"Ein Sieg gegen Bremen ist alles, was zählt"

  • Für Rene Adler kam der Aufstieg zur Nummer 1 früher als erwartet. In der vergangenen Saison verdrängte er Hans-Jörg Butt bei Bayer Leverkusen im Tor. Seitdem geht der Weg des 23-Jährigen steil nach oben. Die starken Leistungen des Schlussmannes sind jetzt von Joachim Löw mit der EURO-Nominierung belohnt worden.



    bundesliga.de Mit dem 2:1-Erfolg bei Hansa Rostock hat Bayer seine Negativserie mit nur einem Punkt aus vier Spielen beendet. Hat Leverkusen nun rechtzeitig zum Saisonfinale die Kurve gekriegt?


    Rene Adler: Der Sieg in Rostock war ein absolut wichtiger "Dreier", wenn man sieht, wie die Konkurrenz gespielt hat. Wir sind uns bewusst, dass der Sieg uns aber erstmal nur im Rennen um die UEFA-Pokal-Plätze gehalten hat. Jedem im Verein ist klar, dass wir gegen Bremen auf Sieg spielen und gewinnen müssen. Mit einer Niederlage würden wir wahrscheinlich mit leeren Händen dastehen.


    bundesliga.de Sie sprechen es selbst an: Gegen Bremen muss ein Sieg her. Werder hat das Hinspiel gegen Ihr Team mit 5:2 gewonnen und zuletzt Hannover mit 6:1 regelrecht aus dem Stadion geballert. Wird Ihnen angst und bange oder gibt die Hinspiel-Klatsche einen besonderen Anreiz?


    Adler: Angst haben wir nicht, wir wollen das Spiel unbedingt gewinnen - das ist alles, was zählt. Wir müssen aus einer gut gestaffelten Defensive heraus spielen, wissen aber auch, dass Bremen im Spiel viele Chancen für den Gegner zulässt. Wir spielen zu Hause und spielen nach vorne, um zu gewinnen.


    bundesliga.de Warum wird Bayer im Rennen mit HSV, Stuttgart und Wolfsburg eines der zwei begehrten Tickets für Europa lösen?


    Adler: Wir schauen nicht auf die anderen Mannschaften. Wir müssen unser Spiel gewinnen, dann sind wir im UEFA-Pokal. Gewinnen wir nicht, sind wir nicht dabei. Ich will da keine anderen Ergebnisse zusammenrechnen müssen, die interessieren mich absolut nicht.


    bundesliga.de Zuletzt warf Trainer Michael Skibbe mit Jens Hengeler und Marcel Risse zwei Youngster ins kalte Wasser der Bundesliga - so wie er es bei Ihnen in der vergangenen Saison auch gemacht hat. Welche Tipps haben Sie den beiden gegeben?


    Adler: Die Jungs haben ihre Sache sehr gut gemacht. Für Jens Hengeler ist das Spiel in Rostock etwas unglücklich gelaufen, aber auch er hat einen wichtigen Teil dazu beigetragen, dass wir den Sieg einfahren konnten. Genauso Marcel Risse, der durch die Sperre von Stefan Kießling und der Personalnot zum Einsatz kam. Ob er auch gegen Bremen spielt, weiß ich nicht, das wird der Trainer entscheiden. Die Mannschaft kennt ihn schon länger und er hat das Vertrauen von uns. Man versucht, einem jungen Spieler die Nervosität vor dem Spiel zu nehmen und sagt ihm, dass er seinen Stil spielen soll. Das hat er auch sehr gut gemacht.


    bundesliga.de Die Saison ist fast zu Ende. Wie fällt Ihr Fazit aus Leverkusener Sicht aus?


    Adler: Nach dem Spiel gegen Bremen kann man das besser beantworten. Wir haben als Saisonziel ganz klar das Erreichen des UEFA-Pokals ausgegeben. Wenn wir gegen Werder gewinnen, haben wir das geschafft und eine gute Saison gespielt. Ich schaue aber auch nicht zurück und denke, was wäre, wenn wir nicht geschwächelt oder das eine oder andere Spiel mehr gewonnen hätten.


    Das Gespräch führten Mark Schnell und Thorsten Schaff


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