Kießling und Barnetta waren immer dabei

  • Erste Pleite für Hoffenheim
    Barnetta und Kießling waren immer dabei


    Leverkusen gewann das Duell der Milch-Bubis völlig verdient mit 5:2 und fügt dem Aufsteiger aus Hoffenheim nicht nur die ersten Gegentore zu, sondern auch die erste Bundesliga-Niederlage. Kießling per Doppelpack und Barnetta als Vorbereiter und Torschütze bestraften die naive Defensive der TSG.


    Leverkusens Trainer Bruno Labbadia musste seine Startformation im Vergleich zum 2:0 in Stuttgart auf einer Position verändern. Rechtsverteidiger Castro fiel mit einem Muskelfaserriss aus und wurde nominell durch Haggui ersetzt. Haggui spielte zentral in der Abwehrkette neben Friedrich, Henrique rückte auf die rechte Abwehrseite.


    Hoffenheims Coach Ralf Rangnick vertraute der selben Startformation, die auch beim 1:0 gegen Gladbach begann. Also mit den drei "Sechsern" Weis, Luiz Gustavo und Salihovic sowie dem "Zehner" Carlos Eduardo. Das Duell in der BayArena war das Aufeinandertreffen der beiden jüngsten Teams der Liga - Bayers Startelf wies einen Alterdurchschnitt von 23,2 Jahren auf, der Schnitt der ersten Elf der TSG lag bei 22,5 Jahren.


    Es lag jedoch nicht an der vermeintlich größeren Reife der Leverkusener, dass der erste Durchgang komplett von der Bayer-Elf dominiert wurde. Nach wenigen Minuten des Abtastens öffneten die Westdeutschen das Visier und nagelten die Hoffenheimer in deren Hälfte fest. Immer wieder spielten sich die Leverkusener durch bis auf die Grundlinie, doch die Tore fielen nach Standard-Situationen.


    Beim 1:0 brachte Barnetta eine Freistoßflanke von links butterweich herein auf den Kopf von Haggui, dessen Bogenlampe sich ins lange Eck senkte (8.). Luiz Gustavo hatte das Duell in der Luft verloren. Beim 2:0 zeigte sich Leverkusens zweiten Innenverteidiger, Manuel Friedrich, energisch im Luftduell, als er eine Barnetta-Ecke von der rechten Seite wuchtig einköpfte (17.). Hoffenheims Keeper Özcan war bei beiden Toren machtlos.


    Dass die Hoffenheimer Offensivpotenzial besitzen, bewiesen sie in der 21. Minute, als sie nach einem schlampig ausgeführten Freistoß des Bayer-Linksverteidigers Djakpa blitzschnell konterten. Salihovic nahm den von Haggui halbherzig geklärten Ball auf und flankte unbedrängt auf Ibisevic, der mit seinem vierten Saisontor den Anschluss markierte. Doch so richtig kippen wollte das Spiel im ersten Durchgang nicht, dazu wiesen die Hoffenheimer defensiv zu viele Mängel auf und konnten ihr Spiel nach vorne wegen der aggressiv störenden Labbadia-Elf kaum zur Entfaltung bringen. Zudem machten die Westdeutschen, die weitere Großchancen ausließen, in der 36. Minute den dritten Treffer. Erneut war eine Standard von Barnetta der Ausgangspunkt. Seine Ecke wurde in die Mitte geklärt, wo Djakpa sofort aus 18 Metern abzog. Im Fünfer lauerte Kießling, der haarscharf nicht im Abseits stand, und per Fallrückzieher den haranspringenden Ball versenkte.


    Im zweiten Abschnitt war zunächst Hoffenheim bemüht, ins Spiel zurückzufinden und kam durch den Hammer des eingewechselten Tebers mal wieder gefährlich nach vorne (50.), doch die bessere Chance hatte erst einmal Leverkusen: Barnetta hatte freie Schussbahn, doch der Schweizer zielte aus 14 Metern genau auf TSG-Keeper Özcan (52.).


    Dass es wieder spannend wurde, war Bayers Linksverteidiger Djakpa zu verdanken. Der Youngster sprang Ibisevic im Strafraum naiv an und so konnte Schiedsrichter Brych nicht anders, als auf den Punkt zu zeigen. Salihovic schnappte sich die Kugel, schickte Bayers Keeper Fernandez ins linke Eck und zirkelte das Leder halbhoch ins rechte - 3:2, die Partie war wieder offen (58.).


    Allerdings war das Spiel in der 2. Hälfte, speziell von Seiten der Leverkusener, fehlerhafter. Immer wieder gingen die Westdeutschen unnötig ins Dribbling und bauten durch leichtsinnige Ballverluste den Aufsteiger auf. Allerdings fehlte der Rangnick-Elf der letzte Tick Esprit, um die Bayer-Defensive zu knacken. Diese stand weitestgehend sicher, die Konter der Labbadia-Elf waren zunächst nicht dazu geeignet, um den Sack zuzumachen. Erst in der Schlussphase wurden die Leverkusener wieder effektiver. Barnetta hämmerte das Leder aus 24 Metern per Flatterball in die Maschen (83.) und Joker Gekas bediente Sturmkollege Kießling, der den 5:2-Endstand bsorgte.


    Nach der Länderspielpause treten die Leverkusener am Samstag in Hamburg an, die Hoffenheimer sind ebenso am Samstag gefordert - Gegner ist dann der VfB Stuttgart.


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