Skibbe kontert die Kritik: "Bei uns ist es nie langweilig"

  • Leverkusen: Die Ziele sind deutlich kleiner geworden


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    Es war wie immer, sonntags, in Leverkusen. Michael Skibbe bat seine Spieler um zehn zum Training, erzählte ihnen eine knappe Viertelstunde lang, was ihm am Tag zuvor alles aufgefallen war, dann wurde gedehnt und gelaufen, um zwölf war Feierabend.
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    Entspannt wirkte der Bayer-Trainer am Nachmittag, auch wenn er sich insgeheim doch noch ärgerte über das 0:1 von München, das er für unnötig befand. "Wir hatten vier hervorragende Torchancen - mehr darf man bei den Bayern nicht erwarten", meinte Skibbe, genutzt wurden diese jedoch nicht, "und dann kann man eben auch nichts mitnehmen." Oder, wie Münchens Torschütze Michael Ballack über seinen Ex-Klub treffend sagte: "Sie haben wie immer gut mitgespielt, aber vor dem Tor hat es nicht gereicht." Statt des ersten Sieges beim Rekordmeister seit 1989 setzte es für die Leverkusener die siebte Saisonniederlage, und die blieb nicht ohne Folgen. Sechs Punkte Rückstand sind es nun auf den vor der Saison als Mindestziel ausgegebenen UEFA-Cup-Rang fünf, sechs Punkte Vorsprung auf den Abstiegsplatz 16.


    Bayer 2006: Mittendrin - und nirgends dabei.


    Was mächtig nach Langeweile und Biederkeit klingt, will Skibbe so aber nicht stehen lassen. "Bei uns ist es nie langweilig", kontert er sämtliche Vorwürfe in diese Richtung, "wir haben Spaß an dem, was wir tun, und wollen jetzt die guten Ansätze in dauerhaften guten Fußball ummünzen." Auch Rudi Völler, der Sportdirektor, sieht Bayers Formkurve eher nach oben zeigen. "Sicher müssen wir die eine oder andere Torchance auch mal nutzen", sagt er, fügt aber hinzu: "Mit dem München-Spiel können wir ganz zufrieden sein. Bringen wir so eine Leistung gegen Wolfsburg, sind wir wieder in der Spur." In der Spur - Richtung Rang fünf? So weit geht derzeit niemand. "Wir sollten jetzt zusehen, dass wir zumindest den UI-Cup erreichen", sagt Mittelfeldspieler Clemens Fritz. Die Ziele sind deutlich kleiner geworden beim Champions-League-Finalisten von 2002. Für Fritz ist das kein Wunder: "Wir haben uns diese Situation ja selbst eingebrockt."


    kicker