1000 Mal gespielt - drei Mal in Bremen gesiegt

  • Im 1000. Bundesligaspiel von Bayer Leverkusen wollte sich Bremen seinen Pflichten als Gastgeber nicht entziehen. Werder spielte dementsprechend schwach, gratulierte dem Gast artig zum 2:0-Auswärtserfolg und verhalfe Bayer fast ohne Gegenwehr zur Tabellenführung und dem dritten Sieg im Weserstadion. Doch sportal.de sah auch dürftig agierende Leverkusener.


    Schaute man sich die Bilanz beider Teams im direkten Vergleich an, so durfte Werder Bremen durchaus als Favorit gehandelt werden. Im heimischen Weserstadion holten sie aus 28 Partien ganze 14 Siege und verloren nur zwei Spiele - zwölf Mal reichte es zu einem Unentschieden. Zudem konnte die Werkself nur einen Punkt aus den letzten sechs Spielen gegen die Nordlichter einsammeln.


    Doch Bruno Labbadia hatte kein Auge für diese Zahlen: "Wir sind Bayer Leverkusen. Den Anspruch haben wir, selbst bei einer Topmannschaft wie Bremen gewinnen zu wollen", so der Bayer-Trainer auf der Bremer Homepage. Dort ließ sich auch Thomas Schaaf zu einem Statement hinreißen, doch er formulierte vorsichtiger: "Wir wollen die Dinge, die gegen Hannover schon besser waren als zuletzt, weiter forcieren und entschlossener nachlegen was die Chancenverwertung betrifft."



    Leverkusen ohne Offensivaktionen


    Im 1000. Spiel von Leverkusen wollten sich die Gäste für die 0:1-Niederlage im letzten Spiel der letzten Saison revanchieren, doch Werder kam besser ins Spiel und hatte direkt zwei Möglichkeiten durch zwei Freistöße von Frings (1.) und Almeida (3.), doch Rene Adler hatte seine Fäuste eingepackt und konnte klären. Ansonsten spielte sich die erste Viertelstunde weitergehend im Mittelfeld ab, denn Bayer kam ins Spiel und nahm ebenfalls an den Zweikämpfen teil - die Mannschaften neutralisierten sich, abgesehen von einem Schuss aus spitzem Winkel, den Almeida (11.) aber knapp am Tor vorbeizog.


    Leverkusen wirkte bei beim Jubiläum ein wenig nervös, Bremen bekam das Spiel mehr und mehr in den Griff. Die Elf von Thomas Schaaf kombinierten gefälliger und unterbanden die Angriffe des Gastes frühzeitig. Auch mit einem Feldstecher suchte man vergebens nach einem Torschuss der Leverkusener Angriffmaschinerie, aus gelenkschonenden Maßnahmen sahen die meisten Zuchauer so oder so in Richtung des von Adler gehüteten Tores, wo Özil nach 18 Minuten über einen rechten Fuß erfreut gewesen wäre, doch er probierte es nach scharfer Hereingabe mit seinem linken - eine komplette Fehlentscheidung


    Kadlec fasst sich ein Herz


    Sechs nicht sonderlich spannende Minuten später erlöste Michal Kadlec seine Mannschaft mit einem ersten Schuss auf das von Vander gehütete Tor, doch sein wuchtiger Freistoß fand seinen Meister in der Bande. Leverkusen versuchte nun zu kombinieren, war optisch überlegen und Bremen stellte die Bemühungen mit Überqueren der Mittellinie zunehmend ein. Von einem Spitzenspiel waren die Akteure weiter entfernt, als Hans Meyer vom Rosenzüchten. Doch immerhin gab es wenig Unterbrechungen und somit ein recht flüssiges und ansatzweise flottes Spiel, gespickt mit zu vielen Fehlern im Passspiel. Peter Sippel hatte ein Erbarmen und pfiff pünktlich auf die Sekunde zur Halbzeit.


    Im zweiten Durchgang erwischten die Hausherren erneut den besseren Start, doch Chancen blieben diesmal zunächst aus. Immerhin griff Werder früher an und Leverkusen hatte Probleme, sich aus der Umklammerung zu lösen. Kießling und Helmes hingen weiterhin völlig in der Luft - bis zur 53. Minute, als Naldo gegen Renato Augusto und Mertesacker gegen jenen Kießling zu spät kamen. Doch der Leverkusener Stürmer sprang nach Flanke am Ball vorbei. Doch damit wurde erneut eine Art "Nicht-Torschuss-Pakt" unterzeichnet.


    Leverkusen drehte auf


    Aber den Zuchauern blieb nicht viel anderes übrig, als sich das Fehlpassfestival anzusehen. Kießling hatte dann in der 68. Minute ein Einsehen und flankte den Ball in die Mitte. Dort war Vander am überlegen, ob er rauskommen soll oder nicht. Als er es sich überlegte, war es bereits ein wenig zu spät und er konnte den Ball nur noch zu Pirmin Schwegler abklatschen, der den Ball per Volleyabnahme in die Maschen hätte dreschen können, doch er entschied sich für die Zuschauerränge. Doch das Spiel wurde besser, denn Leverkusen hatte sich dazu entschieden, die drei Punkte mitnehmen zu wollen.


    Ausführendes Organ war dann Arturo Vidal. Nach Diagonalflanke von Castro in der 71. Minute legte Patrick Helmes den Ball perfekt per Kopfballablage in die Mitte und ein erneut unsicherer Vander traf halb den Ball, halb Per Mertesacker, woraufhin Vidal den Ball in die Maschen schob. Die Bremer Krise spitze sich zu, dazu musste Per Mertesacker in der 78. Minute verletzt ausgewechselt werden.


    Das Spiel beginnt


    Mit dem Treffer fielen auch die letzten taktischen Zwänge. Bremen erhöhte die Schlagzahl und Rosenberg hatte nur eine Minute nach dem Rückstand die Riesenmöglichkeit auf den Ausgleich, doch Adler konnte im letzten Moment die Fäuste hochreißen und das Erfolgserlebnis verhindern. Das hatte dann Manuel Friedrich auf der anderen Seite. Der stärker werdende Stefan Kießling sprang nach einer Ecke höher als die Bremer Defensive und sein Ball landete bei Kapitän Rolfes, der den Ball freistehend an den Pfosten schob - Friedrich sagte artig danke und versenkte den Ball aus fünf Metern im Netz.


    Damit war der dritte Sieg im Weserstadion eingetütet, als kleinen Bonus gab es dazu noch die Tabellenführung. Für Bremen wird die Luft langsam dünner, mit 13 Punkten dürfen sie sich so langsam aber sicher nach unten orientieren. Eine Krise ist nun nicht mehr weg zu diskutieren, zumal nun auch die erste Heimniederlage hingenommen werden musste.


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    RENATO AUGUSTO



    Warum liegt auf der Domplatte so wenig Vogeldreck?
    Auch Tauben haben ihren Stolz!