Russischer Meister gibt Vistenkarte ab

  • Zwei Spiele sind es noch bis einem möglichen deutsch-deutschen Halbfinale im UEFA-Pokal gegen den FC Bayern München.



    Die Münchener müssen sich im Viertelfinale mit dem spanischen Vertreter FC Getafe auseinandersetzen, Bayer Leverkusen kämpft gegen den amtierenden russischen Meister Zenit St. Petersburg um das Erreichen der Vorschlussrunde.


    Endspurt und Saisonbeginnn


    Während sich die Leverkusener in der Bundesliga derzeit im Saisonendspurt befinden, hat in Russland die neue Spielzeit gerade erst begonnen.


    Vorteil Bayer? Gut möglich! Die Mannschaft von Bayer-Trainer Michael Skibbe ist somit im Spielrhythmus. "Englische Wochen" stehen für die Kicker vom Rhein an der Tagesordnung.


    Anders die Situation bei St. Petersburg: Das Team von Trainer Dick Advocaat - aus der Bundesliga noch als Trainer von Borussia Mönchengladbach bekannt - hat gerade einmal drei Ligaspiele absolviert. Von einer eingespielten Truppe kann da noch keine Rede sein.


    Mäßiger Auftakt


    Das zeigen auch die bisherigen Resultate: In der russischen "Premier Liga" erwischte der Meister einen mäßigen Start. Nach einem Sieg, einem Remis und einer Niederlage findet sich Zenit aktuell auf Platz 7 wieder.


    Weiterer Pluspunkt für Bayer Leverkusen könnten die jüngsten internationalen Auftritte der Russen auf des Gegners Platz sein. Zenit verlor die vergangenen drei Auswärtsspiele im UEFA-Cup (bei Everton und in der K.o.-Runde bei Villarreal und Olympique Marseille), zuvor ein 1:1 bei Standard Lüttich und ein 3:2-Sieg bei Larissa. Doch Vorsicht, Bayer! Zenit traf in elf von zwölf UEFA-Cup-Spielen (inklusive Qualifikation), nur beim 0:1 bei Everton nicht.


    Bisher erst zwei Duelle mit Bundesligisten


    Gegen Clubs aus der höchsten deutschen Spielklasse kamen die Russen bisher noch zu keinem Sieg, allerdings blieben sie in den bisherigen zwei Vergleichen auch ohne Niederlage.


    Sowohl gegen Alemannia Aachen, in der Zwischenrunde 2004/05, als auch gegen den 1. FC Nürnberg, in der Zwischenrunde der laufenden Spielzeit, hieß es am Ende 2:2-Unentschieden.


    Zenit gespickt mit Stars


    Ein besonderes Auge sollten die Leverkusener auf Pavel Progebnyak haben. Der 24-jährige Stürmer führt gemeinsam mit Bayerns Luca Toni die Torschützenliste des diesjährigen UEFA-Cup-Wettbewerbes an. Beide erzielten bereits sieben Tore. Leverkusens Nationalstürmer Stefan Kießling traf bisher sechs Mal.


    Der ehemalige russische Nationaltorhüter und jetzige Trainer von Spartak Moskau, Stanislav Cherchesov, sieht in Andrey Arshavin den Star der St. Petersburger. "Er ist spielstark, dribbelgewandt, und macht entscheidende Tore. Er hat sogar Qualitäten für europäische Topligen", schwärmt Cherchesov im "kicker" über den 26-Jährigen, der in den Jahren 2005 und 2006 zu Russlands Fußballer des Jahres gewählt wurde. Für die Nationalmannschaft bestritt der Angreifer bisher 33 Spiele und erzielte dabei zehn Tore.


    Gazprom macht's möglich


    Aber auch Spieler wie der türkische Nationalstürmer Fatih Tekke, der im Sommer 2006 von Trabzonspor nach St. Petersburg wechselte, und der ukrainische Internationale Anatoliy Tymoschuk stehen für hohe Qualität im Zenit-Kader. Möglich macht das der Hauptsponsor der Russen, der in der Bundesliga den FC Schalke 04 unterstützt: Gazprom.


    Die Fans können sich also in Hin- und Rückspiel am 3. und 10. April auf mindestens spannende 180 Minute mit Option auf mehr freuen. Erst danach wird Fußball-Deutschland wissen, ob es im Halbfinale heißt: Bayer Leverkusen gegen Bayern München. Natürlich vorausgesetzt, die Bayern nehmen die Hürde FC Getafe.


    Sven Becker




    Bundesliga.de