Leverkusen: Finne will Stammkraft werden

  • Hyypiä: "Europa League ist Minimalziel"
    Zehn Jahre lang verteidigte Sami Hyypiä für den FC Liverpool. In Leverkusen soll der Routinier, der in den Tests durch gutes Stellungsspiel überzeugt, dem jungen Team Stabilität verleihen. "Er ist ein absoluter Profi, charakterlich einwandfrei, gewissenhaft. Er kann jungen Spielern vieles vermitteln. In Liverpool war Sami eine Institution", schwärmt Trainer Jupp Heynckes.


    Klare Ansage: Sami Hyypiä will mit Leverkusen die internationalen Plätze erreichen.
    Eine solche soll er auch in Bayers Innenverteidigung werden, damit der Klub nach zweijähriger Abstinenz wieder europäisch spielt.


    kicker: Herr Hyypiä, welche Ziele haben Sie mit Bayer Leverkusen?


    Sami Hyypiä (35): Jeder will europäisch spielen. Das muss auch für Leverkusen das Minimalziel sein.


    kicker: Und wie schätzen Sie die Chancen ein?


    Hyypiä: In der Bundesliga ist in der oberen Hälfte alles eng zusammen. Bayern München ist ganz oben, aber danach kommen acht oder neun Mannschaften, die gleichauf sind. Das wird sehr interessant. Für eine Mannschaft wie Bayer Leverkusen ist es wichtig, jede Saison in Europa dabei zu sein.


    kicker: Sie nennen den Europapokal als Minimalziel, sprachen bei Ihrer Ankunft gar vom Titel. Ist dieser wirklich für Leverkusen möglich?


    Hyypiä: Fragen Sie mich noch mal im Mai.


    kicker: Welche Unterschiede sehen Sie zum FC Liverpool?


    Hyypiä: Bislang habe ich keine großen Unterschiede festgestellt - außer der Baustelle am Stadion, aber die wird ja auch bald weg sein.


    kicker: Aber der FC Liverpool ist ein weltweit bekannter Traditionsklub, Bayer 04 genießt nicht diesen Status. Ist es nicht schwierig, von der Anfield Road hierher zu wechseln?


    Hyypiä: Nein, für mich war das kein Problem. Ich habe mit Liverpool in der Champions League hier gespielt. Damals war die Atmosphäre sehr gut.


    kicker: Das war aber nicht Ihre Motivation für den Wechsel...


    Hyypiä: In der vergangenen Saison habe ich wenig gespielt (16 Ligaeinsätze, zwölf von Beginn, Anm. d. Red.), aber mein Anspruch ist es, oft zu spielen, möglichst jede Woche. Jetzt liegt es an mir, dass mich der Trainer aufstellt.


    kicker: Zum Abschluss noch eine Frage zur Nationalelf. Wie schätzen Sie die Chancen Finnlands in der Gruppe mit Deutschland und Russland ein?


    Hyypiä: Leider haben wir zuletzt gegen Russland verloren. Um eine gute Chance zu haben, hätten wir gewinnen müssen. Jetzt haben wir drei Spiele gegen leichtere Gegner. Da müssen wir neun Punkte holen. Dann sehen wir, was beim Spiel in Deutschland passiert. Im Fußball ist vieles möglich, aber es wird sehr schwierig für uns.


    Interview: Stephan von Nocks