Enge Freundschaftsbande

  • Offenbacher und Leverkusener Fußballfans feierten ihre seit 25 Jahren bestehende Fan-Freundschaft.


    Der Rückrundenauftakt am vergangenen Samstag mit dem Spiel gegen Eintracht Frankfurt in der BayArena war für die Fans der perfekte Auftakt für das Fußballjahr 2006 - nicht nur des Sieges wegen: Denn in diesem Jahr jährt sich das Bestehen der Fan-Freundschaft zwischen den Bayer-04-Fans und den Fans des OFC aus der Frankfurter Nachbarstadt Offenbach zum 25. Mal. Da kam der Offenbacher Nachbar gerade recht, zumal die Frankfurter einigen Anteil mittragen an der Freundschaft.


    Deren Ursprung mutet beinahe wie ein sagenhafter Mythos an: Die kleine Fanschar aus Leverkusen und die kleine Fanschar der Offenbacher Kickers schlugen gemeinsam den Fans der großen Frankfurter Eintracht ein Schnippchen. Und das kam so: 1981 führte die Leverkusener ein DFB-Pokal-Spiel nach Offenbach. Wenige Wochen zuvor hatte der Leverkusener Verteidiger Jürgen Gelsdorf den Frankfurter (und späteren Leverkusener) Stürmer Bum Kun Cha so ungestüm gefoult, dass dieser schwer verletzt wurde. Die Frankfurter Fans waren also gar nicht gut auf Leverkusen zu sprechen - und wollten sich die Farbenstädter dann in Offenbach mal persönlich vorknöpfen. Als den zahlenmäßig hoffnungslos unterlegenen Leverkusenern die Konfrontation mit dem hessischen Mob drohte, geschah es: Die Offenbacher sprangen den Rheinländern zu Hilfe - und gemeinsam konnten die auf Krawall gebürsteten Frankfurter in die Flucht geschlagen werden. Na gut: „In die Flucht geschlagen“ ist wohl eher Teil des Mythos, wie Bayer-Fan André Timpel korrigiert. Fan-Urgestein „Theo“ war dabei und erzählt, wie es wirklich war: „Die Offenbacher haben uns einfach in ihren Block hineingelassen“ - die Frankfurter kamen nicht an die Leverkusener ran, und mussten unverrichteter Dinge wieder abziehen. Lars Kissner, Offenbacher Fanbeauftragter, ergänzt: „Das ist, im Gegensatz zu vielen anderen Fan-Freundschaften, die nur auf kommerzieller Basis bestehen, eine echte, gewachsene Freundschaft. Da sind sogar schon Ehen und Kinder draus hervorgegangen!“ Rund 25 Offenbacher hatten den Weg zum Auftakt der Jubiläumsfeierlichkeiten nach Leverkusen gefunden.


    Mit einer ihrer berüchtigten Choreografien würdigten der „Arbeitskreis Stimmung“ und die „Ultra“-Fanszene am Samstag kurz vor Spielanpfiff dieses Jubiläum: Eine überdimensionierte Domina in Lack und Leder mit siebenschwänziger Peitsche wurde vor dem D-Block entrollt: „Lack und Leder“, erklärte der Bayer-04-Fanbeauftragte Andreas „Paffi“ Paffrath nach Spielende, „repräsentiert die Verbindung der Städte“: Lack stehe dabei für Leverkusen und die Lacke produzierende chemische Industrie vor Ort, Leder repräsentiere die „Lederstadt“ Offenbach, wo jährlich eine Ledermesse durchgeführt werde.


    Laut Paffi hat die Choreografie ihre Wirkung nicht verfehlt: „Da war für einen Augenblick absolute Stille auf der anderen Seite bei den Frankfurtern!“ Der Samstag bildete „nur den Auftakt zu einem freudigen Jubiläumsjahr“, so Paffi: zwei Parties solle es geben, eine in Leverkusen, sowie einen Gegenbesuch bei den Offenbachern, die derzeit in der zweiten Liga kicken.


    KStA

    Im Übrigen bin ich der Meinung, daß wir Meister werden !!! -Irgendwann