Doppelachse mit Puffer

  • Doppelachse mit Puffer


    Der HSV nach einer desaströsen Saison wieder an der Tabellenspitze, Aufsteiger Karlsruher SC mit einer sensationellen Vorrunde, Titelverteidiger VfB Stuttgart mit Problemen - die Bundesliga hat im oberen Tabellenbereich an den bisherigen 15 Spieltagen für reichlich Überraschungen gesorgt.


    Nur eines scheint zu sein wie immer: Früher oder später taucht Bayer Leverkusen in den Top 5 auf und etabliert sich im oberen Tabellendrittel.


    Heimlich, still und leise hat sich die Mannschaft von Trainer Michael Skibbe in den vergangenen Wochen nach oben gearbeitet. Nach zuletzt vier Siegen in Folge steht die Bayer-Elf mittlerweile auf Platz 4, Tendenz weiter steigend.


    Doppelachse mit Puffer


    Denn in Leverkusen wird kontinuierlich gearbeitet, und wozu das führen kann, weiß beispielsweise Stürmer Stefan Kießling: "Konstante Leistungen über einen langen Zeitraum garantieren den Erfolg", sagt der Stürmer, der mit bisher vier Toren und vier Assists ein wichtiger Bestanteil der Leverkusener Doppelachse ist.


    Doppelachse, das heißt bei Bayer Leverkusen soviel wie eine ideale Mischung aus jung und alt, die sich durch den gesamten Kader zieht. Auf der einen Seite junge und talentierte Stammspieler wie Torhüter Rene Adler (22), die Abwehrmänner Gonzalo Castro (20) und Karim Haggui (22), die Mittelfeldmotoren Arturo Vidal (20) und Tranquillo Barnetta (22) sowie Stürmer Kießling (23).


    Im "besten Fußballeralter"


    Auf der anderen Seite die Abteilung Routine und Abgeklärtheit mit Namen wie Carsten Ramelow (33), Bernd Schneider (34) und Sergej Barbarez (36). Dazu bieten Spieler im, wie man so schön sagt, "besten Fußballeralter" wie Manuel Friedrich (28), Simon Rolfes (25), Paul Freier (28) und Theofanis Gekas (27) den perfekten Puffer zwischen den Generationen.


    Zuletzt beim souveränen 3:0-Auswärtssieg bei Hertha BSC war es einmal die Sektion Jugend mit Tranquillo Barnetta sowie zwei Mal der Bereich "Oldies" mit Carsten Ramelow und Sergej Barbarez, die für die Tore verantwortlich zeichneten.


    Skibbe lobt Duo


    Besonders Ramelow, der in Berlin erst zum vierten Mal in dieser Saison zum Einsatz kam, freute sich. "Was gibt es Schöneres? Der alte Berliner kehrt zurück und trifft auch noch. Das ist die Belohnung, dass ich nie aufgegeben habe", sagte der 33-Jährige, der sein erstes Bundesliga-Tor seit dem 1. Oktober 2006 (3:1 gegen Schalke 04) erzielte.


    Gemeinsam mit Sergej Barbarez, der in dieser Saison immerhin auch schon vier Mal traf, heimste sich Ramelow vom Trainer ein besonderes Lob ein. "Ich bin sehr zufrieden mit beiden. Als ältere Spieler können sie das Spiel lenken und die junge Mannschaft sehr gut führen", sagte Michael Skibbe.


    "Schnix" wieder fit


    Für ein weiteres Highlight sorgte schließlich der dritte "Oppa" im Bunde: 18 Minuten vor Schluss feierte Bernd Schneider nach knapp zehnwöchiger Verletzungspause sein Comeback. Wenn "Schnix" erst einmal seine volle Leistungsstärke wiedererlangt hat, ist auch hier noch einiges zu erwarten.


    Wo die Routiniers mit Leistung sprechen, sind Schneider, Barbarez und Ramelow auch diejenigen, die verbal in die Offensive gehen. "Ich wollte zeigen, dass ich noch da bin. Und das ist mir gelungen. So wie mir das immer gelungen ist, wenn es wirklich drauf ankam", kommentierte Ramelow seine starke Leistung.


    Gesunde Hierarchie


    Und Barbarez kündigte vielsagend die Saisonziele seiner Mannschaft an. "Wir gucken nach oben und wollen mindestens so gut wie im letzten Jahr sein." Damals kam Leverkusen auf Platz 5.


    Trainer Michael Skibbe freut sich, dass er die ausgefuchsten "Oldies" in seinem Kader hat. Neben einer gesunden Hierarchie verfügt seine Mannschaft dank seines erfahrenen Trios auch über hervorragende Qualität auf dem Platz.


    Umbruch auf hohem Niveau


    Die jungen Spieler, die allesamt bereits zum Stammpersonal zählen, können davon nur profitieren. Das weiß auch Skibbe: "Solange ich Spieler wie Schneider, Ramelow und Barbarez habe, kann ich den Umbruch in der Mannschaft einleiten. Sie alle können ein Spiel lenken, sie können Kommandos geben."


    Dank der besonderen Altersmischung im Kader scheint dieser Umbruch bei Bayer Leverkusen in dieser Saison auf besonders hohem Niveau stattzufinden. Wie hoch letztendlich, das werden die kommenden Monate zeigen.


    Quelle: bundesliga.de