Radsport-Thread

  • Zitat

    Original von BigB
    Also aktuell muss man schon wirklich Eier haben, wenn man dopt. Die Kontrollen waren nie stärker, es werden ja von jedem einzelnen Fahrer Blutbilder gemacht und kontrolliert. Es wird häufiger unangekündigt kontrolliert und erstmals geht es überführten Fahrern ans Geld.


    Ich würde das als Fahrer nicht aufs Spiel setzen können. Deshalb denke ich, dass viele dabei sind, die in der Vergangenheit ordentlich Dreck am stecken hatten, aber es jetzt ohne andere Mittel tun.



    Das mit den Blutbildern usw. und/ oder diese Erklärung, die alle Fahrer vor der TdF unterschrieben haben.... hm... Ist wahrscheinlich so, daß alle sich dann gedacht haben, sie handeln dann "solidarisch" und sie werden ja nicht alle gleichzeitig von der Tour ausgeschlossen.


    Wenn die Jungs eines Tages für so 'n Bergabschnitt eine ganze Stunde mehr benötigen als heutzutage, dann könnte man den Verdacht schöpfen, da ist kein Doping im Spiel.

  • Zitat

    Original von BigB


    Wenn man dir für zwei Jahre deinen Job wegnimmt und dein letztes Jahresgehalt wieder entzieht, ist das keine Strafe für dich?


    Für uns ja,für die nicht!


    Glaubst Du,dass jemand der betrügt eine Strafe abhält?

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    Einmal editiert, zuletzt von ralli ()

  • Großer Sport von der ARD! Auf Marcel Wüst verzichtet, stattdessen heute Jörg Jaksche als "Experten" dabei.... :LEV11



    Steegmans hat den Springt gewonnen, sollte eigentlich für Boonen (der Zweiter wurde) anziehen, war dann aber schneller als sein Kapitän.


    Ich hoffe bei dem Sturz kurz vorm Ziel ist nix schlimmes passiert, Cancellara sah nicht gut aus.



  • Hallo, da bin ich wieder!
    Es klingt so, als würdest du jetzt glauben, der Wüst ist auch immer sauber gefahren?

  • Ob Marcel Wüst gedopt hat sei mal dahingestellt, nur leidet er jetzt auch unter dem Generalverdacht. Er kann nun mal nicht beweisen, dass er es nicht getan hat. Das kann niemand. Ich finde es nur schade, dass die jetzt ohne Experten übertragen, dann aber plötzlich der Jaksche da steht.


    Übrigens kann ich mir nicht vorstellen, dass er gedopt hat, da er Sprinter ist. Die haben davon nicht viel und Rundfahrten hat der ja eh nie zu Ende gefahren.

  • [quote]Original von BigB
    Ob Marcel Wüst gedopt hat sei mal dahingestellt, nur leidet er jetzt auch unter dem Generalverdacht. Er kann nun mal nicht beweisen, dass er es nicht getan hat. Das kann niemand. Ich finde es nur schade, dass die jetzt ohne Experten übertragen, dann aber plötzlich der Jaksche da steht.


    Übrigens kann ich mir nicht vorstellen, dass er gedopt hat, da er Sprinter ist. Die haben davon nicht viel und Rundfahrten hat der ja eh nie zu Ende gefahren.[/quote


    Tja und was ist mit Zabel?Achja ist ja schon ewig her und bestimmt nur ein einziges mal,was solls,halb so wild.

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  • Zitat

    Original von ralli
    Tja und was ist mit Zabel?Achja ist ja schon ewig her und bestimmt nur ein einziges mal,was solls,halb so wild.


    Zabel fährt Rundfahrten zu Ende. Er konnte sowas gebrauchen, um es irgendwie über die Berge zu schaffen.


    Zwei verschiedene Paar Schuhe.

  • Zitat

    Original von BigB


    Zabel fährt Rundfahrten zu Ende. Er konnte sowas gebrauchen, um es irgendwie über die Berge zu schaffen.


    Zwei verschiedene Paar Schuhe.


    Deine Logik wieder mal,solltest Pressesprecher für Radfahrer werden.
    Du findest für jeden ne Ausrede.

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  • Zitat

    Original von BigB
    Ob Marcel Wüst gedopt hat sei mal dahingestellt, nur leidet er jetzt auch unter dem Generalverdacht. Er kann nun mal nicht beweisen, dass er es nicht getan hat. Das kann niemand. Ich finde es nur schade, dass die jetzt ohne Experten übertragen, dann aber plötzlich der Jaksche da steht.


    Übrigens kann ich mir nicht vorstellen, dass er gedopt hat, da er Sprinter ist. Die haben davon nicht viel und Rundfahrten hat der ja eh nie zu Ende gefahren.



    Also ich persönlich bin echt froh, wenn ein, irgendein ehemaliger Profi mitkommentiert. Die haben aufgrund ihrer Erfahrung die meiste Ahnung und erzählen so manche Infos, die sicher nicht nur für selbst aktive Leute (wie z.B. mich) sehr interessant sind.
    Und deswegen- pro Jaksche und Co.!

  • Zitat

    Original von BigB
    Ich hätte gedacht du hat ein wenig Ahnung vom Radsport, dann hättest du es verstanden. Falsch gedacht.


    Ich weiss schon was Du meinst,oder wo von Du überzeugt bist,aber auch sogenannte Sprinter werden dopen.Es sei denn,Du beweisst mir das Gegenteil.


    Du legst Dich ja bei manchen Radfahrern weit aus dem Fenster,wo Du der Überzeugung bist,dass die 100% kein Doping nehmen.Deshalb die Anspielung mit dem Pressesprecher.

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    Original von flitzerschnecke
    Also ich persönlich bin echt froh, wenn ein, irgendein ehemaliger Profi mitkommentiert. Die haben aufgrund ihrer Erfahrung die meiste Ahnung und erzählen so manche Infos, die sicher nicht nur für selbst aktive Leute (wie z.B. mich) sehr interessant sind.


    Da bin ich absolut deiner Meinung. Ich finde es nur unmöglich, wie dem Jaksche jetzt das Geld hinterhergeworfen wird. Der gibt Doping zu, haut einige mit in die Pfanne und verdient damit mehr Geld, als er es als aktiver Radsportler in dieser Zeit getan hätte.


    Marcel Wüst fand ich sehr gut als Experten, genau wie Jens Heppner bei Eurosport oder früher Aldag und Bölts. Die können doch nicht einerseits diese Leute nicht mehr nehmen, weil sie gedopt haben oder verdächtigt werden, andererseits aber Jörg Jaksche einladen.


    Zitat

    Original von ralli
    Ich weiss schon was Du meinst,oder wo von Du überzeugt bist,aber auch sogenannte Sprinter werden dopen.Es sei denn,Du beweisst mir das Gegenteil.


    Scherzkeks.

  • "Tour de France" in TV-Quotenkrise - Doping-Diskussion vergrätzt Radsport-Fans


    Der Auftakt der Tour de France war für ARD/ZDF kein Quotenknüller. Das Doping-Thema erwies sich für die öffentlich-rechtlichen Fernsehsender vielmehr als Quotenkiller.


    "Wir haben der Doping-Diskussion im Vorlauf viel Platz eingeräumt. Mit diesem Thema treffen wir nicht den Geschmack vieler Leute", sagte ARD/ZDF-Teamchef Peter Kaadtmann am Montag. Sowohl der Prolog am Samstag (ARD/9,4 Prozent) als auch die erste Etappe am Sonntag (ZDF/6,0 Prozent) blieben bei den Marktanteilen unter der 10-Prozent-Marke (SAT+KABEL berichtete).


    Allerdings hatte die Tour am Sport-Wochenende der Großereignisse gegen starke Konkurrenz zu kämpfen. Während nur 820.000 Zuschauer die erste Etappe von London nach Canterbury im ZDF verfolgten, lockte das fast zeitgleiche Formel-1-Rennen in Silverstone 6,45 Millionen Motorsport-Anhänger bei RTL vor den Bildschirm. Auch die ZDF-Übertragung vom Reitturnier in Aachen erzielte mit 1,22 Millionen Zuschauern eine bessere Quote als Radsport. Für das Wimbledon-Finale zwischen Roger Federer und Rafael Nadal im DSF entschieden sich im Schnitt 770.000 Tennis-Fans, auch der weltweite "Live Earth"-Konzertmarathon zog viele Zuschauer ab.


    "Der Start war nicht befriedigend", urteilte ARD-Teamchef Roman Bonnaire über die schwachen Quoten. Gleichwohl halten die öffentlich-rechtlichen Sender an ihrer Grundsatzentscheidung fest, trotz der Doping-Affären über das größte Radsport-Ereignis der Welt zu berichten und dabei der Doping-Problematik einen großen Raum zu gewähren. In den Interviews mit Weltverbandschef Pat McQuaid oder "Doping-Beichter" Jörg Jaksche geht es immer um das Thema Nummer eins.


    "Das ist eine journalistische Herausforderung, die wir mit viel Elan angehen", sagte Kaadtmann. "Wir fühlen uns damit auf der richtigen Seite", fügte er hinzu. Probleme, wegen des Tour- Engagements im eigenen Haus schief angeschaut zu werden, habe er nicht. Dies gelte auch für Monica Lierhaus, versicherte ARD-Mann Bonnaire. Die Sportschau-Moderatorin, die wie in den vergangenen Jahren - allerdings nicht mit Ex-Profi Marcel Wüst als Partner - die Frankreich-Rundfahrt moderieren sollte, wird in den ersten zwei Wochen durch Michael Antwerpes vertreten. "Frau Lierhaus hat andere Dinge für die Sportschau zu erledigen. Sie wird in der dritten Woche die Tour moderieren", sagte der ARD-Teamchef.


    Quelle und Link: SATundKabel

    Stromberg: " Von Frauen hab ich erstmal genug. Gibt ja auch noch andere Leute."

  • Ullrich-Betreuer Pevenage bricht sein Schweigen


    "Ich hatte Kontakt mit Fuentes"


    Jan Ullrichs langjähriger Betreuer Rudy Pevenage hat Kontakt zum spanischen Doping-Arzt Eufemiano Fuentes bestätigt.





    Mann im Hintergrund: Rudy Pevenage bestimmte Jan Ullrichs Karriere.


    "Klar, natürlich gebe ich auch zu, dass ich mit Fuentes Kontakt hatte. Aber glauben sie, dass ich der einzige Sportliche Leiter bin, der Kontakt mit Fuentes hatte?", sagte der Belgier der "Süddeutschen Zeitung" (Dienstags-Ausgabe). Ein Geständnis über jahrelange Dopingpraktiken kommt für den 53-Jährigen nicht in Frage. "Es haben doch schon so viele Leute erzählt, und wenn ich jetzt auch noch etwas sage, kriege ich nur von links und rechts Gerichtsverfahren", sagte Pevenage.


    Nur noch telefonisch


    Mit Ullrich habe er nur noch telefonisch regelmäßigen Kontakt, sein Berater sei er nicht mehr. Außerdem hält Pevenage nichts davon, dass der Radsport sich von allen Managern und Betreuern trennen soll, die seit mehreren Jahrzehnten im Peloton aktiv sind: "Wenn jetzt alle sagen, die Alten sollen raus wegen des verschärften Ethik-Codes - dann bleiben nicht mehr viele übrig."


    Nur in Deutschland "so viel Wirbel"


    Pevenage kann den Wirbel um das Thema Doping in Deutschland ohnehin nicht nachvollziehen. "Deutschland ist jetzt schon das einzige Land, wo sie so viel Wirbel machen. Wir haben auch unsere Affären mit Vandenbroucke, mit Museeuw. Aber trotzdem sind die Leute noch vom Radsport begeistert, und das Thema Doping wird nicht so hart gespielt", sagte der frühere Sportdirektor des Team Telekom.


    http://sport.ard.de/sp/radsport/news200707/09/pevenage.jhtml

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  • Lückenhaft wie ein Schweizer Käse"
    Zwei Tage vor Tourstart hatte die UCI alle Fahrer getestet: Keine auffälligen Werte. Sind nun alle sauber? "Völliger Unsinn", sagt Doping-Experte Ralf Meutgens. tour.ARD.de sprach mit ihm über das Kontrollsystem der Verbände, die Tour de France und die Suchtgefahr im Leistungssport.


    tour.ard.de: Herr Meutgens, zwei Tage vor Tourstart mussten sich alle Fahrer einem umfangreichen Bluttest der UCI unterziehen. Ergebnis: Keiner der 189 Teilnehmer hatte auffällige Werte. Ist also davon auszugehen, dass alle gestarteten Fahrer sauber sind?



    Meutgens: "Das Kontrollsystem ist lückenhaft wie ein Schweizer Käse."
    Ralf Meutgens: Ja, das denken wahrscheinlich jetzt 90 Prozent der Zuschauer. Das ist natürlich völliger Unsinn. Beispiel Eigenblutdoping: Das ist nicht nachweisbar, auch in absehbarer Zeit wird es da kein justiziables Verfahren geben. In meinen Augen ist das Augenwischerei.


    tour.ARD.de: Was ist mit indirekten Nachweisen, etwa dem Hämatokrit-Wert?


    Meutgens: Das sind Indizien, die aber Doping nicht nachweisen. Ein erhöhter Hämatokrit-Wert kann viele Ursachen haben: Eigenblutdoping, EPO, Höhentraining, womöglich sogar individuelle biologische Besonderheiten. Das Spektrum ist unheimlich breit. Es gibt aber keinen justiziablen Nachweis. Das ist ein enormes Problem.


    tour.ARD.de: Sie gehen also auch in diesem Jahr nicht davon aus, dass das Peloton sauber ist?


    Meutgens: Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter. Die Geschichte der Tour de France belegt ja eindeutig, dass es die Dopingproblematik zu jeder Zeit flächendeckend gab. Und es hat sich nichts an der Historie geändert. Denn es sind immer noch Leute im organisierten Radsport am Werk, die aus dem Sport selbst kommen. Da gehört Doping unumstößlich dazu. Das sehen wir doch an den vielen Dopingbeichten, die wir haben. Alle sagen, es haben alle gemacht, es war immer so, es besteht kein Unrechtsbewusstsein. An dieser Grundhaltung hat sich nichts geändert. Man kann nicht einfach einen Schalter umlegen und sagen: Jetzt fahren wir alle sauber.


    tour.ard.de: Was ist von den Dopingkontrollen zu halten, etwa von der UCI. Sind sie effektiv?


    Zur Person
    Ralf Meutgens, freier Autor und Journalist, geboren in Düsseldorf, lebt heute in der Lüneburger Heide und an der Ostsee. Er studierte Sportwissenschaft und absolvierte eine Ausbildung zum Medizinprodukte-Berater.



    Zudem besitzt er eine A-Lizenz für den Radrennsport. Meutgens selbst war aktiver Fahrer in der Amateurklasse, Vorsitzender eines Radsportvereins und bis Anfang der 90er als Referent in der Trainerausbildung engagiert.



    Seit 1994 ist er zudem als freier Journalist für verschiedenen Medien tätig. Mehrfach wurde er mit journalistischen Preisen für seine Print-Beiträge ausgezeichnet.



    Im März 2007 veröffentlichte er das Buch "Doping im Radsport".
    Meutgens: Das Kontrollsystem ist lückenhaft wie ein Schweizer Käse. Eigenblutdoping – nicht nachweisbar. EPO – der Nachweis ist möglich, aber nicht einfach zu handhaben. Fahrer können sich heute so mit EPO dopen, dass es nicht auffällt. Nächstes Problem: Wachstumshormon. Eigentlich haben wir einen justiziablen Nachweis. Aber bis heute ist Wachstumshormon noch nicht nachgewiesen worden. Vor allem gibt es da eine Nachweiszeit von 24 Stunden.


    Synacthen und Insulin werden seit Jahrzehnten missbraucht. Die wissenschaftlich belegten Nachweisverfahren gibt es. Die liegen aber seit über einem Jahr bei der WADA und werden nicht eingesetzt. Es geht weiter mit Cortison, das flächendeckend eingesetzt wird. Ausnahmeattests sind die Regel. Lokal ist Cortison erlaubt, z. B. eine Knieinjektion. Eine intramuskuläre Injektion ist hingegen verboten. Die Analytiker können das eine von dem anderen aber nicht unterscheiden. Diese Auflistung kann man beliebig fortführen Das Kontrollsystem ist nach wie vor lückenhaft.


    Tour.ARD.de: Sind auch die Wettkampfkontrollen während der Tour unwirksam?


    Meutgens: Die Wettkampfkontrollen werden ja von den Verbänden durchgeführt. Und die befinden sich ja in einer klassischen Dilemma-Situation. Normalerweise müsste das gesamte Kontrollsystem, also Trainings- und Wettkampfkontrollen in unabhängiger Hand sein. Womöglich sogar im Wechsel, so dass sich mehrere Nationen gegenseitig kontrollieren. Französische Kontrolleure, die deutsche Sportler testen – das wäre wesentlich effizienter. Außerdem herrscht absolut keine Transparenz. Jörg Jaksche hat z. B. ausgesagt, er habe gehört, dass die UCI mit einigen Teams Kontrollen abgesprochen haben soll. Wir wissen gar nicht, was da noch alles getrieben wird.


    tour.ARD.de: Ist der Weltverband UCI als Vorreiter im Anti-Doping-Kampf also unglaubwürdig?



    In seinem Buch "Doping im Radsport" zeigt Meutgens auf, wie eng der Radsport mit der Dopingproblematik verwoben ist.
    Meutgens: Das sind Lippenbekenntnisse. Was jetzt als heilige Union gegen Doping verkauft wird, das gab es alles schon 2001 - damals mit dem Titel „Zehn Gebote gegen Doping“ unter Jean-Marie Leblanc. Schon damals gab es Ehrenerklärungen. Da muss man sich mal anschauen, was seither passiert ist. Das bringt überhaupt nichts. Und das ist genauso verständlich wie verwerflich. Es bestraft sich doch niemand selbst.


    Tour.ARD.de: Ein Beispiel für diese Ineffizienz und Inkonsequenz ist, dass bei dieser Tour Fahrer am Start sind, die unstreitbar in die Affäre Puerto verwickelt sind: Valverde, Contador, Paulinho.


    Meutgens: Es gibt einen Mechanismus, den alle verstehen, und der heißt Geld. Der regiert sowohl in die eine als auch in die andere Richtung. Und das funktioniert. Schauen Sie sich Festina nach dem Skandal 1998. Die haben danach mehr verkauft als vorher. Gleiches gilt für das ehemalige Phonak-Team, das ja zwölf positive Dopingfälle hatte. Teambesitzer Andy Rhis sagte später: Jetzt weiß wirklich jeder, dass Phonak Hörgeräte herstellt. Das ist natürlich kein Problem des Radsports, sondern ein gesellschaftliches.


    tour.ARD.de: Sie sind ein Kenner des Systems, haben schon einige Fahrer erlebt, die im Anschluss an ihre Karriere nicht von den Substanzen, die sie in ihrer aktiven Zeit genommen hatten, losgekommen sind. Besteht bei Radsportlern generell eine Suchgefahr?


    Meutgens: Natürlich wird nicht jeder, der Radsport treibt und dopt, später in eine Drogenlaufbahn geraten. Aber die Wahrscheinlichkeit ist allein schon deshalb höher, weil eine Abhängigkeit besteht, z. B. eine Abhängigkeit zur Leistung. Die Sportler definieren sich ja über Erfolg, Leistung und körperliches Wohlbefinden. Wenn das alles irgendwann einmal wegfällt, ist da per se schon eine gewisse Gefahr vorhanden. Das wird ja auch durch Studien belegt: Viele Suchtkranke kommen aus dem Leistungssport, nicht nur aus dem Radsport. Es gibt Untersuchungen aus dem Bodybuilding. Die nehmen fast alle auch Psychopharmaka. Den Einsatz solcher Präparate haben wir auch im Radsport. Manzano hat das anschaulich beschrieben. Er sagt: Das sind Drogen, die dich fangen


    tour.ARD.de: Im Radsport haben wir aber vor allem Methoden und Substanzen wie EPO, Eigenblutdoping, Wachstumshormone, Insulin und Testosteron. Allesamt Sachen, die doch eher nicht abhängig machen.


    Meutgens: Man muss unterscheiden zwischen der körperlichen und der psychischen Abhängigkeit. Im Radsport haben wir im Grunde nur eine Substanz, die körperlich abhängig macht: Heroin.


    tour.ARD.de: Und Heroin wird im Radsport eingesetzt?


    Meutgens: Heroin wird natürlich im „Belgischen Pott“ eingesetzt, der nach meinem Kenntnisstand aber mehr im Amateur-Radsport zur Anwendung kommt, weil der Nachweis natürlich problemlos gelingt. Die psychische Abhängigkeit ist allerdings das größere Problem. Du nimmst etwas und fühlst dich gut, du nimmst nichts und fühlst dich schlecht.


    Wir haben hier eine mentale und körperliche Kobination. Denn die Präparate und Methoden – EPO, Eigenblut, Wachstumshormone – wirken ja zeitlich sofort. Wenn du die nicht nimmst, fühlst du dich eben schlechter – körperlich und mental. Und das kann dich in eine Sucht hineintreiben. Wenn man keinen Sport mehr macht, kann das z. B. im Alkohol enden. Die Suchtproblematik war schon immer da, ist nur nie öffentlich diskutiert worden. Ich kenne zahlreiche ehemalige Radsportler, die rauschgiftabhängig und alkoholabhängig sind oder in der Psychiatrie gelandet sind. Das sind alles keine Einzelfälle.


    tour.ARD.de: Herr Meutgens, vielen Dank für dieses Gespräch.


    Das Interview führte Kai Forst | tour.ARD.de


    http://tour.ard.de/tdf/aktuell/interviews/meutgens.htm

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  • "Ich hätte wie Klöden reagiert"
    Jörg Jaksche, 30, ist Gast bei der Tour de France. Der geständige Dopingsünder spricht im Interview mit tour.ARD.de über sein Geständnis, die Reaktion von Andreas Klöden darauf und seinen Wunsch, in den Radsport zurückzukehren.



    Rückkehr zur Tour de France: Dopingsünder Jörg Jaksche.
    tour.ARD.de: Herr Jaksche, willkommen bei der Tour de France. Freuen Sie sich, hier zu sein?


    Jaksche: Ja, ich bin schon froh, hier zu sein. Ich habe gedacht, es würde mir schwerer fallen, aber jetzt bin ich froh.


    tour.ARD.de: Ihre ehemaligen Kollegen sind teilweise nicht sehr froh darüber, dass Sie hier sind. Andreas Klöden etwa hat Sie wegen ihres Doping-Geständnisses als "durchgeknallt" bezeichnet.


    Jaksche: Wäre ich vor einem Jahr in der gleichen Situation gewesen wie Klöden jetzt, hätte ich auch gesagt, das stimmt alles nicht. Aber letztlich empfinde ich das, was er gesagt hat, als ein sinnfreies Interview.


    tour.ARD.de: Sie haben sich aber stattdessen zu einem Geständnis durchgerungen. Warum?


    Jaksche: Ich hätte auch den Kopf einziehen können und nach einem Jahr wäre der Puerto-Hype vorbei gewesen. Aber ich fand, es war an der Zeit, auf den Tisch zu hauen und zu sagen, so war es. Den letzten Ausschlag hat die UCI-Ehrenerklärung gegeben, mit der sich die Fahrer verpflichten, ein Jahresgehalt zurückzuzahlen, wenn sie in einen Dopingfall verwickelt sind. Da habe ich gesagt, jetzt reicht's mir.


    tour.ARD.de: Welche Lösungsvorschläge haben Sie denn für das Doping-Problem?


    Zum Thema
    UCI bittet Jaksche zum Gespräch
    McQuaid will sich mit Jaksche treffen
    Anwalt kündigt weitere Details an
    Jaksche hoff auf Kronzeugenregelung
    "Ein fest installiertes System"
    Jaksche belastet Ex-Teamleiter
    Jaksche: Die Lösung ist ganz einfach. Bei jedem positivem Fall sollte die UCI das ganze Team für zwei Wochen sperren. Astana hätte dann beispielsweise nicht die Tour fahren können.


    tour.ARD.de: Das alleine wird aber kaum genügen. Denn viele Dopingsubstanzen sind ja in den Tests gar nicht nachweisbar.


    Jaksche: Ja sicher, es gibt viele Baustellen. Und es gibt immer die Möglichkeit Medikamente zu benutzen, die nicht nachweisbar sind. Blutinfusionen und künstliches Hämoglobin etwa. Die dopenden Athleten sind den Kontrolleuren zwei Schritte voraus nicht nur einen. Aber es muss den Leuten auch Angst gemacht werden, dass sie eine ganze Mannschaft hochgehen lassen, wenn sie etwas nehmen. Und man betrachtet dann auch seine Teamkollegen kritischer. Wenn ich mich vier Monate auf Lüttich-Bastogne vorbereite, weiß ich dann: Wenn jetzt irgendeiner Scheiß baut, dann ist alles für die Katz.


    tour.ARD.de: Sie werden demnächst eine Sperre erhalten, wollen danach aber wieder in den Radsport zurückkehren. Ist das nicht schwierig, in ein Milieu zurückzukehren, wie Sie es beschrieben haben?


    Jaksche: Ich für mich persönlich möchte den Radsport anders betreiben. Ich möchte für eine Mannschaft fahren, für die Erfolge schon wichtig sind, wo um die Resultate aber nicht so ein Stress gemacht wird. Bisher bin ich ja nur für gnadenlos erfolgsorientierte Teams gefahren, bei Manolo Saiz, bei Bjarne Riis und früher beim Team Telekom.


    Zum Thema
    Jörg Jaksche im ARD-Tour-Studio
    Der 1. Teil des Interviews
    Jörg Jaksche im ARD-Tour-Studio
    Der 2. Teil des Interviews
    tour.ARD.de: Kann man denn Erfolge haben und trotzdem sauber sein?


    Jaksche: Man kann erfolgreich sein, aber die Erfolge kommen nicht so oft. Ohne Bluttransfusionen oder künstliches Hämoglobin ist es im Moment kaum möglich die Tour zu gewinnen. Aber ein Eintagesrennen geht, wie das Marcus Burkhard bei Gent - Wevelgem gezeigt hat.


    tour.ARD.de: Wieviele Fahrer sind denn hier bei der Tour sauber?


    Jaksche: Ich hoffe es von den jungen Fahrern.


    Das Interview führte Michael Ostermann


    Stand: 09.07.2007, 14:15 Uhr


    http://tour.ard.de/tdf/aktuell/kw28/jaksche_interview.htm

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  • Offenbar systematisches Doping bei Mapei
    In Italien sind Dokumente aus dem Jahr 2001 aufgetaucht, die offenbar massives und flächendeckendes Doping im italienischen Radsport, vor allem beim ehemaligen Mapei-Team belegen. Namen wurden jedoch keine bekannt.


    Mapei, die Vorgängermannschaft von Quick Step, war Ende der 90-er und Anfang der 2000-er Jahre mit Abstand das stärkste Team im Straßenradsport und beschäftigte unter anderem Fahrer wie Zeitfahrspezialist Fabian Cancellara, Straßenweltmeister Paolo Bettini, den mehrfachen Zeitfahrweltmeister Michael Rogers, den bereits des Dopings überführten ehemaligen Klassikerspezialisten Johan Museeuw, den dreifachen Straßenweltmeister Oscar Freire und auch den Fuldaer Patrik Sinkewitz, heute in den Diensten von T-Mobile.


    Keine Namen, keine Zahlen


    Diese Dokumente sollen systematisches Doping bei Mapei belegen
    Welche oder auch wie viele Fahrer Mittel zur Leistungssteigerung genommen haben sollen, wird aus diesen Dokumenten nicht klar. Allerdings dokumentieren sie einerseits akribische Messungen zum Beispiel des Hämatokritwertes, also des Anteils von roten Blutkörperchen im Blut, der durch die Verabreichung von Epo gesteigert werden kann.


    Zum anderen legen die Papiere offenbar umfangreiche und gezielte Manipulationsplanungen dar. So soll das Anabolikum Andriol im Dauereinsatz gewesen sein. Daneben kamen aber auch das Hormon Epo, Oxandrolon oder auch höchstwahrscheinlich synthetisches Insulin zum Einsatz.


    Teamchef Patrick Lefévère
    Sportlicher Leiter des damaligen Mapei-Teams war Patrick Lefévère, der heute noch die Geschicke der Nachfolge-Mannschaft Quick Step leitet. Erst im Januar 2007 sah sich der Belgier massiven Doping-Vorwürfen ausgesetzt. Die belgische Tageszeitung „Het laatste Nieuws“ beschuldigte Lefévère, als Verantwortlicher in seinen Mannschaften Doping geduldet, seine Fahrer mit leistungssteigernden Mitteln versorgt und daran sogar verdient zu haben.


    red | Stand: 9.7.2007, 14.50 Uhr


    http://tour.ard.de/tdf/aktuell/kw28/mapei_dokumente.htm

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  • Zitat

    "Wir haben der Doping-Diskussion im Vorlauf viel Platz eingeräumt. Mit diesem Thema treffen wir nicht den Geschmack vieler Leute", sagte ARD/ZDF-Teamchef Peter Kaadtmann am Montag. Sowohl der Prolog am Samstag (ARD/9,4 Prozent) als auch die erste Etappe am Sonntag (ZDF/6,0 Prozent) blieben bei den Marktanteilen unter der 10-Prozent-Marke (SAT+KABEL berichtete).


    Was haben die denn erwartet? Die können ja nicht einerseits einfach mal alle Fahrer verdächtigen und dann erwarten, dass es sich trotzdem alle angucken.


    Mich würden aber mal die Quoten von Eurosport interessieren, die ja eine völlig andere Berichterstattung haben.

  • Rad-WM in Stuttgart scheint gesichert


    Mit einem Maßnahmenpaket gegen Doping soll die Rad-Weltmeisterschaft (26. bis 30. September) gerettet werden. Darauf hat sich gestern Abend Oberbürgermeister Wolfgang Schuster (CDU) bei einem Treffen mit den Spitzen der Radsport-Verbände verständigt.


    Die WM solle ein Neuanfang sein, erklärten Die WM solle ein Neuanfang sein, erklärten Schuster sowie die Präsidenten des Internationalen Radsportverbands (UCI), Pat McQuaid und des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR), Rudolf Scharping. Der Maßnahmenkatalog im Kampf gegen das Doping sieht vor, dass die WM-Starter ähnlich wie bei der Tour de France eine Anti-Doping-Erklärung unterschreiben. Außerdem sind vor und während der Titelkämpfe unangemeldete Trainingskontrollen geplant, ebenso Überprüfungen der Blutwerte. Schon im Verdachtsfall solle der betroffenen Fahrer von der WM ausgeschlossen und mit einer Sperre belegt werden.


    Übereinkunft mit Schäuble


    Vor ihrem Gespräch mit der Stuttgarter Rathausspitze hatten die Verbandsfunktionäre mit Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) eine ähnliche Übereinkunft erzielt. Danach soll künftig eine Steuerungsgruppe Maßnahmen gegen Doping koordinieren. "Wir sind uns einig, dass eine WM im Radsport ein Neuanfang sein muss", sagte Schäuble.
    150.000 Euro Bundeszuschuss


    Sollten die vereinbarten Maßnahmen umgesetzt werden, dürfte der geplante Bundeszuschuss zur Rad-WM in Höhe von 150.000 Euro ausgezahlt werden. Stuttgart hatte das Festhalten an der Ausrichtung an diese Bedingung geknüpft. Die Stadt trägt mit 2,3 Millionen Euro den Löwenanteil am WM-Etat von gut fünf Millionen. Am Donnerstag wird eine Delegation aus Stuttgart mit Innenminister Schäuble in Berlin weitere Einzelheiten abstimmen.


    swr.de

  • Ganz stark der Cancellara! Das sieht man auch nicht oft, dass der Prolog-Gewinner sein Gelbes Trikot in so einer beeindruckenden Weise verteidigt!


    Erik Zabel ist auch wieder da, wo man ihn kennt: Auf Platz zwei!