Leverkusen: Baumgartlinger über den Wechsel
Die Frage nach dem „Schaufenster EM“ stellte sich für Julian Baumgartlinger nicht, trotz Ausstiegsklausel, trotz der Chance, sich im besten Austria-Team seit vielen Jahren auch international in den Vordergrund zu spielen. Baumgartlinger entschied sich früh für Bayer: „Es war mein absoluter Wunschklub, und ich habe die Möglichkeit gesehen, den Transfer noch vor der EM über die Bühne zu bringen. Die Frage ist, was ich persönlich als noch größer als Leverkusen eingeschätzt hätte? Bayer spielt Champions League, gehört zu den Top 3 der Bundesliga. Ich hatte schnell ein gutes Gefühl, zudem passt die Spielweise von Roger Schmidt zu mir als Fußballer.“ Der 28-Jährige („Ich habe Mainz sehr viel zu verdanken!“) begründet den Wechsel rein sportlich: „Die Parallelen sind unverkennbar. Ich bin schon gespannt, welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten mir, wenn ich dann im Training stehe, auffallen werden. Ich bin mir auf jeden Fall sicher, dass ich dort auf sehr viel Qualität treffen werde.“ Qualität – und Konkurrenz: Kevin Kampl, Christoph Kramer, Charles Aranguiz und Lars Bender heißen die anderen Sechser im Kader. „Gott sei Dank ist so viel Konkurrenz da, das ist ja genau die Herausforderung. Ich denke auch in Leverkusen weiß man, wer ich bin und was ich kann. Mehr Konkurrenz erhöht nochmal den Reiz im Training. Ich werde mich keinesfalls verstecken.“ Darf er auch nicht, Roger Schmidt wird jeden Topspieler brauchen: „Dass bei der Intensität der Belastung auch rotiert wird, ist ein völlig normaler Vorgang“, sagt Baumgartlinger, „entscheidend ist, ob ich selbst anhand meiner Einsätze zufrieden bin.“ Zukunftsmusik. Jetzt wartet die EM. Baumgartlinger ahnt, was auf ihn und das österreichische Team zukommen wird: „Die Erwartungshaltung ist hoch. Diesem Druck müssen wir erst mal stand halten.“
Bericht von Benni Hofmann / Flu
Kicker-Printausgabe vom 30.05.2016