Sorry, aber Fakt ist das selbst bei Oliver Stone nicht, sondern eine These - für mich eine steile dazu. Diese basiert auf drei Säulen:
1. Die Gründung von drei Fernsehkanälen NACH dem Maidan
2. Dem Telefonmitschnitt zwischen Victoria Nuland, im Dienst des US-Amerikanischen Außenministers und dem US-Amerikanischen Botschafter in der Ukraine, Geoffrey Pyatt
3. Das Wahlergebnis des Referendums über den Status der Krim, das als gefälscht gelten solle
Nur das Gespräch zwischen Nuland und Pyatt kann als Fakt im Vorfeld gelten. Die Gründung der Fersehkanäle NACH dem Maidan und das Anzweifeln des Wahlergebnisses auf der Krim sind bestenfalls Indizien. Russland wird in dieser Dokumentation als friedliebend und defensiv beschrieben. Wiktor Janukowytsch und Wladimir Putin sind in meinen Augen nie friedliebend gewesen, werden aber in der Doku und durch die Interviews so dargestellt. Hier möchte ich mal erneut darauf hinweisen, was so im Vorfeld des Maidan so alles von russischer Seite militärisch passiert ist:
1991–1992 Georgisch-Südossetischen Krieg
1992: Nordossetien
1992: Transnistrien-Konflikt
1992–1997: Tadschikistan
1992–1993: Georgisch-Abchasischen Krieg
1994–1996: Erster Tschetschenienkrieg
1999–2009: Zweiter Tschetschenienkrieg
1999: Dagestankrieg
2008: Militäreinsatz im Kaukasuskrieg auf der Seite südossetischer Rebellen
2014: Invasion und nachfolgende Annexion der Krim
Seit 2014: Unterstützung der prorussischen Kräfte im Krieg in der Ostukraine
Russland fand immer einen Grund für einen militärischen Konflikt. Was darf es denn dieses Mal sein? Eine reiche Auswahl hat uns ja der Kremel im Abstand von einigen Tagen geliefert
- Genozid an russisch stämmigen Bürgern im Donbas
- die Ukraine hat an biologischen Waffen gearbeitet
- die Ukraine hat kein Existenzrecht, weil es immer zu Russland gehörte
- die NATO Osterweiterung
- der Eintritt der Ukraine in die EU
- Entnazifizierung
Ich mag hier nicht den von Oliver Stone gezeichneten Wladimir Putin erkennen. Wir könnten auch stundenlang über Wiktor Janukowytsch diskutieren, nur einen noblen, ehrenwerten Mann kann man aus ihm nicht mehr machen - da könnte man mal bei Wiktor Juschtschenko nachfragen. Huch, da wird doch zufällig ein Gegenspieler Russlands vergiftet ... na sowas, das ist bestimmt Zufall, kommt ja sowas von selten vor.
Mit dem Begriff "Eliten" kann ich gar nichts anfangen, diese scheinbar gut organisierte und vernetzte Gruppe von was auch immer herrscht ja scheinbar in jedem Land. "Die da oben" - "wir die Kleinen" ... komischer Weise werden diese Begriffe nur von denen verwendet, die zwar alles durchschauen, aber sich selten engagieren und Veränderungen antreiben ... ausser verbal in diversen Foren und anderen sozialen Medien. Es würde mich wundern wenn eine "Elite", die aus mehr als 1000 Personen bestehen muss und aus unterschiedlichen Ländern kommt, sich auf Dauer einigen könnte und das Ganze so toll geheim hält, dass nur die ganz, ganz schlauen Normalbürger das durchschauen. Der Rest besteht ja eh nur aus Schlafschafen.
Fakt für mich ist: Es wird immer Leute geben, die mehr Geld haben als ich, mehr verdienen, mehr Einfluss haben. Das ist im Großen so, das ist im Kleinen so (z. B. Arbeitsstelle). Wenn man etwas ändern möchte, dann raus aus der Komfortzone und rein in aktives Engagement - im Kleinen (Betriebsrat, Gewerkschaft) oder im Großen (Politik, Verbände, Organisationen).
Und hinsichtlich deines letzten Satzes: Es geistern immer Zahlen von durch Ukrainer getöteten russisch stämmigen Bürgern im Donbas durch den Raum. Wollen und können wir hier wirklich zählen? Wurde im Donbas nur in eine Richtung geschossen? Und da fange ich gar nicht erst mit MH17 an. Fakt ist: es sterben immer die Falschen, ganz einfach aus dem Grund, weil es die Richtigen nicht gibt.