Einfach weitermachen? Keine Option!

  • Liebe Bayer-Fans,


    in den vergangenen Jahren hat die Trägheit unserer Fanszene in vielerlei Hinsicht erschreckende Ausmaße angenommen. Die Zahl derer, die im Stadion den Mund aufbekommen und sich außerhalb für unsere Fanbelange engagieren, war und ist verschwindend gering. Zwischen Ultras und Teilen der restlichen Szene ist durch verschiedene Ereignisse eine Entfremdung eingetreten, die ein Miteinander schwierig gemacht hat. Die Nordkurve ist in dieser Form nicht die Einheit, die sie gerade angesichts der geringen Größe unserer aktiven Szene sein müsste.


    Umso bemerkenswerter ist, wie wir uns in den vergangenen zwei Wochen mit kleinen aber bemerkenswerten Schritten von dieser Lethargie gelöst haben. An gleich mehreren Abenden sind Bayer-Fans verschiendenster Ausrichtung zusammengekommen, um die bestehenden Konflikte rund ums Haberland zu diskutieren und Lösungen zu entwickeln, um so schnell wie möglich wieder der Aufgabe nachzukommen, wegen der wir alle in der Nordkurve stehen: dem vollen und unabdingbaren Support unseres Vereins.


    Es scheint, als hätte es einen Knall – den Rückzug der Ultras Leverkusen aus dem Stadion – gebraucht, um zu kapieren, wie viel zuletzt schief gelaufen ist. Trotz aller Meinungsverschiedenheiten sind wir uns einig, dass Zusammenhalt und Solidarität untereinander nicht nur für den sportlichen Erfolg elementar sind, sondern vor allem zentrale Werte darstellen, wegen derer wir unsere Wochenenden in den Stadien des Landes verbringen. Sie sind das Ziel, auf das wir wieder hinarbeiten müssen.


    Diesen positiven Prozess der Erkenntnis wollen wir beim Spiel gegen Wolfsburg (und in den Wochen danach) auch nach außen sichtbar machen. Die Partie ist nicht nur ein sportliches Schlüsselspiel, sondern soll auch für uns als Fans eine Initialzündung sein. Wir wollen zeigen, dass sich unsere Szene bei allen berechtigten Meinungsverschiedenheiten untereinander von nichts und niemandem spalten lässt und dass wir gleichzeitig gerade jetzt, in sportlich enttäuschenden Zeiten, bereit dazu sind, unsere Probleme neben dem Platz auszublenden, wenn es um die Unterstützung unseres Vereins geht.


    Dafür sind für das Spiel gegen Wolfsburg mehrere Maßnahmen geplant, die Vertreter verschiedener Fanclubs gemeinsam mit unorganisierten Fans erarbeitet haben:


     Der Bereich, in dem UL sich traditionellerweise im Stadion versammelt (also vor allem der untere Teil des Blockes SD3) soll symbolisch leer bleiben. In der Umgebung dieser Leerstelle wird sich hingegen etwa eine Stunde vor Anpfiff ein aktiver Stimmungskern aus all denjenigen Fans sammeln, die bereit dazu sind, über 90 Minuten mit vollem Engagement voran zu gehen. Vor dem leeren Bereich wird ein Spruchband hängen, das die Solidarität der Kurve mit den Ultras ausdrücken soll.
    Jede und jeder ist dazu aufgerufen, sich anzuschließen. Wir bitten gleichzeitig all diejenigen, die durch diese temporäre Neuordnung möglicherweise nicht auf ihrem angestammten Platz stehen können, eigene Interessen zurück zu stellen. Für einen guten Support brauchen wir einen solchen Kernbereich, von dem ausgehend die Stimmung auf den Rest der Kurve übergehen soll.
     Nach 19:04 Minuten wollen wir eine gemeinsame Spruchbandaktion unter Beteiligung aller Bereiche der Fankurve durchführen, mit der wir verdeutlichen wollen, was „die andere Familie“ für uns in Abgrenzung zur Vereinskampagne ausmacht. Die Spruchbänder werden im Laufe der Woche von Freiwilligen vorbereitet und am Spieltag koordiniert in der Kurve verteilt.
     Außerdem werden – verteilt über die 90 Minuten – weitere Spruchbänder gezeigt werden, mit denen Fans ihre Haltung zur aktuellen Situation ausdrücken wollen. Wir wollen dabei jedoch bewusst auf weitere direkte Kritik an der Vereinsführung verzichten, obwohl die Probleme, die zur Eskalation geführt haben, keineswegs ausgeräumt sind. An einer Lösung wird im Hintergrund weiter gearbeitet. Im Stadion soll aber zunächst ein positives Zeichen gesetzt werden.


    Durch die geschilderten Maßnahmen sollen das Fehlen der Ultras sichtbar bleiben und gleichzeitig so gut wie möglich ausgemerzt werden. Wir finden: Kritik und Unterstützung müssen Hand in Hand gehen. Die Mannschaft braucht hier und jetzt den Support der im Stadion verbliebenen Fans, um in den kommenden Wochen nicht noch in eine Lage zu geraten, die sich keiner von uns wünscht. Gleichzeitig soll die Aktion auf keinen Fall den für uns nachvollziehbaren Schritt der Ultras untergraben, sich aus dem aktiven Support zurückzuziehen und damit ein Zeichen zu setzen.


    Die Maßnahmen sind zwar von Fans aus verschiedenen Teilen der Kurve erarbeitet worden, diese können aber natürlich gleichzeitig keinerlei Legitimiation für sich beanspruchen, den Willen aller Fans zu repräsentieren. Wir hoffen trotzdem, dass die genannten Schritte die Unterstützung möglichst aller erfahren, die den Bayer aus der Nordkurve heraus unterstützen.


    Das Spiel gegen Wolfsburg soll ein Anfang sein, aber nicht das Ende. Lasst uns den Schwung mitnehmen und auch mittel- und langfristig auf eine Situation hinarbeiten, in denen Bayer-Fans eine starke Einheit bilden. An Maßahmen dafür wird derzeit parallel gearbeitet. Heute – und in Zukunft – heißt es aber zunächst: Neustart.


    Also Mund auf und Vollgas. Wir sind e i n e Szene. Alles für LEV!


    Wenn ihr das - als Einzelperson - oder Fanclub - genauso seht, meldet euch bei fotoshe2003@gmail.com und wir fügen eure Namen der Stellungnahme hinzu



    Young Boys 1998
    Haberlands Erben
    Vikings 96 Leverkusen
    Bierbrüder Leverkusen
    1. Fanclub 1976
    Crossfire `94 Leverkusen
    Rotte Leverkusen
    Djangos Leverkusen
    Skunks Leverkusen

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