7 Gegentore! Bayer erlebt ein Desaster

  • Von ARNO SCHMITZ
    Düsseldorf – Ein Auftritt zum Schütteln, den Bayer da Samstag beim Wintercup in Düsseldorf bot. Zwei Pleiten, sieben Gegentore in 90 Minuten. Wenigstens bei der Analyse stimmte die Einstellung.



    „Schon blamabel“, redete Sportdirektor Rudi Völler nach dem 0:5-Debakel im Halbfinale gegen Dortmund nicht um den heißen Brei herum. „Das ist natürlich hochgradig beschissen gelaufen“, wurde Coach Michael Skibbe, nachdem auch das Spiel um Platz drei gegen Bremen mit 1:2 verloren war, ungewohnt drastisch, aber auch erfrischend ehrlich: „Wir sind nach dem ersten Fehler auseinandergefallen, und das lag nicht nur an den Abwehrspielern. Wir waren zu passiv, standen zu weit weg, haben uns auf 60, 70 Meter auseinander ziehen lassen – und uns so gegen den BVB eine verdiente Klatsche abgeholt.“


    Wobei nicht nur, aber vor allem die Abwehr ganz alt aussah. In der Viererkette mit Castro, Hegeler, Callsen-Bracker und Gresko funktionierte gar nichts, zudem half Ersatztorwart Benedikt Fernandez bei den ersten beiden Gegentreffern (Valdez 19./Blaszczykowsky 23.) kräftig mit. Petric (25.), Kringe (31.) und erneut Valdez (33.) machten das Debakel perfekt.


    Fünf Gegentore in 14 Minuten - da sehnt man sich nach Stammkräften wie den Innenverteidigern Friedrich (soll nächste Woche in Köln wieder fit sein) oder Haggui (beim Afrika-Cup).


    „Nachkäufe“ vor Ende der Transferfrist Ende Januar schließt Skibbe jedoch kategorisch aus: „Wenn wir das von einem solchen Turnier abhängig machen würden, wären wir falsch gewickelt.“ Und Völler meinte: „Panikkäufe kommen nicht in Frage.“


    Auch Fernandez, der vor dem 0:1 Valdez anschoss und vor dem 0:2 zu kurz faustete, bleibt bei Skibbe als Ersatz für Adler, der gestern wegen einer Beckenprellung geschont wurde, gesetzt: „Besser, ihm passiert so etwas hier als in einem Bundesligaspiel, wo ihn das richtig runterziehen könnte.“


    So nahm Skibbe den insgesamt in der Tat erbärmlichen Auftritt letztlich gelassen: „Nach all dem vielen Lob in den letzten Wochen war das vielleicht der Dämpfer zur richtigen Zeit. Alle haben hoffentlich gesehen, dass sie immer wieder neu investieren müssen. Wir arbeiten jetzt auf das erste Rückrundenspiel gegen Cottbus hin.“



    Quelle:express.de