HSV einig mit Labbadia

  • Der Poker um Bruno Labbadia geht in die entscheidende Phase. Der Noch-Leverkusener wird neuer Coach des Hamburger SV. Die Hanseaten bekommen demnach ihren Wunschkandidaten. Allerdings steht zwischen den beiden Vereinen eine endgültige Einigung noch aus. Besonders die Höhe der Ablösesumme für den noch bis zum 30. Juni 2010 bei Bayer unter Vertrag stehenden Trainer erweist sich als Knackpunkt in den Verhandlungen.


    Ende der Woche wollten die HSV-Verantwortlichen den Nachfolger von Martin Jol präsentieren. Und sie hielten ihren Zeitplan ein. Am Freitagvormittag erfolgte die Bestätigung, dass Bruno Labbadia den Job beim Bundesliga-Dino übernehmen wird.


    Zwischen Labbadia und dem HSV ist alles klar, doch eine Einigung zwischen Bayern Leverkusen und den Hanseaten steht immer noch aus. Als Knackpunkt erweist sich die Ablösesumme für den 43-Jährigen, dessen Vertrag beim Werksklub noch bis zum 30. Juni 2010 datiert ist.


    "Es gibt noch Dinge zu klären mit Leverkusen", sagte der HSV-Aufsichtsratsvorsitzende Horst Becker, "grundsätzlich wäre die Lösung ideal, weil Labbadia Stallgeruch hat und ein junger und ehrgeiziger Trainer ist".


    Holzhäuser: "HSV hat Vertragslage zu respektieren"


    Mit Unverständnis reagierten die Verantwortlichen in Leverkusen auf den Abgang ihres Angestellten. "Ich bin sehr verärgert über die Berichterstattung vom Freitag. Ich kann zwar bestätigen, dass der HSV Kontakt zu uns aufgenommen hat. Ich habe allerdings den Hamburgern deutlich erklärt, dass Herr Labbadia noch ein Jahr Vertrag bei uns hat und ich bitte, dies zu respektieren", sagte Bayer-Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser am Vormittag dem Sport-Informations-Dienst (SID).


    Angesichts der derzeitigen Fluktuation auf dem Trainermarkt drohte Holzhäuser sogar, ein Exempel zu statuieren. "Ich kann ihn zwar nicht zwingen, aber ich kann verhindern, dass er woanders arbeitet. Dieses Job-Hopping muss aufhören", so der 59-Jährige.


    HSV bekommt Wunschkandidat


    Bayer aber hat am Ende das Rennen um den 43-Jährigen trotz aller Dementis verloren, lässt sich den vorzeitigen Abschied des Fußball-Lehrers aber fürstlich entlohnen.


    Denn Hamburg, so der Stand der Dinge, wird seinen Wunschkandidaten gegen eine Zahlung einer hohen Ablösesumme bekommen. Eine angebliche Einigung am Freitag wurde von Holzhäuser dementiert. Spätestens am Wochenende soll der Wechsel aber fix gemacht werden.


    Denn der HSV will frühzeitig mit den Personalplanungen der neuen Saison beginnen. "Wir sind ja auch unter Zeitdruck", sagte Becker mit Blick auf die Spielersuche für die kommende Saison. Besonders für den zu Bayern München wechselnden Angreifer Ivica Olic muss Sportdirektor Dietmar Beiersdorfer in Absprache mit dem neuen Übungsleiter zügig eine Alternative einkaufen.


    Bereits im letzten Jahr warben Klubboss Bernd Hoffmann und Sportdirektor Dietmar Beiersdorfer heftig um die Dienste des ehemaligen Torjägers. Doch Labbadia, der damals den Zweitligisten SpVgg Greuther Fürth trainierte, ging dann zu Bayer Leverkusen, der HSV holte den Niederländer Martin Jol.


    Labbadia startete in Leverkusen furios und stand in der Vorrunde mit seinem Team sogar an der Tabellenspitze. In der Rückrunde stürzte die Werkself jedoch ab und steht nach dem verlorenen DFB-Pokalfinale gegen Werder Bremen (0:1) am letzten Samstag mit leeren Händen da. Obwohl Labbadia bei Teilen der Fans und der Mannschaft in der Kritik stand, kämpften Holzhäuser und Sportchef Rudi Völler um die Dienste des 43-Jährigen, von dessen Kurs sie überzeugt waren. Jedoch hat Labbadia nun von sich aus einen Schlussstrich gezogen.


    Bruno Labbadia begann seine Profikarriere bei Darmstadt 98 und spielte in Deutschland unter anderem für den 1. FC Kaiserslautern, Bayern München, Werder Bremen, den 1. FC Köln und Arminia Bielefeld. Von 1987 bis Dezember 1988 stürmte er für den Hamburger SV. Insgesamt erzielte er in 328 Bundesligaspielen 103 Tore. In der zweiten Liga traf er 101 Mal und ist somit der einzige Spieler, der in beiden deutschen Profiligen die Schallmauer von 100 Toren durchbrochen hat.


    Auch seine erste Trainerstation war Darmstadt 98, wo er von 2003 bis 2006 arbeitete. Nach seinem erfolgreichen Jahr bei der SpVgg Greuther Fürth wechselte er im letzten Sommer zu Bayer Leverkusen.


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