Friedrich reißt FC aus allen Träumen

  • Leverkusen – Verbale Spitzen flogen von Köln Richtung Leverkusen. Giftige Konter kamen zurück. Aber Bayer hat im 47. rheinischen Derby den ewigen Rivalen FC noch einmal einen ausgewischt. 2:0 hieß es nach 90 Minuten.


    Eine bittere Nacht für den FC. Nichts mit Happy-Daum! Der 55. Geburtstag des FC-Trainers war versaut (siehe auch Bericht nächste Seite). Bayer bleibt dagegen nicht nur im Rheinland erstmal die Nummer eins, sondern kletterte auch in der Tabelle an die Spitze.


    „Auf Wiedersehen, auf Wiedersehen“, sangen die Bayer-Fans nach dem Schlusspfiff und begleiteten die FC-Profis mit hämischen Spott in die Kabine. Aber lange Zeit sah es gar nicht nach diesem klaren Ergebnis aus.


    Daum hatte das Feuer innerhalb der Woche gezündet. „Die haben Angst vor uns“, sagte er. Bayer hielt dagegen und Sportchef Rudi Völler stellte klar, dass man vor niemandem Bammel zu haben brauche. Und außerdem: „Bayer orientiert sich an Klubs wie Hoffenheim oder Wolfsburg, weil sie uns im Kampf um Europacup-Plätze Konkurrenz machen.“


    Schock in der 34. Minute: Kadlec entging nur knapp einer Knallkörper-Attacke, hielt sich minutenlang das schmerzende Ohr. Hier mehr dazu!


    Tatsächlich? Auf dem Rasen war davon erst einmal wenig zu sehen. Nicht Bayer gab den Ton an, der Aufsteiger aus Köln übernahm vom Anpfiff an die Initiative und ging frech und mutig zu Werke. Daum hatte Pressing verordnet. Und vom Leverkusener Fußball-Spektakel war nichts zu sehen.


    Zweimal tauchte Nemanja Vucicevic vor dem Tor René Adlers auf. Dann hatten die Kölner Anhänger den Torschrei auf den Lippen, aber der Kopfball von Kevin Pezzoni flog über die Latte. Und Bayer? Nix, keine Kombinationen, kein Mut, keine echte Torchance und Pfiffe der eigenen Fans.


    Das sollte sich nach der Pause aber schlagartig ändern. Bayer mit deutlich mehr Mumm. Plötzlich tauchte Patrick Helmes vor dem Kölner Tor auf. Kurzer Blick, harter Schuss – aber Kölns Keeper Faryd Mondragon riss die Fäuste hoch und vereitelte die erste Großchance des Gastgebers.


    Es war eine der von Bayer-Trainer Bruno Labbadia pedantisch eingeübten Standardsituationen, die dem FC dann das Genick brechen sollte. Arturo Vidal schlug einen Eckball auf den langen Pfosten, Simon Rolfes köpfte auf den Fünf-Meter-Punkt und Manuel Friedrich netzte mit dem Kopf ein. Die BayArena verwandelte sich in ein Tollhaus. Die Antwort der Kölner? Verwzeifelte Angriffe, die aber am Strafraum verpufften. So entschied ein Strafstoß die Partie. Pirmin Schwegler wurde von Geromel gefällt, der eingewechselte Theofanis Gekas verwandelte den Elfer sicher.


    Bayer siegte, hat den Angriff des Herausforderers gerade noch abgewehrt. Aber: Der FC hat mutig dagegen gehalten.