CL: Gruppe A, Vorrunde 1. Spieltag: Manchester United - Bayer 04 Leverkusen (Dienstag 17.09.2013, 20:45 Uhr; Old Trafford)

  • Der Start misslang. LEVERKUSEN machte in Manchester viel falsch. Und wurde beim ersten Gegentor krass benachteiligt.


    Fehler machen ist das eine, Opfer zu werden von Fehlern anderer ist das nächste. Bayer bekam in Manchester die volle Dröhnung: Tollpatschige Abwehrversuche wurden gnadenlos bestraft, dazu kam ein in seiner Wahrnehmung derart gestörter Torrichter, der die Hausherren mit einem Treffer bedachte, der nie hätte zählen dürfen. Rudi Völler: „Diese Fehler darf man sich nicht erlauben. Nicht wir – aber auch nicht die Schiedsrichter!“


    Der Auftakt in die Champions-League-Saison schmeckte keinem Leverkusener. „Wenn du hier punkten willst, dann darf es nicht so gegen dich laufen“, lamentierte Kapitän Simon Rolfes, der ebenfalls – aber nicht nur – das Schiedsrichterteam in die Kritik mit einbezog.


    Die Abordnung aus Slowenien hatte ihren Teil zur Pleite beigetragen. Wer in Manchester zurückliegt, bekommt eben Probleme. Doch die Leverkusener selbst bekamen auch deutlich die Grenzen ihrer Belastbarkeit aufgezeigt. Zwar sagte Stefan Reinartz: „Wenn wir das spielen, was wir können, dann holen wir was.“ Aber zieht man die alte Weisheit heran, die besagt, dass man immer nur so gut ist, wie der Gegner es zulässt, dann bleibt: Für Teams wie Manchester United reicht es aktuell nicht.


    Bayer am Dienstag, das bedeutete zu häufig: langsamer, hektischer, fehlerhafter Spielaufbau. Kein effektives Gegenpressing nach Ballverlust, zu wenig Gegenwehr auf den Flügeln. Eine zu tief stehende Abwehr. Außenverteidiger, deren Aktionen zu oft im Ansatz steckenblieben. Außenstürmer, die ihre Stärken nur selten einsetzen konnten. Abwehrfehler, die zunahmen, je aggressiver Rooney, van Persie und Valencia kamen. Und ein Stefan Kießling, der zwischen Rio Ferdinand und Nemanja Vidic zeitweise verschwand. „Wir müssen uns an die eigene Nase fassen“, riet Stefan Reinartz, „wir wollten den Ball laufen lassen, haben es aber zu langsam gemacht und uns totgespielt.“


    Die Rasanz, mit der Manchester United seine Attacken mitunter vortrug, schien Bayer zu verwirren und verunsichern. Anders lassen sich die individuellen Fehler gestandener Spieler wie Bernd Leno, Ömer Toprak, Sebastian Boenisch und Emir Spahic nicht erklären. Wenn Rooney loslegte, schien man den Windhauch noch auf der Tribüne zu spüren. Und wenn die Leverkusener sagen, es sei mehr möglich gewesen in Old Trafford, dann sollte man nicht vergessen, dass sowohl Rooney als auch Robin van Persie jeweils vor dem leeren Tor unglaubliche Chancen vergaben.


    Nah an der schonungslosen Realität bewegte sich Simon Rolfes mit dieser Einschätzung: „Vier Gegentore, das ist international zu viel. Damit kannst du nichts holen. Das muss uns gegen San Sebastian eine Lehre sein.“ Die Analyse wird aufdecken, dass es von dem einen etwas zu wenig war und vom anderen etwas zu viel: zu wenig Genauigkeit, Cleverness, Konzentration, Geschwindigkeit. Zu viel Respekt, Nervosität, Pech.
    F. Lußem



    Quelle: kicker-Printausgabe vom 19.09.13

  • Das spielt doch keine Rolle, solange es in das Bild passt, dass wir doch irgendwie immer für alles zu blöd sind und man doch könnte, wenn man nur richtig wollte usw. usw... Details sind da unwichtig bei solchen Analysen.


    Ich liebe konstruktive Kritik! Die Verlängerung verpasst oder sogar das Weiterkommen verpasst, was ist schlimmer?


    Deine Analysen sind so göttlich, dass ich Dich bitte, mir Deine Adresse zu geben. Denn dann kann ich meinen Gebetsteppich endlich in Deine Richtung drehen!