Können wir was für die Giants tun?

  • Zitat

    Original von Mahqz
    Schonmal in der Colorline-Arena gewesen? (meine Fresse auch noch nen scheiß Name) Da sitzen nur Eventfans, die auf ihren Sitzen sich von den teuren Spielern mit Handball berieseln lassen. Sowas hat einfach nix mit Sport zu tun, das ist nen Event. Genauso wies Fußball in Hoffenheim werden wird. Alles arm sowas, ohne aufgebaute Fankultur, die es in Bad Schwartau auf jeden Fall gab.


    ist das denn in den anderen deutschen stadien anders?
    saß mehrfach bei schlacke auf der tribüne, auch dort nur eventnasen.
    und es sollen nicht immer alle über hoffenheim schimpfen,
    der verein ist mir lieber als pseudotraditionsvereine wie kacklautern

    Thorben-Hendrik, lass den Jasper-Quentin in Ruhe und gib der Emily-Marie ihre Barbie zurück!

  • Die Betonung lag auf NUR. Natürlich sitzen grade auf Hauptribünen bei jeder Sportart Eventfans, aber ich hab da keine echte Fankurve gesehen, vielleicht ist das in den letzten 2 Jahren anders geworden oder es ist im Handball so üblich, ich kenn mich da nicht so aus, aber ich glaube es nicht, zumindest nach meinen wenigen Erfahrungen mit dem VfL Gummersbach.

  • EVL-Chef kritisiert Fußball-Politik


    Geschäftsführer Wolfgang Sobich: „Ich halte die Fokussierung auf Fußball für falsch!“ Der Leverkusener Stadtrat müsse endlich eine Grundsatzdebatte über die „Sportstadt Leverkusen“ führen.


    Wolfgang Sobich kämpft. Gegen das Sterben des Profi-Basketballs in Leverkusen. Der Geschäftsführer der Energieversorgung Leverkusen (EVL) kritisiert die Bayer-Fokussierung auf den Profi-Fußball. Und Sobich fordert von den Stadtpolitikern eine Grundsatzdiskussion zum Thema „Sportstadt Leverkusen“. Das Gespräch führte RP-Redakteur Ulrich Schütz.


    Als langjähriger Leverkusener und ehemaliger Finanzdezernent kennen Sie die Entscheidungsmechanismen dieser Stadt.


    Sobich Diese Stadt hat ein Strukturproblem: Es fehlt die mittelständische Wirtschaft mit stärkerem kommunalen Engagement. Ohne Bayer geht bei den Vereinen fast nichts, ohne Bayer ist Spitzensport kaum machbar.


    Darf ein Konzern wie Bayer nicht neue Schwerpunkte setzen?


    Sobich Natürlich. Aber die einseitige Konzentration auf den Profi-Fußball halte ich für falsch. Der Basketball wird dafür geopfert. Das stimmt mich traurig. Da stimmt die Verhältnismäßigkeit nicht. Man hat den Eindruck, hier wurde eine technokratische Entscheidung getroffen – ohne persönlichen Bezug zur Stadt Leverkusen. Wir haben uns mit anderen Firmen für den Basketball engagiert, um Bayer zu entlasten. Das ist uns im begrenzten Rahmen auch gelungen. Bis zu 25 Prozent des Budget werden von kommunalen Sponsoren bestritten (über 40 Firmen). Bayer als Sponsor können wir nicht ersetzen.


    Waren die Bayer-Vereine nicht sehr verwöhnt in Sachen Ausstattung und Finanzierung? Schraubt Bayer jetzt nicht nur einfach alles auf Normalmaß zurück?


    Sobich Das kann man so sehen, aber der Schrumpfungsprozess geht kontinuierlich weiter. Als ich 1989 nach Leverkusen kam, gab es noch erheblich mehr Spitzensport (Tennis, Hockey, Volleyball-Herren, Boxen). Jetzt setzt Bayer nur auf den Fußball. Eigentlich schade.


    Was sollen die Stadtratspolitiker tun?


    Sobich In dieser Stadt wird vieles isoliert betrachtet. Für den Sportbereich muss es eine städtische Gesamtstrategie geben. Die Abhängigkeit der Vereine vom Großsponsor Bayer ist ein gesamtpolitisches Problem. Da fehlt mir in diesem ansonsten so diskussionsfreudigen Rat eine Grundsatzdebatte über ein Sportkonzept. Politiker und Stadt müssen auch mal den Mut haben, in eine Halle wie die Dopatka-Halle zu investieren – trotz der Finanzkrise. Wenn ich Sportstadt bin, muss ich eine gewisse Infrastruktur haben und Schwerpunkte setzen. Das gilt auch für die Verkehrsinfrastruktur für die BayArena. Wobei wir Breiten- und Spitzensport benötigen.


    Was fasziniert Sie am Basketball so?


    Sobich Mit diesem Sport können Sie Emotionen wecken. Da ist pure Spannung. Oft ist das Spiel in der letzten Minute noch nicht entschieden. Die Aggressivität von Fans wie beim Fußball haben sie beim Basketball nicht. Nach einem Basketballspiel steht nach dem Match der kleine Stopps mit dem Spieler zusammen und beide haben Spaß. Diese Profis sind nicht abgehoben.


    Trotzdem hat Basketball eine überschaubare Anhängerschaft.


    Sobich Daran sind die Medien nicht unschuldig. Klar, Fußball wird immer die Sportart Nummer 1 in Deutschland bleiben. Da mache ich mir nichts vor. Aber diese Fokussierung auf den Fußball schadet den anderen Sportarten. Die Vielfalt geht den Bach runter. Im Fußball kann man über die Medienpräsenz natürlich die persönlichen Eitelkeiten viel besser befriedigen als woanders.


    Fußball bewegt die Massen. In Leverkusen und auf der Welt.


    Sobich Es gibt immer noch viele Leute, die den Fußball sehr distanziert betrachten – vieles ist da negativ besetzt. Ich frage mich, ob ein Konzern – egal welcher – gut beraten ist, nur auf Fußball als Imageträger zu setzen. Es geht mir wie gesagt um die Verhältnismäßigkeit: Die Summen, die der Basketball-Betrieb benötigt, sind im Vergleich zu den Geldern, die im Fußball bewegt werden, relativ gering. Natürlich ist die Medienpräsenz beim Basketball begrenzt. Nur: Wir werden diese Basketball-Saison um die 60 000 Besucher in die Halle bringen. Ist das nichts?


    Wie kamen Sie auf Basketball als Sponsorenfeld?


    Sobich Vor drei Jahren hieß es, dass Bayer den Basketball auf breitere finanzielle Basis stellen wolle. Ich habe mich deshalb im Basketball-Vorstand einbinden lassen, und wir sind auf die Suche nach weiteren Sponsoren gegangen. Das hat teilweise geklappt. Unsere Basketballer sind außerdem unheimlich präsent. Denken Sie nur an die vorbildlichen Schulprojekte. Wir haben viel erreicht und bewegt. Deshalb ist es so enttäuschend, dass wir so abgewickelt werden und die Verbindung kommunale Wirtschaft mit Bayer in diesem Bereich abrupt beendet wird. Vielleicht hätten wir die Basketballabteilung sofort in eine eigene GmbH umwandeln sollen.


    Es gab zahlreiche Gespräche, aber die Entscheidung bei Bayer ist wohl kaum umkehrbar.


    Sobich Bitter ist, dass es uns bei vielen großen Firmen in Leverkusen und Umgebung nicht gelungen ist, Finanzierungsmöglichkeiten für den Basketball aufzutun. Es geht um einen Spieleretat von knapp über einer Million Euro. Eine „Geldeinheit Nowotny“ hätte uns gereicht, um im Basketballern international zu spielen. Am Beispiel der Bayer Giants, dem 14-fachen Meister, können Sie die „schrumpfende Sportstadt Leverkusen“ erleben.
    RP ONLINE