Groundhopping made in LEV

  • Ich habe auch nochmal eine Frage.
    So wie ich das gesehen habe sind die Spieltage in England schon terminiert, ist das wirklich fix?
    Weil am 26. Dezember sind alle Spiele des Spieltags und am 29. auch. So kenne ich das aus den letzten Jahren nicht.


    Wird dort noch nach terminiert?

    Wir sind die Jungs die für dich durchs Feuer gehn
    Wir geben niemals auf
    werden immer zu dir stehen

  • Meines Wissens sind das auschließlich Rahmentermine, die genaue Ansetzung ist in England teilweise sogar sehr kurzfristig zu erwarten bzw. verschiebt sich gerne mal.


    Aber vielleicht können Andy oder Marius was Fundiertes dazu sagen! :LEV18

    "Die Zitrone ist meine Lieblingsfrucht. Ein Leben ohne Zitronen kann ich mir nicht vorstellen."

  • Meines Wissens sind das auschließlich Rahmentermine, die genaue Ansetzung ist in England teilweise sogar sehr kurzfristig zu erwarten bzw. verschiebt sich gerne mal.


    Aber vielleicht können Andy oder Marius was Fundiertes dazu sagen! :LEV18



    Kann Chris da nur bestätigen! Die Terminierung ist definitiv noch nicht fix! Habe schon Spielverlegungen 1 Woche vor dem Spieltermin erlebt!

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  • ...gilt das denn auch für den Boxing-Day? Bin mir da gerade nicht ganz sicher... :LEV9


    Also 2011 war der Boxing Day komplett gesplittet, Anstoßzeiten um 14 Uhr, 16 Uhr und 20:45 Uhr!

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  • Gestern Seattle Sounders FC vs. Colorado Rapids in einem 60.000 Mann fassenden Footballstadion. War mit 40.000 Zuschauern gut gefüllt und ich war äußerst angenehm überrascht von der Supportfreudigkeit der Menge. Spielniveau war eher schlecht, aber immerhin gab es beim 2-1 Tore zu sehen. Hier ist der Stadionbesuch allerdings noch mehr Event als bei uns, mit Nationalhymne, Feuerwerk, Militärehrungen und vereinseigener Blaskapelle vor dem Spiel.


    In den nächsten Wochen steht dann noch folgende kleine MLS-Tour ins Haus:
    14.7: San Jose vs. Real Salt Lake
    21.7: RB New York vs. Philadelphia
    28.7: Toronto FC vs. Houston

  • Zurück aus der Schweiz, drei Spiele gemacht:


    FC Lerchenfeld - FC Naters, Sportanlage Waldeck, Kunstrasenplatz mit schöner alter Holztribüne
    FC Thun - Lausanne-Sports, Arena Thun, häßlicher charakterloser Neubau
    FC Luzern - FC Zürich, Swissporarena, Neubau, hat immerhin was, also kein so 0815-Teil...

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  • Ich hab lange ueberlegt, ob ich hier erzaehle warum und wieso und entschied mich am Ende dafuer. Im Fruehjahr 2011 bei einem Studentenaustausch in Mexiko, lernte ich meine Herzdame kennen. Nach dem Abschluss meines Studiums in den Niederlanden wollte ich dann nach Mexiko ziehen um hier mit der Frau zusammen zuziehen…so geschehen. Problem nur: Frau hat es sich anders ueberlegt. Nach zwei Tagen Verzweiflung und ohne zu essen an die Decke starrend, fiel mir ein das ich ja noch nen Hobby habe, Groundhopping. Am Folgewochenende nach der Trennung fing hier zum Glueck die erste und zweite Liga an. Also irgendwie Motivation gesammelt und auf ins Internetcafe. Kurz als Vorbericht, in meinem damaligen Aufenthalt hier habe ich schon 17 Grounds, davon 11 momentane Erstligisten “gemacht”, also kam nicht alles in Frage. Die Primera Division sollte Freitags um 19.30 Uhr mit dem Spiel Jaguares de Chiapas – UANL Tigres eroeffnet werden. Ground fehlt und der Bundesstaat soll sehr schoen sein. Also hatte ich ein Ziel: Tuxtla Gutierrz. Mittwochs um Mitternacht holte mich ein befreundeter Taxifahrer und brachte mich zum Busterminal. Er hatte mir schon ein Ticket besorgt, womit ich um 0.45 Uhr den vollstaendig ausverkauften Bus gen Mexiko City besteigen konnte. Per SMS hab ich mich noch bei Hugo bedankt, weil ich sonst nicht in dem Bus gelandet waere und sich alles gut 6 Stunden nach hinten verzoegert haette. Die 6 Stunden Busfahrt konnte ich nicht schlafen, weil der Typ neben mir wenn er nicht gerade in Rekordlautstaerke an seiner Pepsi gezogen hat, schnarchend mich und die Reihen um uns herum wach hielt. Zusaetzlich hat der Busfahrer die Klimaanlage auf “Kuehlschrank” gestellt, wodurch ich mir im T-Shirt mordsmaessig einen abgefroren habe, was in Mexiko City am Busterminal “Central del Norte” nicht besser wurde, weil es dort die ganze Nacht durchgeregnet hat. Ich kam um 6.45 Uhr an, jedoch war der Anschlussbus nach Tuxtla Gutierrez, meinem Primaerziel ausverkauft. Also hab ich mich in den naechst freien Bus um 11.45 Uhr eingebucht. Mal ganz im Ernst…ich hab gefroren wie in Polen im Winter. Und das in Mexiko. Endlos uebermuedet und bibbernd hab ich einen Kaffee nach dem Anderen verschlungen bis um 9 Uhr die Laeden aufmachten. Da hab ich dann die erste unplanmaessige Investition taetigen muessen. Ein Kapuzenpulli fuer 250 Pesos (ca. 15€). So ging die Restzeit bis viertel vor Zwoelf schneller vorbei und ich bestieg den Bus fuer eine 13-stuendige Fahrt gen Sueden bis kurz vor die Grenze Guatemalas.


    Im Bus liefen Filme und es wurden im 3 Stunden-Takt Frauen mit Koerben gefuellt mit diversen Fressalien in die Busse geschickt. Der Ausblick, der einem sich aus dem Bus heraus hier bot war eine Mischung aus schlimmster Armut und der wunderschoensten Aussicht, die mir jemals vor die Linse kam. Zwischen Mexiko City und Puebla fuhren wir durch Doerfer wie man sie aus dem Fernsehen kennt. Keine Fenster an den Haeusern, Kinder spielen im Matsch, ueberall liegt Muell herum. Teilweise waren Haeuser halb eingestuerzt und wurden trotzdem noch bewohnt. Ein Haus lag halb in einem Bach und ich schwoere ich habe im Haus Moebel und ein Kind spielend in der Eingangstuer gesehen. Der Typ neben mir sagte, das waeren noch Auslaeufer von Mexiko City. Haette man sich aber auch denken koennen, dass in der Zweitgroessten Stadt der Welt die Menschen teilweise auch in solchen Behausungen naechtigen muessen. Die Landschaft wurde aber immer schoener, je weiter suedlich man fuhr. Dschungel, Berge die mehrere hundert Meter steil in die Tiefe ragen und Doerfer die im Dschungel zu verschwinden scheinen. Das liess mich das Bild aus dem Slums und vor Allem “die Frau” kurzzeitig vergessen. In einer Taldurchfahrt war eine Baustelle, wo es sich so dermassen staute, dass aus einer 13-stuendigen Busfahrt schnell eine 14-stuendige wurde…


    Um das jetzt abzukuerzen, ich kam um 2 Uhr im Hotel an, welches ich noch in Mexiko City im Busterminal buchen konnte. 40€ fuer ein 3-Sterne-Hotel mit warmen Wasser, ohne Ungeziefer und Fruehstueck inklusive voellig ok. Den fehlenden Schlaf hab ich bis 13 Uhr dann aufgeholt gehabt und nach einem echt leckeren Omelette zum Fruehstueck, machte ich mich auf den Weg zum, wie viele Mexikaner einheitlich behaupten, schoensten Ort Mexikos. Der Cañon Sumidero. Dafuer musste ich die Stadt mit einem Bus fuer 5 Pesos durchqueren und dann in einen weiteren Bus fuer 10 Pesos umsteigen, der mich in das malerische Fischerdorf Chiapa de Corzo brachte. Die Bootstour durch den Canyon gabs fuer 160 Pesos (10€), die sich absolut lohnen sollten. An beiden Seiten des Flusses “Grijalva” steile Haenge die komplett mit Dschungel bewachsen waren und wenn mal eine Stelle zu steil fuer Baeume ist, sind dort beeindruckende Felsformationen vorzufinden. Vor die Linse kamen Vogelarten, Schmetterlinge und Echsen wie ich Sie noch nie gesehen habe. Das zoologische Highlight waren zwei Krokodile am Flussufer. Ein Boot kam sogar zu nah an eines der Krokodile, weswegen sich das Krokodil bedroht fuehlte und Richtung eines der Boote schwamm. Niemand starb. Nach 2 Stunden und aufgrund eines Platzregen gut durchnaesst hab ich mir in Chiapa de Corzo am Flussufer ein Schrimpsgericht aller erster Guete reingeschraubt und dazu literweise Bier. Ich muss ja jetzt nicht mehr auf die Figur achten.


    Abends zurueck im Hotel hab ich bei weiteren Tecate-Bier und National Geographic den bislang besten Tag in Mexiko mit den geknipsten Fotos ausklingen lassen. Am Folgetag, nach erneut einem guten Fruehstueck, hab ich die Stadt zu Fuss erkundet. Das ging jedoch schneller als ich dachte und so nahm ich bereits um 15 Uhr Kurs aufs Stadion um dort das Ticket zu sichern. Auf dem Nebenplatz stieg noch ein Jugendturnier. Jedoch dauerten die Spiele jeweils nur 1x 20 Minuten, womit ich den versifften Kunstrasenplatz ohne Ausbau nicht zaehlen durfte.

    Zitat Ordner: "Hört doch auf damit, ihr seid doch viel zu voll für so einen Scheiß!"

  • Freitag, 20.7.2012 19.30 Uhr, Estadio Zoque (Victor Manuel Reyna), Jaguares de Chiapas vs. UANL Tigres 0:4 (Primera Division, 1. Liga Mexiko)


    Als um 18 Uhr die Stadiontore oeffneten bin ich direkt rein, obwohl draussen gut die Saisoneroeffnungsparty stieg. Die Heimstaette der Jaguares de Chiapas, das “Estadio Zoque”, oder wie es frueher genannt wurde und immer noch genannt wird “Estadio Victor Manuel Reyna” ist nicht komplett geschlossen. Die mit Wellblech ueberdachte Haupttribuene bietet ca. 14 Reihen Sitzschalen und wird flankiert von Baeumen. Direkt hinter den Baumn in 3 Etagen hoch aufragend und in sich geschlossen die Hintertor- und Gegentribuenen. Als optisches Element und Abgrenzung sind die Enden des Stadionsims der Gegengerade abfallend in einem Bogen, was die Hintertortribuenen imposanter erscheinen laesst.Innerhalb dieser Tribuenen konnte man sich frei bewegen. Als Sitz waren auf jeder Betonplatte Nummern aufgemalt. Auf den Tickets stand aber nix von einer Platzzuweisung. Beim Betreten des Stadion wurde einem ein Stueck Stoff, in jeweils Schwarz oder Orange (Vereinsfarben der Jaguares) in die Hand gedrueckt, was in der Halbzeit aufgrund einer Choreo zum 10-jaehrigen Jubilaeum hochgehalten werden soll. Kurz zur Erklaerung: Der Verein wurde vor 10 Jahren gegruendet, damit der “schoenste Bundesstaat” Mexikos auch eine Mannschaft im mexikanischen Profifussball stellt. Damals wurde “einfach” eine Lizenz fuer die zweite Liga gekauft….


    Im Stadion gabs von den Verkaeufern den Liter “Sol”-Bier fuer 50 Pesos (Ca. 3,10€), sodass es eine Dreistigkeit meinerseits gewesen waere mich nicht zu betrinken. Jetzt aber zum Spiel an sich. Die Gegner heute aus Monterrey, der zweitgroessten Stadt Mexikos nah an der Grenze zu den USA reisen mit hohen Ambitionen an, da Sie wie jedes Jahr als Titalkandidat gelten und im letzten Jahr im Playoff-Halbfinale gegen den spaeteren Meister Santos Laguna ausschieden, was uebrigens schwer nach Korruption roch!!! Das ist aber jetzt hier egal.


    Die UANL Tigres (UANL= Universidad Autonoma Nuevo Leon) versprachen nicht zu viel und spielten das Heimteam total an die Wand. Schon nach zwei Minuten wurde ein, nach einer Ecke von der Latte ins Spielfeld zurueckklatschender Kopfball freistehend ins Tor befoerdert. Auch in der Folgezeit liessen die Tigres den Jaguares keine Luft zum atmen und so war die logische Konsequenz in der 20. Minute, erneut nach eine Ecke und das 2:0 fuer die Gaeste durch einen strammen Schuss aus 20 Metern ins untere rechte Eck. Das Bild veraenderte sich nicht und in Minute 35 dann das 3:0 durch einen unhaltbar abgefaelschten Weitschuss. Das 4:0 nur 3 Minuten spaeter dann das schonste Tor des Tages. Der Torschuetze zum 2:0 spielte per No-Look-Lupfer den Ball ueber die Abwehrreihe wo ein Tigres-Stuermer per Direktabnahme traumhaft ins kurze Eck abschloss. Das Heimteam wurde mit gellenden Pfiffen verabschiedet. Trotz eines deutlich entschlossenerem Auftreten der Jaguares und nun nicht mehr so entschlossenen Kontern der Tigres blieb es beim 4:0, bei dem alle Tore auf der von mir gegenueberliegenden Seite fielen.


    Was mir persoenlich positiv in Erinnerung bleibt sind die Fans der Jaguares de Chiapas. Natuerlich vollig sinnlos aber dieses Mal nicht ganz so gravierend gibt es auch hier mehrere Hincha-Gruppierungen. Zunaechst die groesste Hincha, die sich auf der zum Spielfeld gerichtet links auf der Hintertortribuene “Norte” ueber 2 Stockwerke erstreckt und schon 20 Minuten vor Anstoss ordentlich Rabatz mit ihren Trommeln, Trompeten und Snare-Drums machten. Zentral hinter dem Tor eine weitere Hincha von ca. 300 Mann die egal was im Spiel passierte nie aufhoerten zu supporten und sogar gesamt durch Fahnen schwenken und Trikot wedeln, dass bessere Bild abgaben. Zwischen den beiden eben genannten Hinchas flogen regelmaessig Beleidigungen und fiese Gesten hin und her. Ich wuerde mal schaetzen, dass deswegen die massive mit Schlagstoecken bewaffnete Polizeipraesenz im Block anwsend war und damit sogar Sinn macht. In der zweiten Halbzeit stellte ich mich dann zu der kleineren Hincha, weil die schlicht durchweg geile Songs, noch abwechslungsreicher zum besten gaben. Trotz der zwei Hinchas die unterschiedlich durcheinander sangen war ein guter Support geboten. Ebenfalls auf der “Norte” zwei Typen mit, ich tippe mal fuer den Staat Chiapas typischen, aufwaendigen Gewand die irgendwelche Glocken und so Zeug bimmelten. Die gingen aber im Laerm der beiden Hinchas total unter und haben sich aufgrund der minderen Aufmerksamkeit mitte der ersten Halbzeit ruhig auf ihren Platz gesetzt. Am sinnlosesten waren 10 Typen auf der Gegentribune, die mit Trommeln auch noch versucht haben irgendwie zu supporten… Als AUswaertsfans war genau eine Busladung aus Monterrey anwesend, die man nie hoeren konnte, aber aufgrund deren Bewegungen gute Laune identifizieren konnte.


    Die eben angesprochene Halbzeitchoreographie ging voellig in die Hose. Nur die beiden Hinchas hielten die Pappen hoch. Das hatte jedoch folgenden Grund. Auf dem Rasen waren weit ueber 200 Kinder die sich immer wieder zu Gebilden neuformierten. Hinter der Gegengrade stieg ein gewaltiges, wunderschoenes, abwechslungsreiches Feuerwerk mit grandiosem, ultralauten Finale. Das ganze dann noch untermal mit der epischen Hymne “Yo soy Chiapas” des Bundesstaates. Als alles zu Ende war, (kein Scheiss jetzt) habe ich Leute vor Stolz weinen sehen und mit dem gleichzeitigen Abklingen des Feuerwerks und der Hymne brandete ein tosender Applaus und ordentlich Gejubel aus. Ich wette viele Leute haben schlichtweg vergessen die Stoffe zur Choreo hochzuhalten, weil alles andere so imposant war. Toller Moment. Und das bei einem 4:0-Halbzeit Rueckstand.


    In der Art und Weise wie ich nach dem Spiel ins Taxi fiel haette ich auch versucht mich abzuziehen. Aber nicht mit mir. Die 30 Pesos, die zu viel verlangt wurden, bezahlte ich einfach nicht und bin mit einem “Fick dich hart du Zigeuner” aus dem Taxi raus. Zum Glueck ist der Typ mir nicht hinterher, weil mal im Ernst, ich war total blau. Den Folgetag verbrachte ich ruhig und hab schon ab 15 Uhr 3 der Erstligaspiele des Sonntags im Busterminal mir in der Glotze angeschaut. Um 20.45 Uhr dann ab in den 13-Stunden-Bus gen Mexiko City, in dem ich deutlich besser pennen konnte als auf dem Hinweg. 10 Uhr in Mexiko City zurueck hab ich mir ein Ticket fuer die Rueckfahrt nach Aguascalientes gekauft, fast alles in den Rucksack gepackt, dass Geld in eine Plastiktuete gestopft, die ich danach in meinem Socken verstaute und meinen Rucksack im Terminal abgegeben. Mein Reiseziel waren die Favelas von Mexiko City in dem das Zweite Spiel meiner Reise stieg. Um zehn nach elf stieg ich ins Taxi Richtung Estadio Neza. Die Fahrt raus in die Favelas dauert eine Stunde, womit ich sogar 4 Minuten zu spaet im Stadion war.

    Zitat Ordner: "Hört doch auf damit, ihr seid doch viel zu voll für so einen Scheiß!"

  • Sonntag, 22.7.2012 12 Uhr, Estadio Neza 86, Toros Neza vs. Estudiantes de Altamira 1:1 (Liga de Ascenso, 2. Liga Mexiko)


    Das “Estadio Tecnológica Netzahualcóyotl” oder auch “Estadio Neza 86” liegt streng genommen schon garnicht mehr in Mexiko City, sondern in Ciudad Nezahualcoyotl, einem Vorort von Mexiko City. Um den Ranz zu beschreiben, hier ein Zitat aus Wikipedia:” Die Stadt ist durch spontane, teilweise von den Bewohnern gebaute Hüttenbauten geprägt. Das Fehlen sozialer Treffpunkte wie Marktplätze führt zu einer starken sozialen Spannung in der Stadt...”


    Der Grund warum ich mir das antue hat zwei Motive. Keine erreichbaren Alternativen, da momentan nur die ersten beiden Ligen wieder spielen und in dem Stadion 1986 drei Vorrundenspiele bei der WM stattfanden. Im Estadio Neza duellierten sich sogar Teams aus der deutschen Gruppe, jedoch vollstaendig ohne deutsche Beteiligung (Schottland – Dänemark (0:1) am 4. Juni, Dänemark – Uruguay (6:1) am 8. Juni und Schottland – Uruguay (0:0) am 13. Juni). Das Stadion ist oval, in zwei Etagen aufragend und total verranzt. Hier hat seit 1986 mit Sicherheit keine Sanierung mehr stattgefunden, womit ich die Frage ob hier jemals Sitzplatznummerierungen waren nicht beantworten kann. Ein Dach ist auf einer Laengsseite angebracht. Das Spiel der heimischen Toros Neza gegen ein Uniteam aus der Kuestentadt Altamira ist nicht der Rede wert. Fussball unter aller Sau. Beide Tore kurz nach der Halbzeit, wobei der Ausgleich durch Altamira die einzige gute herausgespielte Szene des Spiels war. Sonst erwaehnenswert noch ein Pfostenschuss von Altamira kurz nach dem Ausgleichtreffer. Die Anzeigetafel auf der einen Hintertorseite war verhangen und der Spielstand wurde mit DIN A2 Blaettern angezeigt.


    Die Fanszene von den Toros ist noch sinnloser als die der Hoffenheimer…auf der Hintertorseite der Anzeigetafel befanden sich auf engsten Raum 4!!!! Hinchas. Zentral mittig eine, vom Spielfeld aus gesehen, rechts eine und darueber im Oberrang nochmal eine. Als ich zur Mitte der ersten Halbzeit noch weitere 10 Jungs mit Trommeln entdeckte die wieder was Anderes sangen, deklarierte ich den Verein zum sinnlosesten des Landes. Was dann aus der Kurve hervorkam war ein Matsch von Laerm den, bis auf die Singenden selber KEINER verstanden haben duerfte. Irgendwie passte das zum Bild was die Stadt abgab. Heruntergekommen, schlecht organisiert.
    Die andere Hintertorseite war garnicht erst eroeffnet. Die ueberdachte Haupttribuene, als auch die Gegengerade waren ebenfalls spaehrlich besetzt. Der Stadionsprecher sagte etwas mit 1400 Zuschauern durch, wobei wahrscheinlich die Kartenverkaeufe der Schwarzmarkthaendler mit inbegriffen sind. Die haben niemals all ihre Karten an den Mann bekommen, sodass ich sagen wuerde es waren am Ende 1200 im weiten, heruntergekommenen und dadurch durchaus charmanten Rund. Davon vielleicht 10 Personen mit Sypathie fuer Altamira, die man nur bim Tor identifizieren konnte.


    Jetzt noch eine Anekdote die mir echt Kopfschmerzen bereitet hat. In der Halbzit hab ich die Toiletten besuchen muessen weil es drueckte. Als ich wieder auf meinen Platz im Oberrang zurueck bin haben mich drei Typen aus dem Unterrang ins Visier genommen und kaum noch aus den Augen gelassen. Das war so dermassen penetrant, dass mir doch leicht schwummrig wurde und es mir jedes Mal, wenn die sich zu mir umdrehten, tuschelten etc. Mir kalt den Ruecken herunterlief. Ich hab mir so heftig Paranoia geschoben, dass ich als kurz vor Ende auf dem Platz ne ueble Rudelbildung entstand und die Jungs aus dem Ghetto ihre Augen auf dem Spielfeld hatten, die Gunst der Stunde nutzte und unten rechts mich direkt an einen Ausgang setzte. Als die Jungs sich zu meinem vorigen Platz umdrehten, fingen Sie wie wild an mich zu suchen und beachteten das Spielfeld garnicht mehr. Nach wenigen Momenten gingen Sie los und suchten mich oben auf dem Oberrang. Als 3 der 4 Minuten Nachspielzit verstrichen sind, bin ich in den Graben des Ausgangs verschwunden und vor Abpfiff aus dem Stadion. Sowas mache ich NIE und trotz meines schlechten Gewissens ging mir die Gesundheit und meine Wertsachen vor den Groundhoppingregeln. Zum Glueck hab ich mich mit dem lizensierten Taxifahrer von der Hinfahrt verabredet, dass er mich vor dem Stadion mit Abpfiff abholt. Das war die beste Entscheidung der Woche. Ciudad Nezahualcoyotl ist endlos asozial. Mein Tipp an die Hoppinggemeinde ist, reist niemals alleine nach Neza und wenn doch dann habt ne schnelle Abfahrt parat. Im Ernst. Selbst auf den 300 Metern zwischen Stadiontor und Taxi wurde ich angefasst, angelabert und alles. Ich weiss zwar nicht wie mein Taxifahrer heisst, aber die 50 Pesos extra und das fette Danke hat er sich verdient.


    Um 23 Uhr war ich nach einer Tour, die mir die benoetigte Abwechslung gab wieder in meiner Kaltwasser-Kakerlakenbude in Aguascalientes.

    Zitat Ordner: "Hört doch auf damit, ihr seid doch viel zu voll für so einen Scheiß!"

  • Zurück aus der Schweiz, drei Spiele gemacht:


    FC Lerchenfeld - FC Naters, Sportanlage Waldeck, Kunstrasenplatz mit schöner alter Holztribüne
    FC Thun - Lausanne-Sports, Arena Thun, häßlicher charakterloser Neubau
    FC Luzern - FC Zürich, Swissporarena, Neubau, hat immerhin was, also kein so 0815-Teil...


    Chris16 und ich haben am Samstag FC Winterthur gegen FC Vaduz geschaut. Gemütliches Stadion mit allerlei Kuriositäten und einer irgendwie sympathsichen kleinen Szene.

  • NL-Denhopper: :LEV5 :LEV5 :LEV5
    Sagenhafte Story.


    @turtle04: :LEV6


    Ich selbst war Samstag bei Red Bull New York gegen Philadelphia. Kurz vor Anpfiff erfuhr ich, dass es sich hierbei um ein "Derby" - geht es nach amerikanischen Maßstäben - handelt. So sind beide Städte nur 95 Meilen voneinander entfernt und es fanden sich auch tatsächlich circa 500 Supporter der Gäste ein, ohne von mir allerdings optisch vernommen worden zu sein. Zu dem Anlass dieses Lokalduells sah sich die singende Gemeinde aus New York dazu berufen, eine Choreographie zu starten, deren gesprühtes Banner ich nicht entziffern konnte, weil ich genau darunter stand. Dennoch beeindruckte mich die Hintertortribüne mit durchgehenden Anfeuerungsrufen und südamerikanischen Melodien, Texte wurden gerne auch mal auf spanisch gesungen. Auch die fünf(!) Capos sorgten bei mir für Verwunderung. Unentwegt gab die Kurve Gas und auch Frauen und Kinder konnten sich nicht zurückhalten. Damit hätte ich im Vorfeld deshalb nicht gerechnet, heißt der Eigentümer doch seit einigen Jahren Red Bull. Doch auch hier fand schnell Aufklärung statt. Spätestens, als wiederholt "Metro New York" oder "the Metros" angefeuert wurden, kam mir in den Sinn, dass es hier möglicherweise noch Fans des Vorgängervereins Metro Stars New York geben könnte. Anders als in Salzburg wird die Anfeuerung des alten Klubs scheinbar toleriert, wohl auch, weil sonst gar keiner kommen würde.


    Der Einfluss der Getränkefirma wurde an allen Stellen offensichtlich, war Red Bull doch mit Abstand das günstigste Getränk im Stadion(3 Dollar etwa 2,50 € - Bier 9 Dollar - etwa 7,50 €). Ebenso trägt das Stadion den Namen des Sponsors, erst vor wenigen jahren errichtet liegt dieses selbst garnicht mehr in New York, sondern in New Jersey und war deshalb nur per Bahn erreichbar. Ein 08/15-Neubau, 30.000 Plätze vielleicht, nichts besonderes. Dennoch zog dieses Spiel etwa 22.000 Leute an, darunter von mir ausgemachte Basler, Dortmunder und sogar ein Familienvater im Trikot von Rot-Weiß Oberhausen lief mir über den Weg. Das Spiel war eher unspektakulär, New York gewann 2-0, Kapitän und Superstar Henry blieb meistens blass und schien mit seinen Gedanken woanders.

  • Hab den Bericht jetzt 2x gelesen, eine krasse Geschichte. Aber noch krasser ist Lenny bei den RB Fans ;)


    Der Auftakt der 3. Liga am vergangenen Wochenende war für mich gleichzeitig das Ende von Live Fußball in Deutschland. Aber ich konnte mich nochmal neu verlieben. Das Böllenfalltorstadion ist einfach fantastisch.
    Wie schon am Rande erwähnt, zieht es mich Mitte August für ein Jahr nach Ecuador, wo ich eine Stelle in der deutschen Schule in Quito gefunden habe. Ich freue mich jetzt schon auf die geilen Stadien wie das El Monumental in Guayaquil und werde hoffentlich noch weitere Länder Süd- und Mittelamerikas oder der Karibik bereisen können.


    Ich werde die Eindrücke dann entweder hier und/oder an anderer Stelle veröffentlichen.

  • Ich werde die Eindrücke dann entweder hier und/oder an anderer Stelle veröffentlichen.

    Das ein oder andere Highlight wird es dann exklusiv im Nordkurve AktUL geben. :LEV18 Viel Spaß, mein Freund. Pass auf dich auf!

    "Die Zitrone ist meine Lieblingsfrucht. Ein Leben ohne Zitronen kann ich mir nicht vorstellen."

  • Urlaubshopps mit Mama und Papa



    Nach meinem Unfall im März luden
    meine Eltern mich ein mit Ihnen in den Urlaub nach Algund bei Meran, Südtirol
    zu fahren. Zwei Wochen ausruhen, faulenzen (für alle unter 18: chillen) gutes
    Essen und sonst nix. Vielleicht mal ein Buch lesen.


    Doch da Südtirol recht beliebt
    bei diversen Mannschaften ist, dort ihr Trainingslager abzuhalten rechaschierte
    ich, ob es irgendwelche Testkicks in der Nähe von Algund gibt. Es waren zwar
    nicht so viele wie im Jahr 2011, aber es gab welche. Martin, der Chef von
    unserem Hotel, fragte ich, ob er auch mal gucken könne, ob er noch was findet.
    Vielleicht kennt der ja Seiten im Netz, die ich nicht kenne. Bereits am nächsten Morgen lag eine Liste
    mit sieben oder acht Kicks auf dem Frühstückstisch. Vielen Dank – super
    Service. Es sei vorweggenommen, dass die zwei Wochen im Mühlbacher Hof (www.muehlbacherhof.com) absolut Top
    waren. Die Zimmer wie das gesamte Hotel waren super und gepflegt, das Essen sehr
    gut (es gab jeden Abend ein Fünf- oder Sechsgangmenü) und die Freundlichkeit
    des gesamten Teams war umwerfend.



    AS Rom – Gaz Metan Severin 2:0,
    am 11.07.2012 in Raischach. Sportanlage Raischach.



    Nach einem knapp zweistündigen
    Ritt durch die imposanten Dolomiten kamen Mama, Papa und der verletzte Sohn
    viel zu früh in Raischach an. Wir stellten das Auto direkt am “Stadion“ ab und
    organisierten als erstes Tickets für 13 Euro. Meine Eltern gingen noch mal
    Richtung Dorf und ich schlenderte über die Kirmes. Ja Kirmes. Es ist wohl jedes
    Mal ein Heidenspektakel, wenn die Roma ins Dorf kommt. Riesenkicker,
    Basketball, Schnellschussmessung und all möglicher anderer Quatsch waren
    aufgebaut. Am schlimmsten war ein Alleinunterhalter, der mit Hilfe von
    grausamen Cheerleaders die Massen animierte. Schrecklich, schrecklich,
    schrecklich. Ich versuchte mir das ganz
    schön zu saufen, was jedoch am Budget scheiterte. Obwohl ein Bier (0,3Liter)
    für 2,50 Euro durchaus nicht zu teuer war.


    Das „Stadion“ war ein Platz, auf
    dem mehrere Stahlrohrtribünen montiert waren.


    Der Securitymensch an der
    Pressetribüne lies mich aufgrund meiner Krücken auf die selbige, so dass ich
    einen guten Blick auf das Spielfeld hatte und zudem im Schatten sitzen konnte.
    Das Spiel verlief unspektakulär. Roma
    spielte ganz ansehnlich, vergab einige Chancen ebenso wie Gaz Metan aus
    Rumänien. Am Ende gewannen die Italiener mit 2 zu 0. Support gab es von einigen
    Ultras. Ob die aus Rom waren, oder aus der Umgebung weiß ich nicht. Jedenfalls
    gab es auch Fahnen und ein weing Pyro in den Vereinsfarben rot- gelb. Alles in
    allem also ganz nett für einen Testkick in der Provinz. Zurück ging es etwas
    unspektakulärer als auf der Hinfahrt schlicht über die Autobahn.



    Als ich ein paar Tage später an
    der Rezeption saß und auf meine Eltern wartete, meinte Martin zu mir: „Ich habe
    da was für euch. Bayern München spielt ein Test in Arco gegen eine
    Trentiono-Auswahl. Von der Paulanerbrauerei bin ich dazu eingeladen. Ich kann
    aber nicht. Wenn ihr wollt, könnt ihr fahren. Anschließend gibt’s dann noch ein
    Essen und mit einem Bayernspieler.“ Nun ist Bayern zwar der völlig falsche
    Verein. Aber so eine Chance läst man sich nicht entgehen. Außerdem ist
    Groundhopping ja bekanntlich kein Wunschkonzert.



    Bayern München – Auswahl Trentino
    11:0, am 18.07.2012 in Arco. Campo Sportivo Arco



    Mit einem guten Freund von Martin
    trafen wir uns und fuhren in kurzem Abstand los, um uns in Arco vor dem Stadion
    zu treffen. Hier wurden die Tickets verteilt. Mein Bein schmerzte mehr als
    sonst. Dies lag zugegebenermaßen weniger an den Bayern, als einem falschen
    Schritt auf Krücken. Ich humpelte also parallel zur deutschen Nationalhymne
    Richtung Gegengerade. Hier war es fast so schlimm wie beim Spiel der Roma.
    Scheinbar sämtliche Familien, die Umkreis von hundert Kilometern Urlaub
    machten, verliefen sich ins Stadion. Eine Supermammi verteidigte die Plätze
    (bei freier Sitzplatzwahl) ihrer drei Kinder vehement, obwohl die Blagen eh die
    ganze Zeit vorne standen. Lieber soll mein 62jähriger Vater stehen....


    Ich traf mich mit Bayern-Wuppi
    und verquatschte mit ihm die erste Halbzeit. Das Spiel lief, wie so eine Art
    von Spiel halt läuft. Ruck- zuck steht es 7 oder 8 zu 0. Am Ende glaube ich 11
    zu 0.


    Nach dem Testkick ging es in ein
    Hotel direkt am Gardasee. Hier gab es ein Viergangmenu mit Vorspeisen vom
    Buffet. Auch hier war es sehr lecker. Ich schraubte mir ein paar Helle rein und
    quasselte mit ein paar Kutten. Später kam Claudio Pizarro und beantwortete
    Fragen aus dem Publikum. Die geschenkte Bayernkappi ließ ich mir von Pizarro
    für einen befreundeten Bayernfan signieren. Die ganze Veranstaltung war unterm
    Strich ganz nett. Und für ümme erst recht...



    Als Urlaubsabschluss wollten wir
    noch drei Tage an den Bodensee. Auch, um dort am 25.07. das Testspiel vom Bayer
    gegen den FC Augsburg zu gucken.


    Der falsche Schritt auf Krücken,
    den ich oben genannt hatte, schmerzte immer mehr. Nur sehr langsam konnte ich
    mich bewegen. Die Fahrt von Algund an den Bodensee war recht qualvoll. Erst
    recht als sich kein Hotel finden ließ, das noch Zimmer frei hat. Wir landeten
    schließlich in Untersiggingen beim Ehepaar Stehle. Hier blieb ich die nächsten
    zwei Tage auf dem Zimmer um mich auszukurieren. Ich stand nur für das nötigste
    auf. Dazu zählte auch das genannte Spiel.



    FC Augsburg – Bayer Leverkusen
    2:0 am 25.07.2012 in Friedrichshafen. Zeppelinstadion



    Meine Eltern hatten schon
    Sitzplatzkarten organisiert. Diese kosteten unverschämte 26 Euro. Noch
    schlimmer: Ein unüberdachter Stehplatz kostete 12 Euro und ein überdachter 18
    !!! Habt ihr noch alle Tassen im Schrank? Das ist ein Testspiel !!!


    Das Spiel lief grandios und nach
    40 Sekunden hatte Manuel Friedrich den ersten Bock geschossen. Wäre ja okay,
    wenn es ein Geißbock gewesen wäre. War es aber nicht und so stand es nach 45
    Sekunden 1 zu 0 für Augsburg. LEV spielte sauschlecht und hatte kaum
    Torchancen. Augsburg machte noch in HZ eins das 2 zu 0 und das war es dann auch
    schon. Stimmung gab es von beiden Seiten keine. Hätte mich auch gewundert...
    Ich quälte mich zurück ins Auto und war froh, als ich wieder im Bett war...



  • Ich will jetzt endlich Wochenende haben!
    Denn dann steht für mich das erste Derby in Süamerika auf dem Programm. Leider spielen mit EL Nacional und Deportivo Quito jedoch nur die Nummer 2 und 3 der Stadt gegeneinander. Da sie sich das Stadion aber teilen, hoffe ich, dass da vielleicht doch ein bisschen was los ist.


    Wenn ich mich dann mal durch die Ansetzungen der dritten Liga gekämft habe und vorallem die Spielorte der Vereine finde, kommt vielleicht noch ein solcher Niveau-Kick mit in mein Wochenendprogramm :)


    Eine Woche später sehe ich dann "La U" zum ersten Mal. Bei meinem ersten Spaziergang durch die Stadt liefen recht viele Leute mit LDU Sachen rum, das wird dann wohl das erste richtige Highlight.

  • Gestern wurde aus einem vermeintlich langweiligen Pflichthopp ein Spektakel sondergleichen.


    Es ging zum Belgischen Zweitligaaufsteiger KFC Dessel Sport gegen die Krawallbrüder Belgiens Royal Antwerp FC


    Trotz einer 2-0-Halbzeitführung für die Gastgeber kam von der Heimseite 0% Stimmung und ebenfalls durch den Spielstand bedingten mauen Support der Gäste sollte das Folgende eine überraschende Wendung nehmen und unvergessen werden. Zunächst erwähnenswert, dass es weder auf dem Frauenklo, noch auf dem Herrenklo Waschbecken gab. Dafür schön Fingerfood in Form von Pommes und Frikandeln...prost Mahlzeit.


    Nachdem von der Halbzeitpause bereits 13 Minuten rum waren fiel der Strom aus und das Armand-Melis Stadion wurde in Dunkelheit eingehüllt. Die Gästekurve erleuchtete anschließend in einem Meer aus Feuerzeugen und Handyleuchten. Sah ganz nett aus. Stromausfälle sind zwar besonders, kommen aber schonmal vor. Mit 20-minütiger Verspätung wurde die zweite Halbzeit angepfiffen, in welcher der Favorit vollständig mit 5-0 abgeschossen wurde. Nachdem die letzten Minuten nur so vor sich hinplätscherten und die Heimfans mehr schockiert von der guten Leistung der eigenen Mannschaft waren und deshalb immer noch nicht mit dem supporten anfingen, fiel 2 Minuten vor Ende wieder der Strom aus. Doch statt Royal das Feuerzeug Spektakel wiederholte hörte man in dem nun komplett dunklen Rund einen Höllenlärm aus dem Gästeblock.


    Als 5 Minuten später das Licht wieder anging fehlten jegliche Banden vor dem Gästeblock, die Eckfahne und teilweise Zaunfragmente wurden komplett entfernt und irgendwo vergraben. Zusätzlich war eine ordentliche Keilerei mit den Ordnern im Gange. Also musste sich zunächst die Lage im Gästeblock beruhigen und eine neue Eckfahne aufgetrieben werden. Als dann ein älterer Herr mit grau meliertem Haar die neue Eckfahne einsetzte, wurde dieser mit der alten Eckfahne abgeworfen.


    Es wurde nach erneut 25 Minuten nochmal angepfiffen, womit zwischen Anpfiff und Abpfiff des Zweitligaspiels 2 Stunden und 40 Minuten vergingen. Zum Glück haben wir doch noch eine offene Frituur gefunden.

    Zitat Ordner: "Hört doch auf damit, ihr seid doch viel zu voll für so einen Scheiß!"


  • Toll, und ich lieg zu Hause rum. Mit wem warste denn da???