Das große Jubiläum

  • VON UDO BONNEKOH


    (RP) Die Leverkusener bestreiten heute Abend in Bremen ihr 1000. Bundesligaspiel. Gut ein Fünftel davon sind mit Bernd Schneider abgelaufen, der seinen Vertrag bei Bayer verlängert hat. Kapitän Rolfes wünscht sich „feinen“ Sieg.


    Nicht dass er sich entschuldigen wollte für die eher blassen Siege in Frankfurt und gegen Köln. Aber wenn es nach Simon Rolfes geht, dürfte es heute Abend mal wieder einen Erfolg der feineren Art geben, beschwingt produziert mit bekannter Spiellust. „So etwas wäre eigentlich mal wieder an der Reihe“, sagt Bayers Kapitän vor dem Auftritt an der Weser bei Werder Bremen (heute, 20 Uhr), wo er vor längerer Zeit mal Lehrling war. Und der Anlass würde auch prima passen: Die Leverkusener sind im Weserstadion zum 1000. Mal in der Bundesliga am Ball seit ihrem Aufstieg unter Willibert Kremer im Jahre 1979.


    Das ist ein großes Jubiläum. Noch ist nicht ganz klar, ob Bernd Schneider dieses Ereignis zumindest als Zuschauer begleiten wird. „Schnix“, der gut ein Fünftel (262) dieser 1000 Begegnungen in Bayers Ensemble mitgemacht hat, betreibt seine Rehabilitation mit allem Eifer. Das hat Vorrang. Und man weiß auch, dass dem bald 35-Jährigen das Herz blutet, wenn er dabei ist, aber untätig bleiben muss. „Dass wir seinen Vertrag um ein Jahr verlängert haben, ist keine reine Geste. Wir sind überzeugt davon, dass er uns helfen kann, wenn er fit ist. Das soll ihm noch mal einen Schub geben bei seiner Aufbauarbeit“, sagt Labbadia mit aller Hochachtung (Schneider: „Mich freut auch die Reaktion der Fans darauf sehr“).


    Wind von hinten ist den Leverkusenern auch aktuell willkommen in der erklärten Absicht, sich im Norden an Platz zwei festzuhalten hinter den stürmischen Hoffenheimern. „Das Spiel gegen Werder ist eine Super-Herausforderung“, betont der Coach. Und als er das sagt, rinnt ihm das Wasser von der Stirn („Das ist aber kein Angstschweiß“), weil er gerade erst zurück gekommen von seiner morgendlichen Zehn-Kilometer-Tour fürs Wohlbefinden und den Stress-Abbau.


    Klar, die Leverkusener wollen liebend gern offensiv mit ihrem auch im internationalen Wettbewerb beschäftigten Gegner umgehen. „Es wird an uns liegen, den Bremern diese Belastung auch spürbar zu machen“, sagt der Fußball-Lehrer, „das müssen wir diszipliniert und intelligent anstellen.Gegen Werder musst du immer auf der Hut sein.“


    Als Spezialist für gescheites Verhalten gilt bei Bayer eben jener Simon Rolfes, der sich heute vor Ort vergleichen kann mit Torsten Frings, einem Rivalen in der Nationalmannschaft für die Sechser-Position. Und als Stratege geht auch Renato Augusto durch – trotz seines relativ geringen Alters. Allerdings leidet der Brasilianer noch ein bisschen unter den Nachwirkungen einer Risswunde aus der Partie gegen Köln (Labbadia: „Unser Sieg ist in der Öffentlichkeit gar nicht angemessen gewürdigt worden“). Der Trainer hofft aber darauf, den Südamerikaner ebenso einsetzen zu können wie Tranquillo Barnetta.


    RP-Online

    Man sollte sich die Ruhe und Nervenstärke eines Stuhles zulegen. Der muss auch mit jedem Arsch klar kommen!