Beiträge von Zinedine04


    puh, da vermischt du jetzt aber einige Jahre. Klar man hat nach den 3 Vize Titeln Ballack und Ze Roberto verloren, aber das wäre schon halbwegs auffangbar gewesen mit dem Ersatz. Wüsste jetzt nicht warum die Verluste so viel größer sein sollen als die von (Brandt), Havertz und Volland.


    Der Verlust von Ballack und Ze Roberto war im Gesamten schon eine völlig andere Dimension als die letzten Abgänge und Ze Roberto kam sogar ein Stück weit überraschend. Hinzu kommt sicherlich, dass unser letztes Herzstück mit Havertz, Brand und Aranguiz jeweils nur einen Abgang pro Saison zu verkraften hatte und genügend Zeit zum Ersetzen dieser vorhanden war. Das ist im täglichen Handeln des Trainers durchaus bedeutsam und Toppi hatte zum damaligen Zeitpunkt seinen Unmut dieszgl. ja auch kundgetan.


    Zur Historie sei noch hinzugefügt, dass wir damals auch an der Verpflichtung von Lattek als Nachfolger von Hörster interessiert waren und auch diese Personalie (vorsichtig gesprochen) verhindert wurde. Die letzten Aussagen unseres Trainers im Sinne "Ich habe keine Erklärung" lassen in gewisser Weise leider auch heute an Lattek erinnern ("Wenn ein Trainer so etwas sagt..."), metaphorisch gesprochen...


    Die Stellschraube ist und bleibt in jedem Verein der Trainer und beim Blick auf die Auswahl der bisherigen an unserer Seitenlinie haben wir offenbar eine Menge Luft nach oben. Letztlich erscheint der Trainer immer als ein Abbild der vom Verein vorgegebenen und vorgelebten Vision bzw. Richtung insgesamt. Das sehen wir flächendeckend in der BL und auch international, die Rückmeldung erhält jeder Verein und kann ggf. nachjustieren. Unsere Meisterschaft wird mit dem Erreichen der CL im Spielbetrieb der Liga und darüber hinaus mit dem möglichst weit kommen und ggf. Einfahren eines Titels im Pokal formuliert. Nur erreicht haben wir diese in den vergangenen Spielzeiten nicht wirklich. An den Zielen wird der Verein nun vermutlich festhalten, ganz so schwierig ist es folglich nicht... :LEV6

    Mit der aktuellen Situation vergleichbare Warnungen waren auch vor einen Jahrzehnt bezeichnend und die damaligen Hoffnungen scheinen durchaus mit den aktuellen überein zu gehen. Insgesamt erinnert das ein oder andere in der heutigen Zeit in der Tat an die Ära unter Dutt, sowohl auf, als auch außerhalb des Platzes. Ein erstaunliches Ausscheiden aus dem DFB-Pokal und ein böses Auftreten bzw. Scheitern im internationales Geschäft, ließen große Fragezeichen zurück. Schwankungen in der BL zeigten sich in Konstanz. Letztlich zitterten wir uns ein Stück weit zum Ende ins internationale Geschäft und Dutt bekam eine Chance in der Folgesaison. Schauen wir mal...

    Anspruch kommt von oben, Anspruch kommt dann von den Spielern und de Trainer muss diese Ansprüche dann in Werkzeuge auf dem Platz umsetzen! Der Trainer formuliert hier weder den Anspruch noch kann er ihn umsetzen wenn weder der Club noch die Spieler das so sehen und spüren!


    Deine genannten Prämissen sind durchaus annehmbar, auch in der Reihenfolge.


    1. Die Ansprüche des Vereins sind mit dem Erreichen der CL sowie dem möglichst weit kommen in den Pokalwettbewerben sogar recht konkret benannt. Die dazugehörige Diagnostik läuft aktuell und gefällt nicht so richtig.


    2. Spieler bringen Ansprüche ein und wechseln zu uns, wenn die individuell formulierten mit denen des Vereins übereinstimmen. Entwicklungsfähige Spieler zielen auf Spielzeit und wollen sich international zeigen. Aktuell haben wir wieder einmal Neuzugänge dahingehend verpflichtet, die Erwartungen scheinen im Grunde übereinzutimmen.


    3. Der Trainer soll die Ansprüche in Werkzeuge umsetzen. Mhm, hier hakt es nun. Dass Trainer als Elektroden herhalten und sich die Gefühle der Fans durch die eingefahrenen Ergebnisse an diesen kondensieren, ist nun kein einzigartiges Emblem für uns, beschreibt jedoch die aktuelle Situation. Denn genau dieses Umsetzen der von dir beschriebenen Werkzeuge scheint zu stocken.


    Man kann durchaus zu dem Schluss kommen, dass unser Management einen Kader zur Verfügung stellt, mit dem die angepeilten Ziele zu erreichen oder, bei entsprechender Maximierung des möglichen Potenzials, womöglich gar um Titel oder die Meisterschaft zu spielen wären (Punkt 1). Gleichzeitig kann man bei Betrachtung der Spiele den Spielern den entsprechenden Einsatz und die notwendige Laufbereitschaft ansehen (Punkt 2). Punkt 3 bzgl. der Umsetzung kommt nun auf Grund der von dir gewählten Prämissen nur zum Tragen, wenn die zuvor genannten Voraussetzungen bejaht werden. Bei Geringschätzung des Potenzials und Zuschreibung fehlender Ansprüche auf Seiten der Spieler, steht Prämisse 3 folglich nicht zur Debatte und deine Schlussfolgerung wäre korrekt...

    Palacios wurde auch im Vorfeld seiner Verletzung nicht so wirklich berücksichtigt und saß hier in einem Boot mit Diaby, Paulinho, Alario und Co, die jeweils einen vergleichbaren Weg gehen und auf freie Plätze hoffen mussten. Im Trikot der Gauchos konnte man seine Stärken dagegen beobachten und sehen, dass er bei uns wohl einige Spiele an der Seite eines erfahrenen 6ers auf der 8er-Position benötigen wird. Mangelnde Startelfeinsätze sind weniger das Problem, fehlende Einwechslungen hingegen durchaus...

    Er spielt bei weitem nicht so schlecht wie ihn manche hier sehen, aber auch bei weitem nicht so gut wie er mal konnte. Die von vielen Usern hier angesprochene Langsamkeit konnte ich schon vor der Verletzung ausmachen. Der Unterschied: auf seiner Position waren längere Sprints, um entstandene Lücken zuzulaufen im Normalfall nicht notwendig. Dass sie es jetzt sind, liegt vor allem an der fehlenden Abstimmung zwischen dem Mittelfeldbund und der Innenverteidiung. Was mir da schon länger auffällt, ist dass Tah und Tapsoba immer auf einer Linie verteidigen und nicht, wie Bender oftmals, einer von beiden rausrückt, um vorzupressen. Halte ich eigentlich auch für sinnvoller so, aber Aranguiz scheint sich da noch nicht so umgestellt zu haben. Das hat Baumgartlinger viel besser gelöst. Was die fußballerischen Lösungen nach vorne angeht, ist er deutlich mehr gefordert, als er sollte. Er kann als alleiniger Sechser nicht dazu verdammt sein, so viele Vertikalpässe spielen zu müssen (oder zumindest zu versuchen). Das hat Baumgartlinger auch nicht gemacht. Liegt aber viel daran, dass Wirtz und Demirbay (alternativ Amiri) ihrer Form total hinterherhinken.


    Daher: ja, Aranguiz ist außer Form, aber ich würde es nicht als Ursache für die Krise sehen, dass er wieder spielt, sondern eher umgekehrt seine spielerische Krise mit unserer mannschaftlichen Formschwäche erklären. Dass er als Führungsspieler jetzt vorangehen und Leistung zeigen muss, ist aber nicht zu bestreiten. Die Kritik ist berechtigt.
    Ich würde gerne Palacios und Aranguiz nebeneinander sehen und Demirbay mit allen Freiheiten davor.


    Du bringst es mit jedem Wort auf den Punkt. :bayerapplaus


    Seine Aufgaben haben sich durch das aktuelle "Spiel" in bedeutsamer Weise verändert. Aranguiz ist womöglich der beste 6er, der jemals für uns auflief, gleichwohl man ihm die Jahre mittlerweile ein Stück weit anmerkt und er durch seine Erfahrung nach wie vor eine Menge für die Mannschaft ausgleicht. Nach der Verletzung wären ein paar Spiele auf der 8 hilfreich gewesen, seine direkte Rückkehr auf die 6 war hinsichtlich seines Spiels abhängig von der individuellen Qualität der vor ihm agierenen Offensivspieler, die dies nicht einbringen konnten und er in der Folge ein Stück weit für das Gesamtpaket herhalten muss. Insofern ist er allerdings durchaus ein Spiegelbild der aktuellen Form des Teams, möglichwerweise der Entwicklung insgesamt, ähnlich wie L+SBender den Jahren Tribut zu zollen scheinen.

    Tust du Gutes, tu es langsam. Tust du böses, tu es auf einmal. (Machiavelli).


    Dieses, durchaus auf die Beantwortung der Frage einer etwaigen Trainerentlassung denkbare Zitat, offenbart den Appel an die Vernunft der Personen in verantwortlichen Positionen. Und schließt gleichsam die damit einhergehenden Unannehmlichkeiten mit ein, indem es sie beiseite lässt. Uns Fans trifft es dabei ebenso, wenn vorsichtig der Gedanke an das "Und danach?" folgt.


    Die Professionalität der Entscheidung pro/contra Trainer zeigt sich in der Unabhängigkeit der sich anschließenden Frage, wer als Nachfolger zum Tragen kommt. Überlegungen hinsichtlich der Gedanken, ob der aktuelle Trainer (noch) der richtige Betreuuer sei, muss einzig für sich umschrieben beantwortet werden. Alle Ideen zum Nachfolger sind dabei zeitnah, allerdings eben auch separat zu beantworten. Die Entlassung von Favre war genauso richtig, wie die von Schmidt bei uns. Das Scheitern eines Nachfolgers kann nun nicht als "Beweis" herhalten, dass die Entlassung ein Fehler wäre. Hier wäre die Arbeit bzw. Erörterung bzgl. des Nachfolgers fehlerhaft gewesen. Und daran scheitern durchaus immer wieder Vereine bzw. handelnde Personen. Man stelle sich nun vor, Klopp und Guardiola wären zeitgleich auf dem Markt und Manager oder Geschäftsführer würde einzig die Möglichkeit der Verbesserung sehen. Mit Zwickmühlen und Paradoxien dieser Art befassen sich allerdings die großen Geister im Grunde seit Jahrhunderten. Hier sind wir also in guter Gesellschaft...


    Eine durch den Verein bzw. von oben vorgegebene Vision darf durchaus in den Raum gestellt werden, nur ist womöglich genau dieses Agieren in flachen Hierachien unser Metier. Das Hinterfragen von Völler oder Rolfes ist dahingehend nachvollziehbar. Aber eine Veränderung der Atmosphäre zeigt sich u. a. beim aktuellen Cheftrainer in den von uns verfassten Beiträgen schon deutlicher. Dabei scheinen zwei Stellschrauben auffällig: Zum einen können wir das Spiel selbst oder eine Person direkt unter die Lupe nehmen. Zum anderen lassen sich die Entitäten auf einer beschreibenden Ebene betrachten oder auf einer Bewertungsebene. Das Spiel oder einzelne Spielsituationen zu beschreiben ist hierbei als die womöglich weicheste Varianten zuletzt weniger geworden und der Wandel scheint eher Personen zum inhaltlichen Gegenstand werden zu lassen, inkl. Bewertungen. Die Temperatur erhöht sich in einzelnen Texten. Und Trainerdebatten zeigen sich beim Bayer ja seit jeher verwoben in Aussagen im Sinne "Wir müssen jetzt liefern" oder Aufforderungen aus eine solchen Schublade in Richtung Trainer...


    Unser Geist ist ein mächtiges Werkzeug und sein logisches Denkvermögen kann uns lange einen Streich spielen, in dem es uns vergaukelt, dass Entwicklung im Fussball in erster Linie durch Ergebnisse und weniger durch Leistung selbst abgebildet wird. Die Tabellenplatzierung kann dies gleichsam bestätigen und die formelhafte Idee [Entwicklung = Ergebnis > Leistung] wird als mathematisches Gemisch tatsächlich glaubwürdig. Bis zu einem bestimmten Punkt, an dem man sich fragt, wie konnte man nur...


    Wenn wir Spieler nach deren Stärken betrachten und analysieren, so wäre ein ähnliches Vorgehen bei PB nicht nur naheliegend, sondern treffend, denn sein Ruf als taktisch-ausgerichteter Trainer eilte ihm voraus. Nur scheinen seine Stärken mittlerweile in Schwächen verwandelt und die Gruppenkohäsion in weiter Ferne...
    :LEV6

    Nur ein kurzer Gedanke: Ein Spiel auf Kunstrasen ist hinsichtlich der Spielgeschwindigkeit nochmal eine spezielle Herausforderung, da insbesondere mentale Frische und Positionsspiel über Spiel- und Ballkontrolle entscheiden. Ein Spiel in der Halle setzt bekanntlich ähnlich eigene Maßstäbe. Insofern war die erste Hälfte gegen YB weniger ein Abbild der vergangenen Spiele als vielmehr eine eigene Dimension. Es schien weniger unsere eigenen Grenzen aufzuzeigen, sondern wir bekamen auf noch einmal etwas deutlicherer Art und Weise unseren aktuellen (Entwicklungs)Stand offenbart. Unachtsamkeiten, un- oder fehlbesetzte Räume sowie mangelnde Bindung zwischen den Mannschaftsteilen wurden auf dem Untergrund gestern gnadenlos bestraft und konnten auch in der Defensivbewegung nicht durch individuelle Qualität ausgeglichen werden. In Hälfte eins war dies kein rein taktisches Problem im Sinne der Grundordnung selbst, sondern die Besetzung der Positionen und die strategische Umsetzung waren ausschlaggebend. Ein uns bekanntes Bild, was immer wieder schmerzlich zutage führt. Dennoch kam es zur Umstellung der Formation, nur waren wir in Hälfte zwei diesbzgl. nicht wirklich passabler in den genannten Bereichen und auch ein (ballbesitzorientiertes Positions)Spiel kam nicht wirklich zu stande, allerdings kam uns das 3-4-3, was zwischenzeitlich auch hybrid gespielt wurde, in diesem Moment mehr entgegen und wir waren in der Defensive stabiler und der Defensivbewegung im Gesamten balancierter durch kompakteres Verschieben über die Mannschaftsteile hinweg. Spielerisch wie im taktischen Verhalten sind unsere erfolgreichen Wochen leider mit unseren aktuellen Darbietungen grunsätzlich durchaus vergleichbar, nur hatten wir zu dieser Zeit in jedem Mannschaftsteil mit AD, JB und LA jeweils einen Spieler, der seinen Mannschaftsteil zu führen schien...

    Was unserem Team in Gänze fehlt, ist ein Herzstück, ein führender Motor, ein Taktgeber. Nun ist dies allerdings nicht neu. Unser ZM ist völlig isoliert und ohne Bindung der vorderen und hinteren Reihen. Insofern sind wir auch nicht in der Lage, aus dem Team heraus, souverän die letzten Minuten eines Spiels zu absolvieren oder im Laufe des Spiels Ruhe hinein zu bringen. Da sind wir aktuell noch zu sehr von extern angewiesen. Dies ist insofern interessant, da dass 4-3-3 im spielerischen Umsatz zu den einfacheren Systemen gehört. Aranguiz ist als 8er im Grunde unser Xavi, einer der antizipiert, Räume zuläuft, die erst noch entstehen, die vordern Reihen absichert, eine Art defensives Gehirn, ohne mit überragender Offensive herauszustechen. In der BL kann er allerdings ebenso als alleiniger 6er agieren und diese Fähigkeiten einbringen, bspw. wenn Baumgartlinger fehlt, nur muss man dies dann auch entsprechend deutlich machen, denn Voraussetzung dafür ist ein Stück weit, dass die vor ihm agierenen Spieler ihre Offensivqualitäten einbringen und den komplementären Part übernehmen. Aranguiz hat aus dieser Perspektive im Spiel gegen Mainz eine richtig gute Partei gemacht, nur sind wir nicht unbedingt die taktikaffinste Nation, um dies entsprechend zu erkennen oder einzuschätzen. Mit Wirtz haben wir eine brilliante Besetzung als 7er im Zentrum, der nun einen Nebenmann benötigt, um sich selbst freier zu bewegen. In dieser Hinsicht ist seine Situation vergleichbar mit der von Brandt, der ebenfalls jemanden an seiner Seite benötigt. Diese dritte Position ist es, die wir präziser besetzen müssen. Und dies ist eine kleine Herausforderung. Denn das ist unsere Stellschraube, wenn wir strategisch weiter auf Ballbesitz gehen und in vergleichbarer Form agieren wollen. Amiri hat ein paar gute Spieler auf dieser Position absolviert, in erster Linie in Umschaltmomenten, er bleibt allerdings ein 11er und sollte entsprechend in der vorderen Reihe positioniert werden, im Zentrum ist er fehlplatziert, hat seine Stärken in anderen Positionierungen. Der Versuch mit Demirbay kann nur gelingen, wenn er die Positionsbeschreibung mit an die Hand bekommt und klare Aufgaben zu erledigen hat, mit wenigen Kontakten und cleverem Stellungsspiel aus dem Zentrum heraus und ohne, auf den Seiten aufzutauchen. Die vermutlich schnellste Lösung wäre mit einem Strategiewechsel das Heil im direkten Umschaltspiel zu suchen, dann wäre zur Besetzung des ZM mit Diaby auch ein zweiter 7er an der Seite von Wirtz denkbar, flankiert von Bailey auf links und Amiri oder einem weiteren Spieler aus unserem Portfolio auf rechts. Dies hieße jedoch, Spieler in erster Linie nach ihren Stärken einzusetzen...


    Vielleicht noch ein Gedanke: Hradecky ist im Gesamtpaket womöglich der beste Torhüter, der jemals für uns im Tor stand. Sicher aber einer der Besten. Mit dem Wissen seiner Leistungsfähigkeit käme nach einem schwächeren Spiel wohl niemand auf die Idee, ihn komplett in Frage zu stellen oder gar den Torwart-Trainer zu hinterfragen. Was wäre nach einer Serie an schwächeren Spiel oder wenn der Ersatztorhüter patzen würde? Würden wir dann den Torwart-Trainer hinterfragen? Wieviele Torwarttalente müssten auf der Strecke bleiben oder in der Entwicklung stagnieren, bis der Torwart-Trainer tatsächlich hinterfragt würde? Beim Headcoach an der Seitenlinie ist dies viel gezielter möglich, jede Woche erbringen mindestens 10 Feldspieler diese Informationen in zeitlich geraffter Form. Wenn wir nun wissen, was ein einzelner Spieler zu leisten im Stande ist und welchen Anteil dieser, im Hinblick auf die Teamleistung, zu erbringen vermag, dann entsteht eine durchaus informative Betrachtung. Dazu am Gegner oder der Belastung orientierte Aufstellungen, vorgenommene oder verpasste Wechsel, Entwicklungen und Stagnationen einzelner Spieler, Integrieren neuer Spieler, Abstellen von Fehlern. All dies scheinen Informationen, die wir hier Woche für Woche gebalt gebündelt bekommen. Das ist dagegen beim Torwart-Trainer vermutlich eine echte Herausforderung... :LEV6

    Das Niveau eines gut funktionierendes Systems kann durch einen starken Spieler durchaus angehoben und verbessert werden, während es einen schwächeren Spieler gleichzeitig mittragen kann, ohne seine grundlegende Struktur zu verlieren. Beides konnten wir in der Geschichte unseres Vereins immer wieder einmal miterleben. Ein einzelner Baustein kann unter Beibehaltung des Fundaments folglich Einfluss nehmen, ohne dass das System hinsichtlich Ausrichtung oder Attitüde an Wert verliert, wenn es vorhanden und gefestigt ist. Wenn nun Demirbay als ein solcher Baustein zum Einsatz kommt und eine deutliche, negative Veränderung sichtbar wird oder der Erfolg ausbleibt, fällt automatisch der erste Blick auf die Qualität des jetzt fehlenden, herausgenommenen Bausteins oder es stellt sich eben grundsätzlich, die Frage nach Vorhandensein der Struktur bzw. des Systems selbst.


    Die Forderung, bei Demirbay schnellstmöglich zu handeln und ihn an einen anderen Verein abzugeben, ist von der Grundidee womöglich gar nicht so weit entfernt vom Gedanken, Bosz schnellstmöglich los zu werden... :LEV6

    Das 4-5-1 kam ihm über weite Strecken sehr entgegen und wenn er aus dem Zentrum agiert bzw. ab und an in den Halbräumen auftaucht, kann er sich einbringen und wichtig sein. Für ein effektives Kombinationsspiel braucht es als Grundlage darüber hinaus allerdings ein abgestimmtes Positionsspiel und entsprechende Struktur im Spiel, beides fehlt uns. Für sein Spiel ist dies jedoch notwendig. Unser Zentrum ist für ein ballbesitzorientieres Aufbauspiel weder mit den notwendigen Automatismen ausgestattet, noch mit der vorderen Reihe gesamtmannschaftlich abgestimmt. Der Schwerpunkt im Verlassen auf individuelle Qualität und Gelgenheiten ist nach wie vor recht ausgeprägt. Gelingt es uns im Laufe des Spiels dennoch, mit klugen, raumöffnenden Pässen Linien zu überspielen, antizipierten die sich in die Tiefe bewegenden Spieler in der Regel diese Vorhaben, während im Zentrum über ein, zwei weitere Stationen das Tempo angepasst wurde, so dass in letzter Konsequenz, mit einem zielgerichteten Pass, auch Gefahr entsteht. Es geschieht nur zu selten; grunsätzlich ist dies jedoch genau seine Rolle...

    Wenn es uns gelingen würde, variabler in die Offensivaktionen zu kommen und ab und an mit einem mehr aus dem Zentrum heraus entstehenden Angriffsspiel über beide Seiten Aktionen einzuleiten, wären die von Diaby zuzurückzulegenden langen Wege durch Erholungszeiten oder zumindest kurze Sprints unterbrochen. Insbesondere bei Rückständen versuchen wir aktuell, ohne Zwischenstationen, den Ball aus der Abwehr direkt in die Tiefe zu bringen. Insofern sind seine Reaktionen ein Stück weit nachvollziehbar zum Ende des Spiels...

    Verglichen mit seinen ersten Auftritten hat er mittlerweile die extreme Vorsicht abgelegt, spielt ab und an mutiger, dreht häufiger auch mal früher auf oder sucht den Weg nach vorn. Interessant ist dies schon, da im von uns verwandeten 4-3-3 für die AV in erster Linie die tatsächliche Verteidigungsfunktion angedacht ist und von der Grundidee keine dynamische Funktion im Aufbauspiel durch Hochschieben und Besetzen der offensiven Bereiche besteht (im Vergleich zum 4-5-1). Er schaltet sich dennoch mittlerweile häufiger in ein solches ein. Im Gegensatz zur linken Seite agieren wir auf der rechten Seite aktuell mit inversen Stürmern, was wiederum einen aktiven AV zur Besetzung der offensiven Angriffsbereiche nach sich zieht. Hier gehen wir von der Grundidee unserer Formation ab, denn in diesen findet sich Bender durchaus recht häufig. Wenn Daley seine Defensivaufgaben erledigt, führt er im Grunde seinen Job aus....

    Das Bosz System ist abhängig davon, in Führung zu gehen. Wer gegen uns eine stabile Abwehr hat und in Führung geht, hat gute Karten.


    Das trifft in der Tat schon sehr den Kern. Unser Spiel basiert vom Grundgedanken auf der Idee der kontrollierten Offensive à la Rehagel, ist dabei über weite Strecken jedoch mit sehr verwaltenden Elementen gespickt, unabhängig vom Spielstand. Ein Spiel grundsätzlich in dieser Form anzugehen, ist durchaus praktikabel, solange der Versuch im Fokus bleibt, am Ende ein Tor mehr zu erzielen, als der Gegner. Dieses Streben geht uns in einigen Spiel völlig ab und die Vorhaben desselben sind kaum zu erahnen. Bei Rückstand und fortgeschrittener Zeit geben wir diese Linie dann häufig im Gesamten auf und verlieren unsere Grundordnung oftmals gar komplett, als kehren wir den Ansatz ins Gegenteil.


    Unserem Spiel ist darüber hinaus immer wieder die Abhängigkeit von Zufallskomponenten anzusehen, im Besonderen in den Anfangsphasen. Tiefestehende Gegner fordern uns oft Geduld ab, die wir nicht aufbringen; ergeben sich dennoch Chancen, die wir nutzen, stehen wir in der Folge tiefer und sind in der Lage, sogar recht abgeklärt zu agieren. Lassen wir die Situationen liegen, versuchen wir mit Bestrebungen im Sinne "mehr desselben" noch kompakter nach vorn zu schieben und die gegnerische Hälfte in Gänze zu besetzen, während die Restverteidigung brüchig wird. Entgegen kommen uns hochstehende Gegner, die mutig sind und bereits in der ersten Linie pressen; sie geben uns Räume, die unsere Stärken hinsichtlich Geschwindigkeit und Kombinationen in direktem Vertikalspiel ermöglichen. Damit verlassen wir allerdings die Idee des ballbesitzorientierten Spiels, unsere Grundhaltung, mit der wir ins Spiel gehen. Wir kontrollieren im Vorfeld dieser vielfach erfolgerichen Situationen letztlich weniger den Ball, erlangen jedoch Kontrolle über das Spiel. Ein Paradoxon entsteht. Unsere Stärken kommen mehr zum Tragen, wenn wir die Auffassung unseres Spielideals ein wenig verlassen...

    Über Ballbesitz werden wir keine Spiele gewinnen oder Punkte einfahren, dafür braucht es ein dynamisches Positionsspiel und wir haben nicht einmal mehr eine statische Ausgabe desselben. Unsere Stärke liegt im Vertikalspiel durch Nutzen tiefer Räume auf den Flügeln. Passgenauigkeit und Geschwindigkeit, hier und da gepaart mit einem mutigen Zweikampf. Bosz hat dies in der PK angesprochen, sieht darin offenbar den Schlüssel zum Torerfolg zu kommen. Union kam uns diesbzgl. sogar entgegen, sie haben recht früh attackiert, standen zu Beginn des Spiels recht hoch und so boten sich diese Räume. Nach einer gewissen Spielzeit gelingt es uns dann immer wieder, uns selbst dieser Situationen durch eigenes höheres Verteidigen zu berauben und in der Folge Umschaltmomente auf der richtigen Höhe zu provozieren. Gegen Union sah man darüber hinaus erneut, wie schwer wir uns gegen Mannschaften mit zwei präsenten Spitzen tun, ähnlich der Situation gegen Bremen, die Ballzeiten auf den Außenverteidigerpositionen steigen an und die aus diesen Bereichen heraus braucht es aus dem zentralen Mittefeld Anspielstationen für einfaches Dreiecksspiel oder Doppelpässe, aus denen in zweiten oder dritten Bälle die Flügel bespielt werden und die sich ergebenen Tiefeläufe zum Vorschein kommen. Wir suchen hingegen aus den Außenverteidigerpositionen sehr oft den direkten Weg in Richtung Flügel über kurze, direkte Pässe, so dass die Räume im vorderen Drittel zwar entstehen, diese aber nicht durch unsere Spieler aus der zentralen Stellung heraus besetzt werden, um in die Tiefe zu gelangen. Dadurch verpuffen viele Möglichkeiten, bevor sie überhaupt entstehen. Wenn ein Tah sich düpieren lässt, anstatt abgeklärt zu agieren oder ein Demirbay ein ineffektives Horizontalspiel aufzieht, anstatt seine Stärken im Vertikalspiel zu nutzen, dann scheinen dies Wirkungen und Folgen der mangelhaft umgesetzten strategischen Ideen zu sein, weniger die Ursachen dieser...


    Das Spiel gegen Frankfurt tat gut, das gestrige war zahnlos. Hoffen wir, dass die Redundanz an dieser Stelle in den kommenden Wochen mehr glückseelige Momente bereit hält... :LEV2

    Eine Debatte um Wirtz ist nach dem Spiel nur folgerichtig und dabei verdeckt sie womöglich die eigentliche Fragestellung: Was nahmen wir aus dem Frankfurt-Spiel mit und welche Folgen ergaben sich? Was haben wir insgesamt gelernt? Die Bremer spielen seit Wochen gegen die "großen" Teams mit einem 3-5-2, machen dabei die Zentrale dicht, agieren sehr tiefstehend und lassen die Außen ein Stück weit unberücksichtigt, ohne dabei aktiv und mit Risiko nach vorne zu schieben. Dem kann man aus taktischer Überlegung einige, recht einfache Mittel entgegen bringen. Wir standen auf den Außen jeweils mit einem Mann in Überzahl und unseren AV kamen mehr Aufgaben zu. Eigentlich. Darüber hinaus boten sich strategische Varianten aus eigens tiefem Aufbau mit entsprechender Staffelung an, mit dem Ziel, die selbst geschaffenen Räume mit vertikalen Bälle zu bespielen. Das wäre vermutlich noch einfacher gewesen. Auch hier wären die Außen die Schlüsselpositionen gewesen, besetzt durch Geschwindigkeit in unseren Reihen. Wechsel waren eine dritte Option, die durch gleichzeitig mitbedingte, taktische Umstellungen ansatzweise in ihrer Effektivität aufblitzten. Und so trafen im Spiel zwei Teams aufeinander, die das 0:0 angehen und erst einmal irgendwie verteidigen, wir über Ballbesitz und die Bremer über kompaktes Verschieben und (nicht ausgespielte) Kontermöglichkeiten.


    In den kommenden Wochen erwartet uns durch die kompakte Terminierung der Spiele eine echte Herausforderung, die kaum Zeit bietet, zurückkehrenden Spielern die Zeit zum Einspielen zugeben. Und Pausen werden notwendig sein. Ein Aranguiz funktioniert vermutlich früher, als ein Paulinho oder Palacios. Auch ein Demirbay wird hier und da zum Einsatz kommen. Ein Alario hoffentlich auch. Wir müssen keinen Gegner an die Wand spielen, zum Punkte zu sammeln und Siege einzufahren. Es braucht allerdings insgesamt mehr Dynamik im Rotieren. Wir werden insgesamt auf funktionierende Elemente zurückgreifen müssen, wenn der Fokus auf Erfolg und Punkte liegen soll. Am Dienstag bestünde eine solche Möglichkeit... :LEV2

    Die zweite Halbzeit in der gleichen Art und Weise zu beginnen, wie die erste Halbzeit endete, war gegen Frankfurt keine Option.


    Zielführend wäre eine veränderte Spielstrategie gewesen: tiefer stehen, kompakter agieren und über Konter durch Nutzen der sich dann bietenden vertikalen Räume ins Spiel finden. Das ist das, was wir können; was uns in den vergangenen Spiel erfolgreich gemacht hat. Das sind unsere Stärken. Und es ist letztlich auch das, was Frankfurt gemacht hat. Es war nicht notwendig, nach dem Spiel über unsere Defensive oder einzelne Spieler zu reden. Wir mussten nur auf die Stärken unserer Spieler fokussieren und im Verlauf des Spiels ein wenig an den Stellschrauben drehen. Die zweite Halbzeit wäre mit dem selben Personal möglich gewesen und darüber hinaus hätten Einwechselspieler glänzen können. Wechsel selbst waren nicht zwingend notwendig, wir mussten allerdings aus dem, was sich in der ersten Hälfte bot, die richtigen Schlüsse ziehen und die Vorgehensweise anpassen. Nur ein Fortsetzen dessen, was die erste Halbzeit offenbarte - das war keine Alternative.


    Und so blieb es beim erneuten Versuch, über ballbesitzorientiertes Positionsspiel zu agieren. Interessant ist dabei, dass in den vergangenen Wochen unser Positionsspiel nicht sehr ausgeprägt war, wir im Gesamten allerdings nicht sehr darauf angewiesen waren. Am Wochenende war das hingegen ein Stück weit der Fahrplan, nur schien nun auch das letzte Bisschen Positionsspiel abhanden gekommen.

    Wir haben in den vergangenen Wochen allesamt miterleben dürfen, was unser Team zu leisten im Stande ist, wenn die Rädchen ineinander greifen und alle Spieler ihre Stärken ausspielen. Dass sich darauf aufbauend hier und da auch mal Leistungen am Limit ergeben ist nur folgerichtig; und daran gilt es zu erinnern. Dass nach den intensiven Spielen die Luft in gewisser Weise raus war, zeigte bereits das Spiel gegen die Bayern, dort schienen wir die letzten Körner raus zu hauen.


    Darüber hinaus sind wir in den erfolgreichen Wochen viel über Standards sowie durch Tiefenläufe ins Spiel gekommen. Das war gestern nicht fer Fall. Die Frankfurter haben die Räume zu diesem Vorgehen bzgl. der vertikalen Bewegungen kaum geboten, standen vom Schwerpunkt recht tief und zogen uns mehr in ihre Hälfte; da sind wir ein Stück weit naiv mitgegangen. Gefährliche Freistoßpositionen boten sich kaum bzw. wir konnten keine generieren. Und dass Eckbälle gegen Frankfurt nicht das gefährlichste Mittel sind, ist wenig überraschend.


    Die kommenden Wochen bieten glücklicherweise genügend Gelgenheiten, wieder ordentlich abzuliefern... :bayerapplaus

    Ich fasse zusammen: Alles was gut läuft haben sich die Spieler ohne zutun des Trainers erarbeitet. Und der Trainer hat viele Unzulänglichkeiten die er nicht in den Griff bekommt. Um es mal höflich zu formulieren: Ich bin anderer Meinung :LEV18
    Was mir insbesondere bei Amiri, Bailey, Diaby und Wirtz auffällt ist, wie unfassbar schnell die (im Kopf) von Offensive auf Defensive umschalten. Gefühlt ist der eigene Fehlpass noch gar nicht bei Gegner angekommen, da gehts schon wieder im Vollsprint drauf (oder teilweise auch zurück). Das sitzt bei denen ganz tief drin im Kopf. Da wird gar nicht mehr überlegt, es wird instinktiv in kürzester Zeit das Richtige getan. Beeindruckend. Ich behaupte mal, dass sich Spieler sowas nicht autodidaktisch beibringen...

    Der Einfluss des Trainerteams ist sogar sehr offensichtlich: Eine veränderte Grundhaltung im Sinne einer deutlich tieferen Staffelung sowie einer vermehrt aufs Konterspiel ausgerichteten Spielstrategie. Insofern scheint die Dynamik im Trainerbereich gar stärker ausgeprägt als auf Seiten der Spieler. Das Trainerteam stellte ein Stück weit die Rahmenbedingungen um bzw. hat diese, sicherlich mit Bedacht auf das aktuelle Spielermaterial, neu abgesteckt und innerhalb dieser können sich die Spieler entsprechend ihrer Stärken adäquat entfalten. Und genau das können wir aktuell wunderbar erleben.


    Des Weitern wird womöglich das, was Du mit Hilfe des Röntgenblicks in den Köpfen der Spieler erspäht hast, durch die ausgeprägte Mentalität getriggert. :levz1

    Was wurde denn im Hinblick auf den Trainer konkret kritisiert?


    I. Mit dem Kader ist mehr zu erreichen, als der aktuelle Tabellenplatz, die Platzierung der Vorsaison sowie das spielerische Vermögen hergeben!
    Diese Einschätzung kann man mit den vergangenen Wochen offenbar bestätigen. Ob nun Glaube oder Expertise, sei einmal dahin gestellt. Wenn alle Rädchen ineinander greifen und die Gegner ein Stück weit mitspielen, ist der Griff nach oben möglich. Fast ein Stück weit "Völler-Sprech." Insofern schienen die "kritischen" Einschätzungen durchaus passend und angebracht. Der Anteil des Trainerteams kann jedoch auch in der viel geforderten Idee des verstärkten Konterspiels gesehen werden, das wir aktuell in Kombination mit einem tieferen Spielschwerpunkt und dem weniger strikten Beharran auf Ballbesitz beobachten. Das passt zu den Stärken des Teams. Das starre und teils naive hohe Verteidigen, was zu BVB-Zeiten und auch zu Beginn bei uns sichtbar war, scheint zumindest aktuell weiterentwickelt.


    II. Bosz ist kein Motivator!
    Aktuell braucht es keinen solchen, Bosz muss lediglich als Moderator auftreten und den Kreisel am Laufen halten, den die Spieler selbst in Schwung brachten. Die Spieler aus der zweiten Reihe liefern aktuell ab, sind heiß und motiviert genug. Zu Beginn der Saison stotterte unser Motor noch recht deutlich und die Idee des offensiven Agierens war kaum sichtbar. Dass wir Abgänge zu verzeichnen hatten, war unserem Spiel deutlich anzumerken. Mit dem Spiel gegen Freiburg veränderte sich dies, mit Gladbach manifestierte sich die neue Idee auch im Spirit, es kamen selbstbewusstere Auftritte zustande, defensiv standen wir stabiler, einzelne Spieler fanden offenbar die richtigen Knöpfe. Bis dato waren sehr ernüchternde Autritte dabei. Die Mentalität und auch die Spielstruktur, die sich durch Spieler wie Dragovic, Alario, Baumgartlinger, Amiri und Bailey entwickelten, konnten selbst durch einzelne Wechsel aufrecht erhalten werden. Spieler wie Tah, Bellarabi oder Weiser fügen sich ein und scheinen von der Struktur zu profitieren.


    III. Bosz entwickelt keine Spieler weiter und rotiert zu wenig!
    Unser Trainer scheint den Spielern in erster Linie die Möglichkeit zu geben, sich selbst weiter zu entwickeln. Dass die Erwartung der zwingenden "Fussballlehreridee" eines Guardiolas, Klopps oder auch eines Hitzfelds womöglich zu Enttäuschung führen könnte, wussten wir im Vorfeld der Verpflichtung oder mit Blick auf bisherige Trainerstationen. Intessant ist nun, dass durch die machbaren Aufgaben in der Euro-League eine Rotation möglich wurde und zum Einsatz unserer "B-Garnitur" führte und sich die aktuell zu besichtigende Spielstruktur entwickelte. Die oben genannten Spieler sind nun nicht besser als zuvor, passen aber gut zusammen und bilden letztlich ein funktionierendes System. Hinzukommt, dass die formstarken Spieler weiterhin Aktivposten sind und von Spiel zu Spiel andere Spieler zur Hochform auflaufen und an Toren beteiligt sind. Dabei rotiert unser Trainer immer in geringerem Ausmaß, als möglich und hält dabei durchaus an seiner (aktuell) ersten Elf fest. Das hat er diesbzgl. beibehalten. Dabei ist nachvollziehbar, dass ein Spieler wie Baumgartlinger aktuell unersetzbar scheint und möglichst viele Minuten auf dem Feld steht; mglw. allerdings zuviele Minuten. Gleichzeitig läuft ein Diaby lange im roten Bereich, ihm hätte eine Pause gutgetan. Beide sind unverletzt geblieben, zum Glück.


    Im Gesamten sind die kritisch angemerkten Punkte durchaus berechtigt gewesen und haben sich durchaus bestätigt. Dabei gibt es insbesondere aus taktischer Sicht noch weitere Punkte, die hier und da bereits benannt wurden, ähnlich verhält es sich mit Positionsauswahl einzelner Spieler. Die erzielten Tore aus Standards wäre vermutlich ein weiteres kleines Fass. Dass andere Trainer die Dinge noch besser gemacht hätten, davon ist auszugehen, genauso wie es unter den Trainern Exemplare gibt, unter denen es vermutlich schlechter laufen würde. Dabei sind die Beiträge in diesem Trainerthread noch recht handhabbar. Blättert man in den einzelnen Spielerthreads - unserer aktuellen Säulen auf dem Feld - wenige Seiten zurück, so zeigt sich die Differenz zwischen alten und neuen posts noch deutlicher. Verglichen mit den Anmerkungen dort, sind die Voträge hier zum Trainer fast noch Balsam... :levz1