Ins Revier zum Freude holen

  • VON UDO BONNEKOH -
    zuletzt aktualisiert: 30.01.2009


    (RP) "Kloppo" will Leverkusen büßen lassen für das Dortmunder Pokal-Aus gegen Bremen. Bruno Labbadia gibt sich nach dem Erfolg gegen Cottbus tatendurstig und höchst optimistisch. Sinkiewicz bleibt erste Wahl.
    BVB-Trainer Jürgen Klopp: "Ihr Leverkusener müsst am Samstag für unsere Niederlage gegen Werder büßen."


    Da werden sich die Leverkusener aber jetzt vor lauter Angst in die Hosen machen. Düster-dumpf dringt die Drohung aus Dortmund herüber, verbreitet übers Fernsehen von Jürgen Klopp, dem so was Seeräuberhaftes zu eigen ist mit seinem Stoppelbart. Gleich nach dem Pokal-Aus gegen Bremen hat Borussias Coach "Kloppo" den Zeigefinger erhoben und Richtung Rheinland gedeutet nach dem Motto: "Ihr Leverkusener müsst am Samstag für unsere Niederlage gegen Werder büßen."


    Bruno Labbadia, der mit seiner Truppe morgen in die Riesenschüssel an der B 1 reist, hat deshalb keine pharmazeutischen Mittel benötigt, um zur inneren Balance zu finden. Da reichte das 3:1 in Düsseldorf gegen Cottbuser Leichtgewichte allemal, der Einzug ins Pokal-Viertelfinale war Stimmungs-Stimulanz genug. Dass das am Samstag im Revier für die Leverkusener eine ganz andere Art von Maloche wird, ist Labbadia dennoch bewusst. "Wir wollen uns da Freude holen, im Westfalenstadion macht es immer Spaß zu spielen", sagt er.


    Spielkind Vidal mal reif


    Der Leverkusener Coach fühlt im Moment nicht die Spur von psychischer Belastung. Die Aufgabe gegen die ärmlichen Lausitzer war schnell erledigt, es gab deshalb auch kein Fremdeln mit der neuen Heimstatt neben der Messe. Und der Trainer hat auch geschwärmt vom Feinkost-Fußball bis zur Pause, besonders von Arturo Vidal, dem Spielkind, das einen ganz erwachsenen Eindruck hinterließ, ehe ihn wieder der Hafer stach vor lauter Wohlbefinden. Reife verriet der Chilene in der Balleroberung und bei einigen seiner gut getimten Pässe, das Zuspiel auf Tranquillo Barnetta vorm 1:0 zählte zur Güteklasse 1a. Und als die Cottbuser sich ein bisschen öffnen mussten, war es um sie geschehen. "Wir hätten eigentlich das 4:0 oder 5:0 schießen müssen. Und wenn du schon zurückschaltest, musst du das cleverer machen", mäkelte Labbadia, "aber im Grunde gibt es nach einem solchen Spiel nichts zu kritisieren." Lukas Sinkiewicz schien da anderer Meinung, er jedenfalls blies Vidal richtig den Marsch wegen dessen aufkommender Schlampigkeit (oder ist es schlicht Größenwahn?).


    Mit dem Namen Sinkiewicz ist auch die einzige Irritation verbunden, weil der Ex-Kölner den Vorzug erhalten hat vor Henrique, dem bislang tadelsfreien Innenverteidiger. Labbadia klärte auf: "Henrique war in der Vorbereitung von Anfang an hintendran, und diese Gelegenheit hat Lukas genutzt", stellte der Bayer-Trainer völlig unaufgeregt fest. Ob das vielleicht schon eine Probe war für die Nachsommer-Zeit, wenn der Brasilianer denn wirklich vom FC Barcelona zurück beordert werden sollte. "Blödsinn", sagt Labbadia, "ich stelle immer nach Leistung auf."


    Ob er in Dortmund am Samstag auch so verfährt gegen relativ quirlige Borussen wie Kloppos Liebling Zidan? "Es spricht nichts dagegen, weil Lukas sich gegen Cottbus ordentlich präsentiert hat – wie die ganze Mannschaft."


    Quelle RP-Online

    Man sollte sich die Ruhe und Nervenstärke eines Stuhles zulegen. Der muss auch mit jedem Arsch klar kommen!