Schock für Bayer: Lars Bender fällt länger aus

  • LEVERKUSEN: Nationalspieler erlitt eine „schwere Muskelverletzung“


    „Etwas Pause tut nun gut“, pustete André Schürrle (21) durch. Verschnaufen, Wunden lecken bei Bayer nach „vier bitteren Tagen“ (Rudi Völler, 51). Und es scheint auch noch einmal nötig, die Sinne neu zu schärfen um im laut Sportchef „Big-Points-Spiel“ gegen Gladbach noch einmal die vorderen Plätze anzugreifen.


    In Barcelona vorgeführt, nun von bestenfalls gleichwertigen Wolfsburgern niedergerungen – null Punkte und 3:10 Tore sprechen eigentlich eine deutliche Sprache. Doch der Blick für die Realität scheint nach den anfänglichen Erfolgen in der Rückrunde getrübt. Tatsächlich nicht bei bei Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser (62), der nach dem Barca-Desaster anmerkte, man habe „gezeigt, dass wir der Champions League würdig sind“ – was aber tatsächlich nur auf die Anwesenheit der zahlreichen Fans und Sponsoren in Spanien gemünzt war. Während in Wolfsburg Völler das Auftreten lobte („Die Moral hat gestimmt“), schob Trainer Robin Dutt (47) den Verlust von Stabilität und Ordnung weitgehend auf die vergebenen Anfangsgelegenheiten und die vielen Blessuren: „Nach einer Viertelstunde muss es 3:0 stehen, dann hatten wir fünf Verletzte, von denen vier nicht durchspielen konnten.“ Dennoch kann es kaum Bayers Anspruch genügen, der Härte eines verunsicherten Gegners nichts entgegenzuhalten, wie die Kießlings, Benders oder Bellarabis Top-Möglichkeiten fahrlässig zu vertändeln und erst (zu) spät an die sich noch bietende Chance auf Zählbares zu glauben.


    Zum Ärger darüber kam am Sonntag noch ein Schock: Nationalspieler Lars Bender (22) erlitt „eine schwere Muskelverletzung im Oberschenkel“ und wird heute in München bei DFB-Arzt Dr. Müller-Wohlfahrt untersucht. Es wird eine längere Pause befürchtet.




    Rolfes: Ein Cutfür die Ewigkeit
    Polaks Beteuerung


    Ein Kampf bis aufs Blut. Zuerst und gleich am schlimmsten traf es Simon Rolfes (30) beim Zusammenprall mit Jan Polak (30), der später auch noch Stefan Kießling (28) im Luftduell eine Platzwunde verpasste, selbst etwas abbekam und hinterher beteuerte: „Es war keine Absicht. So etwas passiert.“


    Während Kießling nach minutenlangem Verarzten mehr schlecht als recht weiterspielte, ging bei Rolfes nichts mehr. Den Kapitän hatte es richtig böse erwischt. Die Länge seines Risses über dem rechten Auge schätzte Robin Dutt auf „sechs bis sieben Zentimeter“.


    Ein Cut fürs Leben, wie Rudi Völler vermutet: „Meist sieht es dramatischer aus. Aber die Narbe wird er ewig mit sich tragen.“





    Quelle: kicker-Printausgabe vom 12.03.2012