Kapitel Jens Nowotny endgültig beendet

  • Kapitel Jens Nowotny endgültig beendet
    ERSTELLT 05.04.06, 13:48h, AKTUALISIERT 05.04.06, 21:15h





    Leverkusen - Auf der Suche nach Entscheidungen für die Zukunft ist Bayer 04 Leverkusen fündig geworden. Sportchef Rudi Völler jedenfalls verfolgt ab sofort einen klaren Kurs bei seinem Abwehrspieler Jens Nowotny, der seinen Vertrag fristgerecht gekündigt hatte, sich aber noch nicht zu einem Wechsel entschlossen zeigte: „Es wird keine Gespräche mehr geben. Jens wird Bayer definitiv zum Saisonende verlassen.“ Völler war über die Vorgehensweise seines ehemaligen Kapitäns „persönlich enttäuscht“, dass er den Entschluss, Bayer im Juni ablösefrei verlassen zu wollen, per Pressemitteilung über seinen Rechtsanwalt Stefan Seitz sowie seinen Berater und Onkel Georg Bischoff mitgeteilt hatte. „Dass er wieder in Leverkusen spielt, hat er nach einer sehr schwierigen und komplizierten Situation in den letzten Monaten Trainer Michael Skibbe und mir zu verdanken.“ Bayer wird sich ab sofort nach Alternativen für die Abwehrzentrale umsehen. Völler war zudem enttäuscht, dass „der Jens nicht zu mir gekommen ist“, sondern den Weg über den Anwalt gewählt hat, „ohne versucht zu haben, mit uns zu sprechen“. Nowotny hatte nach seinem vierten Kreuzbandriss ein erfolgreiches Comeback gefeiert und zählt wieder zum Stammpersonal in Leverkusen.


    Anwalt Seitz, der auch den ehemaligen Bayer-Geschäftsführer Reiner Calmund in der Affäre um die Zahlung von 580 000 Euro an Spielervermittler Volker Graul für Spieleroptionsgeschäfte vertritt, hatte Ende des letzten Jahres einen Kompromiss im Streit zwischen Bayer und Nowotny ausgehandelt. Seitz sagt nun: „Auf Grund der einvernehmlichen Vertragsveränderungen, die im Dezember 2005 vorgenommen wurden, musste Nowotny spätestens jetzt bekannt geben, dass er zum Saisonende ablösefrei wechseln kann.“


    Unterdessen sind in der Finanzaffäre um den früheren Bundesliga-Manager Reiner Calmund weitere Forderungen an Bayer 04 Leverkusen bekannt geworden. Demnach verlangt Spielervermittler Volker Graul vom Fußball-Bundesligisten eine Restzahlung von 812 000 Euro für die Vermittlung von Kaufoptionen an serbische und kroatische Profis. „Wir wollen diese Sache mit Leverkusen außergerichtlich klären. Kommt keine einvernehmliche Lösung zustande, werden wir Klage erheben“, sagte Graul-Rechtsanwalt Veit Wirth. Bisher seien lediglich 580 000 Euro bezahlt worden.


    Schließlich möchte nun der Premier-League-Club Tottenham Hotspur britischen Medienberichten zufolge Bayer Leverkusens Stürmer Dimitar Berbatow verpflichten. Nach Informationen des „Daily Telegraph“ bieten die Londoner 15 Millionen Euro für den bulgarischen Nationalspieler. (ksta, sid, dpa)


    Ksta