Duo im Höhenflug

  • Duo im Höhenflug



    Die Schweiz machte am Mittwoch, 14. Oktober, die neunte Teilnahme an einer FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ perfekt, als sie im Qualifikationsspiel gegen Israel vor eigenem Publikum in Basel den letzten entscheidenden Punkt holte.


    Mit dabei war auch das Duo Eren Derdiyok und Tranquillo Barnetta. Die beiden Offensiv-Akteure konnten in dieser Partie zwar nicht für Tore sorgen, doch letztendlich hatten sie genauso großen Anteil am Erfolg, wie der Rest der Nationalmannschaft.


    Doch im Gegensatz zu einigen Teamkollegen, schwimmen die beiden auch in ihrem Klub auf einer wahren Erfolgswelle. Mit Bayer Leverkusen stehen sie nach neun Spieltagen an der Spitze der Bundesliga in Deutschland und sind bislang ungeschlagen.


    Leistungsträger Barnetta
    Der neue Trainer Jupp Heynckes setzt voll und ganz auf die beiden Eidgenossen. Mittelfeldmotor Barnetta gehört seit Saisonbeginn zum Stammpersonal des erfahrenen Coaches und ist einer der Leistungsträger der Rheinländer.


    Vor etwas mehr als drei Monaten hörte sich das jedoch noch ganz anders an. Europäische Spitzenvereine jagten den Techniker, und der Schweizer liebäugelte mit einem Wechsel. "Ich will keine Hängepartie. Natürlich fehlt das internationale Geschäft. Aber ich weiß auch, was ich bei Bayer habe. Wenn, dann müsste ein Wechsel auch einen Schritt nach vorne bedeuten", sagte er damals.


    Doch Heynckes erteilte allen Anfragen schnell eine Absage. "Er hat mehr Potenzial, als er bisher abgerufen hat", erklärte der ehemalige Trainer von Real Madrid und Bayern München. Und er sollte Recht behalten.


    Schweizer Torgefahr
    Zwei Treffer erzielte Barnetta selbst, drei weitere bereitete der 24-Jährige mustergültig vor. Sein Landsmann Derdiyok steht ihm in nichts nach. Der im Sommer vom FC Basel an den Rhein gewechselte Stürmer hat sich einen Stammplatz neben Stefan Kießling erkämpft und zahlt das Vertrauen seines neuen Vereins mit bislang vier Toren zurück.


    Der 21-Jährige zeichnete sich außerdem für zwei Assists verantwortlich, die zu wichtigen Siegen gegen 1899 Hoffenheim (1:0) und den deutschen Meister VfL Wolfsburg (3:2) führten.


    Sein Coach ist vom Nationalspieler jedenfalls überzeugt. "Er könnte mal ein Großer werden", sagte Heynckes jüngst über seinen Schützling. Derdiyok reagierte in einem Interview mit dem Internetportal "spox" erfreut, aber keinesfalls euphorisch auf die Einschätzung des Fussballlehrers: "Es freut mich natürlich, dass er eine solche Meinung von mir hat. Das heißt aber nicht, dass er mich schon am Ziel sieht. Selbstverständlich sagt er mir auch, dass ich jeden Tag weiter an mir arbeiten muss."


    Hitzfeld setzt auf Duo
    Auch in der Schweizer Nationalmannschaft läuft es für das Leverkusener Duo bestens. Jüngst konnte sich die Nati zum neunten Mal für das weltweite Kräftemessen qualifizieren, das im kommenden Jahr in Südafrika stattfindet.


    Vor allem Barnetta genießt das Vertrauen des Erfolgstrainers Ottmar Hitzfeld. Der 42-fache Internationale kam in sämtlichen Qualifikationsspielen in der Europa-Gruppe 2 zum Einsatz. Neben ihm gelang dieses Kunststück nur Stürmer Blaise N'Kufo.


    1,90 Meter-Angreifer Derdiyok darf auf sieben Einsätze auf dem Weg zur WM blicken. Der Torjäger erzielte seinen einzigen Treffer der Quali in der Partie in Lettland, wo er das wichtige 2:2 zum Endstand markierte.


    Voller Stolz und Träume
    Zwölf Einsätze hat der technisch versierte und schnelle Akteur für sein Land bereits hinter sich, und gemeinsam mit seinem Teamkollegen Barnetta träumt der ehemalige Torjäger vom FC Basel von einer erfolgreichen WM, nachdem die Schweizer vor eigenem Publikum bei der UEFA EURO 2008 eine Enttäuschung erlebten, als sie bereits nach der Vorrunde ausschieden.


    "Es ist sehr schön und eine tolle Sache, dass es die Schweiz wieder geschafft hat. Es ist nicht selbstverständlich, dass man vier Turniere nacheinander spielen darf", so der Ostschweizer. "Wenn man die ganze Qualifikation anschaut, dann sind wir verdient als Erster dabei", sagte Quillo, wie Barnetta von seinen Kollegen in der Nationalmannschaft genannt wird, nach dem 0:0 gegen Isareal.


    Mit diesem Selbstbewusstsein, einem Erfolgstrainer wie Hitzfeld, hungrigen Spielern und einem Duo, das im Verein und im Nationaltrikot Top-Leistungen bringt, ist der Schweiz einiges für das WM-Turnier in Südafrika zuzutrauen.


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