Bundesliga - Teamcheck: Bayer Leverkusen

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    Eine eingespielte Mannschaft geht unter neuer Leitung in die Saison 2009/2010. Warum es trotz Verstärkungen und wachsender Erfahrung wieder nicht für die internationalen Plätze reicht, klärt der eurosport.yahoo.de-Teamcheck.


    Ausgangslage: Moderner Fußball ist laut, schnell und jung - nicht so in Leverkusen. Denn hier regiert seit Saisonbeginn "Don Jupp". Mit 64 Jahren ist Jupp Heynckes der älteste, aber auch der erfahrenste Trainer in der Bundesliga - eine Vater- und Identifikationsfigur, die die "Werkself" zurück an die Spitze führen will. "Ich denke, dass wir an einem der vorderen Plätze schnuppern können", sagt Heynckes. "Das Ziel muss ein Europapokal-Platz sein." Wie das in dieser Saison funktionieren soll? "Vielleicht müsste man die Dinge entschleunigen", schlägt Heynckes leise und langsame Töne an.


    Wer kam, wer ging: Glück im Unglück war die Verletzung von Patrick Helmes. Ohne seinen Kreuzbandriss wäre der beste Bayer-Torschütze der abgelaufenen Saison (21 Tore) wohl mittlerweile in Stuttgart gelandet. So bleibt Helmes der "Werkself" erhalten und arbeitet an seinem Comeback. Auch ansonsten musste Neu-Coach Heynckes keine schwer wiegenden Abgänge verschmerzen. Mit Stürmer Eren Derdiyok vom FC Basel konnte zudem Torgefahr eingekauft werden. Abwehr-Haudegen Sami Hyypiä vom FC Liverpool bringt jede Menge Erfahrung in eine weiterhin junge Mannschaft. "Sami hat sich hervorragend eingegliedert. Er ist eine Spielerpersönlichkeit. Vor allem die jungen Spieler können viel von ihm lernen", lobte der Trainer den Finnen.


    Stärken und Schwächen: Trotz des jungen Durchschnittsalters ist das Heynckes-Team eine erfahrene Truppe. Zudem geht die Mannschaft nahezu unverändert in die neue Spielzeit, wird also keine Einspielphase benötigen. Das zeigte auch die Vorbereitung mit acht Siegen und einem Unentschieden aus neun Partien. Problematisch hingegen könnte der Liga-Auftakt trotz allem werden: Mit Helmes fehlt zum Meisterschaftsstart die eingebaute Torgarantie im Sturm, doch schwerer wöge ein Ausfall von Mittelfeldmotor und Kapitän Simon Rolfes, der nach einer Meniskus-Operation gerade erst wieder ins Training eingestiegen ist. Fraglich ist auch, wie es nach den späten Rückschlägen der letzten Jahre um die Moral der Mannschaft bestellt ist - hier ist Fußball-Lehrer Heynckes auch als Psychologe gefragt.


    eurosport.yahoo.de-Prognose: "Die Breite an der Spitze ist dichter geworden", sagte einst Berti Vogts und sah damit schon die Probleme seines Ex-Klubs voraus. Bayer hat eine kompakte, junge Mannschaft zusammen, die in den Vorjahren gezeigt hat, dass sie attraktiven und erfolgreichen Fußball spielen kann. Mit Heynckes, Hyypiä und Derdiyok wurde an den wichtigen Stellen hochwertig nachgebessert, doch für eine Verbesserung in der Tabelle reicht das nicht. Zu groß ist die Leistungsdichte in der Ligaspitze, so dass für die "Werkself" wieder nur Platz sieben herausspringt.


    Das sagt Experte Bernd Schneider: "Trotz der schwachen Rückrunde hat Bayer im letzten Jahr gezeigt, dass die Mannschaft attraktiven und qualitativ guten Fußball spielen kann. Mit Hyypiä ist große, internationale Erfahrung hinzugekommen, und Derdiyok ist ein ähnlicher Spielertyp wie Helmes, der während dessen Fehlen für Tore sorgen kann. Beide passen gut ins Team, das Jupp Heynckes offen, herzlich und doch mit Respekt und Autorität in den Kampf um die internationalen Plätze führen wird."



    quelle: eurosport.yahoo.com