, aber inzwischen habe ich erfahren, dass es an dem Tag ein TGV-Unfall auf der Strecke Paris-Genf stattgefunden hatte. Wahrscheinlich war dies die Ursache dass unser Intercity nicht mehr weiter nach Zürich fuhr. In Basel mussten wir also wider Erwarten umsteigen. Für uns eigentlich kein Problem, jedoch war im Abteil neben uns eine Mutter mit ihrem Sohn aus Lüttich, die kein Wort Deusch sprechen konnten. Sie baten meine Schwester und ich, sie durch den Basler Bahnhof zu begleiten. Auch eine ältere Dame aus Luxemburg hatte ebenfalls Schwierigkeiten damit, dass sie jetzt so unverhofft umsteigen konnte, da sie ihr Gepäck kaum tragen konnte. Zu fünft begaben wir uns also auf die Suche nach einem Anschlusszug nach Zürich. Wir hatten Glück und mussten nur wenige Minuten auf einen ICE warten. Leider fanden wir nicht auf Anhieb eine Zweite Klasse im Wagen, sodass wir spontan entschlossen, in der Ersten Klasse sitzen zu bleiben. Dem Schaffner war dies nicht recht und wir mussten uns andere Plätze suchen, sofern wir nicht 21 Franken pro Person nachzahlen wollten. Wir zogen also mit dem ganzen Gepäck, inklusive dem der älteren Dame aus Luxemburg, zu den Wagen der Zweiten Klasse. Glücklicherweise fand die Dame aus Luxemburg bald einen Sitzplatz, wir vier anderen suchten weiter. Einige Wagen weiter fanden wir dann auch alle freie Plätze. Die belgische Mutter und ihr Sohn waren dankbar für unsere Hilfe und kurze Zeit später erreichten wir Zürich. Mike holte uns am Bahnhof ab. Mit der Tramlinie 7 fuhren wir zu seiner WG, welche inzwischen zu meinem Stammlokal geworden ist, wenn ich in Zürich bin. Wir deponierten unser Gepäck, tranken ein erstes Bier, bevor wir uns dann in die Stadt begaben. Inzwischen war kurz nach 18 Uhr und wir machten uns auf die Suche nach einem Restaurant, wo man eine Kleinigkeit essen konnte. Kurze Zeit später landeten wir in der Spaghetti Factory, wo wir bereits einmal bei einer Groundhoppingfahrt in den Hardturm vor einigen Monaten gegessen haben. Hier lernten wir zwei weitere Fußballfans kennen. Der eine war FCZ-Fan, der andere hatte deutsche Vorfahren und war GC-Sympathisant, drückte beim Spiel abends also Leverkusen die Daumen. Wir unterhielten uns etwas über Zürich, den schweizer Fußball und über Bayer Leverkusen. Wir rätselten etwas über die voraussichtliche Aufstellung vom Bayer, dabei hörte der GC-Sympathisant zum ersten Mal den Namen "Bulykin", der wohl inzwischen den meisten Zürcher Fußballfans ein Begriff sein wird. Nach dem Essen begaben wir uns zum Tram, von wo aus wir Richtung Letzigrund fuhren. Im Tram machte der Fahrer eine Durchsage, die Leute sollten sich von der Tür entfernen und auf den nächsten Tram warten, da dieser hoffnungslos überfüllt war. Diese Durchsage quittierten Mike und ich mit "Halt dein Maul" - Gesängen, zum Amüsement der FCZ-Fans im Tram. Als wir ankamen warteten wir noch auf Hübi, einen weiteren luxemburger Studenten. Er studiert genau wie Mike in Zürich und ist seit mehreren Jahren Leverkusenfan. Da wir aber noch die Voucher, die wir von Bayer 04 erhalten hatten, vor dem Stadion gegen Tickets eintauschen mussten, beschlossen wir zirka 30 Minuten vor Spielbeginn, doch zum Stadion zu gehen um dort an der Kasse auf Hübi zu warten. Dort traf er dann gegen 20 Uhr 30 auch ein. Das Voucher in Tickets umtauschen war recht nervenaufreibend, da die Voucher mit Namen versehen waren und jeder seinen Ausweis vorzeigen musste. Zu allem Überfluss war durch einen Computerfehler auch noch Mikes Ausweisnummer verwechselt worden. Ein Leverkusenfan aus Baden-Württemberg sprach mich an, ob ich nicht noch einen Voucher zu viel hätte. Dies war der Fall, da eigentlich noch zwei weitere M-Blocker mit nach Zürich kommen sollten und dann leider doch absagten. Die Namen auf den Vouchern mussten geändert werden, was wieder eine sehr bürokratische Angelegenheit war, kurz vor Spielbeginn dann doch endgültig klappte. Wir kamen also ins Stadion. Der neue Letzigrund sieht eigentlich nicht schlecht aus, insbesonders die Flutlichtanlage hat mir sehr gut gefallen, ist jedoch als Fußballstadion absolut untauglich. Um das Spielfeld herum gibt es eine Tartanbahn, die breit genug wäre um Pferderennen zu veranstalten, die Fans sitzen also weit vom Spielfeld entfernt. Durch die großen offenen Flächen zwischen den oberen Sitzreihen und dem Dach geht ein Großteil der Stimmung verloren, zu allem Überfluss ist das Dach dann noch aus Holz, was derzeit zwar noch einigermaßen schön aussieht, aber spätestens in einigen Jahren sehr marode wirken wird. Stehplätze sind im ganzen Stadion, wie in modernen Arenen leider üblich, nicht vorhanden. Die offizielle Zuschauerzahl betrug 20100 Leute, so viele wie selten in Zürich. Die Preispolitik beim FCZ könnte durchaus ein Grund sein, dass sich selten viele Zuschauer einfinden. 40 Franken für dieses Uefa-Cup-Spiel, 25 Franken für normale Ligaspiele sind schon unverschämt, insbesonders für einen Verein, der traditionell eher den Ruf des Arbeitervereins hat und sich vom "Champagner-Club" GCZ absetzen will. Jetzt aber zurück zum Uefa-Cup-Spiel: Was die Leverkusener Startaufstellung betrifft, fehlten die verletzten Rene Adler, Arturo Vidal und Bernd Schneider, sowie der gesperrte Carsten Ramelow. Auch Gonzalo Castro wurde nicht berücksichtigt, da er im Falle einer gelben Karte für die Zwischenrunde gesperrt wäre. Auch Theofanis Gekas saß zu Spielbeginn nur auf der Bank. Es startete also die folgende Elf: Fernandez, Sarpei, Friedrich, Haggui, Gresko, Rolfes, Sinkiewicz, Barnetta, Barbarez, Kießling, Bulykin. Vor dem Spiel veranstalteten die FCZ-Fans eine wirklich gelungene Choreo. Die ersten zehn Minuten des Spiels waren wirklich langweilig: Ballhin- und hergeschiebe im Mittelfeld, kein einziger Torschuss. Nach einer schönen Kombination der Leverkusen stand plötzlich aus heiterem Himmel Barnetta frei vor dem Tor, jedoch im Abseits. Nach 17 Minuten versuchte Kießling sein Glück aus der Distanz, verfehlte jedoch knapp das Tor. Es blieb beim 0-0 bis Leverkusen aus vielversprechender Position einen Freistoß zugesprochen bekam. Mike meinte gleich, die Mauer des FCZ wäre schlecht positioniert. Vratislav Gresko war der gleichen Meinung und hämmerte den Ball ins Tor. 0-1 in der 19.Minute! Nur zwei Minuten später eroberte Kießling, der insgesamt ein phantastsches Spiel machte, den Ball in der gegnerischen Hälfte, passte zu Dimitri Bulykin. Diesen konnte die Zürcher Abwehr dann nicht mehr stoppen und er schob den Ball am Torwart vorbei ins kurze Eck: 0-2! Dies war übrigens das erste Pflichtspieltor des Russen für Bayer 04. Anschließend musste Manuel Friedrich angeschlagen vom Platz, Jan-Ingwer Callsen-Bracker kam für ihn ins Spiel. In der Kurve war die Stimmung durch die Führung recht ordentlich geworden. Ich lernte hier Nico, einen luxemburgischen Fastallesfahrer kennen. Seit zwei Jahren ist er annährend jedes Wochenende mit Bayer 04 unterwegs. Er erzählte von der Fahrt nach Moskau, die er vor einigen Wochen zum Uefa-Cup-Spiel gegen Spartak angetreten hat. Er gab mir auch seine Telefonnummer, falls ich mal mitreisen möchte, könne ich ihn jederzeit kontaktieren. Auf dem Platz hatte der FCZ kurz vor der Pause seine einzige nennenswerte Chance, doch Fernandez und Haggui vereitelten diese mit vereinten Kräften recht souverän.

    (Es galt) "als Kapitalverbrechen, von oben auf ihn herabzusehen, [...] oder in seiner Gegenwart aus irgendeinem Grund das Wort 'Ziege' auszusprechen." (Suetonius über Caligula)

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  • In der zweiten Halbzeit erwischte Leverkusen einen Start nach Maß: in der 50.Minute köpfte Barnetta nach schöner Flanke von Kießling zum 0-3. Während meinen Mitreisenden recht kalt war, konnte ich mich nicht beklagen. Meine dicke Winterjacke hielt warm, auch wenn sie bereits den ganzen Tag zur Belustigung von Lisa und Mike beitrug: teilweise wurde ich sogar mit dem Reifenmännlein aus der Michelin-Werbung verglichen. Die Zürcher leisteten kaum noch Gegenwehr und Rolfes spielte einen Steilpass in den Strafraum: Bulykin war einen Schritt schneller als die FCZ-Abwehr und erzielte das 0-4. Kurz vor Schluss leistete sich Keeper Leoni noch einen schlimmen Patzer, der Ball fiel vor die Füße des eingewechselten Fanis Gekas, dieser leitete den Ball zu Kießling weiter, der zum 0-5 Endstand traf. Spartak Moskau verlor zeitgleich in Toulouse, somit war Leverkusen Gruppenerster. An dieser Stelle möchte ich aber auch den FCZ-Fans meinen großen Respekt aussprechen. Trotz 0-5 Rückstand weiter Stimmung machen ist schon eine reife Leistung. Auch nach dem Spiel gab es keinerlei unangehme Zwischenfälle. So sollte Fußball immer sein. Während dem Spiel wurde natürlich von beiden Fanblöcken gegen den Gegner gepöbelt, aber das gehört beim Fußball dazu. Ohne Gesänge wie "In Europa kennt euch keine Sau" oder "Ihr seid nur blau-weiße Kölner" und Antworten wie "Scheiss Leverkusener" wäre Fußball irgendwie nicht mehr Fußball. Da Mike am Donnerstagmorgen zur Uni musste, beschlossen wir, gleich zu ihm in die WG zurückzukehren. Der Tram war erneut überfüllt, der Fahrer machte erneut die Durchsage, die Türen nicht zuzustellen, welche diesmal mit einem lauten Pfeifkonzert beantwortet wurde. Wir stiegen dann nach einigen Stationen aus, fuhren mit der S-Bahn nach Oerlikon und von dort aus mit dem Bus zurück zur WG. Dort angekommen wurde noch etwas im Internet gesurft, bevor wir irgendwann gegen 1 Uhr morgens einschliefen. Am anderen Morgen war Mike bereits an der Uni als wir aufwachten. Wir nutzten den Tag, um uns Zürich etwas anzusehen. Wir wollten eine Tageskarte für den Tram kaufen, jedoch nahm der Fahrkartenautomat nur Münzen an, wir hatten jedoch nur Scheine. Ein Schaffner, der gerade zufällig vorbeikam, schrieb uns eine Sondergenehmigung, ohne Fahrkarte zum Central zu fahren, wenn wir dort eine Tageskarte kaufen würden. Dies taten wir dann auch so. Nach einem ausgedehnten Frühstück bei Starbucks am Central gingen wir durch die Bahnhofsstraße und am Limmatquai entlang. Wir waren mit Mike um 12 Uhr für das Mittagessen verabredet. Leider war die Bahnhofsstaße etwas länger als erwartet und somit hatten wir etwas Verspätung. Nach dem gemeinsamen Mittagessen im Migros-Take-Away musste Mike noch einige Aufgaben für die Uni erledigen. ...und wenn man mit der kleinen Schwester in eine Stadt fährt, muss man sich bewusst sein, dass man auch diverse Kleidergeschäfte von innen sehen wird. Wir fuhren mit dem Tram nach Sihl-City, wo zahlreiche Geschäfte abgegrast wurden. Bei Media Markt schaute ich mir auf einem Fernseher das Spiel vom Vortag an. Lisa kaufte diverse CD's und DVDs. Ich suchte auch etwas nach einem passenden Geschenk für einen Klassenkameraden, bei dem ich am darauffolgenden Tage zum Geburtstag eingeladen war, wurde aber in Sihl-City nicht fündig. Wir tranken noch eine Cola, beziehungsweise einen Orangensaft, und kehrten dann ins Stadtzentrum zurück. Am Bahnhof gab es auch noch zahlreiche Geschäfte, die auf unseren Besuch warteten. Dann fuhren wir mit dem Tram weiter zum Schaffhauser Platz, wo der "Fußballcorner Oechslin" war. Das, was für 15jährige Schwestern Prada oder Louis Vuitton ist, war für Fußballfans dieser Laden. Neben zahlreichen Europameisterschaftsfanartikel gab es hier auch eine unglaublich große Auswahl an Trikots und Schals von Fußballvereinen aus aller Welt. Neben den Teams der Axpo Super League, Bundesliga, Serie A, Primera Division, Premier League und Ligue 1 fand man hier auch etwa Trikots von Teams wie den Kaizer Chiefs aus Johannesburg, den Corinthains aus Sao Paulo oder den Boca Juniors aus Buenos Aires. Da ich die Boca Juniors sehr gut leiden kann und der Verein mich irgendwie fasziniert, habe ich mit dem Gedanken gespielt, mir ein solches Trikot zu kaufen. Die 110 CHF waren mir dann doch zu teuer, jedoch gab es noch ein Lager mit weiteren Fanartikel. Hier fand ich eine weiße Retrojacke der Boca Juniors, welche mir recht gut gefiel und so kaufte ich diese spontan. Ich unterhielt mich noch etwas mit dem Verkäufer. Als sich herausstellte, dass ich Luxemburger sei, fragte er, ob ich denn Jeunesse Esch Sympathisant wäre. Ich erzählte ihm, dass Avenir Beggen mein Lieblingsverein in Luxemburg wäre. Auch dieser Verein war ihm, zumindest dem Namen nach, ein Begriff. Wir unterhielten uns noch etwas über Fußball aus aller Welt, bevor ich dann mit Lisa zum Central zurückkehrte, wo Mike uns den Schlüssel seiner WG geben wollte. Er war am Abend noch eingeladen, Lisa und ich wollten etwas Essen gehen und dann in seiner WG eine DVD anschauen. Wir kehrten zur WG zurück und etwa eine Stunde später fuhren wir zum Hauptbahnhof, wo wir zu Abend aßen. Anschließend sahen wir uns bei Mike eine DVD an. In der WG traf ich übrigens auch Patrick, einen Mitbewohner von Mike, den ich seit Mai nicht mehr gesehen hatte, wieder. Auch Christophe, ein weiterer WG-Mitbewohner traf in der Wohung ein. Kurze Zeit später war auch Mike wieder zu Hause. Es wurde noch ein Gute-Nacht-Bier getrunken, bevor wir dann so gegen Mitternacht zu Bett, beziehungsweise eher zu Luftmatratze, gingen. Am Freitag standen wir bereits kurz vor acht Uhr auf, da Mike mit anderen Studenten Bier gebraut hat und dies unbedingt jetzt abgefüllt werden musste, da über die Weihnachtsfeiertage keiner der brauenden Studenten in Zürich blieb. Kurz nach 10 Uhr war das Bier dann in den Fässern, doch Mike musste noch einmal zu seiner Wohnung zurück, da eigentlich ein Computer zu ihm hätte geliefert werden sollen. Um 11 Uhr 15 kehrte er dann zum Central zurück, von wo aus wir zum Bahnhof gingen. Er wollte bei Nordsee noch Fish and Chips kaufen und bat uns bei Migros Getränke zu holen. Dort sollten wir uns dann treffen. Leider gab es am Zürcher Bahnhof zwei Migrosse und wir fanden uns nicht. Der Empfang war sehr schlecht, so war es kaum möglich sich telefonisch zu verständigen. Um 11 Uhr 36 sollte unser Zug fahren, inzwischen war 11 Uhr 33 und wir hatten keinen Plan, wo im Bahnhof Mike sich befinden würde. Glücklicherweise hatten Mike und ich die gleiche Idee: die einzige Möglichkeit, den Zug nicht zu verpassen wäre, sofort zum Gleis zu gehen. Wir begaben uns also schnellstmöglich zu Gleis 18 und gottseidank war Mike bereits im Zug. Der Zug rollte schon langsam los, als Lisa und ich wirklich im allerletzten Moment einstiegen. Die Rückfahrt war sehr amüsant und die Zeit verging wie im Fluge. Es wurde viel gescherzt und gelacht. Die Zollkontrollen waren diesmal peinlich genau und eine Frau im Abteil hinter uns musste verpackte Weihnachtsgeschenke öffnen. Unser Gepäck wurde gottseidank nicht durchsucht. Auch wenn wir nichts "Verbotenes" dabei hatten kann ich es nicht leiden, wenn Zollbeamte oder Hunde mit feuchten Nasen in meiner Tasche rumschnüffeln. Kurz nach Straßburg liefen einige Zollbeamte und drei Polizisten durch den Wagen und es wurde ein Mann festgenommen. Gegen 17 Uhr erreichten wir Luxemburg. Unser Anschlusszug nach Walferdingen fuhr erst um 17.20, Mikes Zug Richtung Troisvierges um 17.15, sodass wir noch etwas Zeit hatten. Bei einer Konditorei am Luxemburger Bahnhof kaufte ich Schokolade, welche wir dann im Bahnhof verspeisten. Zwischen den Gleisen 4 und 5 verabschiedeten wir uns dann von Mike und um 17.30 erreichten wir den Walferdinger Bahnhof - wo eine herrliche Auswärtsfahrt endete.



    Lou

    (Es galt) "als Kapitalverbrechen, von oben auf ihn herabzusehen, [...] oder in seiner Gegenwart aus irgendeinem Grund das Wort 'Ziege' auszusprechen." (Suetonius über Caligula)