LESENSWERT!
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Der Eindruck verstärkt sich, dass Leverkusen zwar einen hochkarätigen Kader zur Verfügung hat, doch die eigenen PS nicht auf die Straße bringt, wenn es darauf ankommt. Das mag mitunter am Trainer liegen. Doch wenn es derart regelmäßig passiert wie beim Werksklub, sollte auch die Vereinsphilosophie mal auf den Prüfstand.
Immer sind die anderen Schuld
In Leverkusen, so der Eindruck, sind meist die anderen Schuld. Die Schiedsrichter, die Gegner, die Medien. Die eigenen Spieler aber werden gern in Watte gepackt. Sportchef Rudi Völler ist da federführend. Und es mag für ihn als Mensch sprechen, dass er sich vor seine Angestellten stellt. Doch leistungsfördernd wirkt das offenbar nicht.
Spieler können in einem solchen Fall mit Einsatz zurückzahlen, können ihrem Patron zeigen, dass sie den Schutz als Ansporn verstehen und nicht als Hängematte. Tun sie aber nicht. Dass ein Klub wie Bayer Leverkusen mit dem mächtigen Konzern im Rücken und den gefestigten Strukturen es nicht schafft, dauerhaft eine Mannschaft aufzubauen, die zumindest um Rang zwei spielt, ist merkwürdig.
Jenen zweiten Platz, der dem Klub einst den Beinamen "Vizekusen" einbrachte, belegte Bayer in den vergangenen zehn Jahren nur ein Mal – 2011. Er wird von den Funktionären auch schon lange nicht mehr eingefordert. In dieser Saison, mit schwächelnden Schalkern und Dortmundern, wäre das drin gewesen. Doch die Lücke hinter den Bayern wird durch andere besetzt, durch Wolfsburger und Gladbacher. Leverkusen verwaltet währenddessen lieber seine Komfortzone. Schade!
Quelle: DIE WELT - Leverkusen verwaltet seine watteweiche Komfortzone
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