Ein Punkt ist das erklärte Ziel

  • Ein Punkt ist das erklärte Ziel


    Am meisten Gedanken machen sich die Leverkusener über den ungewohnten Belag. Die Skibbe-Elf muss am Donnerstag (17 Uhr) im Moskauer Olympiastadion Luschniki gegen Spartak antreten. "Meine größte Sorge ist der Kunstrasen. Da habe ich Bedenken, dass wir als Mannschaft schlecht aussehen", fürchtet Bayer-Stürmer Sergej Barbarez. Sein Trainer Michael Skibbe sieht dies freilich ein wenig anders.


    Der russische Rekordmeister, der vor dem Saisonfinale am kommenden Sonntag mit zwei Punkten hinter Zenit St. Petersburg liegt, gilt als technisch starke und passsichere Mannschaft. "Das ist ein Vorteil auf Kunstrasen. Da dies ebenso unsere Stärken sind, könnte es auch ein Plus für uns sein", sagt Skibbe. Als Bayer das letzte Mal bei Spartak antrat, ging das Duell noch auf echtem Grün über die Bühne. In der Champions-League-Saison 2000/01 verlor Leverkusen mit Jens Nowotny, Michael Ballack und Zé Roberto das erste Spiel der "Königsklasse" mit 0:2.


    Die Leverkusener können mit viel Selbstbewusstsein den zweiten Auftritt in der UEFA-Cup-Gruppenphase angehen. Erstens haben sie den Auftakt gegen den FC Toulouse gewonnen (1:0), zweitens schöpfen sie nach vier sieglosen Spielen in der Bundesliga durch das 4:0 gegen Bielefeld neuen Mut. "Wir haben gegen die Bielefelder so schnell gespielt, dass sie nicht in die Zweikämpfe kamen", sagte Mittelfeldspieler Simon Rolfes.


    So einfach wie gegen die Arminen wird Spartak den Leverkusenern das Toreschießen aber mit Sicherheit nicht machen. "Spartak ist ein anderes Kaliber als Arminia Bielefeld", sagt auch Sportdirektor Rudi Völler. Und Bayer-Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser meint, dass "ein Punkt die halbe Miete wäre, aber Moskau ist für mich Favorit".


    Im Falle eines Remis könnte der Bundesliga-Siebte in der dritten Begegnung der Gruppe E am 6. Dezember gegen Sparta Prag das Weiterkommen perfekt machen und die letzte Partie beim FC Zürich (19. Dezember) ohne Stress angehen. Allerdings räumt der 36-jährige Sergej Barbarez ein, dass er von spekulativen Punkte-Kalkulationen nichts halte. "Wir fahren da hin, um zu gewinnen. Vorher schon Berechnungen anzustellen, wäre unglücklich."


    Auf die beiden anderen Routiniers muss Skibbe in Moskau noch verzichten. Kapitän Carsten Ramelow wird nach drei Meniskus-Operationen in diesem Jahr das Risiko eines Comebacks auf dem stumpfen Kunstrasen nicht eingehen. Und Bernd Schneider bleibt auch zu hause. Der Nationalspieler hat nach wochenlanger Pause wegen einer Knieprellung am Freitag seine Abschlussuntersuchung bei Nationalmannschaftsarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt. "Ich hoffe, dass er grünes Licht bekommt und wieder voll ins Training einsteigen kann", so Skibbe.


    Möglicherweise werde der Mittelfeldstar direkt zur Nationalmannschaft reisen, die ihre EM-Qualifikationsspiele am 17. November gegen Zypern in Hannover und vier Tage später gegen Wales in Frankfurt/Main austrägt. "Ich hätte nichts dagegen, wenn er eine halbe Stunde gegen Zypern spielen würde", sagte Skibbe.


    Quelle:kicker.de