Gut für den HSV: Heynckes heuert in Leverkusen an

  • Hamburg. Am Sonntag will der HSV Bruno Labbadia als seinen neuen Trainer vorstellen. Dessen bisheriger Verein Bayer Leverkusen hat nach Informationen von abendblatt.de auch schon einen Nachfolger parat: Jupp Heynckes, der nach dem Rausschmiss von Jürgen Klinsmann fünf Spiele den FC Bayern München trainiert hat, heuert in Leverkusen an.


    Unterdessen geht der Poker um Labbadia in die entscheidende Runde, beide Parteien haben ihre Karten auf den Tisch gelegt. Allen offiziellen Verlautbarungen zum Trotz: Der Wechsel zum HSV ist so gut wie perfekt. Der 43-Jährige erhält mit Beginn der kommenden Fußball-Bundesligasaison einen Dreijahresvertrag bei den Hamburgern. Offenbar ist der HSV bereit, dem Werksklub 800.000 Euro Entschädigung zu überweisen. Sollte Labbadia in Hamburg Erfolg haben, könnte sich die Ablösesumme sogar in den siebenstelligen Bereich auswachsen.


    Am Sonntag hofft HSV-Chef Bernd Hoffmann den Nachfolger von Martin Jol bekannt geben zu können. Der Niederländer hatte vor zehn Tagen überraschend seinen Wechsel zu Ajax Amsterdam erklärt. Offenbar versuchte die Bayer-Führung bis zuletzt, ihren abwanderungswilligen Coach zu halten - vergeblich. Das Abendblatt erfuhr aus Bayer-Kreisen, dass Werner Wenning, Vorstandschef des Bayer-Konzerns, höchstpersönlich Labbadia regelrecht bekniet habe, seinen Vertrag doch zu erfüllen. Der ehemalige deutsche Nationalspieler hätte sogar seine Macht deutlich ausbauen können. Auch das "Modell Felix Magath" - also ein Trainerjob mit Management-Kompetenz - soll zur Debatte gestanden haben.


    Was kommt jetzt auf die HSV-Profis zu? Labbadia steht für Offensivfußball - in der Hinrunde wurde der Fußball Marke Bayer als vorbildlich gefeiert. In Sachen Disziplin kennt Labbadia, so heißt es bei Bayer, indes keine Kompromisse - was zu schweren Konflikten mit dem Team führte und wohl auch zum Absturz in der Rückrunde auf Rang neun.


    Doch genau diese harte Gangart war wohl letztlich der Grund, dass Labbadia beim HSV immer als Wunschkandidat Nummer eins für die Jol-Nachfolge galt. Vorstandsvorsitzender Bernd Hoffmann hatte intern wiederholt die mangelnde Leidenschaft seiner Profis in der Endphase der Saison kritisiert, die fehlende Fokussierung auf das ganz große Ziel, endlich einen Titel nach Hamburg zu holen.


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